CO2-Quellen, klar - CO2-Senken, welche?

Wir schauen derzeit ja nur auf das Problem, die CO2-Erzeugung. Die war schon immer da und jeder Mensch ist in Konsequenz ja eine CO2-Schleuder. Aber es war halt auch der Ausgleich da, die Flora. Was sich verschiebt, ist ja "nur" die Zunahme des CO2 bei gleichzeitig abnehmender Flora-Fläche, also auch der Fähigkeit, CO2 zu absorbieren.

Was mich wundert, ist die Erforschung der möglichen CO2-Senken. Die CO2-Quellen können wir ja nicht so schnell wirklich abstellen, denn die Industrie, unser Lebensstandard in der sogenannt entwickelten Welt soll ja wohl kaum wirklich dramatisch eingeschränkt werden. Die Formulierung "soll" meint, es wird einfach nicht geschehen.

Drum frage ich mich, welches denn die CO2-Senken sind, die CO2 binden. Ich kenne derzeit eigentlich nur eine: Die Pflanzen inkl. Algen in den Ozeanen. Soviel ich weiss, sind wir immer noch nicht in der Lage die Fotosynthese der Pflanzen selbst technisch zu nutzen.

Wenn das noch so stimmt, müsste halt jeder, der den Naturboden anders nutzt, beispielsweise durch ein Haus, ein Gebäude, mindestens die davon benötigte Grundfläche wieder als bepflanzte Grünfläche bereitstellen. Das ergäbe dann schöne begrünte Häuser so à la Hobbit-Häusern :-) Erd- oder Hügelhäuser sind ja toll, sagen alle, die in so einem wohnen. Stellt man mehr Grünfläche als vereinnahmt zur Verfügung, könnte das irgendwelche Anreize bieten, steuerlich oder wie auch immer.

Man könnte sogar noch die dritte Dimension ins Belohnungssystem eingliedern, so dass die effektive Oberfläche von Bäumen, Urwaldflächen, Wald berechnet und belohnt werden könnte. Man stelle sich mal vor, Grosstädte, die den Namen Grosstadtdschungel wirklich verdienen! Eine Stadt wie Zürich, lauter begrünte Häuser, Efeu an Hochhäusern, Düfte von Pflanzen statt Gestank von Autos, die Rosengarten-Strasse wieder mal ihrem Namen entsprechend. Wohnungen als Baumhäuser. Ein Biotop oder von mir aus auch ein Golfplatz auf dem Dach der neuen Zürich-Südwest-Stadt. Eine völlig neue Baukultur könnte sich entwickeln ... Wunderbar!

Ich hatte eh nie verstanden, wieso Häuser Flachdächer haben müssen, möglichst noch betoniert, damit man im Sommer darunter schwitzt wie Sau und im Winter unter einem Einsturz bedrohten Dach lebt. Weiterhin ärger(te)n mich auch jederzeit alle betonierten Parkplatzflächen. Wie leicht wäre es, diese X-förmigen Steingitter zu legen, in deren Zwischenräumen Pflanzen und Tiere ihre Nischen finden, selbst wenn ab und an ein Auto draufsteht.

Wer weiss da mehr? Welche anderen realistisch nutzbaren CO2-Senken gibt es sonst noch, die es auszubauen gilt? Was wird unternommen, um CO2-Senken zu finden und entwickeln und zu fördern?

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Kommentare (Kommentar-Moderation ist aktiv. Ihr Kommentar erscheint erst nach Prüfung.)
levthan's Gravatar Die mit Abstand größte CO2-Senke sind die Ozeane. Diese binden einen Großteil des frei gesetzten CO2. Pflanzen spielen in dieser Hinsicht fast keine Rolle.
mfg Levthan
# Erfasst von levthan | 26.03.07 12:48
Martin's Gravatar Danke für den Kommentar. Diese Information hatte ich auch schon lange, aber ich weiss nicht genau, welcher Prozess die CO2-Senke darstellt. Wie also kommt das CO2 ins Wasser? CO2 ist ja schwerer als normale Luft, wird es also einfach so über Kontakt mit Wasser von dem gebunden und wird dann schlussendlich ins Meer transportiert und dementsprechend von der grossen Oberfläche aller Ozeane eben am meisten absorbiert? Freue mich, wenn Du oder andere hier noch mehr betragen möchten ...
# Erfasst von Martin | 26.03.07 13:16
Martin's Gravatar Eine Info zur Erzeugung der CO2-/Kohlenstoffmenge: Pro Jahr lässt die Menschheit offenbar 5-7 Gigatonnen in die Atmosphäre!
# Erfasst von Martin | 23.04.07 01:12
horsti's Gravatar leider falsch. die vegetation an land bindet (noch) genauso viel kohlenstoff wie die ozeane, nämlich beide 2 GT pro jahr. allerdings werden durch rodung wieder etwa 1 GT pro jahr an die atmosphäre abgegeben. das ziel muss also erstmal heissen, die rodungen zu stoppen. ausserdem sind wiederaufforstung und die nutzung von biokraftstoffen (zb. aus waldprodukten nachhatliger forstwirtschaft, nicht durch rodung und plantagen!) und dadurch als ersatz für kohle und erdöl eine strategie, die sinn macht.

insgesamt werden antropogen 7 GT Kohlenstoff pro jahr erzeugt (6GT durch verbrennung fossiler brennstoffe, 1 GT durch rodung), macht netto 3 GT in der atmosphäre pro jahr, da ja 4 GT in ozean und wald gebunden werden.

es wird aber immer mehr gerodet (v.a. afrika, asien, südamerika), das kann leider auch der geringe zuwachs im norden (u.a. durch höhere niederschläge und höhere temperaturen) nicht kompensieren. mitte des nächsten jahrhunderts rechnet man ausserdem damit, dass die wälder zur co2-quelle umschlagen, da sie den kohlenstoff durch das bestandesalter nicht mehr binden können.

und dass immer mehr kohle und erdöl verbrannt wird, ist ja bekannt. es droht leider ein klima-gau. ohne panik mache oder sowas, das sind gestandene wissenschaftler, die zu tausenden dieselben ergebnisse bekommen.

grüsse!
# Erfasst von horsti | 30.01.08 22:48
horsti's Gravatar ach so, das co2 diffundiert ins wasser, das ist ein physikalischer prozess. ist vor allem abhängig von der temperatur. kaltes wasser kann mehr co2 binden, deswegen verkalkt auch die dusche, weil durch das warme wasser co2 aus dem wasser heraus-diffundiert und dadurch der kalk nicht mehr in lösung gehalten werden kann...
# Erfasst von horsti | 30.01.08 22:51
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