Amoklauf in der USA -> Waffen für alle?
Auch der Amokläufer in der USA zeigte hinreichend viele Zeichen, die sogar aufgefallen, weitergemeldet und dort ignoriert wurden. Das ist ja nun schon Vergangenheit, 30 Menschen sind tot.
Interessant für diese Gesellschaft ist, wie die Reaktionen lauten: Hätten die Studenten und Lehrkräfte Waffen gehabt, hätten sie sich wehren können, sprich, die hätten den Amokläufer selbst erschossen.
Diese Meinung scheint ausserhalb des Campus zumindest vorherrschend zu sein. Im Campus sollen solche Stimmen nicht gehört worden sein.
Man sieht, die scheinbar so starke Gesellschaft ist an einem ganz dunklen Ort sehr morsch und erstarrt und eben gar nicht so freiheitlich, wie sie sich gerne gibt. Das ist ja an sich nichts neues, doch hier zeigt es sich auch, wie die Menschen teilweise denken.
Gegenseitiges Misstrauen, immer noch das Shoot first, ask later. Da sagte doch einer im TV, dass "man ja auch nicht wisse, was derjenige tut, der gerade im Baumarkt eine Kettensäge kaufe, ob er die Familie niedermachen wolle. Da müsse man sich doch wehren können". Tja, die Achse des Bösen ist der Balken im Auge solcher Leute.
Klar wehren sollte man sich schon, wie wär's jedoch zuerst mit Worten, mit Einfühlungsvermögen? Statt mit einer Salve Dumdum-Geschossen?
Interessant ist, dass dieses Misstrauische, dieser ultimate Wehrhaftigkeitswille doch auch gepaart ist mit viel Gemeinschaftswillen. Denn wenn der Feind von aussen kommt, stehen sie zusammen, die Amis. Allerdings auch wieder mit dem Kanonenrohr ausgerichtet.
In der esoterischen Literatur wird der amerikanischen Welt ja genau diese Aufgabe zugewiesen, das Vereinbaren ihrer Widersprüchlichkeit. Sie muss noch lernen, dieses auf Gewaltausübung ausgerichtete Konfliktlösungsdenken zu ersetzen durch eine andere. Um zu sehen, dass eine sogenannt starke Gesellschaft auch solche Dinge aushalten kann, dass das Gewaltmonopol nicht bei jedem einzelnen liegen soll, sondern eventuell wirklich nur beim Staat.
Wenn nun ein Erleiden eines Waffenganges damit bekämpft wird, dass man den Opfern zugesteht, selbst Waffenträger zu werden, so zeigt das eben den Teufelskreis des Denkmusters. Es ist von aussen leicht zu erkennen, dass es ein Teufelskreis ist.
Spannend, wie lange es geht, bis sich das Denkmuster der USA ändert, wohin auch immer. Denn die Waffenlastigkeit hat der Welt die Irakkriege beschert, die davon getrieben sind, sich zu bewahren, was einem wichtig ist. Die USA ist nun noch eine starke Macht. Was aber, wenn sie schwächer wird, die die Russen ehedem? Fängt sie mit der Waffenmacht an, um sich zu schlagen, wie ein Trotzgoof? Weil sie es eben noch kann und es ihrem Denken entspricht?
Ich hoffe, dass der junge Staat USA aufs Alter weise wird. Und auch mal erkennt, dass Nachgeben, nicht in derselben Währung zurückgeben, auch eine Srategie zur Konfliktbewältigung sein kann - eventuell wird er es auch gelehrt, wenn die aufkommenden Staaten wie Indien und China ihm Spielzeuge wegnehmen, freiwillig oder unfreiwillig. Vielleicht ist es sogar sicher die bessere Strategie, weil sie den anderen verstehen lernen muss, um die richtige Konfliktbewältigung zu finden, denn man lebt ja weiter mit dem "Gegner" - nicht wie bisher, umnieten und weg ...
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