Elons Robotaxi, Robovan und hominiden Robots
Letztens sah ich den Promotion-Video: We, Robot von Elon Musks Robotaxi. Und natürlich der hominiden Robots. Darin stellt er sein vollautonomes Robotaxi vor. Kein Steuerrad, nichts zu tun, ausser einzusteigen und wohl das Ziel anzusagen. 20 solcher Taxis hatte er dabei und die Leute durften sie in Beschlag nehmen. Während die Taxis noch so aussehen wie ein aktuelles Tesla Modell, war der Robovan wie aus den Sci-Fi-Filmen: keine wirklich erkennbare Front mehr, sondern ein abgerunderter Leuchtquader. Darin wurden ca. 20 Leute rangekarrt. Elon meinte noch, man soll den Robovan nicht als Robo-Van, sondern als Rob-Ovan betonen. Und: die zukünftige Technik soll eben aussehen wie - die heutige Zukunft.
Musk sagt von Tesla ja, sie sei eine AI Company. Denn alles, was Tesla fürs Auto an KI entwickeln musste, ist natürlich die Grundlage für Dutzende von anderen Geräten, die wir Menschen brauchen ... eben den Bus und: hominide Gehilfen, also gehende Roboter. Von denen hatte er einige dabei, die tanzten und Barkeeper spielten.
In Texas sollten die unüberwachten autonomen Autos in 2025 zugelassen werden. Anderswo auf der Welt sicherlich nicht so schnell. Was mit Robotern sein wird ...
Auch wenn man grad bei den Barkeeper-Robbies nicht wissen kann, ob sie wirklich autonom oder ferngesteuert agierten ... die Modelle sollen ca. USD 20'000.- kosten und bald schon in die Leben der Menschen einziehen können.
Wer den Video gesehen hat, vor allem, wenn die Roboter in den Zuschauermassen eintauchen, wird unweigerlich mit der Frage konfrontiert, ob er Schiss oder Freude an ihrem Erscheinen hat. Denn diese Roboter haben unsere Dimensionen, es könnte also sein, dass wir in 5-10 Jahren ihnen begegnen werden.
Ich persönlich freue mich auf alle diese Dinge, die mir mühsame Sachen abnehmen oder mir ein Gerät aufnötigen, das eh 80% seiner Zeit nur rumsteht, z.B. das Auto. Elon rechnet vor, dass von den 168 Wochenstunden das Auto ja höchsten 20% davon in Betrieb sei. Der Rest der Zeit steht es rum. Und verschwendet Platz. Das wissen wir zwar auch schon seit Jahren, nur machen wir nichts dagegen. Es wurde eine Animation gezeigt, in der grosse jetzige Asphaltwüsten - sprich Parkplätze - um Stadien, Einkaufszentren etc. sich in Grünanlagen morphten. Weil die autonomen Autos eben fahren - in Flotten, nicht mehr von Individuen besessen in Garagen dahinrotten.
Wenn wir den begrenzten Platz in Zukunft für Mobilität besser nutzen wollen, sind autonome Fahrzeuge unumgänglich.
Die Roboter ... nun, die Tesla Robbies sehen elegant aus, besser als je ein C3PO in Star Wars, aber natürlich nicht so gut wie Star Treks Data - und überhaupt nicht so gruselig wie die Borg. Wobei ich persönlich mit Menschen verwechselbare Roboter auch nicht möchte. Es gibt ja genug Sci-Fi-Filme, die dieses Thema untersuchen ... z.B. Surrogates oder natürlich Matrix.
Wenn ich morgen einer dieser Tesla-Roboter haben könnte, ich würde sicher einen nehmen. Denn hominide Roboter werden schon in die nähere Zukunft gehören. Alle Arbeitsumfelder, wo es die menschliche Form braucht (wir haben die Abläufe ja für unsere Körper optimiert), wird der Roboter eingesetzt werden. Er wird die Einkäufe rein-, den Müll raustragen, die Wohnung reinigen wie es Menschen tun, Bäcker, Pfleger, Hauswart, Zahnarzt, Chirurg, Polizist, Richter, Bodyguard, aber auch Gassi-Geher, Spielpartner, First-Responder bei Naturkatastrophen und natürlich auch Soldat sein können.
Weil es uns Menschen schon schwer fällt, einem anderen Menschen anzusehen, ob er es gut oder böse mit einem meint, sollte der Roboter nur schon deswegen wie ein Roboter aussehen, damit wir seine Andersartigkeit erkennen.
Wie bei jedem neuen Kontakt zu einem Menschen wissen wir nicht, wie der uns zugeneigt ist. Bei Robotern wissen wir das erst recht nicht, und unsere naturgegebenen Sinne vermögen uns gar nichts mehr zu sagen. Wir haben da schlichtweg keine Chancen mehr. Und wissen, dass die Robbies uns mit ihren Sensoren so genau wahrnehmen können wie wohl noch nie ein agierender Körper zuvor. Wenn wir ihnen begegnen, sind wir total "nackt". Daher müssen sich autonome Roboter an eine Ethik halten müssen, als oberste Direktiven: die Robot-Gesetze von Isaac Asimov, der sie bereits 1942 zum ersten Mal so klar formulierte. Wenn ich wüsste, dass mein Robbie diese immer befolgt, dann schaue ich so einen Gehilfen zuversichtlich entgegen.
Musk wird mit der Tesla AI in diesem Feld an der Front sein wie er es mit den Autos, den Raketen, der Satellitentechnik und der Neuro-Chip-Kommunikation auch schon ist. Denn KI wird nach dem PC und klassischen Computer-Geräten die Smart-Phones, GPS-Navigation etc. auch dort reinkommen, wo wir es eben nicht grad erwarten, eventuell sogar beim Stimmungsmacher am Ballermann etc.
Der Geist der KI ist aus der Flasche raus, zurück kriegt ihn niemand mehr. Die vernetzte KI, die Musk natürlich anführt als Sicherheitsgarant gerade für Autos, wird zur Superintelligenz. Begegnet ein einzelner Mensch so einem Roboter, so einem Auto, so einem Bus, so einem Pfleger, Arzt, Polizist, Mitarbeiter wird er die David sein, der dem unbezwingbaren Goliath gegenüber steht. Allerdings denke ich, wird es ihm schwer fallen bis unmöglich sein, eine Idee zu haben, die der Goliath nicht schon kennt oder deren beginnende Umsetzung er an unseren körperlichen Aktionen bereits prognostizieren kann, bevor wir selbst im Ich-Bewusstsein wissen, was wir tun wollen ... das ist übrigens kein Dahergelabere ... es wurde in zahlreichen Experimenten schon gemessen, dass es so ist.
Ich bin gespannt auf die Roboter. Hoffentlich haben sie die Robotergesetze im BIOS ... dann will ich einen ... und er soll unten königblau und oben gold gespritzt sein ... das Stimmtimbre wahlweise von Thorsten Sträter oder Laurie Anderson ... ;-)