Jetzt entdecken die das erst ...
Gerade hörte ich im Radio die News, dass eine Studie über den Einsatz von Sozialhilfe in entwicklungsbedürftigen Ländern herauskam, gemäss der diese Art von Hilfe Erfolge zeige.
Sozialhilfe, abgegeben zur Existenzsicherung, sei eine gute Methode, Entwicklung zu fördern. Man sei bisher davon ausgegangen, dass Sozialhilfe die Eigeninitiative lähmen würde ... das Gegenteil sei der Fall.
Mann, ich predige schon lange, dass die allermeisten Menschen nicht faul werden, nur weil sie Geld für die Existenzsicherung bekommen - im Gegenteil. Was soll mensch schliesslich machen mit der vielen Zeit eines Lebens? Innovationen, neue Impulse können ja nur entstehen in Situationen, in denen der wirtschaftliche Druck nicht prioritär ist.
Die irrige Annahme zeigt aber, wie das Menschenbild vieler über ihre Artgenossen ist. Faul, schmarotzend, asozial ... übertragen da einige ihr ehrlich eingestandenes Selbstbild nicht einfach auf andere ...?
Eigentlich schon peinlich, dass so eine Annahme existierte - immerhin, nun ist die Studie gemacht worden und zeigt, es ist nicht so.
Wunderbar, das möge doch einigen einen Anstoss geben, ihre Vorurteile mal wieder zu prüfen ... denn genau um diese geht es beim bald anstehenden Abstimmungsgang zum bedingungslosen Grundeinkommen. Da blöken ja auch alle dem Leithammel nach, dass dann ja nichts mehr funktionieren würde ... schalteten diese Leute mal den Verstand ein und Vorurteile ab, würden sie auch bemerken, wie falsch sie denken ...
Und gerade diese Vorurteile stehen ja angesichts der Flüchtlingslage eh im Brennpunkt ... vielleicht auch zum Nutzen all derer, die in diesem Finanzsystem nicht das CH-durchschnittliche Haushaltseinkommen von ca. CHF 9000.- haben ... und die dennoch menschenwürdig leben wollen.
Ceterum censeo: Thing globally, act locally
Hier in den satten Ländern ist es wohl eher so, dass alle möglichen Zuschüsse halt wirklich alles abdecken - wobei ich deklariere, dass ich nicht genau weiss, was einem Empfänger als minimaler Lebensstandard gewährt wird. Aber wenn Auto, TV und Computer bereits zum Basisstandard zählen, so dass diese Gegenstände also bezahlt und auch nicht verpfändet werden können, so finde ich das im Individualfall möglicherweise eben auch falsch.
Das Mass bestimmt die Wirkung. Das bedingungslose Grundeinkommen, für das ich ja einstehe, ist ja kein Luxuslieferant. Es soll dafür sorgen, dass man Unterkunft, die horrenden obligatorischen Krankenkassenprämien und eine körpererhaltende Nahrung bezahlen kann. Keinen Luxus.
Wenn dann sozialverwöhnte/-schmarotzende Generationen so ein Grundeinkommen bekämen, würde das vielleicht einige Enttäuschungen für die mit sich bringen, denn jedwede andere staatliche Unterstützung gäbe es nicht mehr. Es gäbe auch keine Diskussionsbasis mehr, das GE ist es, Punkt. Es werden keine Fragen gestellt, es wird nichts kontrolliert, aber es wird auch überhaupt nicht diskutiert. Wer dann mehr Geld braucht, muss dafür arbeiten oder es anderweitig finden. Ob das gegen Sozialschmarotzer hilft, würde sich erst dann weisen meiner Meinung nach. Alles andere ist Spekulation und Kolportierung eigener Vorurteile.