Gratulation zu 200 Jahre Lady Ada Lovelace - erste Programmiererin
Heute feierte die anerkannt erste Programmiererin der Welt ihren 200. Geburtstag. Ein interessanter Kurzartikel erscheint heute dazu.
Ada als Programmiersprache des amerikanischen DODs war mir bekannt, wollte die damals auch lernen. Sie hatte damals aber schon den Ruf der Komplexität oder Weitläufigkeit. Und es kam Modula auf, die Nachfolge von Pascal. das ich damals schon täglich nutzte. Und als Fan klarer Abtrennung war ich sofort Fan von Modula, das offenbar einige Dinge von Ada erbte. Schade, dass Modula in der Klarheit - aber auch etwas weitschweifigen Notation - nicht zum gleichen Level schaffte in der Sprachenwelt wie Pascal, das halt vor allem dank Turbo Pascal - heute Delphi -, seinen bis heute anhaltenden Erfolgsweg beschritt. Für mich dankenswerterweise hatte Delphi ja einige Dinge von Modula übernommen. So hat Ada sich vererbt.
Was mir beim Durchlesen des Artikels speziell auffiel, ist die Kurzlebigkeit der Menschen. Lady Ada Lovelace sei nur 36 Jahre alt gewesen. Und in dieser kurzen Zeit wurde sie ausgebildet, hatte ihre Einflüsse und gebar drei Kinder. Und ihre Anmerkungen zu Charles Babbages "virtuellen" Maschine haben Alan Turing erkennen lassen, dass Ada wohl zurecht als erste Progammiererin zu gelten habe, obwohl die Maschine in ihrer Lebenszeit niemals real wurde.
Aus heutiger Sicht wohl so ein kurzes Leben - mein Körper ist selbst schon fast 1.5 mal so alt wie sie bei ihrem Abgang, und ich habe sowas nicht erreicht. Vielleicht war ihr Leben geruhsamer - sie sei in der Jugend offenbar kränklich gewesen, doch im englischen Adelsumfeld aufgewachsen gut gebildet. Vielleicht gerade dank ihrer eventuell geringen physischen Reichweite liess sie ihrer geistigen Reichweite grenzenlosen Raum. Dann erst noch als Frau im Umfeld der hauptsächlich als männlich geltenden Mathematik. Auch wenn sie offenbar Ablehnung erlebte, gerade von den sog. "Gelehrten", hatte Alan Turing diese offenbar nicht.
Ich habe grosse Freude an und Anerkennung für freie Geister, Menschen, die die Grenzen ihrer physischen Rahmenbedingungen zwar anerkennen, sich davon aber nicht einengen lassen. Ich könnte dazu den letztens wieder mal gefundenen TED-Beitrag von Stephen Hawking zur universellen Frage, wie denn das das Universum entstand. Er in seinem Körper zeigt wohl recht eindrücklich, wie eigentlich scheinbar unvereinbar Geist und Körper zu sein scheinen ...
Doch physische Repräsentation ist irrelevant. Wie auch bei Einstein. Er und Hawking dürfen wohl sicher als Genies gelten. Obwohl gerade Einstein im vermutlich reizarmen Berner Patentamt die Zeit fand, die Relativitätstheorie zu empfangen. Sein Gehirn wurde ja konserviert und erst grad kürzlich wieder mal untersucht - und nach den neuesten neurologischen Erkenntnissen bewertet. Diese Masse von Fett und Wasser war bei Einstein offenbar schon anders strukturiert wie beim Durchschnittsmenschen.
Doch was war zuerst da? Die Struktur seines Gehirns, die ihn so denken liess? Oder der Geist, dessen Fokus den Empfänger - das Gehirn - so strukturierte, damit diese Ideen in der uns Menschen gemeinsamen bekannten physischen Realität ausgedrückt und realisiert werden konnten? Moderne Gehirnforschung zeigt ja schon längst, dass der Gebrauch das Gehirn und seine Leistungsfähigkeit formt. Wenn Materialisten daher das Gehirn untersuchen, finden sie logischerweise Abweichungen von "Durchschnittsgehirnen". Nur sagen sie dann, dass der Mensch - sagen wir mal ein Psychopath - so gewesen sei, weil das Gehirn so war.
Ich sehe es anders: Wie der Arztkabarettist Eckart von Hirschhausen jeweils so spritzig sagt: "Die Leber wächst an ihren Aufgaben", so ist es wohl doch auch genauso mit dem Gehirn. Es adaptiert sich an die vom Geist gewünschten Ansprüchen.
Ich weiss nun nicht, ob man das Gehirn von Hawking später auch mal analysieren können darf, will, soll. Es wird möglicherweise auch anders sein als beim Durchschnittsmensch. Und wohl nicht nur, weil es einige physische Funktionen nicht mehr so kontrollieren muss wie bei jenem. Hätte man das bei Ada auch tun können, wäre eventuell auch bei ihr was erkennbar gewesen. Oder bei vielen sensationellen Savants. Oder bei spirituellen Meistern, wie Yogananda, Maharshi etc.
Selbst der ausgelutschte Spruch "Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum" geht ja in diese Richtung: Geist regiert. Allerdings: Ich aus meiner Erfahrung setze den schon pränatal an: die physische Repräsentation ist bereits das Resultat dieses Spruchs - das sogenannte Leben ist schon die Realisierung eines Traums. Da braucht man diesen Spruch nicht, denn es gibt nichts anderes mehr zu leben. Und auf dieser Ebene ist mir der Spruch daher - je nachdem, wer ihn grad im Mund führt - eher ein Gräuel statt eine sinnvolle Fokussierung. Denn man kann ihn natürlich auch als Ausrede und weitere Träumerei nutzen. Ein Traum im Traum also. Und bereits als Traumfigur versuchen wir, weitere Illusionen zu realisieren? Nochmals zu Hawkings Video ... schon irrsinnig ... nicht? :-)
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