Andere mochten auch: The Man from Earth
Die User-gezielte Werbung ist ja nicht nur schlecht ... als ich letzthin auf der Movie Datenbank einen Film nachschlug, empfahl mir die Website u.a. auch den Film "The Man From Earth". Ein Film über einen Mann, der seit 14'000 Jahren auf der Erde wandle. So eine Storyline interessiert mich schon, denn als ich vor 30+ Jahren in die Seitenlinie Atlan der Kult-SciFi-Geschichte Perry Rhodan verfallen war, ging's um dasselbe: Eine Person, die über 10'000 Jahre auf der Erde lebe.
The Man from Earth beginnt damit, dass sich eine Handvoll Leute zu einem Abschiedstreffen eines Lehrers (The Man) in dessen fast schon leer geräumtem Häuschen auf dem Land treffen. Sie alle mögen ihn offenbar sehr und fragen sich, wieso er denn gehe und ergeben sich etwas in nostalgischen Erinnerungen. Es gibt in dessen Haus einige Dinge, die sehr alt sind, ein sehr echt wirkendes Rembrandt-Bild, einen sehr alten und seltenen Wiskey, eine Versteinerung, einen alten Pfeilbogen ... und auf das Bohren der Besucher offenbart The Man, dass er eigentlich ein Cro-Magnon sei, ein Urmensch. Mit 35 sei seine Körperregeneration perfekt geworden, d.h. er altert nicht und Wunden verheilen perfekt. Seither lebe er auf der Erde und verlasse jeden Ort, an dem er sich niederlasse, alle 10 Jahre, denn dann merken die anderen jeweils, dass er nicht altere.
Es zeigt sich, dass seine Freunde alles Fachlehrer sind, Biologie, Theologie, Archäologie, Psychologie. Die glauben natürlich nichts anfangs ... und sie merken auch, dass sie weder seine Geschichte, seine erzählten Erlebnisse, weder beweisen noch widerlegen können. Denn sie sind ja wissenschaftlich gesichert gebildet ... was er ihnen erzählt, wissen sie aus der Ausbildung und der Literatur ... und er sagt ihnen auch, dass er ja kein Superwesen sei, er wisse nichts besser, habe keine tieferen Einsichten erlebt wie sie, denn er entwickle sich als Mensch ja mit dem Zeitenwandel - er sei also genau so modern wie sie alle.
Er erzählt, sie hören hin, sind kritisch, aufmüpfig, ungläubig. Vor allem, als er von der Zeit um Christi Geburt zu erzählen beginnt, geht es bei den durchaus offenen Zuhörern langsam an die sozialisierten Glaubenssätze ... es wird schwierig ...
Mehr verrate ich nicht.
Interessant an dem Film fand ich, dass er aufzeigt, wie wenig wir wissen, wie wenig wir beweisen können, wie wichtig uns das Wenige zu sein scheint und wie es uns erginge, liessen wir uns mal auf eine Diskussion ein, dass das überlieferte "Wissen" einfach eine Geschichte ist, ein Märchen. Was passiert dann mit uns?
Dass dies nicht so locker zu machen ist, wie es sich grad anhört, das zeigt die Welt: Religionskriege, Wissenschaft gegen Kreationismus, Geschichte gegen Gegenwart, Freiheit gegen Rahmenbedingungen, Aussergewöhnlichkeit gegen Gesellschaft ...
Mir hat der Film sehr gefallen und mir wiedermal gezeigt, ob und wie stark ich noch mit meiner Geschichte verhaftet bin. Empfehlenswert.
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