Bitcoin bei ARTE, hitzig :-)

Heute hat ARTE sich die Zeit genommen, eine Diskussion zu Bitcoin zu machen.

Hier das Video dazu.

Wie zu erwarten, war es sehr geladen, wurde sehr polarisierend und war einfach hart auszuhalten. Auch für mich. Denn es geht einfach nicht, 4 Leute, 2 Parteien, aufeinander loszulassen zum Thema Bitcoin, wenn man bedenkt, wie weitreichend Bitcoins Auswirkungen sind. So zeigte es sich auch.

Das ist ja nicht verwunderlich, denn Geld ist ja auch so ... die Auswirkung von Geld ist ÜBERALL und JEDERZEIT ... wir leben seit 300+ Jahren in diesem System und Geld ist für die allermeisten der Grund, sich die Lebenszeit strukturell abnehmen zu lassen, weil sie Geld brauchen ... für Dach, Essen, Mobilität und etwas Fun. Das ist normal, aber nicht natürlich. Natur ist die Pflanzen- und Tierwelt. Die können's auf diesem Planet auch ohne "Geld".

Für mich war Madame Bitcoin sehr klar und gut mit dem Schlussstatement. Denn sie hat grad klargestellt, dass diese Polemisierung ein Männerding ist ... diskret denkende Hirne, typisch Mann. Integriert denkende Hirne, Frauen, sehen das Thema umfassender. Nicht nur meine Aussage, sondern mit Studien belegt. Und: Die Natur hat unseren beiden Geschlechtern ja schon zwei Rollen zugewiesen ... das ändern ein paar Zehntausend Jahre ja nicht ... nur wir haben die Idee, dass wir das ums Verrecken ändern müssen ... andere Diskussion. Und auch in der hätte Bitcoin was zu sagen ... aber ich muss mich beschränken :-)

Dazu nur die Reiberei um die Definition und Bemessung von Inflation, CPI, Inhalt des massgebenden Warenkorbs ... typisch männlich. Wichtig, aber nicht zentral. Zentral ist, was aus dieser Definition folgt, wie die Zentralisten und Mächtigen sich damit die Sicht auf die Welt schönbasteln. Hinweise auf Zurechtschustern des Warenkorbs, dessen eventuellen Berechtigungsgrundes überhaupt, wurden meines Erachtens gar nicht genug gewürdigt. Das Weglassen von Miete, Strom und anderem finde ich zum Beispiel einfach realitätsfremd. Was nützt es mir, dass die Inflation 2% ist, wenn ich wegen Miete und Altersvorsorge mir nicht mal mehr den Warenkorb leisten kann ... in der Schweiz haben wir 20+% Armutsgefährdete ... die interessiert das alles herzlich wenig ...

Roman war natürlich umfassend und konnte alle Argumente kontern. Bofinger hatte einige gute und vor allem klare wirtschaftliche Basisinfos, wenn er sich auch wohl vergaloppierte in Sachen Miningpools - und dass diese die Macht seien. Obwohl sie doch auch nichts sind, wenn das Netzwerk ihre gefundenen Coins nicht akzeptiert. Einigen Wirtschaftsfakten muss Bitcoin genügen ... aber er muss nicht Egoisten befriedigen - alles keine Showstoppers für Bitcoin, aber Dinge, die man wissen und immer im Hinterkopf haben muss, wenn man sich mit Bitcoin beschäftigt. Bitcoin funktioniert, weil alles an ihm auf kooperativen Wettbewerb ausgelegt ist. Alle sind aufeinander angewiesen und zwar in der Art, dass es für jede Partei besser (erfolgreicher) ist, sich an die Regeln des Protokolls zu halten als dagegen.

Die von Bofinger wie vielen anderen zuvor aufgebrachte 51% Mining-Power Attacke hatte ich grad letztens mit dem Bitcoin-Mentor am Kaffeetisch eingehend durchleuchtet, um nur wieder darauf zurückzukommen: Wozu der Aufwand? Der dann dennoch keinen nachhaltigen Erfolg bringt, aber garantiert massiv Fiat kostet? Tja, dann soll's halt mal jemand (wer?) machen ... dann wissen wir's.

Allerdings hat er natürlich einen Punkt, wenn Mining Pools die Block Template Erzeugung gegenzeitig absprechen. Da besteht eine Zensur- und Optimierungspotential. Dass das geht, sieht man ja grad in meinem anderen Artikel über den Block 879613, der zeigt, dass – bei ausreichend Glück – eben solche Dinge möglich sind. Im Prinzip wurden damit Transaktionen für eine Blockzeit verzögert für solche Gimmicks. Die Block-Belohnung haben sie aber dennoch bekommen ... ob das eine echte Zentralisierungsgefahr ist ... kann ich nicht einschätzen, denn auch hier gibt es einen Markt: Wenn ein Pool so ein Spiel spielt, verdient er ja weniger an möglichen Fees. Das kann die echten Provider von Hash-Leistung ja dazu veranlassen, den Pool zu wechseln ... denn die Pools sind ja nur Verwaltungsmaschinerien, nicht die Hash-Maschinen selbst.

Was ich auch bei dieser Diskussion bemerkte: Es geht "nur" um die Vergleichswert-Erhöhung des Bitcoins im Vergleich zu Fiat, also CHF, EUR, USD etc. Bekannt als Numbers Go Up, also die Zahlen - wohlgemerkt die im Vergleichssystem - gehen immer höher. Mich nervt das, wenn NGU alleiniges Thema der Argumentation wird. ARTE hat das wohl bewusst in den Titel gesetzt.

Das Whitepaper von Nakamoto hat aber den Titel "An electronic cash system" .... nicht "ein Goldesel". Die Cyberpunks wollten nicht reich werden, sie wollten nur unbeobachtet vom Staat ihre Dinge machen können. Ich war 1992 mit PGP dabei, ich weiss noch genau, wieso mich PGP faszinierte. Andere Story.

Dass der Bitcoin im Vergleich zu anderen Systemen steigt, heisst ja nur, dass entweder die anderen immer schwächer (...) werden, oder dass diejenigen, die Bitcoin kaufen, irgendwas darin sehen, was die Vergleichssysteme nicht bieten. Lassen wir das mal so sein, dann stellt sich doch die Frage, wieso klappt das denn seit 16 Jahren? Sind diese Leute alle blöd, beschränkt, asozial? Sektierer? Aluhüte?

Oder eben eher solche, die das Gehirn nutzen - und für sich erkennen, dass alle Fiat Vergleichssysteme derart massive Schwächen haben, dass sie niemals die Mittel der Wahl sein können für eine selbständig und autonom entscheidende und agierende, global denkende Person. Warum auch immer eine Person zu diesem Schluss kommt, sie kauft den Bitcoin als Pfad in die persönlich "bessere" Zukunft. Was auch immer "besser" für sie heisst ... interessanterweise sind es ja viele der Nicht-so-Gstudierten, die Bitcoin kaufen ... schon noch spannend ... sollte den Ökonomie-Studierten ja eigentlich zu denken geben ... aber der Elfenbeinturm ist halt so schön und isolierend ... Bitcoin ist eine Grass-Root-Bewegung. So ist es.

Mir scheint, dass solche Diskussionen die letzten Rückzugsgefechte derer sind, die nicht eingestehen wollen, dass das alte System einfach nicht mehr passt, fast nichts löst(e), und damit eventuell einhergehend die Sinnlosigkeit des eigenen Tuns und Aufopferns aufzeigt. Und das schmerzt viele Menschen - es ist normal. Deshalb sterben wir ja, dass die neuen Ideen in die Welt kommen und versuchen, in dieser Welt irgendwie recht mit den anderen klar zu kommen.

Bitcoin löst einige der Schwächen des altes Systems, aber es ist kein Allheilmittel. Denn nicht Bitcoin sorgt für moralisch-ethische Herausforderungen in der Welt, sondern die lebenden Menschen. Bitcoin ist etwas für die zukunftsgerichteten Charaktere. Der Glatzkopf (leider weiss ich dessen Namen grad nicht) mischt in seiner Argumentation Halbwissen mit Dingen, die mit Bitcoin nichts zu tun haben, die Bitcoin auch nicht lösen kann, sondern nur Menschen, die Bitcoin nutzen. Deshalb fand ich ihn eine Fehlbesetzung. Ich spiele ja sehr gerne Advocatus Diaboli ... da wäre ich viel härter zu knacken gewesen für Madame Bitcoin oder Roman - wenn überhaupt.

Immerhin, eine heisse Diskussion war's. ;-)

PS:

Eine Schwäche das Fiat-Banken-Systems zeigte ja grad ein Beitrag vom Kassensturz dieses Tages: Da wurde die Ochsentour eines Mannes dargestellt, der UBS einfach verarscht wird - vielleicht nicht absichtlich, aber weil sie das Buchgeld nicht bewegen will ... weil sie Unterschriften wollte zur Beglaubigung - von TOTEN ... Bitcoin fixes this ... zumindest, wenn es non-custodial gehalten wird. Im Fiat-System ist das Powergame, Ohnmacht, ausgeliefert zu sein, nicht änderbar, wenn der Mächtige nicht will.

Space X vs. Blue Origin in SRF 1

Fällt mir grad auf im Schweizer Radio SRF 1, in den nationalen News:

Heute kommt eine Meldung über Jeff Bezos Blue Origin Rakete, die erfolgreich gestartet worden sei heute Morgen.

Gestern kam keine Meldung über Falcon 9, die Rakete, die Elon Musks Space X gestern erfolgreich ins All schoss und die sogar zum Mond unterwegs ist und dort landen wird.

Tendenziöse Berichterstattung? Hmmmm ....

Elons Robotaxi, Robovan und hominiden Robots

Letztens sah ich den Promotion-Video: We, Robot von Elon Musks Robotaxi. Und natürlich der hominiden Robots. Darin stellt er sein vollautonomes Robotaxi vor. Kein Steuerrad, nichts zu tun, ausser einzusteigen und wohl das Ziel anzusagen. 20 solcher Taxis hatte er dabei und die Leute durften sie in Beschlag nehmen. Während die Taxis noch so aussehen wie ein aktuelles Tesla Modell, war der Robovan wie aus den Sci-Fi-Filmen: keine wirklich erkennbare Front mehr, sondern ein abgerunderter Leuchtquader. Darin wurden ca. 20 Leute rangekarrt. Elon meinte noch, man soll den Robovan nicht als Robo-Van, sondern als Rob-Ovan betonen. Und: die zukünftige Technik soll eben aussehen wie - die heutige Zukunft.

Musk sagt von Tesla ja, sie sei eine AI Company. Denn alles, was Tesla fürs Auto an KI entwickeln musste, ist natürlich die Grundlage für Dutzende von anderen Geräten, die wir Menschen brauchen ... eben den Bus und: hominide Gehilfen, also gehende Roboter. Von denen hatte er einige dabei, die tanzten und Barkeeper spielten.

In Texas sollten die unüberwachten autonomen Autos in 2025 zugelassen werden. Anderswo auf der Welt sicherlich nicht so schnell. Was mit Robotern sein wird ...

Auch wenn man grad bei den Barkeeper-Robbies nicht wissen kann, ob sie wirklich autonom oder ferngesteuert agierten ... die Modelle sollen ca. USD 20'000.- kosten und bald schon in die Leben der Menschen einziehen können.

Wer den Video gesehen hat, vor allem, wenn die Roboter in den Zuschauermassen eintauchen, wird unweigerlich mit der Frage konfrontiert, ob er Schiss oder Freude an ihrem Erscheinen hat. Denn diese Roboter haben unsere Dimensionen, es könnte also sein, dass wir in 5-10 Jahren ihnen begegnen werden.

Ich persönlich freue mich auf alle diese Dinge, die mir mühsame Sachen abnehmen oder mir ein Gerät aufnötigen, das eh 80% seiner Zeit nur rumsteht, z.B. das Auto. Elon rechnet vor, dass von den 168 Wochenstunden das Auto ja höchsten 20% davon in Betrieb sei. Der Rest der Zeit steht es rum. Und verschwendet Platz. Das wissen wir zwar auch schon seit Jahren, nur machen wir nichts dagegen. Es wurde eine Animation gezeigt, in der grosse jetzige Asphaltwüsten - sprich Parkplätze - um Stadien, Einkaufszentren etc. sich in Grünanlagen morphten. Weil die autonomen Autos eben fahren - in Flotten, nicht mehr von Individuen besessen in Garagen dahinrotten.

Wenn wir den begrenzten Platz in Zukunft für Mobilität besser nutzen wollen, sind autonome Fahrzeuge unumgänglich.

Die Roboter ... nun, die Tesla Robbies sehen elegant aus, besser als je ein C3PO in Star Wars, aber natürlich nicht so gut wie Star Treks Data - und überhaupt nicht so gruselig wie die Borg. Wobei ich persönlich mit Menschen verwechselbare Roboter auch nicht möchte. Es gibt ja genug Sci-Fi-Filme, die dieses Thema untersuchen ... z.B. Surrogates oder natürlich Matrix.

Wenn ich morgen einer dieser Tesla-Roboter haben könnte, ich würde sicher einen nehmen. Denn hominide Roboter werden schon in die nähere Zukunft gehören. Alle Arbeitsumfelder, wo es die menschliche Form braucht (wir haben die Abläufe ja für unsere Körper optimiert), wird der Roboter eingesetzt werden. Er wird die Einkäufe rein-, den Müll raustragen, die Wohnung reinigen wie es Menschen tun, Bäcker, Pfleger, Hauswart, Zahnarzt, Chirurg, Polizist, Richter, Bodyguard, aber auch Gassi-Geher, Spielpartner, First-Responder bei Naturkatastrophen und natürlich auch Soldat sein können.

Weil es uns Menschen schon schwer fällt, einem anderen Menschen anzusehen, ob er es gut oder böse mit einem meint, sollte der Roboter nur schon deswegen wie ein Roboter aussehen, damit wir seine Andersartigkeit erkennen.

Wie bei jedem neuen Kontakt zu einem Menschen wissen wir nicht, wie der uns zugeneigt ist. Bei Robotern wissen wir das erst recht nicht, und unsere naturgegebenen Sinne vermögen uns gar nichts mehr zu sagen. Wir haben da schlichtweg keine Chancen mehr. Und wissen, dass die Robbies uns mit ihren Sensoren so genau wahrnehmen können wie wohl noch nie ein agierender Körper zuvor. Wenn wir ihnen begegnen, sind wir total "nackt". Daher müssen sich autonome Roboter an eine Ethik halten müssen, als oberste Direktiven: die Robot-Gesetze von Isaac Asimov, der sie bereits 1942 zum ersten Mal so klar formulierte. Wenn ich wüsste, dass mein Robbie diese immer befolgt, dann schaue ich so einen Gehilfen zuversichtlich entgegen.

Musk wird mit der Tesla AI in diesem Feld an der Front sein wie er es mit den Autos, den Raketen, der Satellitentechnik und der Neuro-Chip-Kommunikation auch schon ist. Denn KI wird nach dem PC und klassischen Computer-Geräten die Smart-Phones, GPS-Navigation etc. auch dort reinkommen, wo wir es eben nicht grad erwarten, eventuell sogar beim Stimmungsmacher am Ballermann etc.

Der Geist der KI ist aus der Flasche raus, zurück kriegt ihn niemand mehr. Die vernetzte KI, die Musk natürlich anführt als Sicherheitsgarant gerade für Autos, wird zur Superintelligenz. Begegnet ein einzelner Mensch so einem Roboter, so einem Auto, so einem Bus, so einem Pfleger, Arzt, Polizist, Mitarbeiter wird er die David sein, der dem unbezwingbaren Goliath gegenüber steht. Allerdings denke ich, wird es ihm schwer fallen bis unmöglich sein, eine Idee zu haben, die der Goliath nicht schon kennt oder deren beginnende Umsetzung er an unseren körperlichen Aktionen bereits prognostizieren kann, bevor wir selbst im Ich-Bewusstsein wissen, was wir tun wollen ... das ist übrigens kein Dahergelabere ... es wurde in zahlreichen Experimenten schon gemessen, dass es so ist.

Ich bin gespannt auf die Roboter. Hoffentlich haben sie die Robotergesetze im BIOS ... dann will ich einen ... und er soll unten königblau und oben gold gespritzt sein ... das Stimmtimbre wahlweise von Thorsten Sträter oder Laurie Anderson ... ;-)

"Instant Payment" in Schweizer Banken ... für 5 Franken

Reimt sich sogar ... war nicht beabsichtigt ... aber lachhaft ist es:

In meiner Online-Banking App der grössten CH-Bank wurde mir angeboten, dass ich nun Instant Payment benutzen könne ... eine Zahlung sei damit in 10 Sekunden überwiesen an eine andere CH-Bank. Mit Belegen. Ich freute mich schon - hatte ich von Instant Payment ja schon gehört ... aber, typisch Schweiz(?) ... kostet CHF 5.-, so ne Zahlung.

Geht's eigentlich noch? Wofür sollen die CHF 5.- denn sein? Dass die ihre Koordinationsaufwände bezahlt bekommen? Oder einfach noch simpler nur ne neue Einnahmequelle? Ob so eine Zahlung wirklich schon gesettlet ist nach 10 Sekunden ... weiss man ja nicht, ich meine, dass ich gelesen hätte, dass es eben noch nicht so ist ... dann bezahlt man mit den CHF 5.- offenbar das Verlustrisiko ...

Ok, sollen sie das so machen, das ist wohl der Rollout der CBDC-Vorhut ... solange es kostet, wird's wohl länger gehen mit der Adaption dieses Instant Payments. Uns soll's recht sein.

Tja, was soll ich sagen ... musste beim Lesen des Angebots halt spontan lachen: Bitcoin / Lightning ist schneller, um Faktor 50-100 günstiger und vor allem global und anonym ...

QED: Wie wir öfters lesen ... Bitcoin fixes this

Sebastian Lege und Saifedean Ammous

Ich liebe ja Sebastian Lege, ein Fernseh-Koch, der die Industrienahrung auseinander nimmt. Beispielsweise zeigt er, wie man Frickadellen o.ä. so billig machen kann, dass man sich realistischerweise fragen muss ... wie soll das denn gehen, wenn da echtes Fleisch drin sein soll? Dass in Erdbeer-Yoghurt vielleicht eine halbe Erdbeere drin ist, die niemals ausreichend Aroma abgibt, dass jenes von Hobelspänen-fressenden Bakterien stammt ... das wissen wir ja nun. Auch das auf Pizzen oftmals Analogkäse drauf ist, gefertigt aus vergleichsweise billigen Pflanzenölen. Und was es sonst noch so alles an Food Fakes gibt. Eigentlich wissen wir das ... und verdrängen es. Denn echte Qualitätsnahrungsmittel sind teurer als der Massenfood.

Lege legt aus ... was da wirklich drin ist. Das ist schon oft starker Tobak. Und warum das ganze? Man kommt nicht umhin zu vermuten, dass es Staatsraison sein soll, dass Food von jedem kaufbar, sprich, bezahlbar sein soll, auch wenn gewisse Nahrungsmittel eigentlich tatsächlich halt Luxus sind. Bekanntlich kann sich nicht jeder Luxus leisten - wieso soll sich aber jeder zweimal täglich Fleisch leisten können? Ist Fleisch-Essen ein Menschenrecht, steht das in irgendeiner Charta? Wohl kaum. Und doch wird suggeriert, dass es so sein soll. Kein Wunder, ist die Industrie zu einer Fake-Food-Industrie geworden, denn es muss ja möglich sein, eben, das Fleisch oder Fischessen ... Skandale in deutschen Fleischereien zeigen an sich ganz genau, welche Auswirkungen es hat, wenn "jeder Fleisch kaufen können soll" ...

Der Saifedean Ammous schreibt in seinem Buch Der Fiat-Standard, das ich erst jetzt dank eines glücklich passenden Angebots lese, von der Fiat-Food-Industrie. Was zeichnet diese aus? Dass sie staatsgesteuert sei, weil der Staat politisch motiviert will, dass alle ehedem luxuriöse Nahrungsmittel kaufen können sollen. Obwohl die echten guten Nahrungsmitteln nach wie vor oder sogar immer mehr Luxus sind und bleiben werden.

Der Staat ist in Saifedeans Sicht das Ausübungsorgan von Machtpolitikern. Diese haben das inflationäre Geld-Drucken erfunden, und kommen nun nicht mehr aus diesem Selbstläufer raus ... nach Etablierung des Nationalbanken, die pro Land der ultimative, unkaputtbare, unlimitierte Kreditgeber sind, stützen sich Staaten und deren Nationalbanken gegenseitig. Beide bedingen sich auch. So ist klar, dass dieses Zweigespann nicht mehr zu retten sei. Saifedean argumentiert dazu recht schlüssig und einleuchtend.

Als ich das las, fiel mir ein, dass ich als Jugendlicher mich immer fragte, was ist den der Gegenwert, den der Staat als Pfand hinterlegt, wenn er von seiner Nationalbank einen Kredit bekommt? Erklären konnte mir das nie jemand, so vergass ich das halt.

Es ist aber nicht trivial zu erkennen, dass es unendliche Kreditgeber gibt. Die aber selbst vom ihren Schuldnern abhängig sind. In diesem Zusammenspiel blüht die Inflation. Und weil der Wert der echten realen Luxusgütern eigentlich nicht mehr bezahlbar sind für die Masse, kann man echten Luxus eben nicht mehr kaufen, bzw. das Volk stellt fest, alles wird teurer. Oder eben, es hat immer mehr Geld im Umlauf, das weniger Wert hat. Wenn der Lohn eines Beschäftigten real nicht wächst, das Geld aber an Kaufkraft verliert, wird eine gute Produktqualität einfach in Geld gemessen teurer. Obwohl das gute Produkt ja nicht anders geworden ist.

Saifedean teilt in seinem Buch kräftig aus, teilweise schüttle ich den Kopf ... doch es ist mir möglich, seine Argumentationslinie zu verstehen. Er möchte aufzeigen, in welchen Lebensbereichen dieses Inflationsgeld Auswirkungen hat, selbst dort, wo wir es nicht so direkt sehen (wollen).

Ganz massiv geht er beispielsweise mit der Entwicklungshilfe ins Gericht, die er Elendsindustrie nennt. Auch hier ein sich selbst erhaltendes, parasitäres Geldvermehrungs- und Abhängigkeitssystem, das Staaten und Banken aufgezogen haben.

Um die Inflation zu verschleiern, die mit dem Standard-Warenkorb gemessen wird, kann man die Leute natürlich dahingehend täuschen, indem im Warenkorb gar nicht (mehr) das drin ist, was wirklich drückend ist im Alltag. Wenn man nach wie vor nur Nahrungsmittel drin hat, die ja eben immer billiger produzierbar sind (siehe Sebastian Lege) und Energie-, Miet- und Krankheitskosten aussen vor lässt, scheint die Inflation gering zu sein. Saifedean nennt aber für die Schweiz eine gemittelte OECD Inflationsrate von 6.67% für die Jahre von 1965 bis 2020. Von wegen 2-2.5%.

Was mich bei Lege und Ammous frappiert, ist die Direktheit, Deutlichkeit und Klarheit, mit denen beide Abläufe, Auswirkungen, Bedingungen, Abhängigkeiten vom inflationären Geld beschreiben können. Wer sich selbst schon Gedanken machte, kann sich der zwingenden Logik der Argumentation kaum entziehen.

Und für mich persönlich: Der ultimative Kreditgeber für alle heisst: Erde. Wenn sie nicht mehr kreditfähig ist, wird es ungemütlich. Bzw. es ist ja schon ungemütlich, denn der ultimative Kreditgeber kommt ins Schwanken, ins Schwitzen, ins Klimaschwanken. So dass wir eigentlich merken sollten, dass wir lieber schneller als langsam unsere Schulden zurückzahlen.

small world ist tot, spread the word for Bitcoin

Der Western Union ähnliche Geld-Transfer-Service small world wurde stillgelegt. Es wurde aber (honi soit que mal y pense) nicht gleichzeitig auch dafür gesorgt, dass Leute nicht mehr Geld zum Transfer abgeben konnten.

Wie Western Union wohl auch nicht grad kostenlos.

Die Leute sollten wirklich Bitcoin als Transfer kaufen. Dann haben sie hier in der Schweiz im Schnitt 1.5% Provision beim Kaufen - wenn sie ein Bankkonto haben. Der "Transfer" der BTC in ein anderes Land findet ja gar nicht statt ... das Auszahlen in lokale Währung, sprich Verkaufen mag dann vor Ort noch etwas kosten, aber ich denke, es wird insgesamt in jedem Fall unter 10% des Transfergeldes sein. Da können die anderen nicht mithalten, selbst wenn sie noch sicher wären ... Bitcoin ist bekanntlich schmarotzersicher.

Es ist so schade, dass gerade die Leute, die Bitcoin wohl am dringendsten brauchen können, von ihm nichts wissen oder Schiss vor der Beschäftigung damit haben.

Mordor oder Elysium ...

Ich habe im Auto immer eine Kamera dabei ... denn wenn sich solche Lichtsituationen ergeben, muss ich einfach was haben, um die Situation einzufangen, egal, was und wo ich grade bin ...

Zuletzt machte mich am früheren Abend im unüblich nassen Juni staunen ...

Die Immersion kann natürlich durch verschiedene Mittel verstärkt werden, ich fand in diesem Foto, dass die Belichtung nur grad die hellsten Lichter der "Unterwelt" zeigen darf ...

Aber auch andere Sichten verlangen nach der Kamera ... auch wenn es dann halt nur das Handy ist wie bei dieser Wetterlage ... die beste Kamera ist halt die, die man grad zur Hand hat ... da stimmt der Begriff Handy ja wenigstens ...

oder eines Abends auf der Heimfahrt

Nicht nur Bundesrat soll sich schämen - die ganze Schweiz

Letztens kam im Schweizer Fernsehen dieser Dok Arm in der Schweiz. Ich fand auch diesen Video sehr eindrücklich, denn die Aussenwahrnehmung der Schweiz ist wohl, dass wir sehr reich sind, dass es allen gut geht. Und das stimmt pauschal eben einfach nicht.

Angesichts dieses Doks ist die Kleinlichkeit der Diskussion um die Finanzierung der 13. AHV Version irgendwie lachhaft. Klar, die AHV betrifft nicht genau diese Leute. Aber die im Video erwähnte Präambel der schweizerischen Bundesverfassung –

... und dass die Stärke des Volkes sich misst am Wohle der Schwachen, ...
Das Schweizervolk und die Kantone,

in der Verantwortung gegenüber der Schöpfung,

im Bestreben, den Bund zu erneuern, um Freiheit und Demokratie, Unabhängigkeit und Frieden in Solidarität und Offenheit gegenüber der Welt zu stärken,

im Willen, in gegenseitiger Rücksichtnahme und Achtung ihre Vielfalt in der Einheit zu leben,

im Bewusstsein der gemeinsamen Errungenschaften und der Verantwortung gegenüber den künftigen Generationen,

gewiss, dass frei nur ist, wer seine Freiheit gebraucht, und dass die Stärke des Volkes sich misst am Wohl der Schwachen,

geben sich folgende Verfassung ...

– erfüllt die Schweiz höchstens teilweise - nicht nur in diesem Bereich, aber hier geht's nun mal nur um den.

Ermotti, der temporäre USB-Chef hat brutto CHF 14 Mio. für 9 Monate Arbeit erhalten ... während es im Dok eine Familie gab, die wegen eines Mietanstiegs um CHF 50.- in die Miesen gelangte, weil das Sozialamt die Miete eben nur bis CHF 50.- weniger übernahm. Realitäten in der reichen Schweiz ...

Klar, am Schluss des Videos wurde gezeigt, dass Personen durch tiefe Täler gehen müssen und offenbar rauskommen. Das ist sehr tröstlich und man könnte sagen, dass es diese Täler halt eben brauche, damit die Leute alle ihre Möglichkeiten ausschöpfen lernen, überhaupt alle ihre Möglichkeiten erkennen, erforschen und ausbauen. Doch wie anfangs jemand sagte, dass die Armutslage in der Schweiz ein Abbild dessen ist, was in der Gesellschaft schleichend passiere.

Ich finde, dass wir gerade eingedenk des Präamble-Abschnitts im Bewusstsein der gemeinsamen Errungenschaften und der Verantwotung gegenüber den künftigen Generationen einiges mehr machen müssen, um die Segregation und Zersplitterung der Gemeinschaft wenn nicht zu verhindern, so doch wenigstens zu verlangsamen oder zu vermindern. Denn die künftigen Generationen werden sozialisiert durch die aktuellen 2-3 Generationen. Was die vorleben, erhalten die nächsten als "Es war schon immer so" mit.

Und das Volk sind wir. Wir sind der Souverän. Was wollen wir also den nächsten Generationen hinterlassen ... und in welchen Umständen sollen unsere Generationen ihre Leben zu Ende führen ... interessante Fragen in der Ära der weltpolitischen Aufheizung ...

Eine tolle Woche Lanz: Was die BürgermeisterInnen ausbaden müssen

Markus Lanz hat eine tolle Woche gemacht aus meiner Sicht: Ich verfolgte die deutsche Politik ja schon etwas, bin sehr interessiert an unserem grossen Nachbarn, staune über die Art und Weise ... aber auch ich höre und sehe nur die Politik der Pyramidenspitze.

Lanz hat diese Woche mal 10 BürgermeisterInnen in seiner Sendung gehabt, die das politische Fussfolk darstellen ... im besten Sinne des Wortes natürlich. Sie müssen ausbaden, umsetzen, was die Grosskopfeten in Berlin entscheiden. Lindner, Habeck, Scholz, und wie sie alle heissen, die haben TV-Zeit ohne Ende, aber deren Versprechungen und Ideen müssen ja dann von all den Kommunen umgesetzt werden. Dass da vieles nicht klappen kann, weil sich die Ideen und vor allem auch Finanzierungen nicht sooo schnell nach unten propagieren ... ist eigentlich vielen klar, wohl sicher allen, die solche zentralisierten Systeme halt durchschauen.

Was diese BürgermeisterInnen erzählten, ist wirklich eindrücklich. Sehr eindrücklich. Deutschland ist flächenmässig etwa 8x so gross wie die Schweiz, 10x so stark bevölkert. Auch föderalistisch. Ich empfinde, dass dieser Föderalismus in der Schweiz eventuell einfach nur darum besser funktioniert, weil es kleiner ist. Denn wie wohl in allen grossen Länder die Menschen in fernen Regionen sagen, dass die Hauptstadt ja sehr weit weg sei ... ist das in der kleinen Schweiz eben nicht so ... jeder Schweizer ist innert 2-3 Stunden in der Landeshauptstadt.

Es ist eindrücklich ... die deutsche Gründlichkeit, der Perfektionismus ... und die nachfolgende Gesetzgebung ... "Kohleverstromungsbeendigungsgesetz" ... geistige Ausflüsse von Menschen in ihrer Politikerbubble ... und dann die Umsetzung all dessen von im realen Leben agierenden BürgermeisterInnen.

Deutschland ist der wirtschaftsmächtigste Staat in Europa ... es ist aber auch der verkopfteste ... wenn eine der Bürgermeisterinnen sagte, dass sie politische Entscheidungen oft wirklich nur aus Radio und TV erfahren, dass Informationen in imperativer Form runtergedrückt werden, die sich innert 2 Wochen dann doch noch mal ändern ... Digitalisierung weit weg ...

Dazu könnte ich ja meine Erfahrung in2021 mit dem Deutschen Zoll darbieten ... wo der Fax noch das Kommunikationsmedium war ...

Am Deutschen Wesen soll der Mensch genesen ... oder auch nicht, oder gar zugrunde gehen ... nun, es ist spannend am Rande über eine TV-Sendung mitzubekommen, wie diese BürgermeisterInnen alltäglich sich bemühen, die geistige Hoch- und Tieffliegerei aus Berlin so umzusetzen, dass ihre Bürger das mitmachen können ...

Mir fällt da regelmässig der Text meines Freundes Andreas ein, der 1997 dozierte, ob ich wisse, dass in Deutschland 90% aller Gesetze der gesamten Welt geschrieben werden ...

Chapeau vor all diesen lokalen PolitikerInnen ... angesichts Zuwanderung, Flüchtlingszuteilung, zugeschanztem Aufgabenzuwachs bei gleichzeitigem Fachpersonalmangel und Sparbefehlen, Diskrepanz von Versprechen zu Realitäten, persönlicher Bedrohung ...

Gleiches gilt natürlich für die Leute bei uns ...

Binance lässt Monero fallen

Heute las ich eine interessante, aber von mir erwartete Information, dass Binance Monero nicht mehr handle. Eigentlich logisch ... denn Monero ist Total Privacy. Und Binance ist eine Firma, die dem Staat und seinen Regularien unterworfen ist. Wenn auch Monero wie jede anderes Kryptotoken nur Information ist, so sind alle damit handelnden Entitäten einfach reale Personen oder Firmen. Und auf die hat der Staat Zugriff mit all seinen Mitteln.

Will Binance also vom Staat in Ruhe gelassen werden, so müssen sie nachträglich oder präventiv gehorchen. Und ein echt anonymes Geld wie Monero ist jedem Staat natürlich ein Dorn im Auge.

Ich sagte schon früh, dass es wohl hoffentlich Monero treffe statt den Bitcoin. Denn Bitcoin ist total transparent, Geldflüsse sind in der Blockchain ja gerade alle und ewig nachvollziehbar. Die Pseudo-Anonymität von Bitcoin entsteht ja nur dadurch, dass die Adressen halt keiner Person zuzuordnen sind. Das hat jeder selbst im Griff, indem er die Wahl der Adressen klever tätigt.

Kann ein Blockchain Analyst eine Adresse einer Person zuordnen, hat er die eingehenden und ausgehenden Geldflüsse zu einer Person im Griff. Und dann gilt ja: Folge dem Geld, um das Netz der Verflechtung aus der Masse der Transaktionen sichtbar zu machen.

So ist Bitcoin also aus Sicht des Staates das Beste aller digitalen Übel. Als liberaler Staat sollen seinen Bürgern Dinge wie Bitcoin erlaubt sein, auch wenn die Kontrolle mühsam ist. Auch für die Strafverfolgungsbehörden ist auch schon Bitcoin eben - mühsam, doch im Zweifelsfalle machbar. Doch Monero, da wäre es nicht nur mühsam, sondern unmöglich, der Spur des Geldes zu folgen.

In einer Gesellschaft gibt es keine total unabhängigen Teile. Daher weine ich diesem Entscheid keine Träne nach, stelle halt einfach fest ... den Rahmenbedingungen von realen Entitäten kann man auch mit digitalen Tokens nicht entkommen. Daher ist auch hier wieder Bitcoin das einzig Wahre - oder einfach die beste uns zur Verfügung stehende Option.

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