Zischtigsclub zum Tag des Krebses

Interessanter Zischtigsclub zum Thema Krebs. Eric Baumann, Krebspatient und Autor, der mit seinem Gehirntumor vor wenigen Jahren mit niederschmetternder Prognose in seine Therapie ging, habe offenbar eingebracht, dass herkömmliche Ärzte erst auf seinen Input hin den Patienten einen Psychologen andienten.

Also, wenn das wirklich wahr ist, dann wäre das ja wohl schon ein Armutszeugnis für die klassische Medizin. Sollte es tatsächlich noch verbreitet sein, dass man durch Rausschnippeln irgendwelchen Gewebeklumpen oder durch Zerstörung mittles Chemo- oder Strahlentherapie alleine einen Krebs loswerden kann und dass danach alles beim Alten bleiben kann?

Der Krebs-Arzt Gerd Nagel, der selbst Leukämie an sich diagnostizierte und diese erfolgreich behandelte, hat Einsichten eingebracht, die eigentlich jedem selbst klar sein könnten. Fast jeder Krebspatient hat eigene Erklärungen, wieso gerade er denn Krebs bekomme. Währenddessen sich wohl keiner fragt, wieso die Grippe ihn erwischt, oder genauer "wieos gerade mich", so setzt sich jeder diese Frage aus, wenn's um Krebs geht. Wieso das denn? Alle "schweren" Krankheiten haben doch dieses Problem, MS, Alzheimer, Parkinson, wie sie auch alle heissen.

Man stirbt an vielen dieser Krankheiten, nicht grad bei allen in ein paar Wochen, aber selbst bei Krebs nicht unbedingt immer. Dafür rafft die Grippe auch jeweils immer Leute hin. Und keiner fragt danach. Woher kommt das? Weil Krebskrankengeschichten immer tödlich enden? Offenbar meinen das viele. Stimmt ja gar nicht, sagen die Experten. Überlebt alle die Grippe? Stimmt ja gar nicht, es gibt immer ein paar Tote. Doch scheinen die kursierenden Horrorstories in jedermanns Kopf sofort mit Abgrenzung, Stigmatisierung und unausweichlichem Tod verbunden zu sein.

Nagel sagte, dass sich die Leute einmischen wollen in ihre Heilung, nachdem die Medizin ihr Werk getan habe. Ja himmel, ist das wirklich so, dass das NEU ist in der Medizin? Wenn ja, grad nochmals Kopfschütteln. Es hat doch immer mit mir zu tun, wenn ich krank werde. Wie "neu" ist denn diese Erkenntis für die Mediziner?

Jeder sollte sich doch eigentlich immer mit sich beschäftigen, in allen Lebenslagen. Nicht nur bei Krankheiten, sondern immer: Beobachten, was einem so widerfährt und was man daraus lernen kann. Dieses Beobachten ist nicht Grüblen. Sondern einfach beobachten, ohne sich selbst zu ver- oder beurteilen. Die Einsichten kommen dann schon von selbst. Und dann kann man ja was ändern an Lebensweise, Kommunikationsart, Verbindungen zu Personen und Situationen, etc. etc.

Nagel habe offenbar drei Assistenzärzte entlassen, die mit Statistiken Patienten lehrerhaft vordozierten, sie hätten noch xy Monate zu leben. Er verbiete sich, dass man einem Patienten mit einer Statistik dessen eigenen Fall quasi vorspure. Er sage jedem Patienten, dass man nun mit dem Therapieset beginne - und es werde klappen oder auch nicht. Wissen tue man das nicht, nicht mal ansatzweise, denn jeder ist sein eigener Fall.

Was für eine Einsicht - doch bin ich natürlich dankbar dafür. Jeder ist ein Einzelfall und jeder sollte sich mit sich selbst beschäftigen, denn wer sagt denn, dass ein Krebs nicht verhindert, gemildert, ja sogar aufgelöst werden könnte, hätte man sich selbst mit dem eigenen Fall beschäftigt?

Ich will nicht den Eindruch erwecken, dass ich die traditionelle Krebgeschichten und deren Behandlung falsch halte. Aber die Gedankenwolken um das Thema herum, die sofort jeder Betroffene anzieht, die darf man sich mal durchleuchten und am besten mit viel Puste vom eigenen Kopf wegblasen. Denn das bringt eventuell die klare Sicht auf den eigenen Fall ... oder lässt zumindest mal den Fall als den eigenen erkennen ... und was sich dann ergibt, das weiss keiner und kein Arzt kann das wirklich behandeln.

Arzt und die Medizin können mich gerne unterstützen, wenn ich mich behandle ... denn für mich zumindest geht Heilung nur auf diese Weise ...

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