Welcome to 2018, when machines sound, look, and feel like humans

Es ist schon teilweise gfürchig, wie eine Freundin sagt, wenn man sich die aktuellen Forschungsresultate in der Sprach-Synthese anhört.

Hier eine Seite mit aktuellen Beispielen und vor allem einem Quiz, welche Aufnahme denn von der Maschine und welcher von einem Sprecher stammt.

https://google.github.io/tacotron/publications/tacotron2/

Ich habe darüber ja schon öfters geschrieben, wie auch davon, dass man nun in Realtime anhand bestehender Videoaufnahmen eines Politikers beispielsweise einen kompletten anderen Text samt charakteristischer Aussprache in dessen Lippen legen kann, so dass die Gesichtsmimik und Artikulation zum neuen Text passt.

Das ist auf der einen Seite erschreckend, auf der anderen faszinierend. Mensch kann sich auf die Sinne Sehen und Hören nicht mehr verlassen, das wird dieses Jahr wohl noch mehr kommen. Auf der bequemen Seite ist, dass ein Customer Support Agent mich endlich versteht, dann, wenn es mir eh egal ist, bei was ich mein Anliegen deponiere. Da ist es eventuell sogar besser, ich lasse Ärger bei einem devoten Bot ab, als bei einem Menschen, der womöglich nicht so robust ist und den Frust dann nach Hause in seine Familie bringt ... und meinen Fall aus Rache erst noch miserabel abhandelt.

Wenn ich mir die Hinweise der Cracks des 34C3 durchlese, die man aufgrund der Datengier der Staaten auf unsere externalisierten Gehirne, die SmartPhones, immer mehr Grenzgängern andienen muss ... bin ich dann schon froh, wenn der Grenzbeamte vielleicht "nur" ein KI-Roboter ist ... der seine Regeln emotionslos abarbeitet ...

Link der EFF zu diesem Thema bezüglich Einreise in die USA https://www.eff.org/wp/digital-privacy-us-border-2017

Wer bis jetzt seine Medienkompetenz nicht auf- oder ausgebaut hat, muss sich nun sputen. Ich kann zumindest bei den letzten 4 Gegenüberstellungen nur bei zweien mich auf eine Wahrscheinlichkeit festlegen. Und ich denke, es geht nicht mehr über die Akustik, sondern um die Betonung, die ein Mensch in einen Satz reinlegen kann. Aber wie wir ja auch wissen, betonen wir ja gerade, um etwas Ungeschriebenes akustisch zu transportieren. Wie also könnte ich die Betonung nutzen, um Maschine von Mensch zu unterscheiden. De facto also geht es nicht mehr.

Und eben, visuell geht's bei Standbildern eh auch schon lange nicht mehr, für Video wird's wohl Ende 2018 auch soweit sein.

Mensch wird also auf Mensch zurückgeworfen, bzw. was bin ich, wenn ich künstliche Repräsentationen schon nicht mehr von echten unterscheiden kann.

Dazu kommt noch, dass auch die Interaktion dank KI und DeepL (Maschinenlernen) immer mehr so sein wird, wie wir es von Gegenparts gerade im Business-Bereich gewohnt sind. Also, wenn wir Ende 2018 mit einem Gegenüber via Skype o.ä. kommunizieren ... können wir wohl nicht mehr sicher sein, dass wir einen künstlichen Gesprächspartner erkennen könnten - sofern wir diese Person nicht real schon kennen.

Ich denke übrigens auch nicht, dass KI ein Segen wird ... denn: Schauen wir an, was die sogenannte natürliche Intelligenz auf diesem Planeten zustande bringt ... nun lehrt diese Maschinen, ähnlich zu denken ... was kommt da wohl raus? Genauso Beklopptes wie bei den Natürlichen ...

Die ganze IT ist nach Vorbildern des Menschen gebaut, bisher hatte die IT halt wenig bis keine Eigeninitiative. Die KI wird das können sollen oder müssen - sonst bräuchte man sie ja nicht, wenn man Menschen aus welchen Gründen auch immer Beschäftigung nicht wegnehmen wollte. Die KI bekommt nun aber auch immer mehr Agitatoren als Unterstützung, die Roboter, Drohnen, AR/VR-Brillen und Sensorik für alles und jedes. Konnte die KI ihre Denkresultate bisher nicht gross in die Realworld transportieren, wird sie es dank all dem immer mehr können.

Wohl dem, der noch weiss, wie man ganz ohne Computer in der Welt klar kommt ...?

Ein schönes 2018 wünsche ich.

Einstein Spezial: die Woche im Tierspital

Heute habe ich die Einstein-Sendung gesehen, in der Tobias Müller eine Woche lang im Tierspital Zürich zugegen war. Eine sehr schöne und anregende Sendung, denn Tiere sind Lebewesen, die uns mehr oder weniger am Herz liegen und die wir absolut verschieden behandeln.

Die Haustiere, Katze und Hund, sind Familienmitglieder, werden verhätschelt, geniessen High-Tech-Medizin wie sogar die Strahlen-Krebs-Therapie.

Bei anderen Tieren ist die finanzielle Entscheidung schneller die Motivation für oder wider der Medizin.

Wildtiere seien Spitzensportler und haben keine Lobby. So äusserte sich der Tierarzt angesichts des Mäusebussards, der sich sehr gefährlich im Stacheldraht verletzte. Hier gebe es Low-Tech-Medizin, denn wenn das Wildtier nicht wieder so ausgewildert werden könne, dass es draussen überleben wird, dann ist solche Medizin ohne Nachhaltigkeit. Und es zahlt ja niemand explizit für ein Wildtier.

Der kleine Hund mit dem Herzfehler hatte es Müller angetan, ging ihm ans Herz. Sic! Der Jöö-Faktor 12 von 10 hatte es auch in sich: Alles wunderbar, bis auf einen kleinen Schritt in der Werdungsphase, der bei dem Hund nicht durchlief. Es ist an sich angesichts dessen immer wieder ein Wunder, dass das genetische Programm so zuverlässig Körper werden lässt. Und wie emotional es wird, wenn irgendein Programmschritt nicht richtig abläuft.

Das Wunder des Lebens zeigt sich da jedesmal wieder. Müller erlebte es schon am ersten Tag, als ein Vogelkücken eingeschläfert werden musste. Es war irgendwo aus eine Nest gefallen und wurde ins Spital gebracht. Was ist es, das ihn hierbei bewegte?

Spannend war die Zwischenschaltungen mit einem Tierethiker, der sehr schön darlegte, welche Schizophrenie wir mit Tieren an den Tag legen.

Aber das ist ja nichts Neues. Wie er sagte, sind wir einfach auch Tiere. Und genauso behandeln wir ja auch unsere Artgenossen. Die einen mögen wir, bei anderen sind wir genauso schizophren wie in der Tiermedizin. Tun sie ab als minderwertig oder eben Nutzvieh.

Es spielt also keine Rolle, wo man hinschaut: Der Mensch ist ein Tier, das sehr kommunikativ ist, aber immer noch Tier. Vorlieben steuern auch bei uns viel mehr, was wir tun oder nicht.

Der Tierethiker meinte da eben, dass wir es schon bezeichnend ist, wie wir mit Katz und Hund umgehen und wie mit Schwein und Huhn. Aber eben, das machen wir mit unsereins ja auch so.

Hinschauen und sich mal neu entscheiden, das tun wir ja schon bei Menschen fast nie. Es könnte einen ja aus der Komfortzone verdrängen ... ich hoffe doch, dass wir das mal noch schaffen. Das wird das Zusammenleben mit Mensch UND Tier freundlicher machen.

SRF Private Banking

Auch diese SRF Produktion bekommt von mir ein Chapeau! Das Thema ist aktuell, die Nachbehandlung durch ECO ebenfalls.

Es geht hier aber nur um den Film. Weil Steuerhinterziehung hierzulande keine Straftat war und für Schweizer weiterhin nicht ist im Gegensatz zu Ausländern.

Im Film ist ein Geldwäscher ins Koma gefallen, seine Tochter übernimmt. Eine Frau, die in der Jugend total abgestürzt und Systemverweigerer war. Die Jungfrau zum Kinde also. Sie geht gegen den Alte Herren Club der Geschäftsleitung an, nachdem sie gezweifelt hat, ob sie das wirklich kann. Diesen Zwist muss sie auch in der Aussenwelt mit ihrem Malerfreund austragen, der eine ganz klare Meinung dazu hat.

Der Compliance Officer, eine junge Frau, muss ja angestellt sein, ist aber der Prügelknabe für die geldbeschaffenden Kundenberater. Ihren Job kann sie nicht machen, was ihr dann letztendlich zu einer Freistellung gereicht, weil einer dieser eigenen Berater die Schuld an unvollständigen Compliance Documents ihr anhängt. Dieses Schwarz-Peter-Spiel wird dann noch von der Geschäftsleitung abgesegnet. Sie verbeisst sich in den Fall, als auch die FINMA die Bank bedrängt. Der junge High-Skill-FINMA-Detective gibt sich nicht käuflich, ist dennoch karrieregeil ... ein Wunder, wenn der standhaft bliebe ...

Der Tochter wird eine Charity-Aktion der Bank vorgestellt, die sich vorbildlich um Waisenkinder aus Süd-Afrika kümmert, indem sie diese Kinder in die Schweiz einladen. Im Privat-Jet kommen die Kleinen in die Schweiz, machen den höflichen Knicks vor der Tochter, die erkennt, dass der Kinder Pässe eingesackt werden - um als Firmenbesitzer für Fake-Firmenniederlassungen benutzt zu werden. Dieser Betrug fliegt dann auch auf, weil die Tochter immer noch eine Clean-Money-Strategie verfolgen will als sie erkennt, was für eine grosse Geldwäscherei da vor ihren Augen stattfindet - sie macht sogar einen skandalösen Auftritt vor einem ehemaligen arrivierten ANC-Kämpfer, der sich reich und ehrlich und ihren Vater verehrend gibt. Die Tochter bricht fast zusammen, der Compliance Officer übergibt ihr einen USB-Stick mit allen Resultaten der Spurensuche - es ist klar, dass sie nun entscheiden kann, wie es mit der Bank und den böhmischen Dörfern etc. weitergehen soll. Doch der Vater erwacht ... was den Verlauf des Filmendes völlig offen lässt ...

Der Film ist gut gemacht ... der Ausgang ... je nach Geschmack - für mich kein Happy-End, aber überraschend. Es reicht zu sagen "Geld korrumpiert". Sic. Nur den Whistle-Blower nicht ...

Im ECO danach einige sehr interessante Zusammenfassungen über die sündigen Banken. Eine Diskussionsrunde später wurden Meinungen geäussert, dass diese Dinge nicht mehr möglich seien. Der automatische Datenaustausch sorge dafür, dass diese Privacy für reiche Leute nicht mehr so sei wie ehedem. Es gibt natürlich immer noch Schlupflöcher - trotz massiver, gesetzlich geforderter Compliance.

Gemäss ECO ist schon viel Geld von den Schweizer Banken verschwunden - sprich abgezogen -, weil halt sehr viel Schwarzgeld rumliegt. Weil andere auf der Welt halt doch noch dreckiges Geld annehmen. Asien halt, wo in China fast jeden Tag ein neuer Milliardär aus der Asche emporsteigt ...

Oder eben, BitCoin (BTC) ... die Möglichkeit, Geld zu waschen unter den Augen aller. Weil es eben ein Hype ist derzeit.

Wieder zurück zum Film: SRF, gerne weiter in diesem Stil! Spannende Spielfilme, Lokalkolorit, aktuelle Themen ... gerne Miniserien ... sehr schön!

In-Ear Kopfhörer Bose QuietControl 30

Ich wollte mir schon lange wieder ein gutes In-Ear Headset zulegen. Allerdings will ich sowas nicht blind oder hier ungehört kaufen. Es ist jedoch schlechterdins nicht möglich, so ein In-Ear-Headset zu testen ... hygienische Gründe ...

Dabei könnte durchaus ein Laden bei den üblichen Kopfhörer-Teststationen so ein In-Ear hinstellen. Feuchttücher und es wäre erledigt. Dann würde das Personal in MediaMarkt und Konsorten auch mal noch was Sinnvolles tun ...

Ich hatte mehrere der Bose kabelgebundenen In-Ear-Headsets, die leider nicht mehr hergestellt werden. Ich war von denen beim ersten Mal schon begeistert, weil sie mit den Laschen sich im Ohr verankerten und nicht einfach nur durch den Reibungswiderstand im Ohr halten. Ich mag es ohnehin nicht, wenn Headsets sich wie Pfropfen ins Ohr stecken und mich total taub machen. Ich hatte grade letztens ein günstiges Sony ExtraBass Headset gekauft, kabelgebunden. Wenn ich das richtig einsetze, bin ich recht taub und das, was mich am meisten störte: Knochenschall ... oder wie auch immer.

Jedenfalls, wenn ich sprach oder mitsang, hörte ich mich sehr laut über den Knochenschall, der sich über die eng sitzenden Ear-Buds einkoppelte. Das mag ich überhaupt nicht. Immerhin, der Bass war recht, das Teil günstig, funktioniert. Aber zufrieden oder gar happy ist bei mir anders.

Lange schon beobachtete ich also die Boses. Da im Shop meiner Wahl letztens eine Reduktion angeboten wurde, ich nach jahrelangem "Bluetooth, ne, brauch ich nicht" doch noch vom Komfort mit Funk bei Headset überzeugt wurde, kaufte ich mir das Bose QuietControl 30 schlussendlich. Der Überzeuger war - ein Dell Nackenbügel Headset BH200 -, das seit über 8 Jahren ungenutzt bei mir irgendwo unbemerkt und daher ungenutzt rumlag. Es ist ebenfalls ein Bluetooth-Gerät. In den letzten Monaten begann ich es zu nutzen und wurde Fan von BT-Headsets.

So kann ich grad etwas vergleichen. Der Dell ist ein kleiner Over-Ear Hörer, der dank des Bügels recht komfortabel ist, aber halt doch etwas aufs Ohr drückt und beim Fahrradfahren starke Windgeräusche induziert. Der Klang ist so, wie ich es mir wünschte, Bass ist da, nicht zu dominant, eigentlich sehr gut.

Die BT-Empfangsempfindlichkeit ist offenbar sehr gut, denn an meinen Quellen - ein stationärer PC und ein iPhone - spielt der Dell wesentlich länger ununterbrochen als das brandneue Bose, das doch schon viel früher stottert, wenn ich durch die Wohnung gehe. Das erstaunt mich, da ich erwartet hätte, dass ein fast 10 Jahre moderneres Headset besser performt. Möglicherweise ist aber auch die Bauform Grund für die unterschiedliche Empfindlichkeit.

Das Bose QC30 ist ein nettes Teil, der Tragekomfort ist des "Halsbandes" wegen recht angenehm, die Kabel der Ear-Buds sind allerdings etwas kurz: Hat man einen Kragen oder ein Halstuch um, bemerkt man beim Kopfdrehen die Straffung der Kabel und die Ear-Buds fallen raus oder lockern sich zumindest. Ist nichts Behinderndes oder Einengendes da, ist dies nie ein Problem, weil der Halsbügel an sich keine Spannungen auf die Kabel zu den Ear-Buds kommen lässt.

Meine Feststellung war zudem, dass ich entweder einen zu dicken Hals habe oder der Halsbügel schon eher knapp sitzt. Das bemerke ich aber nur, wenn ich drauf achte, ansonsten vergesse ich ihn tatsächlich. Ich bemerke auch nicht, dass sich das Hufeisen doch leicht bis stark verdreht. Drehe ich dann irgendwann mal den Kopf, fällt garantiert ein Ear-Bud raus.

Der im Bügel integrierte Ein-Aus-Taster ist abgedeckt durch eine grössere Gummi-Markierung. Der Druckpunkt ist allerdings viel kleiner als diese Markierung. Das macht es erstens schwierig ihn zu treffen und zweitens muss ich auch noch stark drücken. Es ist bei meinem Modell so, dass ich den Schalter nicht drücken kann, wenn ich den Bügel um habe. Ich muss ihn abnehmen und dann erst noch mit dem Fingernagel drücken und ggf. sogar mehrfach, wenn ich den Druckpunkt nicht auf Anhieb finde. Das ist zumindest schon mal unerfreulich für ein Headset, dass knappe CHF 300 kostet.

Das scheint unwichtig zu sein, aber man kann den Einschalter eben auch im Betrieb drücken, um via Sprachmeldung zu erfahren, mit welchem Zuspieler das QC30 grad gekoppelt und wie der Ladezustand ist. Die Sprachansage informiert auch darüber, wenn eine Verbindung unterbrochen ist.

Der Micro-USB-Port zum Laden ist etwas weiter oben am Bügel und mit einer Gummilasche abgedeckt. Irritierenderweise schaltet sich das QC30 bis auf die blinkende Power-LED komplett ab, wenn es geladen wird. Und zwar sogar so weit, dass die BT-Verbindung offenbar weg ist, und sogar die Bose-eigene App das QC30 nicht mehr findet. Das Laden scheint relativ schnell zu gehen, wobei ich da in der App schon merkwürdige Zahlen fand. Die Prozente der Ladeanzeige scheinen nicht sehr genau oder zumindest eher sprunghaft zu sein.

Wie auch immer, es geht ja ums Hören - und wenn das QC30 am Laden ist, dann ist halt nichts anderes möglich.

Zum Klang also: das QC30 ist ein Headset, das mit einer konstant arbeitenden Noise Cancellation (NC) ausgestattet ist. Die kann über die App oder zwei Tasten in der Intensität gesteuert werden, wobei sich das QC30 dummerweise den aktuellen gewählten Wert nie merkt: Schaltet man es aus und wieder an, ist die NC wieder auf 100%.

Wenn man mit der NC etwas spielt, finde ich es erstaunlich, dass deutlich erzeugtes Rauschen hörbar ist, wenn man die NC aufs Minimum setzt. Ab ca. 30% ist das Teil ruhig. Es sind allerdings Rauschfahnen zu hören, wenn ich rede - ohne was abzuspielen. Es hat die Anmutung von früheren Noise-Gates, die eben diese Rauschfahnen erzeugten. Diese sind beim Abspielen von Musik dann natürlich unhörbar. Beim Telefonieren allerdings gibt es wieder deutlich hörbare Artefakte der immer arbeitenden NC.

Ich halte von NC eigentlich fast gar nichts. Sie funktioniert nicht richtig, da sie ja immer hinterher ist und kann eh nicht alles dämpfen. Die Ear-Buds dämpfen für sich alleine schon mehr, als jede NC leisten kann. In diversen spontanen Tests, nicht nur heute und auch mit anderen Hörern, empfinde ich die NC als sinnloses Gadget, als Marketing-Argument, um mehr zu verdienen. Denn wenn man Musik abspielt, ist die Umgebung ohnehin ausgeblendet - und zwar psychoakustisch. Da braucht's keine Technik.

Ich habe an einem Teststand mal einen Sony 1000XM probiert, ein Closed-Over-Ear Kopfhörer mit NC. Dessen NC war irgendwie auch nicht das Gelbe vom Ei. Ich weiss nicht, wieso die Leute so flippen auf dieses "Feature". Die Dämpfung der physischen Teile an sich ist mehr, als die Elektronik leisten kann. Und die nuckelt ja erst noch am Akku.

Wie auch immer, am QC30 ärgert mich dann eher, dass man die NC nicht komplett abschalten kann, bzw. nicht weiss, ob die NC bei 0% Stärke ausgeschaltet ist oder nicht. Ihr Wirken ist halt eben hörbar.

Der Klang jedenfalls ist gut, meinen Erwartungen entsprechend. Der Bass sogar recht prominent, die Mitten etwas zu präsent. Aber sowas ist ja ohnehin etwas Geschmackssache. Im Vergleich zum Dell ist er unmittelbarer, näher, direkter. Der Dell hat halt als Over-Ear etwas mehr Platz zwischen Membrane und Trommelfell, so scheint mir der Klang bei ihm etwas unaufdringlicher, im Vergleich zum QC30 distanzierter, luftiger. Das gefällt mir bei den Mitten, der Bass dürfte etwas stärker sein. Der QC30 ist da wie gesagt dominanter, was ich allerdings den Ear-Buds attributiere.

Ich bin kein Fan von Equalizern oder Überbetonungen. Ich mag es allerdings schon sehr, wenn der Bass trocken und prägnant ist. Der QC30 ist für meinen Geschmack da allerdings grad an der Grenze zum minimalen Übertreiben.

Das QC30 lässt sich mit bis zu zwei Geräten koppeln. Das Wechseln von zuvor gekoppelten Zuspielern ist jederzeit leicht möglich, indem man den einen stoppt, den anderen startet. Das QC30 erkennt offenbar am Nutzsignal, welchen Zuspieler es wiedergeben soll.

Die App erlaubt darüberhinaus auch, das Streamen der Soundquelle auf einen weiteren QC30. Ich weiss allerdings nicht, was man mit BT und aktueller Audio-Hardware überhaupt machen kann.

Dass mein iPhone seine Musik auf den QC30 und den Dell zugleich senden würde, ist jedenfalls eine Illusion. Meines Erachtens gibt es ja dafür keine technischen Hindernisse, aber eben. Gerne lese ich von Euch, was heute möglich ist mit BT Profilen. Letztens las ich allerdings, dass BT 5.x dieses Feature können soll.

Abschliessend kann ich sagen, dass der Klang des QC30 auf dem erwartet hohen Niveau liegt. Der Tragekomfort ist sehr angenehm, kein Knochenschall. Der Bedienkomfort ist ausreichend, denn das de facto Nicht-Brauchen-Können des Einschalters im umgelegten Halsbügel, der mühsame Druckkontakt und die komplette Deaktivierung beim Anschluss des Ladekabels finde ich an sich unpassend für ein knapp CHF 300.- teures Headset. Aber das sind Nebenschauplätze, mir geht es um den Sound.

Für mich ist der QC30 den Aktionspreis auf jeden Fall wert.

Weitere Gedanken zur BlockChain und BitCoin

Im meinem letzten Artikel habe ich erklärt, dass mir die BC (BlockChain) nun klar ist, weil ich dank des erwähnten Buchs vor allem die Konzepte zur "Fehlerbehandlung" dargelegt bekommen habe.

Weitere Punkte, die ich zur Betrachtung anbiete, die ich nicht ausreichend geklärt oder noch nicht behandelt fand, möchte ich hier kurz darlegen.

  • Die Datenmassen einer BC, speziell der BTC (BitCoin)
    Hier fokussiere ich auf die Datenmengen: Es ist mir immer noch nicht klar, wie die BTC ihre zu erwartenden Datenmengen speichert / speichern wird. Sagen wir mal, dass in der Bankenwelt die heutige IT pro Tag 1 Milliarde Transaktionen machen, so fallen da doch einige Daten an pro Jahr. Da die Transaktion zwei Partner hat, fallen die Datenmengen bei zwei Teilnehmern an - Banken eben. Die haben genug Kohle, um die Daten sicher und schnell zu verstauen - eben WEIL sie gross und stark sind. Die BTC hingehen soll solche Peers unnötig machen. Das tut sie ja auch in autoritativer Hinsicht. Aber: Sie tut es nicht bezüglich der Resourcen: Da die BTC alle Transaktionen vorhalten muss für das Kontrollieren der Integrität der BTC, müssen also alle Transaktionen bei jedem Teilnehmer der BTC gespeichert sein. Die BTC ist global. Es gibt keinen BTC-Teilnehmer mit weniger Datenmassen.

    Gemäss Statistik habe die BRD in 2016 etwas mehr als 6 Milliarden Bank-Transaktionen gemacht, so liege ich mit der täglichen 1 Mia. für die ganze Welt nicht ganz falsch, ich runde das mal auf ca. 500 Milliarden pro Jahr. Wenn wir mal mit einer Transaktionsgrösse von 1000 Bytes ausgehen, dann sind das also 500 TBytes pro Jahr an Zuwachs. Das ist natürlich nicht so schlimm, das schaffen die Banken schon, das schafft auch eine Firma. Aber wie gesagt, jeder Teilnehmer der BTC muss das tun. Ist das nachhaltig? Zusammen mit der "Geschwindigkeit" der Transaktionen, ist das Speichern das kleinste Problem, eine BC hat ja gerade das Paradigma, dass sie nicht schnell sein kann, weil das zur Integritätskonzeption gehört.

    So also noch etwas zur Transaktionen / Sekunde Zahl: Es gibt eine News-Meldung, die die Unverträglichkeit mit High-Speed-Transaktions schon mal mehr als nur andeutete und das schon im März 2016 ... https://www.heise.de/newsticker/meldung/Kapazitaetsgrenze-erreicht-Bitcoin-Transaktionen-in-der-Warteschlange-3132893.html

    Diese Meldung veranlasste jemanden, die weltweite Transaktionsgeschwindigkeit auf 7 TpS zu berechnen. Das ist natürlich ein mehr als lächerlicher Wert. Es ist schlichtweg ein absolutes NoGo.

  • Geschwindigkeit des Commits
    In der Welt der RDBMS ist ein abgeschlossener Commit das Zeichen des Systems, dass etwas verarbeitet und gespeichert wurde - mit allen Konsequenzen und Nebeneffekten. Für den Entwickler ist eine Speicherung damit abgeschlossen. Der Programmierer darf sich also guten Gewissens weiteren Dingen zuwenden. Doch wie erklärt, die BC kennt keine zentrale Stelle, die ein Commit ausgeben könnte. Im Gegenteil, es kann konzeptionell eigentlich beliebig lange gehen, denn wenn die BC Diskrepanzen aus der Welt schaffen muss, bedeutet das, dass ein Quorum der Teilnehmer sich einig werden muss, welchen Ast einer Verzweigung sie nun als autoritativ ansehen will. Für den Programmierer heisst das, dass er Programme schreiben muss, die sich rückwirkend(!) mit einer Annullierung der Transaktion und deren Konsequenzen rumschlagen müssen. Es ist sogar noch schlimmer: Es könnte zu einem Totalausfall kommen, wenn die BC es nicht schafft, einen autoritativen Ast zu finden.

    Das kann je nach Anwendungszweck natürlich verschieden gravierend sein. In der NoSQL-Welt sagt man dann "eventually committed" und meint, dass es schon Dinge gibt, die man nicht per sofort committed haben muss, dass sich ein Commit aber einstellt. Tja, aber es gibt Konfliktfälle. Ob diese ein Showstopper für den Anwendungsfall der BC sein könnte, ist wohl eben von eben diesem abhängig.

    Was wäre, wenn ein Angreifer, der die BC einfach lahmlegen will, sich also als Teilnehmer anmeldet, bei der Kontrolle von errechneten Blöcken einfach an die anderen meldet: "ich habe was anderes" ... und das via Botnet nicht einfach von nur einem Teilnehmer, sondern von Tausenden? Er muss sich ja nicht mit der Historie der BC rumschlagen, er will ja nur stören, also hat er nicht einmal eine grosse Rechenlast zu bewältigen.

    Die Datenmengen müssen bewältigt werden, denn nur so ist garantiert, dass die BC im Problemfall eine Chain total durchrechnen kann. Eine Art von Caching des letzten als absolut gültig betrachteten Block kann natürlich jeder bei sich vorhalten. Er könnte sagen, dass dieser Referenzblock immer dem aktuellen Tagesdatum um eine Woche hinterher läuft, um eine Verzweigung der BC optimal schnell handhaben zu können. D.h. die Validierung der von anderen errechneten Blöcken ist einfach und schnell. Sicher ist es ja auch, denn wenn die gesamte BC an eigenen, vertrauenswürdigen Orten gespeichert ist, ändert sie dort niemand und man könnte sie jederzeit komplett nachrechnen, um den Referenzblock zu validieren. Es könnte also sein, dass der Commit einer Transaktion konzeptionell schon recht schnell erreicht werden kann.

  • Wegelagerei, sprich Transaktion-Fees
    Das führt dazu, das die Miners, die ja eine Belohnung fürs Betreiben der BC bekommen wollen, sich bei den vielen Transaktionen die auswählen, die ihnen am wahrscheinlichsten eine Belohnung einbringen. Im Ethereum-Projekt nennen sie das Gas. Der Ersteller einer Transaktion gibt da eine Obergrenze an Gas mit, die er den Minern als Belohnung zur Berechnung des BC-Blocks für seine Transaktion anbietet. Ein Ethereum-BC-Teilnehmer kann sich also entscheiden, ob er diese Transaktion rechnen will. Und er kann sich sogar entscheiden, wieviele Resourcen er dafür einsetzen will, denn das Gas gibt ihm ja ein Entscheidungskriterium mit.

    Für den Transaktionserzeuger hat das diese Konsequenzen: Er weiss nicht, wie schnell seine Transaktion in die BC gelangt. Und es kostet ihn was und er weiss nicht einmal, wie sicher der Block nun ist ... denn wie erklärt, die BC kann manipuliert werden, es ist nicht unmöglich. Wenn er also einen Zahlungsvorgang über diese BC einspeisen möchte, und das in Real-Time, so kann ihm die BC diese garantierte Antwortzeit nicht erbringen. Wie im realen Leben kann er aber ein "Guter Kunde" werden, wenn er zuviel Gas anbietet. Das kann zu einer bevorzugten Behandlung führen. Ein Widerspruch zur Konzeption der BC.
  • Ökologie und Geldwäsche
    Wie es sich trifft, hat auch André Kramer im Editorial der c't einen Punkt aufgegriffen, der mir natürlich schon seit Anbeginn der BC ein Dorn im Auge ist: Die Ökobilanz der BCs. Das Mining kostet ja aufgrund des Hash-Puzzles enorme Mengen an Energie, denn wer schnell sein will, muss klotzen, nicht kleckern. Kramer:

    “Denn der Stromverbrauch des Bitcoin-Mining ist immens. Die Nachrichtenseite Digiconomist hat eine einzige Bitcoin-Transaktion mit 215 Kilowattstunden Strom berechnet, dem Jahresverbrauch eines Kühlschranks. Einer Studie zufolge entsprach der Stromverbrauch für Bitcoin-Mining im Jahr 2017 dem von 159 Ländern. Die Rechnung ist kaum überprüfbar; ihr Kern bleibt aber wahr: Bitcoin-Mining trägt in hohem Umfang zur Klima-Erwärmung bei.

    Der Großteil davon findet in China statt, das seinen Energiebedarf aus fossilen Energien speist. Miner der Währung Ethereum haben Boeings des Typs 747 gechartert, um Grafikkarten an ihren Einsatzort zu fliegen. Wer sich solche Stunts leistet, betreibt höchstwahrscheinlich Geldwäsche, nicht Geldanlage.”

    Mit dem letzten Satz reisst er an, wofür die BC natürlich ideal geeignet ist - um so mehr, je mehr Business an einer BC wie der BTC hängt, denn dann ist die BC fast ideal geeignet, Geldwäsche zu betreiben. Und wenn man die Kursexplosion von BTC beobachtet, so ist das Spekulieren bei ihr angekommen und im gleichen Masse wohl auch die ebenso massive Geldwäscherei. Beide schrauben sich wohl in die Höhe.

    Denn die BTC ist zwar voll transparent, aber es war auch noch nie so leicht, ein Portemonnaie zu erzeugen - vollautomatisch von einem Computer, der im Darknet auf seinen Besitzer wartet, den er nicht mal kennt. Da muss man sagen, dass die Strafverfolgungsbehörden ja immer noch nach der "Folge dem Geld" Regel verfahren können, denn irgendwann muss das virtuelle Geld in reales gewechselt werden - für reale Genussfreuden. Noch. Wenn BTC eine von den Staaten und Gesellschaften akzeptierte Währung würde, fällt auch das weg. Das wird die Geldflussverfolgung sicherlich noch um 1-2 Grössenordnungen schwieriger und vielleicht aus ökonomischen Gründen unmöglich machen.

Es gibt ja den Text, dass je komplizierter ein System ist, es um so anfälliger sei. Die BC ist konzeptionell einfach, aber die Implementationen sind anfällig.

Hacker müssen sich ja nicht um die Konzeption kümmern, sondern sie kümmern sich um die jeweiligen Implementationen: Wenn sie da reinkommen, dann kann alles noch so gesichert sein, wenn sie im Code sind, ist alles möglich, was die Konzeption zulässt.

Die BTC-Börsen und andere wurden schon oft um mehrere Tausend BTC erleichtert. Von Hackern. Während das Geldwäschern vielleicht egal sein kann, so ist der Verlust des Portemonnaies einem Geschäftstreibenden überhaupt nicht egal. Und da es in der BC konzeptionell keinen Verantwortlichen gibt ... keine Kulanz von niemandem ... keine Schuldigen ... Schwarzpeter-Rumgeschiebe ... denn jeder wird eine Walletsoftware nutzen müssen. DAS Angriffsziel für Hacker und Malware-Programmierer ... eventuell grad schon auch grad geliefert mit Hintertüren für Geheimdienste, Finanzamt, Hacker etc. etc. In Zeiten von schnellem Internet – wer ist schon in der Lage, den Verkehr zu inspizieren, zu verstehen und Gegenmassnahmen zu ergreifen? Die Masse sicherlich nicht. Schöne neue Welt.

Gerade aktuell wieder ein BC-Hack: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Kryptogeld-Mining-Marktplatz-Nicehash-gehackt-und-bestohlen-3913041.html

Ist die BC also einfach eine Spielwiese für Technik-Nerds, IT-Profilierer, Real-Geld-Spekulanten, Geldwäschern? Es hiess ja schon beim Gold-Rush: "Reich werden nicht die Schürfer, sondern die Verkäufer von Equipment wie Schaufeln etc."

Wir werden sehen ...

PS: Ich bin derzeit kein aktiver Benutzer von BCs. Ich habe mich nur schlau gemacht und etwas weniges probiert. Gerne lese ich Korrekturen von Euch zu meinen Gedanken, sollten diese falsch oder unstimmig sein. Danke dafür.

PPS: Noch was zur Übertragungssicherheit von BTC. Eine Transaktion ist ja de facto dann auch eine Benachrichtigung an eine Email-Adresse, an ein anonymes Wallet. Kein Wunder, gibt es bereits Malware, die solche Transaktionen erkennen und auf andere Wallets umleiten: https://www.heise.de/security/meldung/Schnueffeltrojaner-Evrial-tauscht-im-Windows-Clipboard-Bitcoin-Adressen-aus-3947596.html

Fleisch essen ... Warum und warum nicht alle Arten?

Heute traf ich zufällig auf ein meiner Meinung nach gut gemachtes Video, das uns einen Mechanismus bewusst machen will, wieso wir gewisse Tiere essen und andere nicht. Hier mal schon die URL:

https://youtu.be/r8GR8x_SMnw

Die aufgeführten Punkte sind alle gut begründet. Ich esse Fleisch.

Was mir an diesem Video gefallen hat, ist die Aufforderung, sich einfach mal bewusst zu werden, wie das funktioniert, dass wir im Supermarkt ein Glas(!) mit Würstchen kaufen können. Diese Entfremdung der Herkunft schlägt dem Fass natürlich den Boden aus.

Ich denke nicht, dass Veganismus per se irgendwas verbessert, denn die Ausgangslage ändert sich nicht: Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass wir geistige Wesen sind, die eine materielle Erfahrung machen. Diese heisst Körper und Stoffwechsel. Wenn wir meinen, dass wir diese Erkenntnis als erste haben, liegen wir wohl so falsch wie nur irgendwas.

Wenn die Tiere beobachtende Verhaltenswissenschaft fast wöchentlich mit Meldungen kommt in der Art "Tierart XY kann Lebenslust und Trauer empfinden" und wir das nun - weil ja wissenschaftlich - beginnen zu glauben, so darf man genau so wissenschaftlich sagen: Dann sind wir ja schon die barbarischsten Freaks gewesen, die auf der Erde hausen. Denn die Tiere gibt's ja schon viel länger als uns. Es ist erstaunlich, dass Tiere, die ja offensichtlich über eine Individualität verfügen, uns nicht schon längst mal gekillt haben. Würden Treiberameisen sich mal uns als Gegner vornehmen, wir wären wohl schnell weg ... oder natürlich jegliche Arten von Bakterien ... aber ... dazu später.

Da kann man nur spekulieren. Für mich ist es so, dass das grössere System, dieses Universum, es als Spielregel hat, dass man hier mit Materie hantiert. Man formt sie nach den Absichten und Erfordernissen des zu Erlebenden und dann spielt man das Spiel in dieser Materie. Die Materie wird danach rezykliert.

Dass dies so ist oder - vorsichtiger gesagt - so sein könnte, sagen uns die Astrophysiker schon lange. Es gibt unsere Körperformen nur, weil schon unzählige, sehr grosse Systeme, Sonnen, ihr Spiel beendet und in einer Supernova vergangen sind. Im Rezyklierungsprozess haben diese Systeme dann gemäss den Spielregeln in diesem Universum weitere schwere Elemente erzeugt. Ohne diese würde ein Körper nicht funktionieren. Merkwort: Spurenelemente ... und gesund soll der Körper ja wohl sein, da hat keiner was dagegen, auch die Veganer nicht. Nur, damit akzeptieren sie den Tod, die Umformung von Materie also auch. Es geht nur um den Zeitraum, den das Individuum übersehen kann.

Im Video wird gesagt, dass es ja kulturell bedingte Essensvorlieben gibt: Eine Kuh zu schlachten, geht gar nicht in Indien, einen Hund in Europa auch nicht. Da könnte man sagen, tja, Pech, welches Wesen das Hund-Game in China spielen will. Das Kuh-Game in der Schweiz ist vielleicht sogar noch besser als in Indien, wer weiss. Also, ich wäre auch gern Katze oder Hund beim Tierhalter Martin ... :-)

Doch wie es scheinbar zufällig ist, ob ein Mensch in der Sahelzone, in Vietnam, als Schwuler in Russland, Behinderter irgendwo in Afrika etc. in diese materielle Ebene gelangt, könnte man ja auch sagen, es ist halt dumm als Schwein in Europa auf die Welt zu kommen. Da, wo Schweinemast zum "Schlimmsten" an Tierhaltung gehört. Zufall also für Mensch, Tier und Pflanze. Ausser, man erlaubt sich mal eine andere Sicht auf das sogenannte Leben in dieser Ebene.

Die Aborigines - so las ich mal - baten das Tier, das sie drauf und dran waren zu töten, um Vergebung und ehrten sein Ende in der materiellen Form. Und diese Leute stehen ja nicht grad im Verdacht, hochindustrialisierte Fleischfabriken zu erfinden. Und sie leben ihre Art schon viel länger als jede uns bekannte, industrialisierte Art. Woher haben sie diese Idee? Sie nennen unsere materielle Phase ja auch die Traumzeit ...

Also, Aborigines und Tiere, von Pflanzen schon gar nicht gesprochen, "wissen" offenbar noch, was wir hier machen. Ein Spiel.

Wenn das also so sein könnte, dann ist der eingangs erwähnte Video gut geeignet, sich das Spiel klar zu machen. In der materiellen Ebene gibt es keine "unschädliche" Art, denn Materie wandelt sich - und muss das auch tun, denn es sind die Spielregeln dieses Universums.

Wenn wir töten, um zu leben - ! - geht das nur, weil es so regelkonform ist. Tiere und Pflanzen "kennen" diese Regel vielleicht halt einfach. Daher wehren sie sich auch nicht. Denn die Veganer müssten sich den von Comedians oft gebrachten Kalauer schon auch gefallen lassen: "Wieso esst ihr denn einen Kopfsalat? Nur weil der keine Augen hat und sich nicht bewegt?"

Die Biologie sagt uns ja auch, dass man nur ein Gehirn hat, um den Körper zu steuern, wenn der sich bewegen können muss. Bei einer Qualle wurde noch nie ein Gehirn entdeckt, beim Baum auch nicht. Der bewegt sich nicht, und die Qualle lässt sich mehr oder weniger treiben. Das Gehirn ist also nur ein Hilfsmittel, ein Computer also, um Impulse aus einer anderen Ebene als (Inter)Aktionen in diese physische Spielwelt umzusetzen. Das Game des Menschen ist es halt vielleicht, sehr intensiv und variantenreich mit der Materie zu interagieren, weshalb er eben ein relativ grosses und leistungsfähiges Gehirn braucht.

Als Neandertaler brauchte er das ja noch nicht, obwohl der Körper auch schon in Interaktion mit derselben Materie wie ein heutiger Mensch war. Aber um einen Helikopter zu bauen, muss man mehr über die Regeln der Materie lernen, man muss mehr und komplexer experimentieren (= interagieren), man muss also ein leistungsfähigeres Kontrollorgan haben, also das Gehirn entwickeln.

Wie beim bekannten Computer kann man das Gehirn ja auch missbrauchen, sprich umprogrammieren. Das Video nennt das ja auch: die Prägung als Baby auf die Usanzen dieser materiellen Ebene - sprich, was man hier so isst und was unantastbar ist. Und wir Erwachsenen kennen das auch und nennen es sogar so: Gehirnwäsche, Indoktrination, Neurolinguistisches Programmieren, Synapsenbildung etc.

Wie ist also die Message des Videos zu werten? Mir gefällt es, es ist schön und unterhaltsam gemacht. Und es regt an, sich der Massentierhaltung bewusst zu werden, sprich zu erkennen, was wir als Gesellschaften tun, um unsere Körper mit etwas zu füttern, wofür viele andere Körper getötet werden müssen. Und wie wir diese Wesen, die jenen Körpern ihr Spiel machten, respektieren, achten oder was auch immer.

Die Fähigkeit des Menschen, sich Maschinen zu bauen, die Industrialisierung eben, gehört auch in die Spielregeln dieses Universums und daher ist aus meiner Sicht nur etwas relevant im Video: Auf der Gefühlsebene zu prüfen, welche Methode des Tötens zum eigenen Genuss für die derzeit vorherrschende, eigene Werteprogrammierung ok ist. Denn als Körper geht es halt nicht ohne.

Ich habe das Wort "töten" absichtlich genommen. Der wichtige Aspekt im Video ist ja genau der, dass es eines jeden Wertesystem in Frage stellt. Wie man sich dann entscheidet, das ist ebenfalls der aktuellen Verfassung des Lesers überlassen. Im materiellen Rahmen ist es egal. Aber auf der immateriellen Gefühlsebene, da ist das ja schon anders. Hier spielt dafür all das eine Rolle, was den Geist umtreibt beim Wort "töten".

Wie gesagt, ich mag Fleisch. Ich habe es für mich schon lange entschieden. Ich habe mich auch entschieden, die sogenannt artgerechte Tierhaltung zu unterstützen, indem ich - natürlich auch weitgehendst entfremdet im Tötungsakt - im Laden nur Fleisch von solcher Haltung kaufe. Und wenn es grad nichts davon hat, ess ich eben mal kein Fleisch. Ich werfe Fleisch auch nicht weg, es wird verwertet.

In der Schweiz wird aktiv diskutiert, ob es einen Tieranwalt geben soll. Ich befürworte das. Denn es braucht für unsere emotionale Gesundheit sicherlich jemanden, der die Tiere vertritt, auf dass wir uns Rechenschaft abgeben, ob wir unsere Art der Tierhaltung ethisch aufrechterhalten können oder wollen. Hat er etwas mehr Macht, wird er uns nämlich einige hartnäckige Fragen stellen und das tut uns gut. Zu überlegen, wie wir unsere Tierhaltung wollen, dass wir sie haben, gehört halt derzeit in diese Ebene.

Da habe ich dann meinen blinden Punkt: Ich hasse Food-Waste. Obwohl das natürlich auch komisch ist, auf der materiellen Ebene. Das Wort "hassen" zeigt es ja, es ist ein immaterielles Ding. Und das ist die Programmierung. Die Absichten für mein materielles Spiel als Körper genannt Martin.

Und wieder mal Schawinski

Heute war Schawinski wieder mal in Form. Mir scheint, die hat er nur, wenn es beim Gegenüber jeweils um jemanden geht, dessen Meinung oder Art er aufs Verrecken nicht leiden kann ... :-)

Aber das macht ja nichts. "Wer fragt, der führt" sagt man, aber auch "Wer fragt, zeigt wes Kind er ist". Auch nicht neu. Der Journalist Reichmuth sagt, dass er nicht in den Chor der Wissenschaftler einstimmen will, die den Klimawandel für menschengemacht halten.

Das konnte Schawinski nun wieder mal gar nicht verstehen. Ich selbst finde es auch eine etwas merkwürdige Hypothese, denn es gibt so viele Argumente, dass es schon so sein könnte. Es gibt auch einige, die das noch lange nicht als gesichert anschauen. Dies sei mal dahingestellt.

Was mich aber am meisten erstaunte: Reichmuth sagte mehrfach, dass es eine Katastrophe wäre, dem Menschen die fossilen Brennstoffe wegzunehmen. Begründung ist natürlich - und das ist wohl unbestritten - dass das eh nicht innert 1-2 Generationen geht - und eine Hauruck-Aktion soviel bisher unbekannte Nebeneffekte heraufbeschwören würde, dass es einfach riskant ist. Er benutzte dazu das Bild eines Patienten, dem man ein Medikament verpassen würde, ohne dessen Nebeneffekte zu kennen. Mir allerdings erschien gerade dieses Argument als gar nicht in die Diskussion zu gehören. Ich hatte jedoch den Eindruck, dass Reichmuth es nahm, um das Menschengemachte abzulehnen. Um in seinem Bild zu bleiben: Es gibt aber auch sogenannt "experimentelle Therapien", die meistens von Austherapierten doch gewagt werden, obwohl die Mehrheit der "Etablierten" es für riskant, unerforscht, ungesichert etc. halten. Wenn diese Therapien dann was bringen, gibt es ein "Oha" und sie schleichen sich in die Standardtherapien ein und werden "etabliert".

Natürlich hat Reichmuth recht, dass man den Teufel nicht mit dem Beelzebub austreiben wollen soll. Aber auch er weiss nicht, ob es der Beelzebub ist, was die Energiewende in der BRD ist oder auslöst. Ich weiss es natürlich auch nicht. Dennoch halte ich eben nichts davon zu sagen, das Klima sei Millionen von Jahren alt. Und wir doch erst mit der Industrialisierung grade mal etwa 200 Jahre. Und Vulkanausbrüche, Waldbrände, Erosionen, Sonnenminima etc. habe es doch immer gegeben. Ja, doch ich denke, dass die derzeit erfolgreichste säugende Spezies auf dem Planeten der Mensch ist. Der hat sich nämlich überhin ausgebreitet. Ameisen gibt's auf den Polen wohl kaum, aber Menschen. Wir haben uns dank Gedankentätigkeit, Planung, Umsetzung und viel Kooperation überall auf dem Planeten behaupten können. War ja vielleicht auch unser Zweck "Vermehret euch und macht euch die Erde untertan" oder so ähnlich.

Ich denke, das haben wir gemacht. Rücksichtslos. Dass wir diese Fähigkeit auch haben, dazu muss man nun keine Geschichte bemühen ... oder gerade eben die Geschichte.

Nun sind wir so erfolgreich, dass wir unser Habitat verwüsten, weil wir einfach nicht aus unserer Haut wollen. Immer mehr und mehr, woher denn? Dieser Drang liess es einige schaffen, zu den Polen zu gelangen, dort auch zu forschen, es dort auszuhalten. Oder an anderen relativ unangenehmen Orten zu leben. Diese Power kann uns aber eben auch kannibalisieren, vernichten.

Letztens kam eine interessante philosophische Betrachtung über Glauben und dessen Zusammenhang mit Verschwörungstheorien. In Einstein war's glaube ich. Da wurde gezeigt, dass Gläubige leichter solchen Theorien verfallen. Eigentlich klar, denn sie glauben ja. Woran sie glauben, das ist nur noch der einzige Unterschied. Haben sie mal eine bevorzugte Geschmacksrichtung erkoren, glauben sie - und ignorieren. Alle Andersgläubigen sind dann des Teufels oder einfach zu dumm. Lässt man sie leben, gut. Aber es gibt eben die, die dann missionieren ...

Ungläubigere Leute haben dies so nicht. Die haben es natürlich auch nicht leichter. Denn ihnen erklärt niemand, was eine Wahrheit sei. Niemand setzt ihnen was vor, um ... sie zu manipulieren vielleicht? Wer weiss.

Wer weiss denn wirklich, ob unsere Welt erschaffen wurde von einem genetischen Algorithmus oder von der Power eines erschaffenden Geistes, eines Bewusstseins, dem wir alle entspringen? Könnte man dann nicht sogar sagen, dass die Gläubigen mit ihrer Kraft die Welt erschaffen, in der auch die Kritischen leben müssen? Wer hat also die "Wahrheit"? Schaut man in als Ungläubiger in die Welt, kann man durchaus sagen, dass die Lebenswahrheit für viele Millionen Menschen durchaus vom Power der Gläubigen bestimmt ist.

Ein Selbstmordattentäter ... rational? Ich denke nicht, gläubig an die Theorie seiner Verführer, ja. Rational "bekehrbar"? Ich denke nicht. Aber sein Glaube und die damit schlussendlich begründete Tat hat mehr Macht und Auswirkung als der eines Mediators, eines Wissenschaftlers auf seine Umwelt. Aber halt nur einmal.

Vielleicht sieht man hier etwas Unterschiedliches: Der Zeitraum. Es könnte sein, dass der mühsamere Weg, alle mitzunehmen, viel länger dauert, dann aber der Gesamtheit nützt. Während der abgrenzende gläubige Weg, der andere ausgrenzt, schneller was bewirkt, aber nichts für die Gesamtheit bringt.

Glaubt jemand, dass der Trump wichtig sein wird nach spätestens 7 Jahren? Er wird ein Ex werden und in der Versenkung und Lokalität verschwinden. Dennoch hat er derzeit viel Macht, Wirrwarr zu stiften.

Wer hat die "Wahrheit"? Als inkarnierter Mensch haben wir diese wohl alle nicht. Es gibt 7+ Milliarden Menschen, also gibt es 7+ Milliarden Wahrheiten. Einige sind sehr persönlich, andere sind eher gruppenfähig. Einige sind darwinistisch, andere sind anthropisch.

Zurück zu Schawinski und Reichmuth. Mir gefiel, dass Reichmuth eine Meinung veröffentlicht, die derzeit der Etablierten widerspricht. Ob er "Recht" hat, wird die Menschheit in 100 Jahren wissen, jetzt ist es noch Spekulation. Ob er "Unrecht" hat, weiss man auch nicht, 95+% der Wissenschaft meint es so.

Ich gehöre auch zu denen, denn für mich ist der Energieerhaltungssatz und die Physik schon ein recht stabiles Bollwerk. Doch, vor etwa 300 Jahren glaubte man auch noch in der Wissenschaft, es sei nun alles Erforschbare erforscht und damit basta. Und wie sie sich irrte ...

Wenn eine Spezies die CO2-Senken reduziert, die CO2-Bildung forciert ... tja, muss man da Gläubiger oder Wissenschaftler sein, um zu erkennen, dass dies zumindest das aktuelle Verhältnis des CO2 in der Atmosphäre verändert? Und das dies Auswirkungen haben wird? Dies kann doch jeder zugeben, anerkennen, glauben oder mal als Arbeitshypothese nehmen. Letzteres tun ja die Wissenschaftler. Und dann bauen sie Theorien ... Gläubige tun ja offenbar genau das nicht.

Ich erlaube mir natürlich kein Urteil über Reichmuth. Mir, eben einem eher Ungläubigen, oder Physik-Gläubigen, machte er den Eindruck eines Verweigerers - der durchaus gute Argumente auffahren konnte. Denn: Wie gesagt, ich bin ein Physik-Gläubiger, ich habe zwar keinerlei Experimente in diesem Leben durchgeführt, ausser, dass der Körper in diesem Universum lebt. Meine Sicht auf die Welt macht mir die Physik plausibler. Wenn ich aus dem Fenster hänge, falle ich eventuell runter, wenn mein Schwerpunkt nicht mehr in einem stabilen Gleichgewicht der Kräfte ruht. Oder ich fall vom Fahrrad. Diese Erfahrung habe ich öfters gemacht. Die Physik hat ein Erklärungsmodell, das ich mir aneignete, so dass ich vorhersagen kann, wenn ich dies oder das tue, haut's mich auf den Sack. Und wenn ich sogar meine, es ignorieren zu können, haut es mich auch auf den Sack. Daher "glaube" ich der Physik. Weil es halt für mich derzeit kein besseres Erklärungsmodell für mich und meine physische Umgebung gibt.

Dennoch könnte alles auch anderes sein. Siehe meinen letzten Beitrag. Vielleicht gibt es Gott? Vielleicht gibt es den grossen Experimentator, in dessen Petrischale und Inkubationskammern wir uns wie Pilzsporen vermehren.

Mein Lieblingsphysiker und -astronom, Harald Lesch, sagte öfters auf entsprechende Anfragen: "Wir können nichts über die Schöpfung sagen. Wir machen nur Innenarchitektur". Was er damit meinte, wir sehen halt nur das, was unsere Sinne innerhalb dieses Raum-Zeit-Systems überhaupt sehen können. Dies bildet das, was wir dann Naturgesetze nennen. Was es da eventuell sonst noch gibt, ausserhalb des Universums, können wir nicht wissen. Wir wissen ja nicht einmal, ob wir uns innerhalb eines Schwarzen Loches befinden oder nicht.

Und dann noch etwas von einem anderen Physiker, Heisenberg. Es wird ihm zumindest zugeschrieben und ist berühmt (nicht mal dies wissen wir genau).

"Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott."

Es spielt keine Rolle, wer das sagte, aber es ist eine gute Beschreibung desselben, von Harald Lesch mit Innenarchitektur beschriebenen Dilemmas: Wir können es nicht wissen. Wir können nicht mal entschieden, ob das anthropische System nun schwach oder stark ist.

Wer allerdings einfach mal seinen Biocomputer, sprich Verstand, vorurteilslos an die Sache ranlässt, kommt drauf: Es gibt wohl keine Wahrheit, es gibt nur ein Anerkennen dessen, was da um einen herum erfahrbar ist. Und vielleicht kann man dann wenigstens in die Richtung arbeiten wollen, wie man es auch noch weiterhin haben möchte. Ich persönlich mag Schnee, ich möchte also Dinge in meinem Einflussbereich tun, die meinen CO2-Ausstoss verringern. Ob das für andere Sinn macht ... die Physik meine ich ... ich hoffe es, denn dann haben wir eine gemeinsame Diskussionsbasis.

Ob der Klimawandel nun menschengemacht ist, spielt keine Rolle. Es spielt nur eine Rolle, ob wir es so haben wollen, sollte es wärmer werden. Damit umgehen müssen Nachfolgegenerationen von Lebewesen ohnehin. Es wird wohl einigen schaden, sprich sie dezimieren, anderen nützen, sprich sie werden florieren. Dass der Mensch als aktiv physisch veränderndes Wesen Einfluss hat auf diese ebenfalls physische Umwelt, steht für mich ausser Frage - denn er ist die Umwelt.

Drum finde ich Schawinski oft spannend: Es zeigen sich Anschauungen, aber sicher niemals Wahrheiten.

Wie schützt man sich gegen Missbrauch der Apple Face ID?

Schon wieder mal ein Mediumbruch: Das Handy haben wir üblicherweise in der Hand, geben einen Unlock-Code ein oder lassen den Fingerabdruck nehmen. In beiden Fällen ist ein physischer Kontakt zum Gerät nötig. Nun kommt die Gesichtserkennung auf einem Gerät wie einem Mobile Phone. In Filmen wie Star Trek, James Bond, Mission Impossible und Konsorten waren diese Geräte noch stationär. Eingelassen in Türrahmen oder was auch immer. Gross, schwer, sehr naher Kontakt zu Augen nötig etc.

Mit Apples iPhone X kommt nun diese Technik für die Massen in die Handies. Es geht nun darum, wie man als Besitzer eigentlich verhindern kann, dass man missbraucht wird, um das eigene Gerät vor unbefugter Öffnung zu schützen. Bei den haptischen Dingen konnte man ja noch probieren, die Finger nie aufs Gerät zu bringen. Ein Feind konnte einem zwar den Finger abschneiden, aber das ist schon sehr martialisch und das passiert mir in Zürich auf dem Paradeplatz wohl kaum.

Was mir dort aber passieren kann, ist, dass eine Gaunerbande mir zuerst das Handy klaut. Wenn ich es nicht bemerke, ist es super einfach für die: Die laufen einfach in einer Gruppe an mir vorbei, einer hält mir mein Handy vors Gesicht und bevor ich drauskomme, ist das Gerät entsperrt und die Gruppe haut ab. Oder die anderen halten mir einfach etwas zurück. Das geht in der Rushhour ja noch viel einfacher. Die Bewegungsfreiheit ist dort meist etwas eingeschränkt. Doch auch wenn ich den Diebstahl bemerke: Eine Gruppe von Leuten muss mich ja nur noch kurz festhalten, den Kopf fixieren, und schon ist das Gerät entsperrt. Das geht schnell und ohne grosse Gewalt, es resultiert nicht mal eine Verletzung. Wenn 3-4 Leute das tun, habe ich keine Chance und nicht mal einen physischen Schaden, höchstens ein paar blaue Flecken von deren Zupacken.

Gehe ich danach zur Polizei, wird die recht viel Mühe bekunden, irgendwas Anzeigbares zu finden ... und hätte sie sogar noch diese Helfer inflagranti geschnappt, es stünde Aussage gegen Aussage, der Handy-Träger wäre ja schon weg. Also nichts Verwertbares.

Ich finde Face ID daher noch unsicherer als anderes. Bei einem Pin kann ich es sogar unter Stress schaffen, x-mal einen Fehler und damit einen permanenten Lock oder die Löschung des Gerätes auszulösen. Aber wenn das Gerät total passiv einfach ein Bild benötigt, dann ist das ein Sicherheitsloch sondergleichen. Klar, ich weiss nicht genau, wie Face ID funktioniert. Doch ich würde sowas erst trauen, wenn ich wüsste, dass Face ID zum Beispiel Irisöffnung, Blinzelfrequenz, Bewegungsrate des Augapfels, Energieabstrahlung des Gesichts, Microtremore in der Stimme etc. messen würde. So könnte man es sicher hinkriegen, dass ein iPhone X selbst unter Androhung oder gar Anwendung von Gewalt nicht entsperrt würde. Dann müsste Face ID allerdings "nur noch" diesen Stress vom Stress einer Notsituation wie aktuellerweise bei einer Verschüttung durch Erdbeben unterscheiden können.

Oder benutzt Face ID auch die Stimmenanalyse? Das wäre immerhin noch etwas ... wenn ich es nicht in gelassener Art und Weise schaffe, den Unlock-Text zu sagen, geht halt einfach nichts.

Ein Besitzer eines schützenswerten Gegenstandes muss einfach aktiv etwas tun müssen, um den Schutz aufzugeben. Reine Passivität wie einfach das reine Vorhandensein ist kein Schutz.

Wie auch immer: Wenn's für die Masse einfach wird, hat's bestimmt inhärente Schwächen. Ich bin gespannt auf Erfahrungen zum Thema Missbrauch von Face ID in den nächsten Monaten ...

Nachtrag vom 12.11.2017:

... und siehe da, es wurde erkannt, was vorausgesagt wurde ... :-)

https://www.heise.de/mac-and-i/meldung/iPhone-X-Vietnamesische-Sicherheitsforscher-umgehen-Face-ID-mit-Maske-3888659.html

... und noch einer

https://www.heise.de/mac-and-i/meldung/Face-ID-Sohn-kann-iPhone-X-der-Mutter-entsperren-3891735.html

Ablehnung der AHV / Rentenalter / MWSt-Vorlagen

In der Schweiz wurde heute also alles Soziale wieder mal abgelehnt. Seit 20 Jahren machen wir nun daran rum, und sehen, dass es nicht klappt. Warum auch immer.

Mir passte es nicht, dass man ein Pfläschterli mit den CHF 70.- bringen wollte, für alle Rentner, aber erst für Neurentner. Die Bezahlung aber schon ab heute, also für die Jüngeren.

In der Nachbesprechung offenbarte das Katzengejammer, dass das typisch Schweizerische Kompromissfinden so enorm schwierig ist. Und das Volk, das bei der Kompromissfindung ja nicht dabei ist, muss dann über eine zahnlose Sache abstimmen. Dass es dann als "Weisheit der Masse" diese halbgaren Dinge abschmettert, scheint mir klar zu sein.

Die Sache ist ja auch nicht einfach: Wieso sollen die Frauen ein höheres Rentenalter schlucken, wenn sie immer noch um dir 15% weniger verdienen als Männer? Solange eine patriarchale Wirtschaft Frauen unterbewerten, dann soll das Patriarchat halt länger arbeiten als die Frauen. Das ist ja nur ein kleiner Aspekt der Sache: Denn beide Geschlechter werden immer älter. Nur die Finanzierung bleibt auf dem System, das eigentlich 70 Jahre alt ist. Damals, als man eben noch nicht sah, dass alle immer älter, weil gesünder werden. Eigentlich sollte die Gleichbezahlung zu einem Offizialdelikt werden, damit frau es einklagen kann. Damit wären die Geheimniskrämerei ums und Diskriminierung beim Gehalt und die Gefahr für Whistleblower um ein Tabu ärmer.

Und dann noch die Bigotterie der Wirtschaft: Sie muss das zwar finanzieren, aber bezahlen will sie nichts, stellt aber als Ausgleich auch ältere Leute nicht ein, sondern holt lieber billigere Junge. Es ist verständlich, aber es geht so nicht. Das Externalisieren von Sozialkosten auf die Allgemeinheit kann's einfach nicht weiterhin sein.

Will man die MWSt. erhöhen, trifft das im Geldsäckel all die, die das im Alltag berappen müssen und nicht als Vorsteuer irgendwo abziehen können. In dem Sinne ist die MWSt. für den Privaten genau so sozial wie die AHV. Alle müssen sie bezahlen. Bei der AHV kriegt auch der Multimillionär was zurück, aber eben nicht proportional zu seiner Einzahlung. Das ist die Umverteilung. Die MWSt. trifft den privaten Multimillionär aber auch nicht so wie den sozial Schwachen.

Will man für eine AHV mehr Geld besorgen, die AHV, die allen zu gute kommt, dann kann man von mir aus auch die Steuer für alle, die MWSt. erhöhen. Dann kann keiner ausrufen - und das Volk hat heute ja auch mehr oder weniger gesagt, dass es die MWSt-Erhöhung schon akzeptiert hätte. Aber nicht das andere.

Eine giesskannenartige Auszahlung von CHF 70.- an alle, auch den Multimillionär, das geht aber eben nicht. Was soll der damit? Dieser Passus war es auch, der mich so verstimmte. Auch, dass die Belastung sofort kommt, die heutigen Rentner diese CHF 70.- aber nicht bekommen. Was soll das denn? Der Fluch der frühen Geburt?

Klar, Gerechtigkeit gibt es nicht, aber nun ist schon wieder viel Arbeit in die Tonne getreten worden. Vielleicht sollten die Politiker eben den Mut haben, keine Kompromisse mehr vors Volk zu stellen, sondern eine Strategie der kleinen Schritte, die aber kommuniziert sein müssen.

Die Einheit der Sache ist doch so ein Kriterium, das sogar geprüft wird beim Validieren einer Initiative. Wieso ist es nicht möglich, einfach die MWSt-Erhöhung zweckgebunden für die AHV vom Volk beurteilen zu lassen?

Wenn das Volk meint, dass es die wohl sozialste Alterssicherung in unserem System, die AHV, stärken will, dann soll man es genau dazu befragen. Kein Wischiwaschi. Das erzeugt Belastungen in jedermanns Portemonnaie, aber wir sind doch nicht so doof, dass wir nicht erkennen, dass die Altersentwicklung es so oder so verlangt, mehr Ertrag für die AHV zu generieren oder ihre Auszahlungsdauer zu reduzieren. Wenn der Verstand sieht, dass aber die Arbeitskraft gar nicht gewollt wird ab einem Alter, das weit unter dem jetzigen Rentenalter liegt, so wird es wohl die Finanzierung stärken bejahen.

Dann wäre das mal erledigt. Ein Ablehnen dessen wäre dem Volk aber auch entsprechend zweckgebunden aufzuerlegen, keine Hoffnungen auf eine Querfinanzierung, kein Goodie.

Das war erst ein kleiner Diskussionspunkt. Die Politiker sind ja selbst als Interessensvertreter die Spitze eines Klientel-Eisbergs und als solche eigentlich unfähig, eine klare Linie zu ziehen. Denn wenn die fehlschlägt, heisst das wohl auch, dass ein Politiker zurücktreten sollte, denn er vertrat seine Linie. Nicht, weil ich das so will, sondern weil offenbar die Öffentlichkeit Sachthemen an Menschen bindet. Das ist ja an sich nicht schlecht, denn ohne den Menschen vertritt sich eine Sache ja gar nicht. Wenn aber die Politiker nicht die Sache als Fokus haben, sondern den eigenen Positionserhalt im Politikbetrieb, so kann man offenbar keine klaren Linien durchsetzen.

Das Politsystem kommt irgendwie an seine Grenzen, denn die Problematiken werden immer globaler, die Kompromissmöglichkeiten enger, denn eine Partei muss sich ja "profilieren". Das geht meines Erachtens halt immer weniger, angesichts der immer globaleren Herausforderungen. In anderen Worten: die politischen Entscheide sind wieder dem Wort entsprechend: Gesellschaftsentscheidungen. Die gesamte Gesellschaft muss sich über den Weg klar werden, den sie innert weniger Generationen nehmen will. Und da gilt es halt dann auch Glaubenssätze wie Kapitalismus, Mehrwert, Gewinnprivatisierung zu überdenken. Und das natürlich gegen den "menschlichen" Trieb, sich gegen andere durchsetzen zu müssen.

Es sagte ja schon einmal ein Gescheiter: In den letzten paar Dekaden hat sich die Technik, der Lebensstandard dramatisch erhöht (bei uns), aber die menschliche Entwicklung hat sich nicht weiterentwickelt, sogar reduziert. Ich gebe da zu betrachten: Eventuell stagniert ja die menschliche Entwicklung, gerade weil die technische sich in eine Sackgasse hinein bewegt.

Nach diesem Scherbenhaufen der nationalen Politik hoffe ich auf klare, kleinere und weniger bigotte Schritte, die das Volk beurteilen soll. Wenn die Politik meint, dass das Volk dem kleinsten, parteigemeinsamen Nenner zustimmen muss, dann sollte sie doch endlich lernen, dem Volk Dinge vorzulegen, die kein Bullshit mehr sind. Es ist ja nicht das erste Mal, dass Vorlagen abgeschmettert werden, weil es Kombinationen, eben meist schwache Kompromisse sind. Glücklicherweise können wir in der Schweiz Politikerfantasien oder faulen Kompromissen eine Abfuhr erteilen. Andernorts kann der Bürger nur die Faust im Sack machen.

Die wahre Natur des Menschen: Einander helfen

Dieser Tage sehen wir Bilder aus Überschwemmungsgebieten wie Asien, wo schon viele Menschen starben. Doch Texas überflutet nicht nur real sondern auch sprichwörtlich unsere Wahrnehmung. Und in der Schweiz wird in Bondo aufgeräumt, nach den verschiedenen Murgängen. Überall starben Menschen.

Immer wieder zeigt sich, was unsere Natur ist: Einander zu helfen. Da muss bekanntlich auch ein US Präsident hin, um medienwirksam Kinder hoch zu heben und scheinbar zu helfen. Es geht nicht anders. Helfen ist unsere Natur. Weil wir alle denselben Weg gehen.

Schön jeweils zu sehen, dass das automatisch und nicht-ans-Geld-denkend geschieht. Wie wäre es, wenn wir das auch im Alltag könnten und unser Gesellschaftssystem endlich vom egoistischen Geldsystem abwendeten ...

Geld ist immer noch ein Tabu. Es gehört halt nicht zu unserer Natur, sondern ist deren Pervertierung ...

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