Entscheiden und Durchhalten

Es ist schon merkwürdig. Viele Menschen fragen mich, was sie tun könnten in der und der Lage. Ich bin ja kein Hellseher, aber ich lernte, wie man selbst merkt, wohin was gehen soll. Ich habe auch ein gutes Gespür dafür, was beim anderen helfen könnte. Also offeriere ich eine Methode, wie sie ihren Geist wieder mal dazu bringen, etwas Förderliches zu erzeugen, über Förderliches zu denken, Lösungsmöglichkeiten zu finden.

Und sobald das erste "ja aber" kommt, genau da zu jedem dieser Abers drei neue Möglichkeiten zu finden, wie man auch das "Ja, aber" durch eine Strategie ersetzen kann, um dem Ziel doch näher zu kommen. Nicht jedes Ziel ist grad sofort erreichbar, das ist klar, aber es geht mal darum, dass der erste Schritt getan wird ... Die Masse muss mal ins Rollen gebracht werden, bevor sie Schwung gewinnen kann.

Der Geist kann sich in Strategieentwürfen schon mal als Zugpferd nützlich machen, denn das macht er ja eh immer ... er zieht die Realität, die Materie hinter sich her, der Zustand folgt, das ist Er-Folg. Die Frage ist ja nur, wer den Geist lenkt, wer also den Erfolg vorgibt.

Um diesem erst mal geistesmässig näher zu kommen, darf man sich sicherlich mal in einer Standortanalyse der eigenen Lage bewusst werden. Emotionslos. Weder Reue noch Scham, noch Wut darf einem da abhalten. Es geht ja um einen selbst.

Nur wer dies für sich selbst kann, wird aus sich selbst Lösungswege finden können, denn die sind ja ebenfalls schon so lange da wie die Ursachen von Problemen.

Dazu gehört Bereitwilligkeit, sich mal einer neuen Idee unterzuordnen, dieser eine Chance zu geben, auch mal da Energie zu investieren, und es sich nicht mehr zu erlauben, dass Gedanken an Fehler, Misserfolge sich vor die neuen förderlichen Gedanken schleichen können.

Also, ich gebe eine Möglichkeit zur Betrachtung an. Tun muss er/sie es selbst. Es mag für diese Person stimmen, auch wenn sie sich nicht um meine Impulse kümmern. Es könnte sogar Erfolg haben. Es mag auch sein, dass meine weitergegebenen Techniken für diese Person derzeit nicht funktionieren. Dennoch, wagen, bereitwillig zu sein, das kann niemand verlangen, das kann niemand erzwingen, das kann jeder nur selbst aufbrignen. So ist es für mich oft schade zu sehen, wie wenig oder wie oberflächlich sich die Leute wirklich für ihre Situation interessieren, wie sehr sie eine Instant- oder Quick-Soup-Lösung bekommen möchten. Nur etwas zu tun, dafür haben sie keine Energie. Ich akzeptiere das und lasse es so sein.

Die Entscheidung, es anders mal probieren zu wollen, ist jederzeit möglich. Und dann findet er/sie auch Unterstützung, egal wo und bei wem. Erst die geistige Entscheidung, etwas anderes zu wollen und das daraus folgende, reale Tun machen neue Ideen zu Materie. Denn Materielles, das sind ja doch die meisten Wünsche, der Körper ist ja auch eine zuerst gedachte Repräsentation in der Materie ...

Wer ist wo?

Da ich gerade ein interessantes Buch lese, komme ich wieder mal auf eine Lieblingsfrage von mir, die ich mir nach jugendlichen Kontakten mit neuronalen Netzwerken seither immer stellte.

Angenommen, man könnte einen ganzen Kopf transplantieren - und egal, ob man das nun kann oder nicht -, wo bist Du, wenn der Kopf temporär an einer Erhaltungsmaschine hängt, der Rest des Körpers an einer anderen. Wo bist Du, wenn der Kopf auf einen neuen Körper transplantiert würde.

Es ist nicht so, dass ich mir damals die Frage beantworten konnte, denn mir fehlten damals die Grundlagen. Fasziniert hat es mich, denn wenn man die neuronalen Netzwerke studierte, stellte sich schon die Frage, wo wird man sein, wenn genügend viele Neuronen verschaltet werden könnten.

Im Gehirn sind die Neuronen in der Datentransfer relativ langsam, aber sie sind halt extrem stark vernetzt. Diesen Grad an Vernetzung wird man technisch wohl noch lange nicht annährend erreichen, aber die Transferrate ist gegenüber natürlichen Neuronen halt sehr viel schneller. Es stellte sich mir also die Frage, wenn die intellektuellen Fähigkeiten eines neuronalen Netzwerks einmal umfassend genug sind, wie unterscheidet sich dann diese technische Leistung von der eines Menschen? Gibt es überhaupt einen Unterschied zwischen aktuellen Gehrinleistungen und denen eines Neuronennetzes?

Heute kann ich diese Frage beantworten - für mich. Spannend wäre es natürlich zu lesen, zu welchen Schlüssen andere kommen. Denn ich für meinen Teil spürte damals schon, wohin die Antwort führen musste - zumindest mich ... :-)

Was ist wichtig?

Heute war wie schon gestern ein schöner Tag, viel Sonne, zuwenig Schnee und am See unten gar keiner mehr. Ich konnte mich ins Auto setzen und etwas in die Höhe fahren. Dort aussteigen, spazieren und ungestört auf einer Bank sitzen, um die Sonne ins Gesicht scheinen zu lasen ... währenddessen andere im Büro sitzen mussten ... eine schöne Sache.

Ich hatte dann ein Gespräch mit einem Freund, der in der Grossbank UBS mitten in Zürich arbeitet. Ich rief um ca. 16h00 an, noch immer in der abendlichen Sonne in der Höhe. Er im Grossraumbüro an einem Meeting, aus dem Fenster sieht er an die Front des nächsten Hauses, die Sonne sieht er nur als Spiegelung an den Fassaden in dieser Jahreszeit.

Er verdient sehr gut, ich zurzeit sehr wenig. Was ist wichtig? Mir ist es wichtig, meine Zeit so zu verbringen, dass ich Kontakt zur Natur habe, zum Tag. Zum Glück geht das auch ohne Geld.

Was ist Dir wichtig? Was tust Du dafür? Was ist es Dir wert?

Starke Wurzeln dank Musik

Heute war ich an einem mittlerweile traditionellen Event, dem 15. Abend der Freundschaft des Chorus Croaticus. Dies sind ca. 10 in der Schweiz lebende Kroaten, die sich zum sog. Klappa-Gesang zusammenfinden. Das sind kurze und für mich als Kroatisch-Unkundigen meistens sehr melancholisch anmutende A cappella-Songs. Der Inhalt ist oft die Sehnsucht nach Kroatien, der blauen Adria, den dicht gebauten, engen Örtchen an den Küsten, der Heimat halt.

An diesem Abend lädt diese Combo alle Freunde und Bekannten ein, kostenlos mit ihnen Abend zu essen, vorher und nachher garniert mit einigen dieser Klappas. Gereicht wurde eine kroatische Spezialität und viel Dessert. Natürlich haben sie auch schon 3 CDs draussen, die 4. kommt nun dank der Kollekte, mit der sie den Abend jeweils abschliessen.

Das für mich Schöne ist, dass diese Männer sehr wohl mit allen Beinen hier in der Schweiz integriert sind, arbeiten und Familien haben. Sie wissen unser Land, diese Lebensumgebung zu schätzen und haben dennoch jederzeit Zugriff auf ihre Wurzeln, die nach wie vor in Kroatien in der Erde stecken. Diese Wehmut, dass sie halt doch nicht mehr im Alltag dort leben können, drückt sich in diesen Klappa-Gesängen aus. Es braucht keine Sprachkundigkeit, um zu verstehen, worum es geht in den Texten. Natürlich gäbe es Übersetzungen, sie sind allerdings nicht nötig.

Die 10 Männer singen sehr gut, schön und mit viel Ausdruckskraft. Sie schaffen es mit Leichtigkeit zu vermitteln, wie sie sich ihrer Heimat noch verbunden fühlen. Ohne Worte, mit Taten. Seit vielen Jahren laden sie immer befreundete Ensembles an diesen Abend ein, das Berner Mandolinen-Orchester, eine Jodler-Gruppe, ein Alphornduo, eine Gospelgruppe, einen Gitarre-Virtuosen etc. Mit Musik, der ihrigen und der hiesigen, die vom Publikum gleichermassen erfreut aufgenommen wurde, geschieht Integration: Akustisch, kulinarisch und gefühlsmässig. Kein grosser Aufwand, nur die Einladung, an Freunde und Fremde, bei den Liedern ihrer Wurzeln dabei zu sein. Alles andere geschieht automatisch.

Es ist mir immer eine intensive und sehr bewegende Freude, ihren klaren Gesang zu hören und die Schwingung der Lieder auf mich wirken zu lassen. Wie Franjo jeweils sagen muss knapp vor Mitternacht "Es ist zu schnell zu spät geworden.". Ich als Fan von authentischer Musik kann dem jeweils nur bedauernd zustimmen.

Sie haben eine Website: www.choruscroaticus.ch

Lieben wir die Deutschen?

Heute kam im Schweizer TV eine Sendung über der Schweizer liebste Vorurteile, wenn es um die Frage geht, wie wir zu den Deutschen stehen.

Die Deutschen finden uns niedlich, das Land toll, meinen, die Schweizer reden einfach ein schlechtes Deutsch und nennen es Schweizerdeutsch - bis sie dann merken, dass unsere Dialekte das Schweizerdeutsch sind - und kommen dann etwas auf die Welt. Einige versuchen es zu lernen, haben dann dennoch Mühe an der real existierenden Unlust der Schweizer, ein nicht perfektes Schweizerdeutsch gar nicht hören zu wollen.

Die Schweizer empfinden die Deutschen als arrogant, kam immerhin bei den Befragten meistens als erstes Attribut zu den Deutschen.

Ich persönlich mag Deutsche, habe immer gute Erfahrungen gemacht. Natürlich, einen Neonazi würd ich als solchen titulieren, sei er nun Deutscher, Schweizer oder Österreicher oder sonstwoher. Ich kann mir schon vorstellen, wieso Deutsche so wirken, denn "den Deutschen" assoziieren wir ja wohl immer mit dem grossen Land und seiner Geschichte. Die Person, die da jeweils vor einem steht und hochdeutsch spricht, hat aber in den seltensten Fällen irgendwas mit den Bildern und angelernten Informationen in unseren Köpfen zu tun.

Wenn wir uns erlauben, "von den Deutschen" zu denken, wenn ein Mensch vor uns steht, ist das schon falsch. Es ist ein Mensch, der in Deutschland lebt. Vor allem ist er also ein Mensch, der wohl sehr ähnlich ist wie wir. Er redet schneller, besser und präziser die Hochsprache, die nicht die unsere ist, die wir aber mühsam lernen mussten. Er stammt aus einem der produktivsten Industrieländer, mit dem die Schweiz halt immer verglichen wird. Und ihre Geschichte ist "berühmter" als unsere, auch wenn unsere ebenfalls weder blütenweiss noch harmlos ist. Wir fühlen uns ihm unterlegen - bei jedem Wort hörbar.

Selbst wenn der Mensch jetzt also solche Bilder in uns auslöst, ist er ein Mensch und all die Bilder "über ihn" entstehen nur in unserem Kopf und haben mit dem anderen vorderhand nichts zu tun. Wenn wir uns das beherzigen, dann ist auch der Deutsche ein Mensch wie wir und umgekehrt. Und was "die Deutschen" sein sollen, ist endlich ohne Bedeutung.

Globale Verdunkelung - Verdreckte Luft schützt vor noch stärkerer Erwärmung

In der bekannten TV-Serie DOK des Schweizer TVs kam letzthin ein Artikel zum Thema Global Dimming. Es geht im Wesentlichen darum, dass zwar die Klimaerwärmung mittlerweile akzeptiert ist, die globale Verdunkelung aber der wahre Killer sein könnte in der Zukunft. Paradoxerweise genau deshalb, weil wir immer sauberere (gleich weniger Schwefel) Treibstoffe verbrennen.

Da wir immer mehr Zeug verbrennen, also Dreck in die Luft entlassen, Aerosole, bleiben in der Atmosphäre immer kleinste Teilchen. Sie schweben da fast unbeschränkt rum. Wenn man nun weiss, dass Wolken entstehen, indem Wasserdampf sich an den Kondensationskeimen, eben dem Dreck, niederschlägt, so sieht man, dass die Verdreckung der Atmosphäre immer mehr Wolken erzeugt.

[Mehr]

Der unüberlegte Run aufs Neueste

Zuerst einmal wünsche ich allen Besuchern alles Gute, viele angemessene Erfolgserlebnisse und eine heitere Gelassenheit für das Jahr 2007.

Zu diesem Artikel kam ich, weil ja nun bald Microsoft das neue Windows bringt, Vista soll's heissen. Ob man's braucht, wen kümmert's. Es wird in den Markt gedrückt.

Üblicherweise ist in der EDV sehr viel auf Neues ausgerichtet: Die nächste Version sei besser, könne mehr ... Administratoren wissen, dass auch Komplikationen zunehmen, dass die User ja auch geschult werden müssen. Die Frage sei erlaubt, ob das "Alte" überhaupt ausgereizt wurde, ob das "Neue" überhaupt den Nutzen bringen kann, den man sich verspricht, ob es nicht sogar Rückfälle geben könnte, ob der Einsatz seinem Zweck entsprechend eine Verbesserung irgendwelcher Art ergibt.

Der Fall des koreanischen Forschers, der nicht nur wie zuerst angenommen Teile, sondern gar alle Daten seiner Forschung zum Thema Stammzellen gefälscht hat, sollte jedem Fortschrittsfanatiker zu denken geben. Was hätte dies alles losgetreten, wäre dieser Bluff nicht aufgeflogen.

Was auch immer die Motivation dieses Mannes war, ein Teil war sicher auch der Mangel eines Bewusstseins der eigenen Wertigkeit. Er hat sicherlich reichlich Qualitäten bewiesen zuvor. Es scheint, dass er damit - mit einem scheinbaren Stillstand - nicht leben konnte.

Wenn mann immer nach vorne schaut, ist der Weg schmal, gefährlich und zwingend ... nur mal etwas den Kopf drehen, und schon eröffnen sich eventuell neue Wege, sich einzusetzen, seine Fähigkeiten umzusetzen zum eigenen Nutzen und anderer. In diesem Sinne wünsche ich allen etwas mehr Umsicht, etwas Bedächtigkeit, etwas mehr Standort-Analyse.

_UNKNOWNTRANSLATION_

BlogCFC was created by Raymond Camden. This blog is running version 5.9.8.012. Contact Blog Owner