Seldwyla in Zürich

TeleZüri brachte es .. und es ist wirklich zum Heulen und Lachen zugleich. Da hat die Stadt Zürich in der Seeanlage einen neuen Spielplatz bauen lassen. Und der ist nun gefährlich und wird de facto ausser Betrieb gesetzt.

Was war geplant? Ein Spielplatz, betoniert, mit Bauminselchen für je einen von knapp 40 Ahornbäumen. Dazwischen Spielgeräte und in den Betonboden eingelassenen Wasserdüsen.

Nachdem die Wasserdüsen abgestellt wurden, weil die spielenden Kinder regelmässig auf dem dann glitschigen Boden ausrutschten, ist der Beton unter der Sonne siedend heiss, auch nichts mehr zum Spielen. Kinderheulen statt Kinderlachen.

Was sagt die Stadt dazu? Der Künstler wollte es halt so, so einen Boden, der passe zum Le Corbusier Haus in der Nachbarschaft.

Die interviewten Mütter blieben noch zurückhaltend genug. Der Stadtsprecher dazu, dass die Bäume ja noch 20 Jahre wachsen müssten: Die Natur braucht halt Zeit. Ja, mann, dann hätte man halt ausgewachsene Bäume dahin verpflanzen sollen.

Es ist typisch für Schreibtischtäter: Null Hirn, null Willen, vor Ort die Wünsche und Bedürfnisse abzuholen und statt sich egomanischer Selbstbefriedigung hinzugeben und eventuell einen Gestaltungspreis zu erschleichen, sich den Bedürfnissen des Projektziels, der Betroffenen unterzuordnen.

Die Mütter mit den Kindern können nun warten, bis diese erwachsen sind. Dann sind die Bäume endlich schattenspendend.

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

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