Gestern per Schiff zu Zürichs EM-Fanzone ...

Da gestern wenigstens ein schöner Tag war, dachte ich, dass ich mich aufs Schiff platziere und gemächlich nach Zürich tuckere, mitten hinein in die EM-Fanzone. Naja, es wurde wohl allen gewahr, dass es ein richtig schönes Gewitter gab, als die Spanier grad mal etwa das 2:0 gegen die Russen einspielten.

Während der Fahrt fand ich einige hübsche Fotosujets, ein paar amüsantere zeige ich mal.

Frage: Was ist hier falsch?

Etwas anderes fand ich wieder mal typisch schweizerisch bemerkenswert – nota bene neutral gemeint: Bei uns hat alles seine Ordnung, auch wenn ich nicht sicher bin, ob ein typischer Fan sich das wirklich alles freiwillig zu Gemüte führt:

Ich habe es nicht alles im Detail angeschaut. Immerhin, ich kam mit Kamera und Handy rein. Eigentlich mag ich Volksaufläufe nicht so, erst recht nicht in grosser Alkoholschwemme. Beides hatte es gestern nicht, denn es waren ja keine Matches in der Schweiz. So hatte es reichlich Platz, selbst dann, als die Stimmungsmacher Tickets verschenkten und die Russisch-Kenntnisse der Besucher prüften ...

Da ich von der Qualität des Bildschirmes nicht so überzeugt war, auch nicht lange rumstehen wollte, weil die Sitzplätze der Tribüne kostenpflichtig waren, mir die Preise von Wurst und Getränk sowieso aufstiessen, verliess ich die Zone und verzog mich Richtung Bahnhof Stadelhofen.

Auf dem Weg dorthin konnte ich immerhin mal bei TeleZüri reinschauen, die zwecks Vergleich einen Flachfernseher mit normaler und einen mit HD Suisse laufen liessen, auf letzterem mit der HD Suisse Auflösung 720p. Obwohl ich das nur aus ca. 5 Metern Entfernung begutachten konnte, war die Detailverbesserung schon schön zu sehen. Schade, dass ich die Spiele zuhause nicht auch so sehen kann.

Mittlerweile kündigten einige Gewitterdonner die Ankunft des vorhergesagten, regnerischen Wetters an, doch da war ich glücklicherweise schon im Zug, denn Regenschutz hatte ich echt nicht dabei.

Auf der Rundfahrt mit der S5 ging's dann richtig los: Ich sah nicht nur wegen der Fensterspiegelungen nichts mehr draussen, alles grau und nass. Allerdings finde ich solches Wetter genauso wunderbar wie wenn die Sonne scheint.

Warten auf dem Bahnhof auf die Bahn nach Hause hatte daher auch was Schönes.

So, nun hatte ich genug "Baden in der Menge" und vor allem "Fast-Baden im Regen" und war froh, zuhause duschen zu können und aus dem Fenster die Wasserfäden draussen niedergehen zu sehen.

Es war ein schöner Tag.

An einem solch seltenen Tag ... Innehalten?

An einem dieser nur alle vier Jahre vorkommenden Tage könnte man ja einen Austag nehmen, sich etwas abnabeln, sich mal Rechenschaft abgeben, ob und wie man seine Zeit verbringt.

Es ist ja wie bei einer Olympiade, der Zeit zwischen diesen Daten. Nach den Spielen ist vor den Spielen. In diesem Sinne ist so ein 29.2. auch nur ein Tag in der Olympiade und ist also solcher nicht weniger aber auch nicht mehr wichtig als ein anderer Tag der Olympiade.

Da er jedoch so selten vorkommt, eben nur einmal in der Periode, ist er halt doch etwas Besonderes, was diejenigen, die an ihm Geburtstag haben, jedesmal bemerken.

Was könnte man denn mal beobachten an sich, an so einem Tag? Naja, man könnte sich überlegen, ob man immer noch Dinge, Emotionen mitschleppt, die es wohl schon lange nicht mehr wert sind, festgehalten zu werden. Dazu gehören natürlich all die Streitigkeiten mit Verwandten, denn diese Emotionen sitzen ja meistens sehr tief und das erst noch sehr lang.

Wer's kennt, weiss genau, dass diese Emotionen einem den Umgang vermiesen, selbst dann, wenn man eigentlich schon lange mal darüber hinwegkommen möchte. Und selbst mit den besten Vorsätzen: "Da sagt die dumme Kuh, der alte Bock doch wieder genau das Falsche, so dass ich wieder in die Luft gehen musste. Man kann sich mit dem einfach nicht aussöhnen". Peng, schon wieder blockiert. Genau jetzt könnte man sich selbst den Tritt in den Hintern geben und mal anders als wie zuvor reagieren, mal nachfragen, wie es der andere sehe, ob er nicht auch mal darüber wegkommen möchte, und wie man zusammen das anfangen könnte, konkret und terminiert.

Ob man auch vorausschauen kann? Um Weichen zu stellen? Kann man wirklich weg von seinem Weg, von der Planung, die lange vor dem Ich gemacht wurde? Kann man seinen Charakter wirklich ändern? Oder könnte man eventuell nur die eigene Einstellung zu dem, was geschieht und geschehen wird, ändern? Und somit besser mit dem umgehen, was kommen wird?

Ich hatte nie grosse Planungen gemacht für meine Zukunft. Natürlich, Luftschlösser gab's und gibt's, von den alten wurden praktisch keine wahr, von den neuen weiss ich's ja noch nicht. Das Ego versteigert sich halt gerne in Wünsche. Und während es in seinen Träumen schwelgt, läuft das Leben ab, Situationen und Begegnungen erscheinen, die Emotionen verursachen.

Und damit sich der Rucksack der Emotionen nicht weiter füllt, sondern im Gegenteil sich endlich leeren kann, sollte man wohl mehr in der Gegenwart sein, denn ob es einem gut und gelassen geht im Leben, ist eigentlich nur davon abhängig, wie man sich in den Situationen des Lebens benimmt, ob man gegen diese Situationen protestiert oder nicht.

Protestiert man, will man nicht akzeptieren. Diese Verweigerung erzeugt Emotion, die dann sofort im Rucksack gespeichert wird. Und einem jahrelang verfolgt. Wer kennt's?

Freut man sich, geht's auch in den Rucksack, aber wer möchte angenehme Emotionen schon loswerden? Ist das überhaupt nötig? Manchmal sicherlich, wer kennt sich oder andere, die ewig einer tollen Beziehung, einem intensiven, beglückendem Erlebnis nachhängen? Und damit die Gegenwart auch wieder verpassen? OB "gut" oder "schlecht", das Nachhängen ist die Herausforderung, das, was man als Mensch loslassen zu lernen hat.

Eigentlich ist das Leben wie der Sitzplatz des Gewinners in der alten Unterhaltungssendung "Am laufenden Band": Viele Dinge laufen da ein einem vorbei. Und eigentlich dürfte man seine Emotionen an keines hängen, denn es kommt immer was anderes, Neues.

Das ist Leben.


Dass TV oft zum K**** ist, hat LG Electronics gut erkannt ...

Ich habe mich dank etwas Überzeit mal wieder um einen möglichen TV-Nachfolger umgeschaut. Natürlich ein flacher, möglichst günstig. Da stiess ich auch auf LG Eletronics und besuchte deren Schweizer Vertretung und durchstöberte alle TV-Modelle.

Die haben so viele tolle Modelle in allen Grössen ... aber irgendwie finden sie TV im tiefsten Herzen doch wirklich zum Kotzen, wenn ich mir ihre Produktbeschreibung eines Modells durchlese:

37" (94 cm) Bildschirmdiagonale
XD EngineTM 2007 Bildoptimierung
1 Hybrid-Tuner (DVB-T mit 400 Speierplätzen & analoger Hyperbandtuner mit 100 Speicherplätzen)
Spitzenhelligkeit 500cd/m2 / Kontrastverhältnis 10.000:1 8-Tage DVB-T EPG

:-)

Schwacher Start - Giacobbo und Müller

Viel Interesse wurde der neuen TV-Präsenz von Giacobbo und Müller im Vorfeld entgegengebracht. Als grosser Cabarett und Comedian Fan war ich sehr gespannt darauf. Doch ich finde diese Première ziemlich mau.

Mir haben die Wort-Sketches zwischen Mike und Victor zwar gut gefallen. Auch als der Politiker Otto Ineichen aufgeführt wurde, konnte Giacobbo noch etwas Schlagfertigkeit beweisen, die den spröden Ineichen doch auch zum Schmunzeln brachte.

Die wirkungs- und farblose Musikfigur mit seinem Schlechtsong hätte man getrost weglassen können. Vielleicht ist das ja jeweils eine ausgetauschte Nummer, gehört also zum komödiantischen Anspruch.

Der Andreas Thiel, dessen intellektueller Humor mir sehr gefällt, passt zwar irgendwie nie zum Stil von Giacobbo, aber das machte ja nichts, es war ja irgendwie eh nur ein Promo-Auftritt für ihn. Man merkte es am sehr dezenten Applaus für Thiel, der sich dann sehr zurückhielt.

Als dann aber Giacobbo einem Laden mit einem relativ irrelevanten Lifestyle-Produkt eine kostenlose Werbekaffeefahrt ermöglichte, wunderte ich mich, dass nicht schon angekündigt wurde, dass am Schluss der Veranstaltung Abos und Aktien gereicht würden.

Nun ja, es war der Beginn einer neuen Serie. Mike und Giacobbo gefallen mir fast immer ... wenn sie reden, agieren und Sketches machen. Natürlich, früher machte Giacobbo das auch so, hatte Gäste und lud Politiker ein. Die Gespräche waren pointierter und länger.

Das Format wirkt auf mich etwas sattsam bekannt und angestaubt. Einspieler von Filmmaterial so à la Stefan Raabs TV Total können gut kommen, doch das ist ja eben bekannt und kommt anderswo besser.

Ich gebe zu, dass ich gerne nur Mike und Giacobbo alleine sehen würde. Die sind nämlich meines Erachtens wirklich eigenständig und gut. Das Format jedoch ist es nicht.

Genial daneben, die Schweizer Edition, ist irgendwie auch wie ein Schluck abgestandenes Wasser im Vergleich zum Original. Vielleicht ist das halt typisch schweizerisch, alles etwas langsamer, leiser. Ich finde das per se ja gar nicht schlecht, aber wir haben in der Schweiz ja alle deutschen TV-Sender. Und dort findet man solches besser gemacht.

So hoffe und wünsche ich, dass die Show besser wird.

Wer liest mich - Sisyphos oder Geltungsbedürfnis?

Die aktelle c't hat im Editorial das Thema Blogs, oder wie die Revoluation ihre Kinder frässe.

Jeder Blogger hat sich sicher schon oft gefragt, liest jemand meinen Schmarrn? Oder mache ich mich nur zum Affen? Habe ich ein übertriebenes Selbstdarstellungsbedürfnis Wozu mache ich das?

Wie im Editorail der c't so treffend erwähnt, ist es klar, dass die Welt im Internet nicht anders funktioniert wie sonstwo. Einige Bloghirsche haben es geschafft, eine Art Anlaufpunkt zu werden. Und damit auch - sollte es in ihrem Interesse liegen - Geld mit ihrem Blog machen zu können. Diese sind wenige an der Zahl. Ihre Themen das, was auch in der materielleren Welt zieht. Nischenthemen werden im Internet nicht mehr beachtet wie in der realen Welt. Wer sich in der materiellen Realität nicht durchsetzen kann oder will, findet im Internet keine Alternativheil.

Viele allerdings betreiben einen Blog ohne geringsten Inhalt, sondern bieten nur Links zu anderen Blogs oder News an. Dennoch haben grad solche oft viele Besucher, weil sie Konzentratoren sind. So kann ein kleiner Blog wie meiner ab und zu einen Strahl aus Mordors Auge abgekommen, fällt der Blick eines solchen Blogs einmal kurz auf meinen und findet etwas Erregendes.

Die c't meint, dass das Web 2.0 jedermanns/-fraus Wünsche zur Selbstdarstellung und -verwirklichung im Internet nährte, versprach, das jeder mal "wichtig" sein könnte. Doch sei es eben wie draussen, Interessen und Meinungsführer bestimmten, wer aus der Masse herausrage und Erfolg in Form von Traffic habe.

Als ich vor genau einem Jahr mit diesem Blog begann, war mir klar, dass ich das aus irgendwelchen Gründen für mich tue, dass ich mir gar nichts davon erwarte. Weder Anerkennung noch Kohle, noch sonstwas. So ist es.

Wer Geld machen will mit seinem Blog, ist sofort wieder drin in der Tretmühle des Marketings, der Prostitution, sich bei den aktuell Mächtigen und Chefen anzubieten, damit Brosamen von deren Tisch einem selbst vor die Schnauze fallen.

Da ich früher als Fachjournalist tätig war, ist die Hauptmotivation für mich, dass ich überhaupt etwas schreibe, meinen aktiven Wortschatz prüfe, meine Artikulationsfähigkeit trainiere, die schriftlich ja schon noch was anderes ist als mündlich.

Habe ich noch andere? Ja, dass meine paar Artikel bei Besuchern ev. einige Gedankenimpulse anregen. Ob das gelingt, ist mir zwar auch im besten Sinne des Wortes gleichgültig, doch wäre es spannend, das zu erfahren.

Dass man auf der anderen Seite über mich einiges erfahren kann, wenn man meinen Blog beobachtet, ist mir absolut klar und auch absolut gewollt. Ich hatte früher soviel über IT Themen geschrieben, wohlwissend, dass ich und die Zunftsgenossen hier ja eh nur einander oder die Pressemitteilung abschreiben. Da war selten etwas über mich selbst drin. Im Blog ist das anders. Hier ist nur das, was ich darstellen will. Und deshalb ist es nicht mehr IT, denn die ist nicht mehr wichtig für mich, bzw. ich möchte nicht mehr nur als IT-Crack gesehen werden.

Und natürlich möchte ich etwas mehr Kontaktmotivationen bieten. Denn das Internet, speziell ein Blog, erlaubt mir Texte stehen zu lassen, einem Publikum, dass zufällig oder dank Suchmaschinen meinen Blog findet, die Möglichkeit zu geben, mich etwas kennenzulernen. Wieso auch immer. Der Kontakt mit anderen Menschen ist mir wichtig und ist meistens befruchtend. Der Blog gibt mir eine Chance, eine Facette von mir ort- und zeitunabhängig darzustellen, die andere Menschen eventuell verleitet, mit mir in Kontakt kommen, etwas diskutieren zu wollen

Es macht mir immer noch Spass, ab und an etwas zu schreiben, sch***egal, ob es jemand liest. Ihr da draussen dürft schon erfahren, wie ich ticke. Auch wenn's niemanden interessiert.

Deshalb blogge ich.

Der Kuschel-Spielzeug-Dinosaurier Roboter

Er sei schon fast ausverkauft, dieser Spielzeug-Dino-Robi, der mit seinem Kindchenschema Kinder und offenbar auch Erwachsene anziehen kann.

Immerhin, er habe 48 Sensoren und Kameras im Innern. Tja. Schon enorm, wo wohl jeder Quadratmillimeter eines Fingers ein Vielfaches davon hat.

Die Verkäufer beobachteten offenbar, dass sowohl Kinder als auch Erwachsene mit ihm zu reden anfagen, ihn steicheln, ihn liebkosen.

Hey, es ist nur ein Haufen Plastik, Elektronik, ein paar Elektromotoren und offenbar eine selbstlernende Software. Und das funktioniert sicherlich schon recht gut, aber wehe, die Batterien gehen aus ...

Wie kommt es, dass halbwegs bewusste Menschen sich einem künstlichen Ding, einem sehr limitierten Ding, zuwenden, ihm sogar Gefühle schenken? Jedes Tier ist "besser ausgestattet" punkto Funktionalität. Und braucht keine Batterie - klar, es erzeugt dafür Abfall, sprich Scheisse, aber das tut der Batterienzwang auch, allerdings bis dato nicht 100% recyclebaren.

Nun, Tiere, gerade Haustiere, werden ja eh meistens vermenschlicht. Sie lassen sich also all diese Vorstellungen und Wünsche aufoktroyieren, die ihre Besitzer befriedigt bzw. realisiert haben möchten.

Ein Tier hat immer noch einen 'Software-Vorteil', es hat ein eigenes Gehirn, eigene Verhaltensweisen, und kann auch mal gegen seinen Besitzer handeln.

Das elektronische Ding kann das nicht - noch nicht. Ist ein Verhalten denn eigentlich nicht genau das Gleiche wie eine Software? Eigentlich schon. Man könnte also auch einen Roboter so programmieren, dass er sich wie ein Tier verhält.

Offenbar können wir Menschen jede Materie zu etwas Lebendigem erheben. Siehe Autofreaks, Second-Life, Computer-Games.

Ist die bei vielen Menschen beobachtbare Scheu gegenüber künstlichen Verhaltensspielzeug nur eine Übergangsphase, solange die Geräte halt noch nicht perfekt sind? Werden die Bedenken verschwinden, wenn solche Dinger alltäglich werden? Wird es einem Menschen dann leichter oder schwerer fallen, mit anderen umzugehen? Und das erst noch in der Phase der Eriehung, wo die damit beschenkten Kinder in der Prägungsphase sind? Werden sie die Sozialkompetenz mit unberechenbaren und auch sogenannt bösen Mitmenschen noch lernen? Werden künftige Spielzeuge die Asimovschen Robotergesetze befolgen? Etwas, was wohl niemals alle Menschen tun werden? Oder müssen dann zwecks realer Erziehung Spielzeuge entwickelt werden, die auch böse sein können?

Also ich persönlich will diese Spielzeuge nicht. Gerade weil ich als ehemaliger Software-Entwickler noch zu wissen glaube, dass so ein Spielzeug immer nur einem abgestandenen kalten Kaffee gleicht, der keinem frisch duftenden Espresso nahekommen kann.

Wer Gerhard Blocher zum Bruder hat, braucht keine Feinde

Letzthin kam eine kleine kurze Dokumentation über Gerhard Blocher, den grösseren Bruder von Christoph Blocher. Ich war relativ gespannt darauf, da ich ihn nicht persönlich kenne, meine Mutter aber sehr wohl. Deshalb konnte ich mit ihr über seinen Auftritt sprechen.

Ich hatte bisher versucht, sein Buch über Gott und Humor zu lesen. Wie stark ich mich auch mühte, mehr als ca. 50 Seiten schaffte ich einfach nicht.

Nach der Aussendung des Beitrages war mir eigentlich jede präventive Sympathie vergangen. Wenn einer so über einen politischen Gegner redet wie Gerhard, der zumindest scheinbar in diesem Augenblick der Beobachtung sich dessen nicht bewusst war und seine Maske möglicherweise fallenliess, der gehört eigentlich nicht zum Berater eines mächtigen Politikers.

Gerhard Blocher hat immer eine irgendwie spöttische, aufhetzende, meckernde, entwürdigende Art. Dadurch kann man nicht wissen, ob er nur spielt. Doch auch dann: da keiner ihm eine Rolle aufdrängt, wählt er dann ja seine eigene Rolle. Und die ist gelinde gesagt völlig abgedreht.

Meine Wahrnehmung sagt mir, dass Christoph Blocher zum Glück schlauer, realer und viel anpassungsfähiger und wandelbarer ist als Gerhard - und wohl auch als viele andere, die ihn so gern fixieren möchten. Auch wenn er sicherlich seinen Bruder liebt, ist es wohl gut, wenn er sich dessen Gehetze nur von der Ferne aus anhört. Und so ist ja auch er im Bundesrat, nicht Gerhard. Der würde mit seiner gehässigen Art wohl nicht mal eine Gemeindsversammlung überzeugen. Obwohl er ja mal Gemeindechef war. Jetzt sei er auf dem Altenteil. Gut so.

Wenn die Weihnachtsgeschichte modern geschrieben würde ...

Die Quelle ist mir zwar unbekannt, aber ich erlaube mir dennoch, diese kurze Schmunzelstory hier widerzugeben.

Was wäre, wenn Jesus im Jahr 2007 geboren wäre ... *Säugling in Stall gefunden - Polizei und Jugendamt ermitteln* *Schreiner aus Nazareth und unmündige Mutter vorläufig festgenommen*

BETHLEHEM, JUDÄA -

In den frühen Morgenstunden wurden die Behörden von einem besorgten Bürger alarmiert. Er hatte eine junge Familie entdeckt, die in einem Stall haust. Bei Ankunft fanden die Beamten des Sozialdienstes, die durch Polizeibeamte unterstützt wurden, einen Säugling, der von seiner erst 14-jährigen Mutter, einer gewissen Maria H. aus Nazareth, in Stoffstreifen gewickelt in eine Futterkrippe gelegt worden war. Bei der Festnahme von Mutter und Kind versuchte ein Mann, der später als Joseph H., ebenfalls aus Nazareth identifiziert wurde, die Sozialarbeiter abzuhalten. Joseph, unterstützt von anwesenden Hirten, sowie drei unidentifizierten Ausländern, wollte die Mitnahme des Kindes unterbinden, wurde aber von der Polizei daran gehindert. Festgenommen wurden auch die drei Ausländer, die sich als "weise Männer" eines östlichen Landes bezeichneten.

Sowohl das Innenministerium als auch der Zoll sind auf der Suche nach Hinweisen über die Herkunft dieser drei Männer, die sich anscheinend illegal im Land aufhalten. Ein Sprecher der Polizei teilte mit, dass sie keinerlei Identifikation bei sich trugen, aber in Besitz von Gold, sowie einigen möglicherweise verbotenen Substanzen waren. Sie widersetzten sich der Festnahme und behaupteten, Gott habe ihn angetragen,sofort nach Hause zu gehen und jeden Kontakt mit offiziellen Stellen zu vermeiden. Die mitgeführten Chemikalien wurden zur weiteren Untersuchung in das Kriminallabor geschickt.

Der Aufenthaltsort des Säuglings wird bis auf weiteres nicht bekanntgegeben. Eine schnelle Klärung des ganzen Falls scheint sehr zweifelhaft. Auf Rückfragen teilte eine Mitarbeiterin des Sozialamts mit: "Der Vater ist mittleren Alters und die Mutter ist definitiv noch nicht volljährig. Wir prüfen gerade mit den Behörden in Nazareth, in welcher Beziehung die beiden zueinander stehen." Maria ist im Kreiskrankenhaus in Bethlehem zu medizinischen und psychiatrischen Untersuchungen. Sie kann mit einer Anklage wegen Fahrlässigkeit rechnen. Ihr geistiger Zustand wird deshalb näher unter die Lupe genommen, weil sie behauptet,sie wäre noch Jungfrau und der Säugling stamme von Gott.

In einer offiziellen Mitteilung des Leiters der Psychiatrie steht: "Mir steht nicht zu, den Leuten zu sagen, was sie glauben sollen, aber wenn dieser Glaube dazu führt, dass - wie in diesem Fall - ein Neugeborenes gefährdet wird, muss man diese Leute als gefährlich einstufen. Die Tatsache, dass Drogen, die vermutlich von den anwesenden Ausländern verteilt wurden, vor Ort waren, trägt nicht dazu bei, Vertrauen zu erwecken.Ich bin mir jedoch sicher, dass alle Beteiligten mit der nötigen Behandlung in ein paar Jahren wieder normale Mitglieder unserer Gesellschaft werden können."

Zu guter Letzt erreicht uns noch diese Info: Die anwesenden Hirten behaupteten steif und fest, dass ein großer Mann in einem weißen Nachthemd mit Flügeln (!) auf dem Rücken ihnen befohlen hätte den Stall aufzusuchen und das Neugeborene zu seinem Geburtstag hoch leben zu lassen. Dazu meinte ein Sprecher der Drogenfahndung: "Das ist so ziemlich die dümmste Ausrede eines vollgekifften Junkies, die ich je gehört habe."

Poetry Slam - belastend bis belustigend

Der WDR bringt tatsächlich eine TV-Sendung einmal pro Woche zu diesem Thema, jeweils Freitag Mitternacht: Poetry Slam.

Ich finde das genial, in der Zeit wo viele die Jugendlichen nur noch an der Pisa-Studie messen, messen sich jeweils fünf Leute - meistens junge - vor einem ebenfalls jungen Publikum in dreiminütigen Redeschwallen.

Wie Rapper, halt ohne Musik, ohne Singsang. Auf jeden Fall meistens schnell, komplex, variantenreich, unerwartet, skuril, manchmal sinnfrei, manchmal detailverliebt. Oft frei vorgetragen, manchmal abgelesen. Als Hinhörer muss man da voll dabeibleiben, keine Sekunde die Konzentration schleifen lassen, sonst ist der Faden weg.

Belastend, weil es manchmal schon sehr gesucht und sinnlos gekünstelt wirkt. Man sagt ja, dass die französische Sprache am Hof der Sonnenkönige "entwickelt" und um Ausnahmen angereichert wurde, um sich nur schon von der Sprache her vom gemeinen Volk abzusetzen. So erscheinen mir gelegentlich einige Slams.

Belustigend, weil es Slammer gibt, die die Sprache nicht nur als Satzbauelemente nutzen, sondern auch lautmalerisch, als Pinsel, um die einzelnen Worte miteinander zu verbinden, einen szenischen Hintergrund wortlos malend, auf dem die Sprache als Scheinwerferlicht einen amüsanten Bereich hervorholt und beleuchtet.

So kann jeder Hinhörer herausfischen, was ihm gefällt - ich weiss, was mir gefällt - und doch darf ich mich jedesmal tunen, bewusst hinzuhören. Denn ich weiss nie, was da wie und worüber kommt.

Hörenswert.

Meine Gesinnung - heute

Also, nachdem ich bei einigen Blogs diese SmartVote Spiders gesehen habe, die die soziopolitische Ausrichtung in ein Radarbild umsetzt, habe ich gedacht, dass ich das ja auch mal probieren könnte.

Gesagt, getan.

Hier also mein Radarbild:

Und da dies nur relativ zu meinen eigenen Positionen ist, hier noch eine Chart, die relativ zur allgemeinen Positionsbenennung ist (meine Position in weiss):

Die grünen Punkte sind diejenigen Positionen von Zürcher Grünliberalen Nationalrats(kandidaten). Dass diese passen, sagte mir SmartVote leider nicht selbst grafisch, so dass ich die halt mit Trial und Error fand.

So, nun weiss ich's also, wie ich denke. Das sei ironisch vermerkt, denn nun kann man mich in eine Schublade stecken. Genau das, wogegen ich meistens anrede: Schubladisieren.

Mir ist es natürlich egal, ob man mich schubladisiert oder nicht. Ich tue es mit anderen jedenfalls nicht. Und nur das eigene Tun ist relevant. Natürlich nicht als Freibrief zu verstehen. Die Grenze ist da, wo einem anderen geschadet wird.

Jede eigene Aktion darf niemanden verletzen und soll zum Wohle der Gruppe, dann erst dem eigenen dienen.

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