Sony Vaio Duo 13

Seit anfangs Juli habe ich nun das Sony Vaio Duo 13. Und trotz Ärger mit Technik und Sony bin ich immer noch sehr zufrieden damit. Es ist seit ca. 6 Jahren wieder ein portabler Computer geworden. Zuvor hatte ich als letzten Portablen einen Dell Flaggschiff Schleppabel (wenigstens im Rucksack). Da ich aufs Alter auch schwächer werde, blieb der doch immer öfter zuhause und dort brauchte ich ihn eigentlich nicht. Deshalb war klar, der nächste Portable ist so leicht und leistungsfähig wie möglich. Es würde also ein Ultrabook und/oder Tablet oder Convertible werden.

Knapp vor dem Duo wollte ich mir noch entweder einen Lenovo Helix oder Yoga oder noch viel früher einen Asus Taichi besorgen. Einfach eine Kombination von Tablet und Laptop, weil ich die Tastatur auf jeden Fall wollte. Beim Yoga gefiel mir viel, allerdings der Tabletmode mit offener Tastatur liess mich schon Fusselmassen zwischen den Tasten versinken sehen. Und dann hatte der im Angebot nur 4 GB RAM und nur 1600x900 Auflösung. Also fiel der halt auch durch. Der Taichi blieb noch. Der Helix kam recht spät in meinen Fokus, er war bald in der 11" Klasse mein Favorit, denn sein Deckel ist ein reinrassiges Tablet, das einfach auf zwei Arten an die Tastatur gesteckt werden kann. Die Tastatur steuert dann weitere Schnittstellen und eine zweite Batterie bei, was die Laufzeit auf 10 Stunden heben sollte.

Allerdings waren die Reviews auf Youtube über den Taichi so schlecht, dass der bald durchfiel bei mir. Einige Überlgungen zum Mehrwert der zwei Bildschirme liess mich dann doch rational werden: Wem will ich denn bei welcher Gelegenheit die Rückseite des Deckel zuwenden, der dann erst noch senkrecht stehen müsste, damit der Zuschauer was sieht. Und dann sollte ich vor der ja ebenfalls senkreten Vorderseite arbeiten? Also Ratio gewann dann irgendwann und er Taichi war Geschichte. Dann kam noch der kleinere und ältere Vaio Duo 11 ins Spiel. Da war allerdings weder USB3 noch GPS noch UMTS drin. Zudem stellte ich doch fest, dass ich lieber einen 13" Monitor haben möchte als den doch recht kleinen 11".

Dennoch, 11" mit FullHD und einem echten Digitizer haben was, weshalb ich den Lenovo Helix eigentlisch schon kaufen wollte. Der auserwählte Händler wollte mir allerdings das Gerät mit CH-Tastatur nicht zum selben Preis wie dem des DE-Geräts geben, obwohl es sogar ein Ausstellungsmodell war. Ich bedingte mir eine Nacht Bedenkzeit aus. Und in der kam doch gerade die Info über den Duo 11 Nachfolger, den Duo 13 raus. Der hatte schon den neuen Haswell Prozessor, 13" FullHD Anzeige, 2 x USB3, WLAN in beiden Bändern, GPS und UMTS/LTE-Modem, 8 GB RAM und 256 GB SSD im Angebot. Beim Duo 11 wär ich sogar bereit gewesen, den Unterschnall-Zusatzakku zu kaufen. Der war ja nun eigentlich beim Haswell nicht mehr nötig.

Fazit: Ich bin dem Lenovo-Lieferanten dankbar, dass er mir den Helix nicht so billig geben wollte. Deshalb wusste ich am Tag danach, dass es ein Sony Vaio Duo 13 sein wird - auch, weil es das erste Gerät war, das mit dem neuen Intel Haswell verfügbar war - und der ist ja praktisch conditio sine qua non, wenn man eine lange Akku-Laufzeit wünscht. Zu kaufen war er damals nur im Sony Shop, der allerdings dafür auch grad die Montage einer Schutzfolie anbot, die die Reflexionen um einiges dämpft - schützen muss sie bei mir nichts. Aber ich hasse Glare-Displays, ich will mich weder rasieren noch narzistisch verliebt andauernd darin bewundern.

Dass man so ein Gerät mit nur max. 8 GB RAM kaufen kann, verstehe ich nur höchstens unter dem Aspekt des Stromverbrauchs im Batterie-Betrieb. RAM kann man nie genug haben, meine Desktop-Maschinen haben schon seit Jahren mindestens 16 GB RAM. Bei der SSD gab es von Sony dann schon auch eine 512 GB SSD, die allerdings über CHF 400.- mehr kostete gegenüber der 256 GB. Also blieb's bei der 256 GB SSD.

Mitte Juli kam das Gerät. Ich fand es auf Anhieb wirklich sehr sympathisch, auch wenn ich schon anfangs fast den Display-Einrastmechanismus killte, weil bei mir das Display nie so locker leicht hoch rutschte wie in den Youtube-Videos. Und von selbst einrasten schon gar nichts, also rastete ich das Display ein - es blieben mir zwar beim ersten Mal Zweifel, ob das wirklich so sein soll ... zum Glück fand ich kurz darauf die richtige Art raus, und die Mechanik nahm mir die Überdehnung noch nicht übel ... ;-)

Also alle meine Software-Lieblinge installieren. Ich wusste zwar, dass so ein Gerät keine Ethernet-Buchse mehr hatte, aber WLAN nach 802.11n wäre ja doch noch ausreichend schnell. Zudem legt Sony einen Mini-AP mit einer 1 GBit Ethernet-Buchse bei, der direkt ans Netzteil per USB angeklipt wird und ein WLAN mit bis zu 5 Benutzern aufspannen kann. Brauch ich nicht, hab ja ne Fritzbox. Doch, oh wehe, die registriert das Duo 13 mit nur 65 MBit statt der erwarteten 300 MBit. Was ist da los? Nun, wer im Internet sucht, findet dann auch heraus, dass das Duo 13 eine miserable WLAN-Datenrate hat. Und das, wo mein Duo 13 knapp 2 Meter Sichtdistanz vom Fritz entfernt ist. Hier geht das Streamen eines FullHD Videos auf den VLC grad noch, hinter einer Mauer schon nur noch mit Ruckeln und Aussetzern.

Ich habe mal einen Samsung direkt neben das Duo 13 gestellt und auf beiden den kostenlosen WLAN-Sniffer InSSIDer laufen lassen: Beim Duo wurden die Signalpegel konstant ca. 3-4 db tiefer als auf dem Samsung ausgewiesen. Doch dies alleine kann es wohl kaum sein, dass das Duo 13 so empfindlich schlechte WLAN-Performance hatte. Es spielt keine Rolle, ob ich im 2.4 GHz oder 5 GHz mit dem Fritz verbinde, die Performance bleibt enttäuschend tief.

Im Business-Fall reichte mir die WLAN-Performance allerdings in allen Fällen, in welchen ich das Duo 13 bisher brauchte. Man muss halt wie bei jedem Funk das Gerät ab und an etwas drehen und wenden, damit die Antennen das herumschwirrende Angebot optimal auffangen können. Und der Britz muss aufrecht stehen, so will's AVM und so funkt sie auch am besten.

Und wenn's eben wirklich um Speed geht: Ich habe mir einen akzeptabel kleinen USB3 zu GBit Ethernet Adapter von delock gekauft. Damit kann ich mit dem sensationellen Macrium Reflect Disk Imager das Duo 13 bei fast Line-Speed auf ein NAS sichern.

Der integrierte GPS Empfänger ist natürlich toll, würde er denn unterstützt von dem Programm, das ich auf einem Laptop immer dabei habe: Microsoft Autoroute. Aber denkste, das Autoroute 2013 erkennt das GPS-Teil nicht. Sehr schade. Die Win8-App Google Maps und Microsofts eigene Karten erkennen es allerdings - zum Glück.

Das Huawei-UMTS/LTE Modem wurde auch gleich bestückt, es verlangt nach einer Micro-SIM-Karte, die man hinter der Anzeige einschieben kann. Nach etwas Aktivierungsärger mit Sunrise klappte das dann auch, so dass ich nun mit dem Duo 13 überall auf der Welt ins Internet steigen kann. Telefonieren geht natürlich mit einem der zahlreichen VoIP-Clients auch. Dumm nur, dass der Fritzbox-VPN-Client nicht mit dem Modem zusammenarbeitet - er findet es schlichtweg nicht, was allerdings AVMs Fehler ist. Mit dem kostenlosen Shrewsoft-VPN klappten dann nicht nur Verbindungen zu Kunden-Firewalls, sondern auch nach Hause zum Fritz.

Das Duo 13 hat ein sehr breites, aber wenig tiefes Touchpad spendiert bekommen. Nicht immer wirklich nützlich, wenn jedoch richtig eingestellt, zum geeigneten Zeitpunkt und Zweck ein gut brauchbarer Timesaver. Natürlich ist es kein Ersatz für ein grosses Touchpad, doch das Grosse ist ja der Bildschirm. Den kann man mit Fingern oder mit dem beiliegenden Stift bedienen. Der Stift ist ein richtiger Digitizer-Stift mit zwei Tasten, der gut in der Hand liegt. Genaues Zeichnen und Handschrifterkennung ist damit kein Problem.

Der Lenovo Helix hätte dem gegenüber zwar einen im Gehäuse versenkbaren Mikado-dünnen Stift gehabt, doch der Kugelschreiber-ähnliche Stift des Duo 13 ist grösser und eher ein Schreibstift als jener. Dass er im Gehäuse des Duo 13 keinen Platz fand, ist bedauerlich, doch halbwegs verschmerzbar, weil man ihn ausserhalb des Gerätes an der schmalen Seite einstecken kann. Zieht man ihn dort raus, wird auf Wunsch eine beliebige Applikation gestartet. Beim Arbeiten mit dem Stift darf der Handballen ruhig auf dem Bildschirm aufliegen, die Maschine unterdrückt dessen Abdruck recht zuverlässig. Man sollte die Hand sogar lieber herzhaft aufliegen lassen, dann klappt die Unterdrückung wirklich gut.

Die Nutzungsdauer des Akkus profitiert tatsächlich stark vom Haswell. Auf einer Reise im Zug von Zürich nach Bern mit UMTS-Zugriff und einem Spiel während der Hinfahrt hielt der Akku allerdings dann während des Meetings bei Website-Anzeigen und etwas Schreiben nur ca. 7 Stunden durch. Wahrscheinlich, weil ich beim Aussteigen vergass, die Internet-Verbindung über das UMTS-Modem wieder abzustellen. So verbriet es wohl natürlich viel Akku-Energie, sich im Zug und in der Stadt Bern in den wechselnden Funkzellen einzubuchen.

Nun habe ich das Duo 13 also schon drei Monate und ich finde es immer noch etwas vom Besten, was man kaufen kann. Sonys neue Bildschirm-Technologie bringt ein sehr helles, farbenstarkes Display, das die von mir gewünschte Schutzfolie problemlos ertragen kann. Dass man selbst auf der Folie bald alle Fettstriemen sehen kann, ist halt dsa Dumme an Touch-Screens.

Man muss eine schöne eng passende Mappe für das Duo 13 finden, denn wenn man wie ich den Stift immer rechts angesteckt dabei hat, sollte der nicht irgendwo durch Bewegungen einhängen können, sonst leiert entweder der Halter oder der Bügel am Stift bald aus. Sony liefert zum Duo 13 nichts aus.

Die Gesichtserkennungssoftware, die man statt manuellem Windows-Login nutzen kann, ist eher Spielerei - erst recht, wenn das Umgebungslicht sehr hell ist. Die meisten anderen Sony-Softwaredreingaben hab ich eh grad gespült, bis auf Vaio Care & Update und natürlich die Geräteunterstützungen.

Das Duo 13 hat einen NFC Reader eingebaut. Leider fand ich bisher noch keine Software, die damit was anfangen kann. Ich habe bloss mal meinen biometrischen Pass dagegengehalten, worauf das Duo 13 einen Klingelton hören liess. Aber sonst passierte leider nichts.

Update auf Windows 8.1

Als dann Windows 8.1 erschien - note bene, nachdem ja monatelang bereits Windows 8.1 RTM herumgeisterte -, war Sony DE und Sony CH nicht in der Lage, alles bereitzuhalten, was es zum Update auf Windows 8.1 brauchte. Am Erscheinungstag wusste man grad, dass man einige Updates machen muss, damit Windows 8.1 sich installiert. Gut, Vaio Update meldete die und so war das dann automatisch gemacht. Doch dass man auch noch ein BIOS-Update machen muss, das man zuerst auch nur auf der US-Support-Seite fand, das erzählte Vaio Update nicht.

Das BIOS-Update wagte ich dann halt. Und danach war abends plötzlich das Windows 8.1 drauf. Denn im Store hatte ich es ja laden lassen. Das wurde runtergeholt, Installation gestartet bis sie auf das nicht passende BIOS stiess. In offenbar regelmässigen Abständen hat der Store Installer dann offenbar probiert, das Windows Update neu zu starten. So hatte ich bis zum BIOS-Update vier Fehlschlagsmeldungen. Nach dem Update war's dann plötzlich da - und einige Dinge nicht mehr.

Einige Dienste oder Treiber scheinen abgesägt worden zu sein. Shrewsoft VPN musste neu installiert werden, Sandboxie ebenfalls. Das war's dann aber auch schon. Sollte die Anzeige im Tablet-Modus sich nicht mehr drehen, muss noch ein neuer Grafiktreiber geladen werden. Und wenn im Gerätemanager ein unbekanntes Gerät erscheint, so hilft auch hier ein Treiber, den man als "Intel Virtual Buttons Update" Ding findet.

Der Sony-Support war für das Update eigentlich nur in der US-Inkarnation brauchbar. CH und DE hinkten doch einige Tage hintennach. Wieso Sony das nicht anders hinkriegte, ist mir nicht verständlich. Doch so ist es halt.

Nach all dem Aufwand ist das Sony Vaio Duo 13 nun geupdatet. Es ist auch nach der Erscheinung verschiedener neuer Ultrabooks mit dichteren Auflösungen à la Retina-Display, auch von Sony, nach wie vor meine beste Wahl. FullHD reicht mir völlig, erst recht unter dem Wissen, dass Windows Desktop Applikationen auf wirklich hochauflösenden Displays ab 300dpi praktisch nicht mehr bedienbar sind. Die UMTS-Modem Applikation ist schon jetzt auf FullHD fast nicht zu bedienen ohne Stift. Und solange man Windows-Desktop-Applikationen laufen lassen will oder muss, sollte man diese unbedingt auf einem dichten Display testen. Auf einem Retina-ähnlichen Display wird's dann wohl trotz vielen Windows-Skalierungsmöglichkeiten recht hakelig.

So bin ich also immer noch sehr zufrieden. WLAN ist im 5 GHz-Band für mich ausreichend schnell und stabil, und für wirklich schnelles Ethernet habe ich ja den USB-Adapter. Die Tastatur ist hintergrundbeleuchtet und für mich gut genug, um damit längere Texte ohne viel Vertipperei hinzukriegen. Schade nur, dass die Frontkamera als Helligkeitssensor herhalten muss. Dies ergibt eigentlich nie die optimale Tastaturbeleuchtung - sprich: Es gibt Fälle, da kann's duster sein, die Tastatur wurde dennoch nicht beleuchtet. Wieso, keine Ahnung.

Die Lüfter habe ich bisher fast nie gehört, und wenn, dann nur leise und vorübergehend. Das Gewicht geht grad noch, obwohl ich im Tablet-Modus schon alle 2-3 Minuten den Griff wechseln muss. Doch so wollte ich es ja. Als Laptop ist es aufgrund des Display-Mechanismus natürlich sehr flächensparend. Da der Winkel des eingerasteten Displays allerdings fix ist, sollten sehr grosse Leute, die so ein Gerät oft im Flugzeug oder sonstwo auf den Knien haben, die Ansichtsmöglichkeiten auf jeden Fall prüfen. Für sie ist das Vaio Duo 13 weniger geeignet im Laptop-Modus.

Empfehlenswert ist eine USB3 Docking Station. Ich habe mich für eine Targus entschieden. Die bietet unter anderem einen Durchreicher für den Strom, eine 19.5 Volt Versorung mit verschiedenen Steckadaptern für fast alle Notebooks. Dumm allerdings, dass das Duo 13 nur noch 10.5 Volt will. So muss doch das mitgelieferte Netzteil benutzt werden. Die keilförmige Targus liegt stabil auf der Fläche, ein Laptop kann auf sie darufgelegt werden.. Eine Hochkantstation käme nicht in Frage, weil die mir wohl zu oft umkippen würde, wenn sie mit allerlei Kabeln besteckt wäre.

So hoffe ich nun, dass mir das Sony Vaio Duo 13 noch viele Jahre Freude machen wird und meine Bedürfnisse ausserhalb des Büros so perfekt wie heute befriedigen kann.

Es geht weiter hier dank Phil Zimmermann zu NSA et al

So, lange ist es her, dass ich meinen letzten Blog-Eintrag machte. Der Grund dafür ist eigentlich ganz einfach: Es ist alles schon millionenfach gesagt. Selbst wenn man bedenkt, dass immer neue Menschen auftauchen, die sich wiederum orientieren (müssen), so haben auch die den Zugriff auf alle essentiellen Informationen, die eben schon lange überall stehen.

Wie ich mal schrieb vor Jahren, wieso ich blogge, so entspreche ich dem wiedereinmal, ich mach's einfach so. Für mich, dass ich raushauen kann, was mich ab und an bewegt - so sehr, dass ich meinen Schreibunwillen überwinde ...

Interessant ist, was ich grad im letzten Blog-Artikel, der schon aus dem letzten Jahr ist, zur Beachtung andiente ... mittlerweile ist alles noch viel offensichtlicher geworden: Was die NSA machte.

Es war mir als intimer Kenner der Computerei immer klar, dass Möglichkeiten Begehrlichkeiten wecken. Dass ein technikgläubiges Land wie die USA diese dann auch realisiert, war mir daher klar. Interessant in diesem Zusammenhang ist das kurze Interview, das der heise-Newsticker mit Phil Zimmermann publizierte: Unter dem Titel PGP-Erfinder zur NSA-Affäre: Sicherheit rechtfertigt keinen Polizeistaat bringt Phil Aspekte ein, die wir schon beachten sollten, wenn es um die Entwicklung der BigData-Geschichten geht.

Phil Zimmermann hat das damals erste wirklich gute Verschlüsselungsprogramm entwickelt, das PGP (Pretty Good Privacy = ganz schön gute Privatsphäre). Es nutzte die mathematischen Probleme, die von den Herren Rivest, Shamir und Adleman erstmals benutzt wurden, um ein Verschlüsselungssystem zu entwickeln, das keinen problematischen Schlüsselaustausch zwischen Sender und Empfänger mehr benötigte. Deshalb heisst es auch asymmetrische Verschlüsselung. Damit war und ist es de facto unmöglich, eine verschlüsselte Meldung zu entschlüsseln. Das kann auch die NSA nicht. Brachiale Rechengewalt kann die Mathematik derzeit nicht beugen, denn die Nutzer können diese Computerpower ja auch nutzen, um die Schlüssel zu vergrössern. So bleibt die Relation zwischen Verschlüsseler und Hacker gewahrt.

Dass in PGP et al damit aus Praxisgründen nur ein Schlüssel eines symmetrischen Verfahrens übertragen wird, mit dem erst die Nutzdaten verschlüsselt werden, sei der Klarheit halber kurz bemerkt - wenn dieses symmetrische Verfahren als ausreichend sicher gilt wie derzeit AES128 oder besser noch AES256, dann ist das gesamte Verfahren nach wie vor sicher.

Vor vielen Jahren also, etwa 1990+, war es noch verboten, starke Verschlüsselungstechniken aus der USA zu exportieren. So wurde das Programm im Quelltext veröffentlicht, so dass eine Community es kompilieren konnte. Die dazugehörige Website www.pgpi.org ist immer noch aktiv und sieht immer noch aus wie vor 10 Jahren.

Also also PZ PGP rausliess, empfand ich es sofort als ein wichtiges Stück Software. So hatte ich schon früh in diesem PGP-Netzwerk mitgemacht, nervte allerdings auch einige meiner Email-Kollegen damit, denn man musste halt schon etwas Aufwand tätigen, um eine sichere Meldung zu transferieren.

Es gab dann auch bald andere Email-Verschlüsselungen, wie S/MIME, die allerdings ein kostenpflichtiges (und damals teures) Zertifikat benötigten.

Auch diese wurden von Durchschnitt der Computeruser nicht angenommen. Ein paar Paranoiker wussten natürlich damals schon, dass der Staat alles abhört. Die nutzten PGP daher - auch in Ländern, wo das damals wie heute verboten ist.

Auch wenn klar gesagt werden muss, dass PGP verschlüsselte Daten immer noch sicher sind, ist PGP alleine auch nicht mehr glückseligmachend. Es ist heute - und das haben die Geschichten um die NSA klargestellt - viel leichter, Computerusern etwas Unerwünschtes unterzujubeln (Trojaner, Rootkits, Sollbruchstellen in Hard- und Software etc.), so dass man Verschlüsseltes ja auch gar nicht knacken muss - irgendwann will ja irgendein Mensch die Daten nutzen - DANN schlagen sie zu.

Wie auch immer, nach diesem Exkurz also nochmals zurück zum Interview mit PZ: Mir erscheint wichtig, die Sicht nach vorn auf die ganzen NSA-Geschichten gebührend zu gewichten, denn wie PZ sagt: "Wir wissen nicht, wer 2017 im Weißen Haus sein wird und ob sie die politische Einstellung von Thomas Jefferson oder von Wladimir Putin haben werden."

Denn es darf klar sein, es ist heute schon möglich, Daten in Relation zu setzen, die Fragen beantworten können wie "Wer betritt zu welcher Zeit in welches Hotel? Wer schläft mit wem? Welcher Politiker kann mit diesen Informationen neutralisiert werden?". Wenn man sie denn hat. Der Fall NSA ist nur darum so gravierend, weil die die Daten eben haben - abgesegnet von einem sog. demokratischen Staat wie den USA. Nur das Demos (gr.das Volk) kannte den Umfang gar nicht, den die Staatenlenker ansteuerten mit dem Argument des Schutzes gegen Terrorismus seit 9/11.

Also, das Interview lesen und sich selbst mal Gedanken machen. Ändern kann man zwar (fast) nichts, aber alles Grosse beginnt im Kleinen. Also ist doch jeder kleine Gedanke ein Funke, der andere inspirieren kann. Deshalb schreibe ich doch ab und an wieder einen Blog-Eintrag. Sic.

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

R.I.P. Otto Stich

Gegangen ist er, derjenige, der die Staatskasse so führen wollte, wie jeder kleine Mann es tun muss: Man kann nur das ausgeben, was man einnimmt. Knausrig heisst das von der einen Seite, seriös von der anderen.

Aber: War seine Art nicht richtig? Richtiger als all das Geld-Raushauen in EU etc.? Gäbe es eine Euro-Krise, wären mehr Finanzchefs so wie Otto Stich?

Nun, er muss nun nicht mehr aufs Geld schauen und sich seiner Berufsrolle wegen anfeinden lassen. Dieser Friede sei ihm von Herzen gegönnt.

Doch mal wieder ein Lebenszeichen ...

Lange ist es her, seit meinem letzten Blog-Eintrag. Wie kam das? Tja, ich schrieb ja mal vor einiger Zeit, dass ich nur blogge für mich. In letzter Zeit fand ich einfach nichts, was mir gefiel, ins Web zu exportieren. Nicht, dass es nicht genug gäbe, was zum Himmel schreit ... doch wozu sollte ich immer nur das schreiben, was mir missfällt. Eigentlich würde ich viel lieber schreiben, was mir so gefällt an der Welt. Einiges habe ich dazu ja schon getan, doch die Schönheit der Welt ist eigentlich eh schon gegeben, die ist nicht vom Menschen zu machen. Der Mensch scheint nur in der Lage zu sein, etwas, was Perfekt war zu stören. Ich sag nicht direkt zu zerstören, denn manchmal passiert die Zerstörung ja unwissentlich. Will man armen Indern, Chinesen, Chilenen (um beliebige, noch nicht so technisierte Völker ergänzen), vorwerfen, sie würden durch den Holzraubbau ihr eigenes Land schädigen, Erosion fördern, Wasserspeicher eliminieren, Flutzerstörung vergrössern, Verdunstung erhöhen etc. etc.? Wohl kaum, denn es gibt den Spruch von Jesus „Vater verzeih ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun".

Das gilt aber nicht mehr für uns. Wir wissen sehr wohl, was wir tun. Und scheren uns einen Dreck um die Konsequenzen. Was gab's denn da letztens: Ahja, der EHEC. Dazu gab's aus Deutschland dann in einer Dokumentation den Spruch eines Ministers „wir sollten die Produktion von Nahrungsmittel (äh nein, er sagte ja Lebensmittel) überdenken". Ja klar, schliesslich muss man den Kühen ja Kraftfutter geben, damit sie immer mehr Milch geben. Drum wird die Kuhscheisse als Gülle ja auch genutzt, weil die Wiese eben auch kraftbefuttert werden muss, damit die Kühe etc. etc. Der EHEC sei ja nur ein Hygiene-Problem gewesen, bzw. halt eine Mutation, die auch nur wegen der Hygienemangels zustande gekommen sei. Solche Bakterien gibt es ja schon lange, in uns und in den Tieren. Meistens ja ohne Wirkung auf die andere Art, denn die Arten sind ja daran gewöhnt. So gehen wir also recht üppig mit Gülle um, so dass es zur Verschmutzungen mit anderen Nahrungsmitteln kam. Der Rest sei Geschichte. Ob das jetzt mit dem EHEC alles genau so stimmt, mögen andere beurteilen – worum es mir geht, hat wieder mit der Milch zu tun: Die Milch wird produziert, ob sie jemand will und braucht – scheissegal. Würde die BRD nur die Milch produzieren, die sie auch braucht, bräuchte es das Kraftfutter nicht, es gäbe weniger Stress in der Landwirtschaft, die Grössenkonsolidierung in der Landwirtschaft müsste nicht sein, der Preisdruck wäre nicht da etc. etc. Weitere Auswirkungen dessen sind ja bekannt: Milch wird bezuschusst und beispielsweise als Milchpulver exportiert. Z.B. nach Afrika. Dort ist das Zeug dann so billig zu haben, dass das über Tausende von Kilometer herangekarrte Pulver jeden Bauern konkurriert und eben wegen der Bezuschussung auch aussticht. Was soll nun der lokale Bauer erstens produzieren um zweitens davon zu leben und um drittens ein erfülltes Leben zu erreichen?

Diese Idiotie haben wir in der Schweiz ja auch erlebt: Schildbürgerstreiche! Bis vor ca. 2 Jahren hatte der Bund ja die Milchkontingente unter seiner Kontrolle. Damit war die Milchwirtschaft nicht einverstanden. Ergo wurde soviel ich noch weiss, 2008 oder 2009 im Mai die Milchkontingentierung abgeschafft, die Milchproduktion dem freien Markt geöffnet. Wie kam's raus? Muss man das noch ausdeutschen? Ok, der Markt war offen, die verschieden grossen Milchbauern produzierten Milch, noch mehr Milch, fanden andere, grössere Abnehmer, drückten den Milchpreis, machten anderen das Leben schwerer, diesmal allerdings ohne irgendwie zurückgepfiffen werden zu können (remember: Freie Marktwirtschaft). Was wurde gemacht? Die Milchbauern wollten sich freiwillig erneut einer Kontingentierung unterstellen. Nur – eben, freie Marktwirtschaft – da muss Bauer ja nicht mitmachen, das ist freiwillig. Ergo taten es auch einige nicht, sie scherten sich einfach nicht um die Mitbauern, sondern nur darum, dass sie den möglichst potenten Abnehmer haben. Die Braven haben sich der Selbstbeschränkung soviel ich weiss unterordnet. Tja, Millionen hat das gekostet, das Spielchen. Genutzt hat's wenigen.

Die Atomkraft wurde ja ausreichend beackert. Für diejenigen, die schon immer dagegen waren, ist das heute Erleben in Japan einfach das Normalste der Welt, sprich, eine mit fast absoluter Sicherheit zu erwartende Konsequenz. Für die Schlachtbanklämmer ein „Ojeh, wie schlimm, das hätten wir ja nie erwartet." Krass finde ich, dass die Merkel, scheinbar ja eine studierte Physikerin mit (hoffentlich) richtigem Titel, die eigentlich wissen müsste, was Strahlung ist, sich vor Japan eigentlich nicht dafür einsetzte, so ne Technologie zu ersetzen. Klar, leicht wird das nicht, für niemanden. Heute wurde bekannt, dass nur schon die Schweiz letztes Jahr wiederum 4.5% mehr Energie verschw- äh, verbrauchte als zuvor. Es sei zwar hauptsächlich fossile Energie gewesen, wegen des kalten Winters und so. Ok. Klimaziele, scheissegal. Massnahmen? „Ja, aber nur, wenn's niemandem weh tut". Heiliger St. Florian, zünd das Haus des Nachbarn an ... da versteh ich die Merkel wieder, dass sie erst das Maul auftut, wenn's das Volk auch merkt. Das alles ist nicht so einfach, Rezepte gibt es nicht, man kann eigentlich nur auf die Schnauze fallen. Und wieso überhaupt soll eine Regierung oder ein Politiker hehrere Ziele verfolgen als der Normalmitläufer.

Was mich gerade hier wieder einmal verblüfft, ist die vorgeschützte Unwissenheit und Ignoranz. Hauptsache, die eigene Clientel ist befriedigt. Und das halt überall auf der Welt, bei allen, allem und jedem. Reiche Firmen betreiben in Afrika offenbar ein Land-Grabbing ... auf Verdacht mal eben Land kaufen, denn, womit will man denn noch schamlos Geld verdienen? Offenbar seien schon 80 Mio. Quadratkilometer Land in den Händen privater Firmen aus den sogenannt hochzivilisierten Ländern. Den Bauern, wenn sie denn freiwillig und nicht durch die lokale Regierung erpesst ihr Land hergaben, wurde Arbeit in irgendwelchen Fabriken versprochen. Die, blöd oder wohl eher naiv, glaubten den Firmenvertretern. Doch was machen diese Firmen? Sie speukulieren ja auf Biokraftstoffe. Solange es sich nicht lohnt, diese Produktion hochzufahren, wird auf dem ehemaligen Ernährungsland nichts mehr gemacht, es liegt einfach brach. Natürlich reden die von Entwicklungshilfe, strukturellem Aufbau. Tja. Will man denn den Bauern, selbst wenn die Fabrik nun da stünde? Die Firmen werden doch dann ihre Fachkräfte ins Land bringen, die nun arbeitslosen Bauern können dann sehen, wo sie bleiben. Und dann jammern wir Reichen erst noch „Shit, jetzt wo der Gadaffi weg ist, kommen all die Neger zu uns". Tja.

Nun ja, wer sich nur schon anschaut, von überlegen ganz zu schweigen, was so läuft auf der Welt ... der kann eigentlich nur den Kopf schütteln oder gar resignieren. Da gab's doch die Neuvrfilmung von „Der Tag, an dem die Erde stillstand" in der Klatu sagte „ich rette die Erde vor euch Menschen. Es ist beschlossen und hat begonnen". Gut, die neue Storyline ist meines Wissens schon total anders als die im Original, angepasst halt und natürlich mit einem Happy-End, denn ein irdischer Wissenschaftler bringt den resoluten Klatu dazu, die Zerstörung der Menschen zu stoppen. Mit dem Herauskitzeln, dass Klatus Volk auch erst dann wirklich evolutionäre Schritte gemacht, als sie vor der eigenen Zerstörung standen. Dieser Stich, zusammen mit Anhören von etwas Bach und beobachten von menschlicher Emotionen wie Trauer und Sehnsucht, reichte es. Klatu düst wieder ab ins All. Und muss denen nun erklären, wieso er den Job nicht fertig gemacht hat ... DAS allerdings wird im Film nicht mehr gezeigt ... mich nähme wunder, ob er es schaffen würde. Denn rational gibt es eignetlich keine Argumente, wieso man die Menschheit weiterleben lassen soll.

So, das war schon wieder viel Text. Es floss halt. Doch das war nicht der Grund, weshalb der gerade heute den Weg in meinen Blog fand. Ein Teilgrund war wohl, dass ich gestern für mich zum ersten Mal den Film Gran Tourino von Clint Eastwood sah. Mir gefiel daran, dass die Lösung, die der stark von Kriegserlebnissen traumatisierte Veteran eine für seine Geschichte wohl erstaunlich aussergewöhnlich war. Er konnte sich aus Einsicht total ändern.

Der andere Grund ist, dass ich mir heute bei dem schönen Wetter eine gemütliche, fast Motorrad-belästigungsfreie Fahrt über den Klausenpass gönnte. Ich mache meine Sonntage ja meistens unter der Woche. Die Mächtigkeit der Berge, das Spiel der Abendsonne mit Klüften und Alpschultern, grün, beige, gelb, gold, die Luft, das Rauschen von Sturzbächen, die Ruhe vor Zivilisationslärm, Kühe, die Autos den Weg nicht frei machen, der stille Rhythmus des allgegenwärtigen Lebens, die harmonisch in die Bergwelt integrierten Ställe oder Alphütten, die Gelassenheit der Felswände, die Unzugänglichkeit wilder Bergspitzen, fast keine Leute ... eine wunderbare kleine Reise in eine andere Welt, unspektakulär, ohne Kicks, ohne Geschrei, ohne Effekthascherei ... die Kamera dabei, als an sich völlig unzulängliche Krücke, damit es mir zuhause leichter fällt, anhand der Fotos die Erinnerung mit allen Sinnen reaktiveiren zu können ...

Wenn ich das nicht als für mich schön und erholsam empfinden könnte, wenn ich nicht noch diese andere Welt sähe, würde ich wohl schon auch resignieren können. Ob ich dann die Idiotien der realpolitischen und realwirtschaftlichen Welt mit genug Abstand einfach nur beobachten könnte, weiss ich nicht. So hoffe ich nur, dass jeder seine Einsichten zu dem, was ihm wirklich wichtig ist, schnell finden und sich dann auch danach richten und tun möge.

So - nimmt mich nun selbst wunder, was mich wann wieder bewegen wird, meinen nächsten Blog-Eintrag zu schreiben.

Wohnung in Region Wald ZH dringend gesucht

So, endlich tut sich was bez. "gesichertem Einkommen". Dazu muss und möchte ich gerne in die Region Wald ZH ziehen, bevorzugt noch im Kanton Zürich (so im Umfeld von Laupen, Hasenstrick, Wernetshausen, Oberdürnten, Ringwil, Girenbad, Hadlikon, Baretswil etc., möglicherweise auch im Tösstal, sofern Abendsonne vorhanden ist).

So suche ich per sofort eine Wohnung. Folgendes wünsche ich mir:

  • 2-4 Zimmer oder Loft oder Haus(teil)
  • flächenmässig gross bis sehr gross, zumindest ein grosser Hauptraum
  • Balkon oder mit ebenerdigem Zugang zum nutzbaren Umschwung
  • Aussicht in die Abendsonne, mind. eine Seite in die Natur
  • Erhöhte Lage, Dorfrand oder abgelegen
  • Parkplatz oder Carport
  • Bezug: Ideal per 1.4., ggf. auch bis 1.5.2011

Wer mir vermitteln kann, was mir bei Besichtigung gefällt, erhält eine vierstellige Provision nach meinem Einzug am neuen Ort.

Bitte sendet solche Gelegenheiten direkt per Email an mich oder gebt meine Email-Adresse weiter.

Danke sehr für Euer Rumhören und Weitersagen.

Weihnachtskoller? Ich lade ein ...

Wie in jedem der vergangenen Jahre lade ich Leute ein, die dem Weihnachtskoller erliegen. Am 25. und 26.12. können Leute, die nicht gerne alleine sind - aus welchen Gründen auch immer, ob jung ob alt - mich besuchen kommen. Sie brauchen nichts ausser sich selbst mitzubringen. Ob sie dann reden oder einfach sein wollen, ist egal. Musik steht in reichlicher Fülle und Art zur Verfügung, darf auch mitgebracht werden.

Ich habe keine grosse Wohnung, so dass es sein könnte, dass ich jemanden auf später vertrösten müsste, sollten viele zugleich kommen wollen. Allerdings kann auch das nahe Seeufer für einen Spaziergang genutzt werden, womit der Enge entgangen werden kann.

Wenn jemand essen möchte, bringe er etwas für sich mit. Als Getränke stehen hier Wasser, Kaffee und eine Früchteteemischung ausreichend zur Verfügung. Andere Getränke ausser Alkohol sind auch willkommen. Raucher müssen ihrer Sucht für die Aufenthaltsdauer bei und mit mir entsagen.

Ich bitte um Anmeldung per Email oder via Telefon auf die Nummer auf der Stammseite www.orientierungshilfe.biz. Ich und meine beiden Katzen empfangen Euch dann jeweils ab 14h00 bis gegen Mitternacht.

Eine unerwartet lange Blogging-Pause

Wie Ihr Besucher seht, habe ich mehr als drei Monate lang keinen einzigen Blog-Eintrag geschrieben. Das ist nicht auf meine Job-Suche zurückzuführen, auch nicht auf vergangene Lust am Schreiben, sondern auf die Technik.

Die Blog-Software, die ich seit Anfang benutze, ist zwar kostenlos, im Source verfügbar, toll, mächtig, sogar Datenbank-unabhängig ... aber eben ... der Teufel liegt im Detail: Nach dem Upgrade auf eine neuere Version ging fast gar nichts mehr: All diejenigen, die Kommentare schrieben, haben's ja gemerkt: Nach dem Absenden gibt es eine Fehlermeldung, obwohl der Kommentar korrekt gespeichert wurde. Die Ursache des Fehlers ist schlichtweg bisher unentdeckbar. Eigentlich unglaublich, ist aber so.

Das Problem ist dermassen unklar, dass ich viele Anläufe nahm, es kurieren zu wollen. Es klappt nur einfach nicht bisher ... auch der Autor der Software ist ratlos. So hat mich jeder neue Ansatz so frustriert, dass ich den Bettel jeweils hinwarf.

Dabei hätte ich einige Texte, die ich doch loswerden möchte ... zu Kopenhagen, und wieso wir uns eigentlich gar nicht aufregen müssten über den Flopp, mein erstes iPhone und was mich daran ärgert, mein neuer AV-Multimedia-HiFi-Receiver, wie der mich positiv überraschte, mein neues NAS, das mein altes Lahmes ablöste und weshalb es so langsam erschien ... etc. etc.

Ich werde nun wieder schreiben, egal, ob das Programm mich ärgert oder nicht ... denn mittlerweile habe ich wieder mehr Energie, diese Unannehmlichkeiten halt zu meistern als mich von ihnen abschrecken zu lassen.

So, natürlich wünsche ich Euch allen gelassene und heitere Festtage. Sollte doch Emotion hochkommen, so kann man die einfach mal durchlaufen lassen, ohne sich reinzuhängen. Wer sie dann halt doch an jemanden loswerden will, der darf mich ja ruhig anrufen ...

In diesem Sinne ... und erst recht nach Kopenhagen, einer meiner Lieblingssprüche:

Think globally, act locally

Meine Mutter ist gestorben - Alltag auf dieser Welt

Und wieso schreibe ich darüber? Vielleicht, weil es Alltag ist - doch sicher eher, um das, was selbst nach dem Abschiednehmen noch verbleibt, mit mir selbst zu klären. Der Vorgang, dass jemand stirbt, ist das alltäglichste, was es gibt, denn Geburt und Leben, den neuen Tag erleben, all dies würden wohl auch alle als alltäglich bezeichnen. Ja man denkt wohl nie darüber nach,woher denn das Kind kommt, was denn geschieht, wenn man einschläft, und was das Aufwachen ist ... alles hunderte Male erlebt, Gewohnheit, denn es fehlt ja nichts am Morgen, alles und alle sind immer noch da. Dem Tod hingegen begegnet man selten und er nimmt etwas weg.

Auch das wird schulterzuckend zur Kenntnis genommen. Das gilt zumindest so lange, wie es nicht jemanden trifft, der im persönlichen, im familiären Umfeld lebt. Erst recht nicht, wenn es die eigene Mutter, der eigene Vater ist. Es ist zwar jedem im Kopf klar, dass nichts ewig bestehen bleibt, auch nicht die Mutter, der Vater. Doch jeder Mensch erlebt, dass die Mutter, der Vater immer da war. Bis sie dann sterben. Wie es mir dabei erging, diese Erfahrung zu machen, schildere ich hier - für mich selbst und alle, die diese Erfahrung eventuell noch vor sich haben.

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Der Vorleser - TextAloud mit Yannick

So, nun habe ich mir grad eben endlich einen guten Vorleser gekauft. Ich habe mich vor Jahren schon für das Programm TextAloud interessiert und es damals schon gekauft. Hab's dann allerdings liegen gelassen, weil es doch nicht so gut war. Diesen Blog-Artikel werde ich denn auch grad als MP3 gesprochen von diesem Programm mit der Stimme Yannick als Beilage hochladen. So könnt Ihr sehen und hören, wie gut für Euch die Stimme auf diesen Text hin klingt.

Ich liess mir mal zum Spass einige meiner Blog-Artikel vorlesen und wurde gnadenlos aufmerksam auf jeden noch unentdeckten Tippfehler. Wieso? Weil Yannick natürlich sofort jeden falsch ausspricht. Es ist erschütternd, wieviele Fehler einem Tipper wie mir noch durchgehen. Ich schreibe die Artikel ja ohne Spell-Checker-Support. Obwohl ich die Texte durchlese, fallen mir halt doch nicht alle Dinge auf. Und ok, ich will ja keinen Orthographie-Wettbewerb gewinnen. Mir geht es primär ja nur ums Vermitteln einer Idee, eines Gedankenganges oder ähnlichem.

TextAloud kann mehrere Sprachen und Sprecher integrieren. Diesen Abschnitt jetzt werdet Ihr von Steffi vorgelesen bekommen. Damit mal etwas Abwechslung reinkommt. Yannick ist aber neuer, so dass ab dem nächsten Absatz wieder er sprechen wird.

Natürlich wollte ich mal Dinge testen, wie StGB und OR und DNS ausgesprochen werden. Aber auch Daten wie 5.4.2009 und 6:15 bis 21h50. Natürlich ging das im Auslieferungszustand daneben, doch TextAloud bietet einen einfachen Ausspruchseditor, mit dem man einige Dinge korrigieren kann, so eben auch die Aussprache von StGB und den Zeitangaben. Datumsangaben kann es jedoch schon von Hause aus. Die Pausen nach Interpunktion kann man ebenfalls variabel gestalten, denn zum Beispiel nach dem Doppelpunkt sprang die Stimme geradezu zum nächsten Satz. Diese nervige Sache konnte ich dann auch abklemmen, so dass es so klingt: Wie Ihr eben grad habt hören können.

Schön ist, dass automatisch alle Copy-Aktionen von TextAloud überwacht werden können. So kann man sehr schnell mal eben eine Email mit CTRL-A/CTRL-C markieren und sofort aussprechen lassen. Der Text ist im TextAloud Hauptfenster sichtbar und auch editierbar.

Der Output kann in eine MP3-Datei geleitet werden, so dass man z.B. Online-Zeitungs- oder eben Blog-Artikel einfach mal sprechen lassen kann, um sie dann im MP3-Player irgendwo zu "lesen". Natürlich "spricht" TextAloud den Text dann bis zu 150 mal schneller ins File.

Der aktuelle Sprecher Yannick ist eine der vielen Stimmen, die verfügbar sind. Jede Sprache braucht natürlich ihre eigenen Sprecher und Sprecherinnen. Man kann die sich alle auf der Website anhöhren. Allerdings sollte man sie schon auch mal auf den gewünschten Themenbereich abklopfen: TextAloud hat selbst verschiedene Anwendungen auf der Website, einen Wetter-Sprecher, einen Börsen-Sprecher etc. Das sind wohl einfach Programme, die auf die Abkürzungen und Spezialwörter dieser Themenbereiche angepasst sind.

Das Programm TextAloud kostet ohne eine hochwertige Stimme USD 30. Eine gute Stimme - wie eben Yannick oder Steffi -kosten dann ca. USD 45. Gerade an diesem Satz hat man hören können, dass der deutschsprachige Yannick mit einem Trick das Aussprechen von USD oder das englische Aussprechen von TextAloud erst lernen musste. Steht eine Zahl grad am Schluss eines Satzes, so wird aus 45 eben 45. Es scheint etwas Roulette zu sein, wann TextAloud dann die Zahl kardinal oder ordinal ausspricht.

Natürlich kann TextAloud auch ein PDF ein- und danach vorlesen. Alte deutsche Orthographie wie "Selbständiges Berufsleben" muss trainiert werden, damit das Wort selbständig richtig klingt. Fehlgriffe in der Betonung der Silben sind etwa grad eben beim Wort damit hörbar gewesen - das kann man derzeit leidern nicht ändern.

Der Ausspruchseditor erlaubt dank Regulären Ausdrücken recht klevere Ersetzungen. Aus meinem CV klingt der Adressblock ohne Optimierungen relativ amüsant:

Web: www.orientierungshilfe.biz Mail: martin@orientierungshilfe.biz Tel: 0901 81 0901 oder: +41-44-123 45 67

Man höre, dass in Web-Adressen der Punkt als Dot ausgesprochen wird - sollte ja mittlerweile zumindest in der Schweiz jeder verstehen. Diese Dinge kann man mit den Regulären Ausdrücken allerdings alle korrigieren.

TextAloud als Programm ist nur in Englisch verfügbar. Die Stimmen in den meisten geläufigen Sprachen.

Ich habe viele Dokumente als PDF im NAS gespeichert. Ich weiss nicht, ob ich mir die jemals durchlesen werde. Aber ich weiss, dass ich sie mir vorlesen lassen würde. Und genau das kann TextAloud in mehr als akzeptabler Qualität. Es ist klar, dass man natürlich eine gute Stimme kaufen muss, denn die bei Windows integrierte Stimme Sam von Microsoft ist derart grottenschlecht, dass man sich keinen normalen Satz antun will, erst recht nicht auf einem Kopfhörer an einem MP3-Player.

Oder will jemand Sam hören? Ok, sam speaks english, so I should give him a chance to express himself in his native tongue. Anyway, I think no one likes Sam, so Steffi will continue narrating.

Der Computer kann bisher ja billionenweise Buchstaben speichern, er kann Sprache teilweise schon recht gut erkennen, aber aussprechen, das kann er immer noch nicht annähernd so gut im Verhältnis zu dem, was ihn sonst auszeichnet. TextAloud bringt dem Computer immerhin eine durchaus auch über längere Zeit akzeptable Vorlesequalität bei.

Man stelle sich vor: Zusammenfassungen von Büchern einfach bei getAbstract als PDF kaufen und dann vorlesen lassen. Wo immer man will, beim Sport, im Zug, im Schlaf ... mir gefällt das. Empfehlenswert!

Das war der Blog-Artikel "der Vorleser - TextAloud mit Yannick" von Martins Blog unter www.orientierungshilfe.biz/blog. Äähh, wohl doch noch mal besser nachlesen ... smile

Wer TextAloud gleich kaufen möchte, kann es über diesen Link gerne sofort tun:

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Ein versöhnliches EM-Ende mit Yakin, Zuberbühler und Kuhn

Die Schweizer Nati hat es doch noch geschafft, ein Spiel zu gewinnen, auch wenn die Portugiesen nur die B-Besetzung ins Rennen schickte. Das haben sie nun davon, eine Niederlage gegen den Fussballzwerg Schweiz.

Mir hat der Match gut gefallen, es wäre interessant gewesen zu sehen, ob die Schweizer nur darum besser waren, weil es die B-Mannschaft war oder weil sie halt nun ohne Druck aufspielen konnten. Dies wird nun halt nicht beantwortet.

Nun ist das nächste Ziel die WM 2010 in Südafrika, auf die sich die Schweiz nun seriös vorbereiten muss, um dort überhaupt reinzukommen. Da wird sich zeigen, was die Nati gelernt hat, denn nun muss sie sich wieder qualifizieren und hat keine automatische Startberechtigung.

Obwohl ich ja schon etwas schwach über Hakin dachte, ist er jetzt zum Goalgetter geworden, auch wenn er wie in den anderen Spielen nur noch das letzte Glied in der Angriffskette war. Immerhin, diesmal hat er die Vorlagen genutzt und die Tore gemacht. Saubere Sache.

So haben Köbi Kuhn und Pascal Zuberbühler ihre Abschiedsgeschenke bekommen: Einen hin und her wogenden Match mit dem Sieger Schweiz.

Tja, hätte und wenn und so ... das ist schon alles Vergangenheit. Die Zukunft heisst, ausrichten auf WM 2010. Dort wünsche ich dann mehr zu sehen von der Schweizer Nati. Dann, wenn die meisten beteiligten Spieler 2 Jahre mehr Erfahrung und Routine gesammelt haben, wenn Frei, Barnetta und Behrami ganz gesund sind. Die werden's dann hoffentlich schon richten ...

Mir hat der heutige Match auf jeden Fall gut gefallen. Und das Ende war auch schön emotional, als die Kamera das Pergament "Merci Köbi" einfing. Hach, wie bin ich doch nahe am Wasser gebaut ...

Well then, see you in South Africa 2010!

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