Wie Pauschalisierung sinnvolle Ökozyklen zerstört
Heute sah ich eine Sendung, in der herausgearbeitet wurde, wie der Deutsche Fiskus durch Pauschalisierung ökologische und ökonomische Kleinanwendungen schon im Keim erstickt.
Es geht darum, dass Rapsöl, das als Beimischung zu Diesel offenbar sogar gesetzlich gefordert wird, nun mit 10 Eurocents besteuert wird, nachdem es einige Jahre steuerfrei war. Jetzt ist lokal erzeugter Biodiesel wieder teurer als konventioneller Diesel.
Das hat nun den Effekt, dass ein ökologisch sehr sinnvoller, lokaler Zyklus zerstört wird.
Die Produzenten von Rapsöl konnten nämlich den Bauern, die den Raps anlieferten, sowohl Öl als auch Nahrung für die Tiere grad wieder mit nach Hause geben: Der ausgepresste Raps, Rapskuchen genannt, sei ein eiweissreiches Nahrungsmittel für Tiere. Die Rapsmühlen erfüllen also einen sehr sinnvollen Aspekt, sie füllen Tank und Tisch.
Natürlich gibt es auch keine unnötigen Transportaufwände, kein Soja aus Brasilien oder Amerika zur Nahrungsergänzung zu importieren.
Weil die Regierung nun halt meint, Steuer auf Öl abzocken zu wollen, erstickt sie diesen Öko-Öl-Zyklus schon wieder, nachdem sie ihn ja selbst gefördert hatte. Natürlich, dies ist nur eine Methode von vielen, doch die erscheint sinnvoll zu sein.
Es zeigt sich wieder mal, dass mein Lieblingssatz "Think globally, act locally" mit Füssen getreten wird. Denn global gedacht ist dieser Zyklus ein CO2-neutraler Produktionszyklus, der lokal Gewerbe schafft, der Natur und Mensch dient und Transportverpestungen vermeidet.
Es ist ja offenbar noch nicht raus, ob die Regierung das Besteuern wieder loslässt. Es wäre schon sehr zu wünschen, denn solche innovativen lokalen Methoden sind doch genau das, was hilft. Kleinvieh macht auch Mist.
Zumindest fiskal sollte sich die Regierung aber zurückhalten, statt schon wieder zugreifen zu wollen. Sonst klingen ihre Ökoförderungsparolen schon etwas verlogen, oder zumindest scheinheilig.
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