Geschieht Japan gerade noch rechtzeitig?
So gross die individuellen Lasten jetzt sind in Japan, hat die Situation noch etwas anderes als nur die Naturgewalten als Thema aufgebracht. Die Energie des Atoms, wie wir sie gewinnen. Sie zeigt, dass sich selbst zivile Nutzungen zu sehr gefährlichen bzw. sehr weit um sich greifenden Problemen führt.
Den Atomkraftgegner ist das Wasser auf ihre Mühlen. Im Kanton Bern wurde letztens eine Konsultativabstimmung angenommen, dass deren AKW neu gebaut werden darf. Wollen wir wirklich so eine Technologie weiterführen, deren Auswirkung, wenn denn etwas passiert wie in Japan, nicht aufhaltbar sind, die verlangen, Menschen zu evakuieren und ggf. sehr lange evakuiert zu halten. Tschernobyl ist jetzt 25 Jahre her. Die Menschen dürfen dort immer noch nicht längerwährend hin.
Verstrahlung ist halt etwas Knackiges, sie tötet nicht direkt, sondern verändert Materie und beeinflusst damit elektrochemische Abläufe, die die biologischen Programme durcheinanderbringen, Fehler in reproduzierte DNS einbringt und somit das jeweils grössere System, eine Zelle, ein Organ, dann einen ganzen Organismus, selbst die Erde zum Versagen bringt.
Gerade in Japan ... bekannt als heisse Zone bezüglich Erdbeben, 55 AKWs, enorm dicht besiedelt, keine andere Art der Stromerzeugung. Wo sollen die Leute hin, wenn Fukushima noch strahlender wird, weil die Kernschmelze doch nicht einzudämmen ist?
Dass Atomkraft weder bei der Gewinnung der notwendigen Resourcen noch beim Betrieb, geschweige denn bei der Endlagerung der verbrauchten Stoffe eine umweltfreundliche Technik ist, verdrängen die meisten ja nur zu gerne und vertrauen den bewusst irreführenden Parolen einiger Parteien. Gerade in Japan, einer wohl am weitesten technisiersten Gesellschaft, passiert nun der GAU: Den Lebensnerv, elektrische Energie, trifft's. Gewonnen aus höchst gefährlicher Methodik, als Risiko mit einer gewissem Restgefahr routinemässig gemanagt, mit Abfall, dessen Nachwirkung ebenfalls nur als Restrisiko handhabbar ist ... ideal geeignet also, um die Gesellschaft einzulullen.
Nun ja, es gibt Vorhersagen, dass in diesen Jahren das Zeitalter der elektrischen Energie abgelöst werde durch das Aufkommen der Photonik. Offenbar nicht einfach oder schmerzlos. Damit sei wohl die Gewinnung der Energie und die Informationsübermittlung statt Elektrik gemeint. Computer werden eventuell mal per Licht funktionieren, das stromfressende Internet auch ...
Die Gewinnung des Stroms wird es ganz sicher werden müssen ... Licht getrieben, also von der Sonne und ihren natürlich entwickelten Nutzungsmethoden wie Wind, Photosynthese, Wasserkreislauf, Warm-Kalt-Gefälle und was sonst noch mittelbar von ihr abhängt.
Es nimmt mich schon wunder, wie die Welt auf diesen weiteren Atomunfall reagiert, erst recht, wenn die Pressemeute weitergezogen ist. Die Leukämierate wird lokal steigen, aber wenn interessiert das schon ausser die Eltern, deren Kinder genetische Defekte und Missbildungen haben könnten.
In Japan werde nun die Energie rationiert, um 25% soll so der Stromverbrauch vermindert werden, damit es zivilisationstechnisch überhaupt weitergeht. Und dann? Werden neue Konzepte komme ausser Sparen? Denn Sparen, das klappt eh nicht. Alleine zumindest nicht, wollen wir doch grad irgendwie vom Öl weg zu Elektro. Effizienz klingt eh besser. Also, Energieeffizienz und neue Gewinnungsmethoden.
Den Tsunami würdige ich natürlich schon auch. Doch sein angerichteter Schaden ist innert einiger weniger Jahren behoben. Der Schaden durch die Verstrahlung zeigt sich sogar erst in den nächsten geborenen Generationen - bei Mensch und Tier. Die Natur wird's hinnehmen und akzeptieren, der Mensch?
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