Untergang ist überlebt, es ist Leben

Es ist überstanden ... der Weltuntergang. Oder doch nicht? Der Plötzliche, der ist nicht gekommen, doch der Schleichende druckst sich wohl noch ein paar Jahre rum ...

Der heisst Klimawandel. Nota bene, Wandel. Es wird halt wärmer, weil wir den Energieerhaltungssatz nicht beachten. Das wird die Menschheit schon nicht umbringen, aber einzelne Menschen werden sich selbst oder sich gegenseitig umbringen ab der Folgen des Klimawandels.

Merkt der Eisbär, wer für das Eisschmelzen verantwortlich ist? Meckern sie dagegen? Oder wenn der Orang Utan stirbt, verzagt er darob? Nein, sie erleben zwar die Auswirkungen, aber sie nehmen es hin, weil es für sie nicht zu ändern ist. Es ist noch kein ein Eisbär bekannt, der einen Forscher mit Rache oder Vorurteilen bewarf. Er merkt nur, dass seine Lebensgrundlage, das Eis, immer weniger wird alle Jahre einmal. So wird sein Jagdbereich kleiner, sein Überleben wird härter. Und schliesslich, vielleicht wird er aussterben ...

Eigentlich könnte jeder Mensch genauso gelassen leben und es halt hinnehmen. Doch wir sind ja gebildet, wir wissen genau, dass der Klimawandel von uns erzeugt wurde. Ärgern kann man sich natürlich, dagegen was tun, auch. Und wir sind Egos. Egos wollen nicht sterben, Egos wollen festhalten am Altbekannten, Egos hassen Veränderungen.

Doch ist es schön zu sehen, dass alle 20 Jahre neue Egos ans Ruder kommen, allgemein als Generationswechsel bekannt. Diese werden sich anpassen, denn sie werden in jener Zeit leben.

Auch in der wird es wohl Herausforderungen geben, die immens sind und es wird wohl auch wieder ein paar Berufene geben, die Untergänge, UFOs, Invasionen und Verschwörungen sehen und predigen.

Eigentlich also Business as usual. Der Planet wird den Astronomen zufolge in einer Milliarde Jahre definitiv unbewohnbar werden. Bis dahin wird es jeder Lebensform auf diesem Planeten recht ruppig ergehen - wie es auch schon vor Tausenden von Jahren erging.

Unsere Generation hat vielleicht als erste aus der bekannten Geschichtsschreibung die Fähigkeit, die Umgebung für ihre eigene und nachfolgende Abkömmlinge schnell und gründlich zu vermiesen. Es scheint, als seien wir voll auf diesem Kurs.

GEscheite Wissenschaftler sagen, dass wir ja schon alles erfunden haben, was es braucht, um die Energiewende hinzubekommen. Aber Politik und Wirtschaftslobbyismus verhindern den Weg zur Wende auf der Autobahn und zwingen uns auf löchrige, holprige und auch gefährliche Landstrassen. Aber ist das so?

Wir sind doch Politik und Wirtschaft. Beide bestehen aus lauter Egos. Doch eben, Egos wollen behalten, scheuen Veränderungen wie der Teufel das Weihwasser. Doch zum Glück sterben Egos spätestens nach ca. 100 Jahren aus, neue kommen nach, die ja auch von ihren dannzumaligen Umgebungen geprägt werden.

Ob es viele sein werden, ob die Umweltbedingungen noch sowas zulassen, ob es wenige sind in einer stürmischen Umwelt oder viele in einer angenehmen Welt mit paradiesischen Zuständen ... eigentlich spielt das keine Rolle. Auch wir übernahmen das, was unsere Vorgänger hinterliessen, konnten nicht vergleichen, wussten nichts vom Vergangenen. Sehen aber das Gegenwärtige. Könnten was ändern, tun es oder nicht. So ist das Leben auf dieser Ebene. Nur Egos klagen über das, was früher besser war oder morgen schlimmer sein würde. Das Leben ist aber kein Ego. Es ist die stetige Änderung.

Die Tierwelt wird nicht aussterben, weil der letzte Eisbär, der letzte Orang Utan vergangen ist. Die Tierwelt erlebt das seit Hunderten von Millionen von Jahren. Spielte es für irgendwen eine Rolle, dass die Dinos weg sind? Sicherlich auch Millionen Ausprägungen von Bakterien und Mikroorganismen? Nur, für die gab's einfach keine Lobbies ... :-)

Es ist Leben: alles Geformte, alles Sichtbare, all das, was die Astrophysiker bis zurück vor 13 Milliarden Jahren beobachten. Und was nicht sichtbar ist, ist halt derzeit nicht so angesehen im Zeitalter der Wissenschaft. Doch auch deren Exponenten, wie z.B. der von mir sehr geachtete Prof. Harald Lesch, sagen: "Wir betreiben nur Innenarchitektur". Damit meinte Lesch, dass sie die Form des Lebens in diesem Universum erklären können. In Analogie, was also ausserhalb des sichtbaren Universums sein könnte, das weiss diese Wissenschaft nicht. Und weise Wissenschaftler anerkennen das.

Vor vielen Generationen war die Wissenschaft inexistent, bzw. war Teil der viel geschätzteren Philosophie oder in christlicher Zeit ein Hobby von weltoffeneren Kirchenleuten.

In jeder Generation sehen wir, also die Egos, halt eben nur das Leben im Zeitfenster des Egos. Das wird geformt in seiner Umgebung und seinem Zeitalter und muss darin für seine 50 bis bald 150 Jahre leben. Da wird das Ego viel zu meckern und zu freuen haben, aber das grosse System, die Erde, die kümmert das nicht.

Wie es uns ja auch nicht kümmert, wenn wir Durchfall haben und mit Medis Millionen von "guten" und "bösen" Bakterien dahinraffen. Wer machte sich Gedanken, ob eine Bakterie auch ein Ego hat und die Veränderung seiner Umwelt als einen Weltuntergang erlebt?

In diesem Sinne müssen wir uns keine Gedanken um die Welt der Nachkommen machen. Doch mein Ego möchte noch für sein eigenes Leben eine schöne und erholsame, erfreuende Umwelt mit Jahreszeiten, Stürmen, ruhigen Nebeln, goldgelb bestrahlten, samtweissen Winterlandschaften, prall blühenden Frühlingswiesen, schwülheiss trägen Sommerweizenfeldern, und bunt leuchtenden Herbstwäldern erleben. Mein Ego ist in der Schweiz konditioniert worden. Es liebt Jahreszeiten und freut sich, dass es diese hoffentlich noch lange und ausgeprägt gibt.

Weil das noch alles in der Reichweite meines Egos ist, deshalb mache ich mir Gedanken und lasse Euch Leser daran teilnehmen.

Denn was für das Leben in jeder Zeitepoche gilt und was von den Innenarchitekten, sprach Quantenphysikern, langsam erkannt wird: Unsere Gedanken bestimmen die Realität. Deshalb lohnt es sich denoch, sich einzusetzen für das kurze Leben eines Egos. Tja, und das machen alle sowieso ... auch die "Bösen", die Banken, die Politiker, die Millionäre, die Armen, alle denken ... und dieses Denken bestimmt halt die erlebte Realität. Dies ist ja auch die Vielfalt der Lebensformen. Und der Unterschiede auf allen Ebenen. Das wird auch so bleiben. Egal ob Mensch, Bakterie oder Planet.

Das einzig Beständige ist die ständige Veränderung. Das ist Leben.

Also, freuen wir kurzlebigen Egos uns aufs 2013 und schauen drauf und setzen uns ein für die Art, wie wir es erleben wollen. Und schauen nicht zurück. Denn schon früher war es auch mal eiszeitlich kalt. Und das will ja wohl auch keiner mehr ...

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