Was bringen Blog-Netzwerke?

Aufgrund eines Aufrufes zum Thema "Konzentration von Blogs zu ähnlichen Themen" habe ich mir überlegt, was dies bringen kann.

Es ist ein bekanntes Problem. Alleinkämpfer haben wenig Reichweite und wenig Durchsetzungskraft. Grössere Organisationen haben die grössere Reichweite und möglicherwiese etwas mehr Kraft. Dabei geht das Ego des Einzelnen natürlich unter zugunsten des gemeinsamen Ziels. Das klappt wunderbar mit all den Charakteren, die ihre Anerkennung nicht über die Prominenz der Einzelmaske erhalten. Nicht mehrheitsfähige Einzelaspekte, die durchaus wichtig sein könnten, werden unterdrückt.

Ich bin seit über 25 Jahren mit EDV beschäftigt, ich hatte schon mit elektronischen Medien zu tun bevor andere wussten, was eine Mailbox, ein BBS, ein Forum ist. Keines dieser Medien war revolutionär in dem Sinne, dass es etwas bewegt hätte, was die bisherigen Medien nicht schafften. Dasselbe gilt auch fürs Internet oder das Web, das die meisten Leute ja für das Internet halten.

Für mich scheint es daher das wirkungsvollste zu sein, dass allgemeine Suchmachinen die Inhalte schnell indizieren, die themenspezifischen Concentrators Blog-Extrakte redaktionell erzstellen, betreuen und möglicherweise Digests die wöchentlichen Extrakte an wohl eher passive und interessierte Abonnenten in Mailinglisten leiten.

Informationen waren ja schon immer da (es gibt nichts Neues in dieser Welt), auch in meinem Bereich, der Persönlichkeitsentwicklung, dem spirituellen Wissen. Doch Informationen alleine bewirken nichts, erst die Menschen, die damit etwas tun. Es geht ja immer um dasselbe: Bewusstseinsbildung und daraus folgende Taten. Dies kann aber niemandem aufgedrängt werden, denn üblicherweise reagiert der Betroffene dann nur mit Bewusstseinstrübung ;-)

Selbst angenommene Information nützt rein gar nichts, wenn man nichts damit tut. Erst durch Tun wird Information zu Wissen, zu Erfahrung. Und erst durch Tun ändert sich was. Bei mir und im von mir erreichbaren Umfeld. Ob sich meine Reichweite mit diesem Blog erweitert hat, weiss ich nicht und spielt auch keine Rolle. Denn meine Motivation und Belohnung hole ich nicht aus dem Blog, aus der Vernetzung oder dem Internet.

Es nützt also zumindest im Internet nicht viel, Organisationen aufzubauen, die vernetzen und damit Hierarchien aufbauen sollen. Für die Vernetzung ist das Mittel der Link, und damit kommt jeder Surfer schon enorm weit, denn genau das ist das Internet: Keine Hierarchien. Reicht das nicht, sucht er wirklich mal nach Material zu neuen Merkwörtern, so helfen Suchmaschinen. Meines Erachtens ist also alles schon da, um viele Menschen im Internet zu verknüpfen.

Damit ist wie gesagt ja noch nichts erreicht. Das TUN ist das wichtige. Wenn mir etwas an Information fehlt, um meinen Wunsch nach Tun zu realisieren, dann gehe ich ins Internet, suche danach und finde meistens all das, was ich brauche. Egal, ob es in einer Einzelseite steht oder bei umfangreichen Organsationen.

Es geht eben nicht darum, dass ich anderen meine Sicht oder mein Wissen aufdrängen kann, um etwas zu erhalten, zu bewirken, auszulösen, sondern dass meine Informationen gefunden werden von dem, der sich jetzt dafür interessiert.

Denn obwohl ich mein Wissen gerne teile, ich es sogar gerne anbiete, überlass ich es den Lesern, also Ihnen, damit etwas anzufangen. Denn, wieso und wozu Sie das lesen, das weiss ich ja nicht ... :-)

Ich hoffe, dass Sie sich für sich selbst und Ihre Umgebung interessieren. Dann habe ich einiges, was Ihnen behilflich sein könnte auf Ihrem Weg. Denn schliesslich habe ich ja schon auch eine Berufung ... :-)

JAM - wieder so ein Gutmensch-Konzept für Afrika?

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Dieser Artikel beschäftigt sich, obwohl für die Verlinkung gesponert, mit einem Thema, das mir schon auch sehr am Herzen liegt. Es geht um die Unterstützung oder "wie hilft man angemessen und nachhaltig".

JAM Schweiz ist seit der Gründung 2006 ein junges Fund-Raising-Projekt einer Einzelperson, das in Südafrika ansässige Personen, die JAM Begründer, finanzieren hilft. Die genannten Personen sollen in verschiedenen Projekten Kinder ernähren, sie ausbilden, Projekte mit Mikrokrediten fördern - und das natürlich mit dme Geld von auswärts, sprich von uns. Laut der publizierten Rechnung erhalten CHF 66 ein Kind dort unten am physischen Leben. Deshalb die Aufforderung von JAM Schweiz, ihnen die CHF 66 zu übermitteln.

Dies ist die Ausgangslage, zu der ich mir einige Gedanken machte, bevor ich es überhaupt akzeptierte, eine Rezension darüber zu schreiben.

Im Kern ist JAM einfach einer von vielen Versuchen, mit externem Geld zu glauben, Afrika in irgendeiner Art und Weise zu helfen. Da wohl keiner der Spender zu den JAM-Gründern runterfliegt und den Einsatz seiner Spende kontrolliert, ist es also wieder mal Glaubenssache, ob man denkt, dass das Geld möglichst verlustfrei eingesetzt wird. Ein anerkanntes Zertifizierungslabel ist auf der Website nicht zu finden.

Auf der Website des JAM-Projektes werden einem die üblichen Allgemeinplätze serviert, dass wir in einer Überflussgesellschaft leben (was ja auch nicht für alle stimmt, siehe "Randständige"), dass es Nahrungsmittel zur Genüge gibt (was sicherlicher stimmt, siehe jeweils Migros und Coop vor Ladenschluss oder Jean Zieglers UNO-Ernährungsbericht) und dass es uns wenig kostet, jemanden mit Geld zu unterstützen (womit die arme Seele beruhigt schla(raf)fen kann).

Wohlgemerkt, ich unterstütze Projekte in verschiedenen Regionen der Welt genauso "nur mit Geld von hier aus", sie mögen vielleicht von der sicher auch nicht schwindsuchtfreien Unesco aus gehen und im armen Osten wie Rumänien, Bulgarien statt des phanstasietreibenden Afrika durchgeführt werden, und sie sind genauso wenig konkret dargestellt. WENN sie klappen, DANN ist es ja wunderbar. Die Frage ist halt, ob es angemessen und vor allem nachhaltig ist, ob sie Lernprozesse anstösst oder die Stagnation einfach am Leben erhält.

Mir scheint wichtig, dass das Lokalitätsprinzip befolgt wird. Also lokal helfen, sich zu helfen. Was JAM macht, ist Entwicklungshilfe. Und zu der sagte letztens sogar ein Afrikaner - ich glaub anlässlich des WEF - "Stop that. It doens't help us. On the contrary". Im Gegenteil. Es musste wohl ein Schwarzer sein, der das sagten durfte, ohne grad in der Luft zerrissen zu werden, einem Weissen wäre wohl übelster Rassismus oder Apartheid vorgeworfen worden. Ich stimme ihm zu und freue mich, dass sich so eine Stimme mal aus Afrika selbst erhebt.

Im Schweizer TV kam letztens eine Dokumentation über die Folgen der Land-Enteignung in Zimbabwe, die von Mugabe zum Wahlerfolg genutzt wurde, nach seiner Ernennung allerdings versackte in profanem Klandenken, Vetterliwirtschaft halt. Die gut funktionierenden, von Weissen betriebenen Landwirtschaften wurden in seine Familie verteilt und die wirklich gut arbeitenden und ausgebildeten schwarzen Angestellten gefeuert, teilweise gefoltert, gar ermordet unter dem Vorwurf des Fraternisieren, so dass sie nun zwar im eigenen Land von den Weissen befreit leben, dafür keine Arbeit und auch keine Perspektive mehr haben. Desmond Tutu sagte im TV sehr bedrückt, dass Zimbabwe von einem wirtschaftlichen Paradies in eine Hölle abrutschte.

So, auch wenn das ein Einzelfall sein mag, es gibt Literatur, die halt nicht so angepasst romantisch ist, die sich beschäftigt damit, wieso Afrika auch Jahrzente nach den sicherlich in vielen Hinsichten entmündigenden Kolonisationszeiten nicht vom Fleck kommt. Da werden die hausgemachten Probleme erwähnt, die von keinen anderen als von den Einwohnern überwunden werden können. Da hilft kein Geld, kein guter Wille.

Wie also hilft man am besten? Ist ein Projekt wie JAM wirklich sinnvoll? Natürlich kann man wieder Mutter Theresa zitieren mit ihrem leicht moralisierenden Spruch. Der mag ja auch stimmen, aber solange man nur Einzelschicksale adressiert, werden strukturelle Probleme nicht gelöst. Und Afrika leidet meiner Meinung nur darunter. Afrika sei ja der fruchtbarste aller Kontinente.

Es ist weiterhin meines Erachtens typisch für die sogenannt erste Welt, dass sie gerne die lokalen Herausforderungen übersieht und ihr Wohlwollen fremden Kulturen aufdrängen will (Entwicklungshilfe, Irak-Krieg, Importzölle, Handelsbeschränkungen, Handelssubventionen etc.)

Wenn man jemandem helfen will, wieso nicht Pfarrer Sieber was vorbeibringen? Der kann's auch brauchen und - hey! - man kann den Erfolg erstens prüfen und eventuell kommt der Dank vom Unterstützten direkt zurück, denn der ist in Zürich, den kann man treffen! Ist das nicht schöner für die Seele als irgendwohin Geld zu schicken und so das Gewissen zu beruhigen?

Es gibt in der Schweiz genug Projekte und Leute, die Hilfe und Unterstützung mindestens genau so nötig haben wie Leute in Afrika, Rumänien, Turkmenistan etc. etc. Nur, damit ist halt für die eigene Seele kein Blumentopf zu gewinnen.

Die entlarvende Frage darf daher lauten: Was tue ich für meine unmittelbaren Mitmenschen? Und wenn's da düster aussieht, was ist also das finanzielle Engagement fürs entfernte Afrika wirklich?

Es ist meiner Meinung immer dieselbe Story: Gobal denken, aber hoffentlich lokal handeln. Oder landläufig zerscht mal vor dä eigene Türe wüsche.

Ob JAM Schweiz das Geld wert ist, kann ich nicht beurteilen. Ich hoffe es, denn natürlich finde ich es löblich, wenn sich dort unten Leute um ihre lokalen Mitmenschen kümmern. Wenn ich dort unten lebte, würde ich es wohl auch unterstützen, aber nicht mit Geld, sondern mit Mitarbeit. Dies ist meine Art.

So darf also wie immer jeder selbst entscheiden, welche Art der Unterstützung er/sie leisten kann.

Was die Eltern alles an ihren Kindern auslassen

Heute im TV über China - und über die USA. In China gebe es eine Stadt, in der die künftigen Gymnastik-Olympiagewinner dressiert werden. Die Kinder dort kommen mit 4 Jahren statt in den Kindergarten in das Bootcamp der strengen Turnerdrillmaster. Die Kinder müssen dort dann Übungen machen, um sie auf Eignung als künftiger Elite-Sportler die Ehre Chinas zu verteidigen. Oft kratzen die Eltern der Kinder alle ihre wenigen Ersparnisse zusammen und haben mehrere Jobs, um die 300 Euro pro Monat aufzubringen, die das Training kostet. Und das, wo sie wohl nicht viel mehr als grad das verdienen.

DIe Kinder müssen also aushalten, was Indoktrination der Lehre und möglicherweise eigene unrealisierte Träumereien in dne Köfper ihrer Eltern für sie ausdenken, und von dem sie wohl noch glauben, es sei sinnvoll für das Kind. Dass die Kinder sogar abends weinen, weil das Training so weh tut, sagen die Kleinen sogar vor der Kamera, wenn die Mutter dabei steht. Dennoch gehen sie weiter hin. Um den Eltern zu gefallen.

In der USA dürfen ebenfalls schon 2-3 Jährige an die als Krümelmonster verkleideten Kraftmaschinen. Die Begründung ist natürlich, dass in der USA die dicken Kinder immer jünger werden. Ob es allen Kindern wirklich Spass macht, wer weiss.

Auch hier müssen Kinder wieder mal ausbaden, was die Eltern nicht gebacken krieg(t)en. Natürlich, das gab's schon immer, gibt's immer noch und wird es wohl auch noch weiter geben. Dennoch, das hindert mich nicht daran, es zu bemängeln.

Wie soll sich der Lauf der Welt ändern, wenn wir es uns erlauben, unsere Vorstellung über die Kinder materialisieren und propagieren zu lassen? Wessen Gedanken bekommen sie denn eingeprägt, von welchen Vorstellungen werden sie sich hoffentlich emotionsfrei trennen dürfen in der Adoleszenz? Und wenn sie es nicht schaffen, geht's so weiter wie bis anhin?

Ich hoffe, dass die USA auf ihrem Burn-the-Fat-Welle nicht den Teufel mit dem Beelzebub austreiben wollen. Skelettschäden verdrängen die der Fettleibigkeit? Gelenkprobleme der mit 20 schon überalterten und auf dem Abfallhaufen landenden Spitzenturner in China? Wir werden ja sehen.

Pfarrer Sieber wird 80 - wer's glaubt

Der Zürcher "Randständigen-Pfarrer" Ersnt Sieber wird 80. Das heisst, sein Körper wird es. Im Geist ist er natürlich einfach, was er ist, ein Mensch, der sich einsetzt für Menschen, die mit der Gesellschaft und deren Regeln nicht so klarkommen, die von dieser als inkompatibel abgetan und an den Rand gedrängt werden werden.

Seine Stimme ist wohl allen Schweizern bekannt im Ohr, sie ist etwas brüchig, aber das schon seit Jahren. Sie ist aber vor allem sehr kräftig und deutlich. Nicht nur akustisch, sondern emotional. Er kann bewegen, aufrütteln. Er tat dies seit 40 Jahren und wird es wohl noch so lange tun, wie der Körper mithält.

Er macht keinen Unterschied zwischen Stand, Geschlecht und Lebensweg. Eine zutiefst menschliche Gabe. Wie schön wäre es, andere agierten gleichermassen.

Zum Glück ist sein Beruf und seine Berufung zeitlos. Happy Birthday to you, Pfarrer Sieber! Bleib aktiv, so dass der Körper eh nichts anderes kann als gesund zu bleiben.

Musicstar und Dieter Meier

Im Zischtigsclub von heute sprach mir Dieter Meier, Frontman von Yello, aus dem Herzen. Dass die Veranstaltung eine Materialschlacht im Sinne vom Menschenmaterial-Ausmarchuung darstellt, ist wohl schon klar. Sie läuft unter dem Titel der Förderung, doch sie nützt wohl dem TV am meisten.

Dieter Meier hat sich daran gestossen, dass als allgemeine Belustigungssequenzen die "Leider nein"-Snippets gezeigt werden, wo für diesen Zweck ungeeignete Leute der Lächerlichkeit preisgegeben werden. Dieter Meier sagte, dass der Fokus ja eigentlich auf "auf diesen Zweck hin dressierte Leute" gerichtet ist, dass das nur nicht bewusst wird. Es passen nur die Menschen, die gut singen können. Denn schliesslich sind die abgewiesenen Leute nun ebenfalls im Fokus der breiten Masse und von der eventuell als Mensch abgeschrieben, nicht nur als angehender Sänger. Natürlich ist es nicht klar, ob diese Leute so oder so einfach mal ins TV wollten, egal wie stark sie sich erniedrigen wollen. Dennoch. Es bleibt ja was hängen in der Masse. Gedanken und Vorstellungen über einen Menschen.

Ich finde wie Dieter Meier und Francine Jordi auch, diese Sequenzen bräuchte es nicht. Denn diese entlarven die Show erst recht als Geldmaschine für die TV-Anstalt. Dieter Meier war sehr drastisch in seinen Schilderungen diesbezüglich "ich habe zum Teil Mitleid mit diesen Leuten (Teilnehmer)". Carmen Fenk widersprach dem, sie kann ja als Gewinnerin der 1. Staffel in der Schweiz eine Glaubwürdigkeit ausstrahlen. Sie meinte, es ist ja ein Wollen der Teilnehmer, egal wie's rauskommt.

Mir gefällt am Musicstar die Emotion, die Freude an einem toll gesungenen Song. Das Hoffen der Familienmitglieder, dass ihr Schützling weiterkommt. Was mir nicht gefällt, sind die erwähnten "Leider Neins", die Homestories.

Da aber auch jeder, der da hingeht, selbst entscheiden muss, ob er das will, habe ich wie Carmen Fenk weder Erbarmen noch finde ich sie toll. Es ist offenbar ein Weg, für eine gewisse Zeit im flüchtigen Bewusstsein der Masse präsent zu sein, Anerkennung und Ablehnung zu erhalten. Ob die Leute das dann ertragen und damit umgehen können, ist ungewiss, denn dieses Mass an Aufmerksamkeit sind die jungen Menschen nicht gewohnt.

Dieter Meier sagte "das sind Novizen, die man in die Arena lässt". Er verteidigt die Menschenwürde. Vielleicht, weil er ohne diese Massenveranstaltungen zum bekannten Künstler wurde, weil er weiss, dass es andere Wege zum Ruhm gibt, der ohnehin kommt, wenn man etwas macht, woran man glaubt und was anderen Leuten gefällt. Weil man sich dann auch nicht bis auf die Unterhosen präsentieren und - wenn's dumm geht - blamieren muss.

Aber dieser Weg ist halt eventuell etwas langsamer, nicht von 0 auf 100 in ein paar TV-Tagen und ohne ein Millionenpublikum. Wohl für die meisten etwas verträglicher, denn ein eventueller Niedergang ist dann auch nicht von 100 auf 0 in wenigen post-TV und einsamen Tagen. So kann sich wie üblich jeder selbst entscheiden. Hoffentlich kann er mit den Konsequenzen umgehen, ohne sie emotional zu fixieren.

Klimawandel und moderner Ablasshandel?

Nun kann man zum Beispiel auf www.co2ol.de sein Gewissen beruhigen, wenn man CO2-intensive Dinge erleben möchte - sprich jeder Flug gehört da natürlich dazu. Man spendet Geld für irgendein Umwelt-Projekt und nimmt sich dann raus, den Flug halt doch zu machen.

Obwohl eigentlich nur nicht Gemachtes für den einzelnen bedeuten würde, dass er seine Wünsche einem anderen Ziel untergeordnet hätte.

Ablasshandel also. Man zahlt und egoisiert weiter. Ist das schlimm? Nun, meiner Meinung nach ist es das nicht, wenn, tja, wenn das Geld wirklich in einem Aufforstungs-, einem Forschungs-, Ausbildungs-, Sozialhilfe-Projekt ankommt. Wenn das Geld anderswo auf der Welt Menschen abhält, aus reiner Überlebensstrategie Urwald abzuholzen, abzufackeln, dann dürte es gut angelegtes Geld sein. Nur, wer garantiert das?

Sind's wohl wieder mal die Hilfswerke und die anderen üblichen Verdächtigen. Ok. Greenpeace und WWF, die Grossen, und viele andere. Wenn es wirklich da ankommt, bei den Menschen in der sog. Dritten Welt, dass die ihr ihnen möglicherweise sehr wohl bewusstes, schädliches Handeln aus Überlebensstrategie unterlassen können, dann sofort hin mit dem Ablassgeld. Ist ja in dem Fall "nur" Entwicklungshilfe. Da flösse wohl weniger Geld, aber jetzt wird's wohl so kommen: Der Fahrer des dicken Hummers entlädt sich moralischer Bedenken und sendet ein haar Hundert oder Tausend Euro irgendwohin. Gut, wäre es "nur" Entwicklungshilfe, täte er es nicht. In diesem Sinne, dieser Ablasshandel soll sehr wohl von den Reichen ausufernd benutzt werden.

Ich hoffe, dass zwei Dinge im Bewusstsein behalten werden: Der Sinn der Massnahme darf auch mittelfristig vor zu erwartender Routine nicht vergessen gehen. Und die Geldflüsse müssten kontrollierbar sein. Denn es ist wohl klar, wenn die westliche Welt beginnt, im grossen Rahmen CO2-Kontingente zu handeln, kommen riesige Beträge zusammen. Es wäre wohl das erste Mal, wenn dieses Geld wirklich bei den erwähnten Menschen einträfe. Auch hier wohl wie Entwicklungshilfe.

Ich finde, das Geld dieses Handels sollte hier eingesetzt werden, in unseren Ländern. Auch hier gibt es viel Unwissenheit, aber auch sehr viele mögliche Projekte, die heute nur nicht zustande kommen, weil es nicht finanzierbar ist. Schliessilch müssen auch die wohlwollendsten Idealisten das Leben ihres Körpers finanzieren. Und das ist teuer hierzulande.

Wieso also nicht mal die paar Hundert Euro einem Biobauer schenken, der seinen Traktor auf Rapsöl umbaut? Der Firma Kompogas, oder an jemand anderen, wirklich Innovativen? Einem Hausbesitzer, der das Haus isoliert, die Solarpanels raufwuchtet, das Flachdach mit Rasen begrünt, ein Erdhaus baut. Hier möchte ich auch Fortschritte sehen, nicht nur hören und glauben müssen, dass www.co2ol.de das Geld wirklich am richtigen Ort wieder fliessen lässt.

Ich nähme das Geld auch gerne, denn ich würde mir damit einen Toyota Prius leisten, ein Hybridauto. Ich habe zwar ein Auto zur Nutzung und ich möchte es auch behalten, doch ein Hybridauto, das möchte ich schon lange. Kleine Schritte halt, doch machbar. Denn warten auf die Politik, das ist halt die beliebte St.Florians Geschichte.

Ablasshandel hin oder her. Geld bewegt und diese Energieform darf durchaus fliessen - zu unser aller Vorteil.

Superschlanke Models - weil die Designer schwul sind?

Da war doch noch dies: Die Modell-Agenturen der Amerikaner konnten sich nicht zu einem Bann gegen die Laufstegmodelle mit Body-Mass-Index unter 18 oder so durchringen - es sei nicht ihr Bereich, nicht ihre Pflicht, den Designern vorzuschreiben, für welche Bodies sie Mode schneidern.

Da fiel mir der Spruch eines Freundes ein, der damals so treffen(?) seine an mich gerichtete Frage grad selbst beantwortete: "Weisst Du, wieso die Modemodelle so dünn und flach sind? Weil die meisten Modedesigner alle schwul sind und eigentlich lieber Knaben laufen lassen würden statt Mädchen."

Wenn's so ist, klingt's sogar noch logisch. Und erklärt ja auch grad, wieso niemand das Zeug tragen kann ...

Unausgeglichenheit

Im Geschäftsleben muss man sich ja schon oft zusammennehmen. Heute musste ich eine Mail beantworten, in der ganz offensichtlich jemand über uns an einen Geschäftspartner schrieb.

In der Firma, in der ich auch mitwirke, stellen wir Abrechnungen aus, die einen Standardpassus haben. Wir nehmen mit unserem Service Geld ein, das wir nach Abrechnung an unsere Kunden auszahlen. Diese Abrechnung hat den Abschlusssatz, dass sie innert 5 Arbeitstagen bestätigt werden muss. Im normalen Geschäftsleben weiss man an sich, was eine Klausel ist, dass man auch ohne Probleme mit dem Gegenüber Verlängerungen finden kann, andere Vorgehensweisen halt.

Statt dass wir nun von diesem Menschen direkt die Anfrage nach Verlängerung erhalten hätten, beklagt der sich bei seinem Geschäftspartner und lästert über uns. Der Geschäftspartner hat uns diese Mail einfach weitergeleitet - was ja auch schon einiges zu deuten liesse.

Wie auch immer. Diese Person, mit der wir ja direkt zu tun haben, hatte also nicht den Mut, oder was auch immer, uns nach Änderungen der Modalitäten zu fragen. Aber über uns ablästern bei anderen, das kann er.

Ich persönlich möchte solche Dinge eigentlich gar nicht erst erfahren, denn sie lassen mich fast wieder mal verzweifeln an der Unfähigkeit, eigene emotionale Situationen zu erkennen und auszugleichen. Ich würde ihnen sagen wollen "Gefällt es dir, so mit anderen umzugehen? Bringt dich das weiter, erst recht, wenn andere es weiterleiten?". Eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Mensch das tun will. Er bemerkt doch (in wachen Minuten), dass es nachteilig ist für den Umgang mit seinen direkten Gegenübern.

Als Martin habe ich damit oft immer noch Mühe, als Bewusstseinstrainer ist das eine andere Sache. Als Martin überlege ich mir auch, soll ich nun reagieren, soll ich mich aufregen, soll ich ihn abwerten. Als Bewusstseinstrainer sieht Martin das natürlich anders, neutraler. Und der sagt dem Martin, dass er sich überlegen soll, was es ihm bringe, wenn er sich denn aufrege. Ob er sich nicht schon selbst so benommen habe, wie diese Person. Und - oh Wunder - natürlich hat sich Martin auch schon so benommen. Heute erlaubt er sich das allermeistens nicht mehr. Aber er weiss auch, dass es nicht von heute auf morgen kam, diese Ausgelichenheit. Dass er kräftig üben musste und immer noch muss, die überfallartigen emotionalen Schübe auslaufen zu lassen.

So nützt diese Mail hauptsächlich Martin, dass er erkennen kann, dass es ihn immer noch erwischen kann, wenn andere Leute Zeug erzählen, was ihm nicht passt. Wie wenn das geschriebene Wort einen Menschen in Stein meisseln würde ... und ich tatsächlich keine Launen mehr hätte. Der Bewusstseinstrainer lacht über Martin. Und dass Lachen ansteckt, weiss zum Glück auch jeder.

Dass ich hier drüber geschrieben habe, half also am meisten dem Martin. Dem der Bewusstseinstrainer wie jedem anderen auch mal sagte, "schreibe einfach nieder, was dich bewegt. Es wird in den meisten Fällen wenigstens weg aus dem Pol in die Mitte führen, in der wieder Abstand einkehrt.". Wie recht ich doch hatte ... :-)

Des Menschen stärkste Fähigkeit, die Ignoranz

Heute ist er rausgekommen, der Umweltbericht des Weltklimarates. Und er zeigt nun auch für den Widerspenstigsten auf, dass es keinen Zweifel mehr gibt über die Ursache der Klimaveränderung. Hoffentlich - und endlich.

In meinen früheren, umweltschützerisch militanteren Tagen schrieb ich einiges darüber - weil ich mich aufregte über des Menschen grösste Fähigkeit: Das Ignorieren von Fakten, die mit einhergehenden logischen Überlegungen eigentlich zu klaren Handlungen führen müssten.

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Haus-Suche

Heute war ich in der Nähe auf dem Land eine neue mögliche Wohngelegenheit inspizieren. Nachdem ich mit dem Vermieter etwa 5 Telefongespräche mit jeweils vertagendem Ausgang gehabt hatte, dachte ich schon, na, wenn das nichts bedeutet ...

Heute hat es also geklappt, ich fuhr dort vor und traf einen Mann, der mit sein Haus mal in der üblichen Art vorführte. Zuoberst hatte er den Dachstock des über 120-jährigen Hauses total ausgebaut, was einen schönen, heimeligen Raum über die ganze Grundfläche des Hauses ergab. Naturgemäss ist die Aussicht aus dem 3. Stock eines Hauses auf dem Land spannend und schön, und das Haus steht ja erst noch hoch über dem Zürichsee. Wir beide schauten also aus dem Fenster raus und ich erzählte ihm, dass genau dieses mir so wichtig ist, aus dem Wohnraum eine Sicht in die Weite zu haben.

Er antwortete mit seiner Vorliebe, wieso er in dieser Region wohne, was ihm wichtig sei. Es entspannte sich ein angeregtes Gespräch, das zum Austausch von immer mehr Geschichten aus unser beider Leben in erfrischend unbekümmerter Weise führte.

Eigentlich hatte ich einen weiteren Termin bei einem Freund, der mich zum Abendessen eingeladen hatte. Es fügte sich jedoch, dass ich diesen Besichtigungstermin früher wahrnehmen musste, eigentlich zu früh für meine Planung. Das Ich wusste es nicht besser, denn als es sich mit diesem Menschen austauschen durfte, wurde die Zeit schnellfliessend und schmolz wie Eis in der Sonne. In der steinbödigen Küche des unbeheizten Hauses standen wir dann sage und schreibe 3 Stunden und erzählten uns unsere Geschichten. Es gemahnte mich gelegentlich, dass ich eigentlich langsam hätte losfahren sollen, doch diese zeitlose Begegnung, dieser Austausch war mir nun wichtig, oder ich sage lieber wertvoll, so wertvoll, dass ich ab und an abwog, ob mir die Einhaltung des Abendessen-Termins wichtiger oder nicht sei. Ich entschied mich, noch zu bleiben. Erst als die Kälte des Bodens die Sohlen von Schuh und Fuss durchdrang und langsam die Beine hochkroch, es zudem ohne Beleuchtung zu einem Blinde-Kuh-Spiel wurde, haben wir uns entschieden, nach eben diesen 3 Stunden vorerst mal zu einem Ende zu gelangen.

Dieses Erlebnis ist etwas, was mich so freut, was mich danach jeweils sehr zufrieden macht, was meinen Geist befruchtet und ausgleicht, was mir meine Zeit als sinnvoll, gut verbracht erscheinen lässt. Gerne wieder ... aber mit wem? Wohl mit einem anderen Menschen, denn ob es mit demselben gelingt, das ist nicht gewiss. Das Glück ist etwas Einmaliges, es wiederholt sich nicht.

Nun denn, ein schöner Abend, das Haus ist toll, aber zu teuer für mich. Dies war uns beiden schnell und unausgesprochen klar, nach 30 Minuten. Und dann 2.5 Stunden menschlicher Austausch. So verbringt der Martin seine Zeit am liebsten.

PS: Ich habe meinen Freund dann doch noch zum Abendessen besucht. Für mich hatte er dann halt nur noch aufgewärmtes Riz Casimir übrig ... der ganze Tag war gut so.

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