Wann explodiert die Krankenkassenkrise?

Im Kassensturz kam heute eine Information durch, dass Krankenkassen einander die guten Risiken abjagen. Ein gutes Risiko ist: Ein Menschen, nie krank, hohe Franchise, eher älter.

Gut, kein Problem soweit - wie sonst sollten die Krankenkassen auch zu neuen Versicherten kommen. Auch, dass sie das tun, um zu günstigen Geld zu kommen, denn die Krankenkassen müssen ja auch zahlen. Dass sie Provisionen erteilt an Vermittler, das ist zwar aus genau diesem Grund auch verständlich, aber diese ist auch der Samen für den Untergang eines solchen Systems.

Das kennen wir doch schon aus den Bankenkrise: Provisionen für Vermittler. Und wohin hat's geführt? Vermittler, die Geld bekommen und zwar dafür, dass sie Leute zur Kasse bringen, nicht um den Leuten die beste Versicherung zu bieten.

Haben diese Vermittler die Ethik, die eigene Raffgier gegen den Nutzen für den Versicherten und die Volkswirtschaft abzuwägen? Es wäre zu hoffen. Der Kassensturz stellt es so dar, dass im Konkurrenzkampf der Krankenkassen Geld sprichwörtlich zweckentfremdet verdampft wird, indem Geld für Provisionen aufgewendet werden muss. Ob das viel ausmacht, kann ich natürlich nicht sagen.

Was ich jedoch schon bedenkenswert finde, ist, dass (aus kapitalistischer Sicht logischerweise) dieselben Mechanismen bemüht werden, die eben die US-Mobilienkrise und dadurch die Bankenkrise zum Explodieren brachte.

Und nun sollen die Krankenkassenprämien im Schnitt um sagenhafte 20% aufs nächste Jahr steigen. Toll. Wann zahlen wir für die Krankenkasse mehr als für die Nahrungsmittel? Und wenn das mal erreicht ist, wie pervers ist das denn? Und wie oberpervers ist es, dass der Staat einem befieht, diesen Bullshit mitzumachen.

Ohne weitere Worte.

Kommentare (Kommentar-Moderation ist aktiv. Ihr Kommentar erscheint erst nach Prüfung.)
Sandra's Gravatar Bald muss alles aus der privaten Kasse gezahlt werden. Rente, Krankenkasse. Bei entsprechendem Gehalt sicherlich gar kein Problem, aber wie soll das mitn niedrigem Gehalt gemacht werden. Natürlich gibt es viele Sparangebote... Besonders das Tagesgeld wird ja als Geldanlage hochgelobt und Seiten wie http://www.die-tagesgeld-experten.de/Tagesgeld/fin... wollen dabei helfen das lukrativste Angebot zu finden. Nur wenn am Ende des Monats zum sparen nciht viel übrig bleibt, was dann?
# Erfasst von Sandra | 19.11.09 09:25
Julia's Gravatar Irgendwie wartet man schon darauf, dass alles "explodiert". Aber wie soll man privat aus der eigenen Tasche alles zahlen? Besonders Uniabgänger, die in vielen Bereichen völlig unterbezahlt werden. Da schafft man es kaum zu sparen und soll dann auch nich für die Rente und sicherheitshalber auch für die Krankenversicherung schon mal was zurücklegen? Klar versprechen Seiten wie http://www.die-tagesgeld-experten.de/Tagesgeld/fin... beste Angebote zu finden. Erst recht, weil Tagesgeld immer beliebter wird. Aber wie gesagt, ohne genügend Geld am Ende des Monats, kann nichts gespart werden.
# Erfasst von Julia | 19.11.09 09:32
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