Wie schön ist doch der Frühling!

Der Frühling kommt und man hört ihn. Hören? Wenn man nicht in der Stadt auf ihn wartet, sondern in der Natur draussen ihm entgegengeht ... ich war heute etwas in den Hügeln um meinen Wohnort rum. Zuerst hingefahren, dann einige Meter gegangen, eine Bank gefunden, mich auf die gelegt, die Jacke als Kissen. In den Himmel geschaut, hellblau, mit weissen Gazen ... und eben gehört.

Zuerst das Fehlen der Zivilisationsgeräusche, dann die Vögel, ein Kuckuck. Fortlaufend, begleitend zum Aufklingen eines konstant und doch immer abwechselnd rauschenden nahen Waldbaches. Einlullend, sogar einschläfernd totz stetigem Wechsel.

Unaufdringlich schwebte der Duft von Holz und Blüten heran und in die Nase, fast zu fein zu bemerken und doch da, sobald sich das Bewisstsein ihm hinwendet.

Ich genoss es, drehte den Kopf zur Seite und erlaubt mir, die Augen zu schliessen und nur noch zu riechen und zu hören. irgendwo auf einem Hof Kinderstimmen voller Lebenslust im Spiel aufgellend, lachend. Ab und an ein Hund bellend, ja sogar ein Traktor- oder Autogeräusch passte harmonisch in dieses Bett vieler dezenter Geräusche, ab und an durchdrungen vom Lauten Zirpen eines nahen Überfliegers.

Ich fühle mich zuhause.

Und ich schlief wohl ein. Für eine halbe Stunde.

Als ich aufwachte, fühlte ich mich total gestärkt, aufgeladen von der unermesslich fliessenden Energie, in die ich mich begab: die Natur.

Sie ist da, lebt ihre Abläufe, unterordnet ihre Lebewesen den kosmischen Abläufen, die auf dieser Erde und in unseren Breitengraden für die Jahreszeiten sorgen, für einen neuen Aufschwung der Lebenskräfte. Individuen oder besser Individualismus spielen keine Rolle, die grossen Kreise herrschen.

Die Sonne stand schon weiter unten, machte die Hügel durch ihr Schattenspiel plastisch und wärmte weniger. Sie ist natürlich auch jetzt der grosse Lenker für diese Welt der Materie. Scheinbar immerwährend bemisst sie unsere Gezeiten, gibt der Natur den Rhythmus, an den sie sich schon so optimal gewöhnt hat.

Hier spüre ich die grösseren Zusammenhänge, die die mich global denken lassen, die mich die Welt erfahren lassen. Nur einige wenige Quadratmeter sehend, erklärt sich mir das Zusammenspiel aller Beteiligten dieser ganzen Welt ohne Worte.

Kein Mensch muss Wissenschaftler sein, um zu erkennen. Es braucht nur Bereitwilligkeit und Konsequenz. Dann wird diese Natur ihre Kreise auch weiterhin so ziehen können, dass wir von ihr nicht belastet werden. Für sie spielt das Verschwinden einiger paar Tausend Exemplare einer Rasse oder gar einiger Hundert Rassen keine Rolle, ihr System, ihre Regeln werden sie am Kreisen halten.

Aber wir, die wir an Meeresküsten wohnen, Abhänge besiedeln, Lebensraum einengen, uns nicht um Bedürfnisse der anderen kümmern, geschweige denn der Natur, wir werden von ihren eventuell zu eiern beginnenden Kreisen erwischt.

Unsere Küstenhäuser werden überflutet, die Chalets an den Hängen vom Abgang des Bodens oder gar Gesteines zermahlen. Der Natur spielt es keine Rolle, ob auf den Südseeinseln ein paar Tausend Menschen im Tsunami ertrinken, einige Dutzend Leute bei uns in einer Morastmoräne untergehen. Aber wir, die Individuen, wie sehen wir das? Wenn wir betroffen sind?

Schreien wir dann auf, wollen die Loyalität aller Menschen? Und waren zuvor illoyal? Zur Natur, die allen Menschen die Lebensgrundlage bietet? War es uns nicht oft egal, welche Monokulturen unsere Ananas braucht? Wie der Raubbau weit weg dort diese eine Natur belastet, die Bergwerke für unsere Werkstoffe ihre Giftabwässer in diese eine Natur entleeren, Erdölfelder in Afrika ganze Landstriche dieser einen Natur verwüsten? Über Gebühr? So dass die Natur notgedrungen ihre Kreise erweitern muss?

Ich möchte noch oft auf einer Bank liegen und nur laue Lüfte mir Düfte zutragen lassen. Es ist einfach zu schön. Ich wünsche, dass jeder im Frühling nicht nur die Hormone bemerkt, sondern auch noch das Gehirn durchlüftet.

Meine "TV-Lieblinge", Harald Lesch und Thomas Schwartz im BR3

Heute Nacht habe ich sie wieder mal gesehen, meine beiden TV-Lieblinge. Harald Lesch, Astronom und Physiker an der Uni München, und Thomas Schwartz, katholischer Theologe, Priester.

Ich finde es toll, was diese beiden nächtens veranstalten: Eine klassische Disputatio: Die Themen meist die üblichen grossen Fragen: Was ist Liebe, was ist das Universum, gibt es Gott, gibt es Engel, was sind wir, was ist Leiden, was ist Glück, was ist Religion?

Das Spannende ist, dass sie das Thema so beleuchten, wie sie es erstens aus ihrem Fachbereich sehen, dass sie diese Fragen aber auch an den andern stellen und sich anhören, wie es der andere sieht, ohne ihm eben vorzuwerfen, dass er ja nicht von demselben spreche.

Sie finden sich jeweils meistens, denn natürlich können sie einige Fragen auch nicht beantworten, wobei es dem Lesch natürlich schwerer fällt, da er aus der materiell erfahrbaren Grundlage argumentiert, der Physik. Schwartz hat es leichter, weil er seinen Glauben auch dann noch hochhalten kann, wenn er als menschlicher Theologe auch nichts mehr sagen kann.

Allerdings ist es für mich schon erfreulich gewesen zu bemerken, wie die beiden ein Thema wälzen, wie es oft Schwarz ist, der etwas "oben liegt" oder "die Nase vorn" hat, eben, weil der Verstand für die bipolare Welt geplant und geschaffen ist. Ausser bei Stephen Hawking habe ich bisher noch immer die Schwelle gehört, dass der Big Bang, der nach der gleichnamigen Theorie dieses Universum begründete, das Denken und die Frage nach dem Davor verbietet.

Heute Nacht diskutierten sie wieder mal das Thema Leid. Natürlich kann man sich nun zu diesem Thema buddhistische Schriften anlesen, christliche Sichtweisen anhören und phychologische Deutungen angedeihen lassen.

Wenn man die liest, ist es im Moment zumindest immer eine einseitige Sache. Die Disputatio, die diese beiden Herren führen, ist hingegen das ständige Ping-Pong von "Wie siehst du das" und "Wie erklärst du dir das" und "Wenn es so ist, wie du sagst, wohin führt das denn". Kein Standpunkt bleibt da unangetastet, von jedem aus erlauben sich die beiden, mal ihre Gedanken fliessen zu alssen. Viele Aspekte werden so von beiden aufgezeigt und angeregt.

Grad zum Thema Leid ist natürlich die Frage nach dem Tod, und zwar dem eigenen und dem anderer, eine spannende Sache. Schwartz sagte, das Leid geschehe nicht im Gedanken an den eigenen Tod, denn obwohl man wisse, dass man (wer?) sterben wird, erzeugt das kein Leid, aber den Tod bei anderen, natürlich geliebten Menschen zu erleben, das erzeuge Leid.

Das hat wohl auch schon jeder erlebt, wie man leidet, wenn man vom Tod eines bewunderten, geliebten, verwandten Menschen erfuhr. Wieso kann sowas Leid erzeugen? Ist ja klar, dass nichts Materielles ewig ist. Es ist die ureigenste Erfahrung jedes materiellen Objekts im Universum, dass es endlich ist. Niemandem ausser dem Menschen scheint das Probleme zu bereiten. Oder hat man schon die eigene Katze ohne Not sich in Gedanken über die eigene Vergänglichkeit grübelnd erwischt? Wohl kaum. Nicht mal das Schweinchen Babe hielt sich lange damit auf, dass seine Mutter geschlachtet wurde.

Lesch kann sich auf die Rolle des beobachtenden Physikers zurückziehen und sagen, Aufbau und Vergänglichkeit sind Dinge, die so ablaufen. Erst der Mensch macht daraus ein Theater. Da er natürlich auch Mensch ist, diskutiert er das mit Schwartz, und sie beleuchten so ziemlich alles, was es dazu zu sagen gibt. Sehr spassig.

Buddha sagte das halt einfach anders: Es sind die Ereignisse, die wir als Beobachter andauernd einordnen und bewerten wollen, die uns dadurch Leid "erzeugen" lassen. Wir haften den Dingen an, deshalb mögen wir keine Veränderungen. Alles Materielle sei Illusion. Nur, kann ein Mensch es auch noch so sehen, wenn beispielweise seine Eltern sterben, das Kind überfahren oder ermordet wird? Hier trennt sich dann die Spreu vom Weizen, sprich, es zeigt sich, wer das wirklich verinnerlicht hat. Buddha könnte es wohl. Wer kann's auch schon?

Viele interessieren sich für buddhistische Lehren. Hat er eventuell recht? Kann ein Mensch diesen Abstand halten zu dem, was er sieht und fühlt? Ist er dann noch ein Mensch, wenn er's kann? Hört dann das Leid auf? Ist das Gleichgültigkeit?

Lesch und Schwartz lassen es eben meistens offen, wie sie es nun ganz persönlich halten wollen. Wer ihnen jedoch aufmerksam folgte, hat danach reichlich Nahrung für eine Disputatio mit sich selbst, sprich meistens dem Verstand. Immer sehr bereichernd und befruchtend. Danke den beiden dafür!

Think globally, act locally. Denken schon, aber handeln?

Dieser bei den Manager multinationaler Konzerte zwar theoretisch beliebte Spruch ist etwas, was gerade in der Schweiz bei der aktuellen Atomkraftdiskussion sichtbar wird - und zwar bei jedem einzelnen (ob der einzelne es kann und sich so verhält oder nicht).

Allerdings sind die Politsysteme halt noch wie die Konzerne organisiert. Parteigremien beraten und befolgen die Interessen der lautesten Platzhirsche, und Entscheidungen ergiessen sich aus dem Zentrum runter nach draussen, wo die Basis sie dann hoffentlich erfülle. Ob sie nun förderlich sind oder nicht. Für die Interessen der Promotoren sicher.

Nachdenken über die Energieversorgung gehört mittlerweile genau zu diesem Spruch. Energiegewinnung gehört zu den globalen Herausforderungen, seit wir begonnen haben, die Energie nicht mehr selbst herzustellen - wer feuert noch selbst an? Geht bei Sonnenuntergang ins Bett? Will auf TV, Internet und Heisswasser verzichten? Energieversorung ist also schon lange etwas globaler als mein höchstpersönlicher Aktions- und Einflussradius.

Die bisherigen Energiebeschaffungsmassnahmen klappten in der Bilanz aber nur global und das auch nur scheinbar. Gerade die CO2-Geschichte zeigt, dass die globale Kapazität erschöpft ist und die vorher ausgesondert geglaubten Effekte nun zu uns zurückschwappen.

Die besseren, möglichen Lösungen dafür können also wohl kaum global sein, denn zu verschieden sind die Stände der Wissenschaft, der Entwicklung, der Technik, der Ausbildung auf der Welt. Es darf auch nicht weiter angehen, dass wir CO2-Handel mit den sog. 3. Welt-Ländern eingehen. Das ist eben wieder St. Florian.

In der Schweiz soll ein neues Atomkraftwerk geplant und in 15 Jahren gebaut werden, weil einige Leute heute meinen, es gehe nicht anders, den Stom in 20 Jahren zu beschaffen. Atomtrakftwerke sind eine zentrale Lösung, nichts Lokales.

Wenn ein Bauer mit der bei ihm und im Umfeld anfallenden Biomasse eine Gasturbine betreiben kann, die 5000 Haushalte mit Strom versorgt, dann reicht das nicht für eine Stadt, geschweige denn eine Region, die von einem Atomkraft- oder auch Gaswerk abgedeckt werden kann. Aber sie reicht eben für die 5000. Und ein weiterer Bauer in der Nähe kann weitere 5000 übernehmen. So braucht halt jeder Weiler, jedes Dorf eine eigene dezentrale Stromerzeugung. Dieser Erzeuger ist naturverträglich machbar, ist unter der Kontrolle der lokalen Gemeinschaft und birgt - selbst im Unfallsszenario - eben auch nur lokale Gefahren.

Der Prinzip "aus den Augen aus dem Sinn", das bei zentralen Projekten egal welcher Couleur regelmässig für Zündstoff sorgt, weil die weit davon Entfernten desinteressiert sind, die lokal Betroffenen sich über die Arroganz der andern ärgern, wird ebenfalls hinfällig.

Endlich muss oder besser darf ich mich wieder um mein Umfeld kümmern und kann es nicht im Sinne des Sprichwortes abwälzen. Ich darf auch wieder Einfluss nehmen, denn ich kann auch wieder, weil es eben lokal ist. Gerade in der Schweiz. Ich kann kaum beeinflussen, was in Bern im Parlament entschieden wird, aber ich kann unser Gemeindeparlament beeinflussen, indem ich an der Gemeindeversammlung teilnehme und meine Meinung darlege.

Wenn ich wirklich global denke und lokal handle, dann kann ich keine Technologien mit globalen Auswirkungen befürworten, denn damit laste ich eventuelle Schäden eben dem globalen System an. Das Klima zeigt uns ja endlich sehr deutlich, dass es sich um keine Landesgrenzen schert. Es zeigt, dass die abgestossenen Lateralschäden wieder bei uns laden.

Ist ja nichts Neues, dass die Effekte der Umweltüberflutung mit problematischen Stoffen, die Duftträger, Duschschampoo, Waschmittel via Nahrungskette wieder bei uns auf dem Teller landen und für unfruchtbarere Männer oder medikamentenresistente Menschen sorgen, dürfte wohl jeder auch schon gehört haben. Gerade beim Essen kommt regelmässig der die Ohnmacht jedes einzelnen entlarvende Spruch: "Würde ich auf all das Acht geben, könnte ich ja gar nichts mehr essen". Möglichweise. Aber ich kann mich sehr wohl entschieden, die im Supermarkt jetzt erhältlichen Spargeln aus der USA nicht zu kaufen, obwohl ich die sehr mag. Auch keine Erdbeeren aus Spanien, 'Tomaten' aus Holland oder Ananas aus Afrika. Wir wissen doch auch längst alle, dass diese Monokulturanbauten absoluter Blödsinn sind und regelmässig Schwierigkeiten erzeugen. Über die Massentierhaltung erleben wir es ebenfalls so.

Als global Denkender verlangt es fast zwingend von mir, nur noch Technologien in lokalem Rahmen anzuwenden. Denn die erfüllen die realen lokalen Bedürfnisse mit lokalen Resourcen. Kein Gigantomanismus, keine allgemeingültige Lösung, sondern viele Lösungen für eine grosse Herausforderung.

In den Diskussionen um die Energiegewinnung in der Schweiz sehe ich derzeit leider wenig Realisationswillen des Titels dieses Eintrages. Ich finde das sehr schade. Doch ich hoffe. Denn wenn ich global denken und lokal handeln kann, können es auch andere. Und irgendwann ist es Allgemeingut.

Die Musse des Nichtstuns

Es ist schön, nichts zu tun. Das Wetter stimuliert das vielleicht etwas. Doch Spass macht es auch, spät aufstehen, die Uhr zu sehen, wie sie routiniert und emotionslos die Ziffern weiterschaltet.

Wer zwingt denn, jede Minute sogenannt Sinnvolles tun zu müssen. Niemand. Ich denke, es ist sogar wieder mal sehr sinnvoll, die Uhr zu beobachten, bei dem, was sie tut, zu sehen, dass sie je nach Methode analog oder digital einfach ihre Kreise zieht oder Symbole erscheinen lässt.

Was hat das mit Zeit zu tun? Nichts. Es ist ja auch nur ein Hilfsmittel, um mit anderen Menschen einen Treffpunkt innerhalb des Tages so festlegen zu können, dass alle Beteiligten ungefähr wissen, wo sie in ihrem Tagesablauf sein sollten.

Wenn ich so die Zeituhr beobachte, spüre ich gut, ob mich die Uhrzeit schon übernommen hat, kriege ich ein schlechtes Gewissen, erscheinen Ideen, was ich doch alles tun müsste?

Bei mir schon lange nicht mehr. Zum Glück, denn so konnte ich bis spät in den Mittag reuelos im Bett liegen und bei etwas Backgroundmusik endlich wieder mal in einem schon ewig rumliegenden Buch weiterlesen und die Wärme des Decke geniessen während es draussen um das Haus pfiff.

Nichts getan, nichts tun und das ganz intensiv. Toll. Vielleicht öfters mal auch unter der Woche? Die Welt dreht sich - wie die Uhren - auch ohne mich. Niemand beurteilt mich und meine Ruhepausen. Und genau das ist das Schöne, das Ziel. Bewusst zu sein, und doch ausserhalb der Zeit.

Nestle mit 9.2 Mia. CHF Gewinn - wozu?

Heute kam heraus, das unser Schweizer Konzern, der grösste Nahrungsmittelkonzern der Welt, Nestlé einen Gewinn von CHF 9.2 Mia. erwirtschaftet habe. Und ein Österreicher ist deren Chef, aber lassen wir das. Ich als Schweizer schäme mich für Nestlé.

Wozu muss ein Nahrungsmittel-Konzern Gewinn machen? Die Natur wächst ja nach. Es ist eben dasselbe wie bei der Medizinal-Technologie: Der menschliche Körper heilt sich weitestgehendst auch selbst, mit Hilfsmitteln aus der Natur. Dennoch werden da Milliarden verdient.

Ok, für die Materiegläubigen räume ich ein, dass die Chemie möglicherweise was nützt. Also gibt es für die wenigstens Gründe, Gewinn zu erwirtschaften, um die Forschung zu finanzieren. Und dann Mittel zu haben, die die auch wieder nur einige bezahlen können. Die, die halt schon lange den Kontakt zur Natur verloren haben. Trifft's halt grad die richtigen.

Aber wozu soll ein Nahrungsmittelkonzern Gewinn machen? Ist seine Aufgabe nicht, die nachwachsenden Rohstoffe einfach nur zu verteilen? Von mir aus auch global?

Es ist eine Industrie und vor allem eine, die auf Gewinn aus ist. Das ist menschenunwürdig, sobald es Menschen von lebensnotwendigen Nahrungsmitteln ausschliesst. Nun kann man sagen, dies ist vorderhand nicht grad die Domäne der Nahrungsmittelnkonzerne, eher die von Saatmittel-Herstellern.

Dennoch, Nestlé und Konsorten haben es auf das elementarste Nahrungsmitteln abgesehen, das blaue Gold, Wasser.

Natürlich hat Herr Brabeck auch eine Ausrede, wieso Wasserquellen privatisiert werden sollen. Weil wir lernen sollten, dass Wasser einen Wert hat und damit sorgfältiger umgehen. Soso, aber wir, die wir uns also nicht darum künnern, wir haben auch das Geld um Wasser zu kaufen, also Nestlé reicher zu machen.

Diejenigen Leute aber, die den Wert von Wasser schon lange kennen, die, die es nämlich nur in geringen Mengen und selten sauber bekommen, die haben kein Geld, um Nestlés Wanst zu nähren. Denen muss wohl auch kein Brabeck beibringen, dass sie mit dme Wasser besser umgehen sollen. Sie würden das sicher tun, könnten sie die Infrastrukturen überhaupt bezahlen.

Coca Cola hat es in Indien offenbar geschafft, soviel Wasser aus den Quelen zu saugen, dass der Grundwasserspiegel gesunken ist. Damit legten sie viele Brunnen trocken. Natürlich kam es offenbar zum Glück zu einem Prozess und ebenfalls zum Glück verlor Coca Cola. Auch wenn es nicht ganz genau so war (ich habe keine direkten Quellen), ist es eine brisante Sache. Ich hoffe, dass alle Staaten die Privatkonzerne an der Kandarre halten können und kein geschmierter Beamte irgendeinen Deal abschliesst.

Es ist aus meiner Sicht eine Arroganz sondergleichen, dass sich wirtschaftliche Interessen an grundlegende Nahrungsmittel heranmachen können, nur um diese dann ohne irgendeinen Mehrwert verkaufen zu können. Oder ist die PET-Flasche irgendein Mehrwert? Ist das Wasser besseres Wasser, nachdem es die Maschinerie eines Konzerns durchlaufen hat?

Meines Erachten müssen wir alle enorm genau darauf achten, was wir uns von den Konzernen wegnehmen lassen. Und allerallerspätestens bei Wasser muss das ein Ende haben. Ich will Wasser aus dem Hahn trinken können wie bis anhin. Ich kaufe kein natürliches Wasser. Wenn ich Lust auf Apfelsaft habe, kaufe ich den, und bin mir klar, dass ich damit die Arbeit des Mostens und Verteilens bezahle. Und ich weiss, dass ich auf Apfelsaft verzichten kann, wenn ich kein Geld mehr habe.

Auf Wasser jedoch nicht.

Henne oder Ei - Gehirn oder Geist?

Spannend, wie die moderne Medizin Bereiche empirisch erschliesst, die vorher zum Gugus gehörten.

Die traditionelle westliche Medizin hat ja das rein Mechanische voll im Griff. Deshalb nähert sie sich den scheinbar auch mechanisch zu erledigenden Symptomen.

Depressionen lassen sich heute mit Elektro-Impulsgebern im Vagus-Nerv "beheben". Es funktioniert zwar nicht bei allen, aber lassen wir es mal 80% sein. Diese Leute können dann auf grosse Medikamentensätze verzichten, da der Impulsgeber diesen Nerv reizt, mit der Wirkung, dass das Ich meint, es gehe ihm nun besser, seine Stimmung ändere sich.

Beispielhafte Personen sagen aus, dass sie merken, wie sich ihre Stimmung über die Monate hinweg bessert. Soweit so gut.

Unsere Medizin meint nun wohl, durch die materielle Beeinflussung des Gehirns dem Menschen Hilfe zu verschaffen. Bedeutet das nun, dass das Gehirn das Ich bestimmt? Denn das Ich ist ja depressiv, nicht der Körper, also auch nicht das Gehirn.

Macht also das Gehirn das Ich? Oder das Ich das Gehirn? Wieso funktioniert es bei eingien Leuten nicht? Haben die ein anderes Gehirn? Müssten sie ja wohl. Alle genetischen Baupläne beinhalten ja nicht derartige Fehler. Die Forschung zeigte ja, dass das Genom weniger bestimend ist wie die Eiweisse im Körperalltag, die zwar gank Genom gebaut werden, aber durch Verhaltensweisen die Körperchemie weitgehendst bestimmen. Verhaltensweisen sind jedoch Domäne des Ichs. Oder hat schon mal jemand ein Baby gesehen, dem Depressionen attestiert würden?

Wie dem auch sei, ist es nun das Gehirn, dass das Ich formt, oder das Ich, dass das Gehirn verschieden empfindsam macht, so dass es auf die Elektro-Stimulation reagiert oder nicht? Henne oder Ei. Unlösbar eventuell. Ich persönlich finde, es ist schon lösbar ... und deshalb denke ich anders als die westliche Medizin.

Deshalb war mir die ganzheitliche Medizin aus dem Osten meistens sympathischer. Diese behandelt Symptome eher homöopathisch, indem sie sich am Ich orientiert, also am Ist-Zustand des Gesamtkunstwerks Mensch, bestehend aus Körper und Ich. Sie wissen, dass etwas anders verantwortlich ist für den materiellen Zustand der Repräsentation Mensch. Und das ist nicht materiell. Dennoch stimulieren sie mit den Materiellen Dingen den Körper oder das Ich (über Placebo), weil sie wissen, dass nur die wenigsten Menschen sich wirklich dafür interessieren, was sie sind. Sie wissen eben auch, dass das, was die Symptomatik erschuf, sich auch über diese zurück beeinflussen lässt. Siehe eben Homöopathie und Placebos.

Könnte man dieses Unbekannte und doch Allgegenwärtige kennenlernen? Das, was alles an und in mir und um mich herum beeinflusst? Wieso wollen das die Leute eigentlich nicht? Lieber Medikamente (fr)essen, abhängig sein von Medizinern und nota bene Krankenkassenprämien zahlen, also Geld loswerden für alle Arten von mechanischem Körperbastlereien? Spannend, wie ich fand ... :-)

Dignitas - oder wer stirbt mit Würde?

Im Schweizer TV kam heute eine Sendung über die Organisation Dignitas, die Sterbehilfe anbietet für schwer kranke Menschen. Es sei ein Geschäft geworden, wird ihr vorgeworfen. Na und?

Die meistens sehr emotionalen Diskussionen oder eher wohl Litaneien von angelernten und unreflektierten Glaubensätzen zeigen, dass all die, die am meisten ausrufen, sich am wenigsten je mit der Sache beschäftigt haben. Sie ereifern sich, die Anwälte der Sterbenden sein zu wollen, obwohl sie von jenen weder gerufen noch gehört werden wollen. Sie möchten die Urteilskraft und freie Entscheidung jener Menschen in Abrede stellen. Wie wenn sie sich vorher für diese Menschen interessiert hätten. Ist es doch ein bekanntes Wort, dass man schon früh die sogenannte Eigenverantwortung entwickeln soll. Im mittleren Alter, wo man sprichwortmässig "im Saft steht", hilft einem eigentlich ja auch niemand oder will einem dreinquatschen. Und wir würden uns da in so zentralen Bereichen erbost dagegen wehren, versuchte es einer. Gut tun würde es eventuell allen beteiligten, aber eben. Mit welcher Begründung meint man also, diese Einmischung gerade vor dem Tode anderer sich leisten zu dürfen?

Die grösse Emotion ist die, die das Thema Tod beschützt. Beschützen im Sinne von tabuisieren. Wieso gibt es dieses Tabu? Dazu gibt es natürlich viele Weisheiten, auch ich habe meine, die ich mir erabeitet habe. Als ich(?) jünger war, trieb es mich um, herauszufinden, was der Tod sein könnte. Schon lange war mir klar, dass es nichts von dem sein kann, was die Leute so von sich geben. Denn als wissenschaftlich Interessierter fragte ich mich in frühen Jahren, WER denn stirbt, schliesslich ist kann es ja nicht der Körper sein, denn der ist ja schon allerspätestens nach 7 Jahre runderneuert. Als Darmzelle würde man schon nach zwei Wochen sterben, andere Bauteile des Körpers sind auch bald totalrenoviert. Die Einzelteile sind also in den üblichen 70 Körperjahren schon zehnmal gestorben. Wer also stirbt denn überhaupt? Oder welche Vorstellungen erscheinen bei jedem einzelnen, wenn das Reizwort Tod auftaucht?

Das Ich ist ja offenbar nicht der Körper, denn das Ich erscheint in den Kinderjahren ab so ca. 3 Jahren und ist dann da bis zum Tod. Ist es das Ich, das Angst vor dem Tod hat? Was ist denn dann das Ich? Und wie wäre es, wenn ich mir vorstelle, ich bin nicht das Ich, sondern etwas anderes? Und was wäre das denn, wenn nicht das Ich? Und wenn ich nicht das Ich bin, das vielleicht als einziges Angst vor dem Tod hat, muss ich, der ich nicht das Ich bin, dann auch Angst vor dem Tod haben? :-)

Also, alles wird zum Geschäft gemacht. Die Geburt ja sowieso, siehe Babykleider, -nahrung, Accessoires, Fotos. Wieso nicht auch vor dem Tod, denn nach dem Tod, ist es schon immer ein Geschäft gewesen.

WER will also eigentlich welche Vorstellung aufrecht erhalten, wenn er/sie gegen Dignitas oder Exit oder andere dieser Organisationen aufbegehrt?

Emotionen sind nicht Gefühle

Ich mache oft den Unterschied zwischen Gefühlen und Emotionen. Erst recht in Beratungen. Das verstehen viele jeweils zu Beginn gar nicht.

Doch auch im allgemeinen Sprachschatz wird dieser Unterschied gemacht. Ich illustriere das jeweils an einem Satz, den sicherlich viele kennen und gehört haben, wenn über jemanden gesprochen wird, der über etwas ausgerastet ist, der sich also sehr aufgeregt hat.

"Er ist sehr emotional geworden."

Wieso eigentlich nicht "Er ist sehr gefühlsvoll geworden"?

Worin liegt der Unterschied, den offenbar viele Menschen kennen? Und wenn eine Erklärung erscheint, wohin führt diese in Konsequenz?

Nicht gibt's nicht - für den Geist

Unsere Welt ist voll von Euphemismen. Es ist uns nur nicht bewusst. Oder immer weniger. Es darf klar sein, zu Beginn oder zur Einführung eines solchen Begriffes ist es uns bewusst, dass wir mit der Nutzung eines solchen Begriffes etwas ausblenden wollen. Dieses Etwas ist das, was wir nicht (sagen) wollen, was uns nicht gefällt.

Da der Geist ein Erfolmgsmechanismus ist, wird er diesen Wunsch nach Unterdrückung trainieren, und so versinkt mit der Zeit das zu Unterdrückende tatsächlich unter der Wahrnehmungsschwelle des Ich.

Das Unerwünschte ist natürlich immer noch da, nur das Ich findet es nicht mehr. Zu esoterisch? Wie steht es denn mit diesen altäglichen Begriffen?

"Nicht schlecht", "nicht gut", "aber", "ich will nicht ...", "so ist es nicht", "ich höre zu", "ich bin aufgeschlossen", "ich weiss", "ich versuche es", "ich verspreche", "Gewinnwarnung", "Kollateralschaden", "Klimawandel", "Migrationshintergrund", "Ich bin doch nicht blöd" etc.

Ich mache jeweils das Spiel in Kursen: Ich fordere die Anwesenden auf, sich und ihre Gedankenvorgänge zu beobachten bei den zwei folgenden Fragen: "Bitte stelle dir einen Elefanten vor". Dann frage ich ein paar Leute nach dem Bildern, die kamen. Es geht mir dabei darum, dass sie bemerken, wie schnell das Unterbewusstsein Material liefert - und das nota bene bei jedem Reiz, jederzeit und überall, nicht nur bei dieser Frage. Was es liefert, das ist eine andere Geschichte und fast immer individuell.

Dann stelle ich die Frage: "Bitte stelle dir keinen Elefanten vor".

Bei den wachen Personen macht es dann gelegentlich "klick" und eine Erkenntniskette beginnt zu Laufen ... schon mal gut in so einem emotionsfreien Beispiel. Ob die Ichs etwas daraus nehmen und für ihre eigene Zukunft realisieren wollen, ist dann wieder die Sache des Ichs. Vorderhand.

Klimawandel und moderner Ablasshandel?

Nun kann man zum Beispiel auf www.co2ol.de sein Gewissen beruhigen, wenn man CO2-intensive Dinge erleben möchte - sprich jeder Flug gehört da natürlich dazu. Man spendet Geld für irgendein Umwelt-Projekt und nimmt sich dann raus, den Flug halt doch zu machen.

Obwohl eigentlich nur nicht Gemachtes für den einzelnen bedeuten würde, dass er seine Wünsche einem anderen Ziel untergeordnet hätte.

Ablasshandel also. Man zahlt und egoisiert weiter. Ist das schlimm? Nun, meiner Meinung nach ist es das nicht, wenn, tja, wenn das Geld wirklich in einem Aufforstungs-, einem Forschungs-, Ausbildungs-, Sozialhilfe-Projekt ankommt. Wenn das Geld anderswo auf der Welt Menschen abhält, aus reiner Überlebensstrategie Urwald abzuholzen, abzufackeln, dann dürte es gut angelegtes Geld sein. Nur, wer garantiert das?

Sind's wohl wieder mal die Hilfswerke und die anderen üblichen Verdächtigen. Ok. Greenpeace und WWF, die Grossen, und viele andere. Wenn es wirklich da ankommt, bei den Menschen in der sog. Dritten Welt, dass die ihr ihnen möglicherweise sehr wohl bewusstes, schädliches Handeln aus Überlebensstrategie unterlassen können, dann sofort hin mit dem Ablassgeld. Ist ja in dem Fall "nur" Entwicklungshilfe. Da flösse wohl weniger Geld, aber jetzt wird's wohl so kommen: Der Fahrer des dicken Hummers entlädt sich moralischer Bedenken und sendet ein haar Hundert oder Tausend Euro irgendwohin. Gut, wäre es "nur" Entwicklungshilfe, täte er es nicht. In diesem Sinne, dieser Ablasshandel soll sehr wohl von den Reichen ausufernd benutzt werden.

Ich hoffe, dass zwei Dinge im Bewusstsein behalten werden: Der Sinn der Massnahme darf auch mittelfristig vor zu erwartender Routine nicht vergessen gehen. Und die Geldflüsse müssten kontrollierbar sein. Denn es ist wohl klar, wenn die westliche Welt beginnt, im grossen Rahmen CO2-Kontingente zu handeln, kommen riesige Beträge zusammen. Es wäre wohl das erste Mal, wenn dieses Geld wirklich bei den erwähnten Menschen einträfe. Auch hier wohl wie Entwicklungshilfe.

Ich finde, das Geld dieses Handels sollte hier eingesetzt werden, in unseren Ländern. Auch hier gibt es viel Unwissenheit, aber auch sehr viele mögliche Projekte, die heute nur nicht zustande kommen, weil es nicht finanzierbar ist. Schliessilch müssen auch die wohlwollendsten Idealisten das Leben ihres Körpers finanzieren. Und das ist teuer hierzulande.

Wieso also nicht mal die paar Hundert Euro einem Biobauer schenken, der seinen Traktor auf Rapsöl umbaut? Der Firma Kompogas, oder an jemand anderen, wirklich Innovativen? Einem Hausbesitzer, der das Haus isoliert, die Solarpanels raufwuchtet, das Flachdach mit Rasen begrünt, ein Erdhaus baut. Hier möchte ich auch Fortschritte sehen, nicht nur hören und glauben müssen, dass www.co2ol.de das Geld wirklich am richtigen Ort wieder fliessen lässt.

Ich nähme das Geld auch gerne, denn ich würde mir damit einen Toyota Prius leisten, ein Hybridauto. Ich habe zwar ein Auto zur Nutzung und ich möchte es auch behalten, doch ein Hybridauto, das möchte ich schon lange. Kleine Schritte halt, doch machbar. Denn warten auf die Politik, das ist halt die beliebte St.Florians Geschichte.

Ablasshandel hin oder her. Geld bewegt und diese Energieform darf durchaus fliessen - zu unser aller Vorteil.

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