Die schleichende Dressur der Internet-Benutzer

Ich bin nun schon seit knapp 15 Jahren im Internet-Business tätig. In den letzten paar wenigen Jahren ist eine schleichende Anpassung des nachlässigen Umganges mit seinen Daten erkennbar.

Ich bin Entwickler einer Website, auf der Surfer Tickets bestellen können. Man braucht sich nicht im voraus zu registrieren, sondern kann einfach mal buchen. Die Registration folgt danach, erste dann, wenn man definitiv zahlen will. Es ist bei uns nicht nötig, seine Daten im voraus anzuegeben, nur um eine Dienstleistung zu erhalten.

Heute bekam ich einen Anruf, in dem mich eine Frau anschnauzte, wo man sich den registrieren könne, sie wolle bestellen.

Die Vorstellung, die sie buchen wollte, sind noch gar nicht öffentlich buchbar. Obwohl da steht, wann der Verkauf startet - und das ist halt noch nicht heute -, bestand sie darauf, dass wir ja nicht draus kämen, sie sei eine gewohnte Ticketbestellerin.

Kein Gedanke mehr daran, was es eigentlich für eine Unsitte ist, sich im voraus registrieren zu müssen. Seine Daten für eventuell gar nichts zu hinterlassen. Kein Bewusstsein (mehr dafür, wem man weshalb seine Adressdaten gibt.

Diese Vernachlässigung konnte ich über die letzten paar Jahre beobachten. Wir sind seit 2001 auf dem Markt. In der letzten Zeit häufen sich die Anfragen wie die von heute.

"Häufen" heisst einfach, ca. eine Anfrage pro Monat. Wenn ich dann erkläre, wieso das bei uns so ist, nehme ich nur noch eine gewisse Gleichgültigkeit wahr.

Nun, es kam ja schon im Radio und im TV, was man alles über eine Person herausfinden kann mittels einschlägigen Websites. Nicht immer nur das, was der auch gefällt. Die Profilierungstechniken sind heute recht ausgefeilt. Datamining lässt grüssen.

Natürlich setzte ich diese Websites auch mal auf mich an. Zu meiner zufriedenen Erwartung kam die Bestätigung, dass diese Websites nichts über mich fanden. Was natürlich nicht ausschliesst, dass es umherschwadronierende Informationen geben könnte, die so leicht halt nicht gefunden werden können.

So bin ich zufrieden.

Lange Nächte - Heisse Themen - am Telefon

Wer kennt das nicht, lange Telefonate. Sehr lange, so ab ca. 4 Std. würde ich sie so nennen. Sie beginnen üblicherweise abends und enden morgens.

Ich hatte wieder mal so eines, es war mit einer Frau, die ich schon seit ca. 6 Jahren mit einem grossen Unterbruch kenne, ohne sie je getroffen zu haben.

Ich lernte sie übers Internet kennen. In einem Chat. Damals habe ich sie wohl stark angebaggert, hatte dann aber doch keine Chance, bzw. sie meldete sich mit einem SMS ab, als wir in Basel uns hatten treffen wollen. Ab dann war der Kontakt weg.

Vor ca. 3 Monaten habe ich zufällig in einem Chat jemanden entdeckt, der meine Erinnerungen triggerte. Es stellte sich heraus, dass es dieselbe ist wie vor Jahren.

Was damals nicht klappte, geht heute. Wir haben uns immerhin akustisch kennengelernt. Ich habe erfahren, dass sie eine recht dramatisch verlaufene Vergangenheit hatte, gerade auch dann, als ich sie anbaggerte. Der Kontakt kam damals nicht zustande, weil sie derart verstrickt war in einer Abhängigkeitsbeziehung, dass sie mir absagen musste, weil ein Treffen mit mir ihre vom Partner auferzwungenen Regeln verletzt hätte. Zudem wäre ich ja gerade das Gegenteil gewesen, einer, der gar keine Zwänge, keine Abhängigkeiten in Beziehung haben will.

Jetzt, wo sie dies alles abgehandelt hat, kommt der Kontakt zustande. Ist schon spannend, da ich sie ja schon lange vergessen hatte.

Wie dem auch sei, es passt halt nur dann, wenn's passt. Erzwingen konnte ich damals nichts, und auch heute muss ich aufpassen, dass sich kein "Haben-will"-Druck in mir aufbaut. Denn dass ich sie haben möchte, das ist schon so. Sie ist das, was mir gefällt, gross, sehr üppige Oberweite, schönes Gesicht mit tollen Augen, und enorm offen, tabulos, gescheit, schlagfertig, selbstbewusst im Sinne von starkem Auftreten, feinfühlig, sensitiv.

Sie ist wohl definitiv meine Traumfrau. Aber ich wäre wohl kaum ihr Traummann. Doch das interessiert meinen Geist natürlich nicht, der baut nur immer diese emotionale Energie auf, dass er diese Frau haben möchte. Das ist schon genug für mich, handeln zu müssen. Es gelingt mir zum Glück leicht - wenn das nicht so wäre, würden meine Gedanken wiie früher nur um diesen Wunschtraum kreisen und mich völlig blockieren.

So kann ich dann mit ihr erfrischende, lustige, tabulose und enorm lange Telefongespräche führen, in denen ich fast nicht von ihr lassen möchte, weil wir soviel gemeinsam haben, Interessen, Fähigkeiten ...

Was mir persönlich jedoch am wichtigsten ist, dass eine emotionale Ladung bereits derart geschwunden ist, dass ich sie leicht lassen kann. Sie ist immer noch meine Traumfrau, aber ob je etwas daraus wird, ist mir mittlerweile im besten Sinne des Wortes gleichgültig.

Und doch geniesse ich die langen Telefonate ... :-)

Was bringen Blog-Netzwerke?

Aufgrund eines Aufrufes zum Thema "Konzentration von Blogs zu ähnlichen Themen" habe ich mir überlegt, was dies bringen kann.

Es ist ein bekanntes Problem. Alleinkämpfer haben wenig Reichweite und wenig Durchsetzungskraft. Grössere Organisationen haben die grössere Reichweite und möglicherwiese etwas mehr Kraft. Dabei geht das Ego des Einzelnen natürlich unter zugunsten des gemeinsamen Ziels. Das klappt wunderbar mit all den Charakteren, die ihre Anerkennung nicht über die Prominenz der Einzelmaske erhalten. Nicht mehrheitsfähige Einzelaspekte, die durchaus wichtig sein könnten, werden unterdrückt.

Ich bin seit über 25 Jahren mit EDV beschäftigt, ich hatte schon mit elektronischen Medien zu tun bevor andere wussten, was eine Mailbox, ein BBS, ein Forum ist. Keines dieser Medien war revolutionär in dem Sinne, dass es etwas bewegt hätte, was die bisherigen Medien nicht schafften. Dasselbe gilt auch fürs Internet oder das Web, das die meisten Leute ja für das Internet halten.

Für mich scheint es daher das wirkungsvollste zu sein, dass allgemeine Suchmachinen die Inhalte schnell indizieren, die themenspezifischen Concentrators Blog-Extrakte redaktionell erzstellen, betreuen und möglicherweise Digests die wöchentlichen Extrakte an wohl eher passive und interessierte Abonnenten in Mailinglisten leiten.

Informationen waren ja schon immer da (es gibt nichts Neues in dieser Welt), auch in meinem Bereich, der Persönlichkeitsentwicklung, dem spirituellen Wissen. Doch Informationen alleine bewirken nichts, erst die Menschen, die damit etwas tun. Es geht ja immer um dasselbe: Bewusstseinsbildung und daraus folgende Taten. Dies kann aber niemandem aufgedrängt werden, denn üblicherweise reagiert der Betroffene dann nur mit Bewusstseinstrübung ;-)

Selbst angenommene Information nützt rein gar nichts, wenn man nichts damit tut. Erst durch Tun wird Information zu Wissen, zu Erfahrung. Und erst durch Tun ändert sich was. Bei mir und im von mir erreichbaren Umfeld. Ob sich meine Reichweite mit diesem Blog erweitert hat, weiss ich nicht und spielt auch keine Rolle. Denn meine Motivation und Belohnung hole ich nicht aus dem Blog, aus der Vernetzung oder dem Internet.

Es nützt also zumindest im Internet nicht viel, Organisationen aufzubauen, die vernetzen und damit Hierarchien aufbauen sollen. Für die Vernetzung ist das Mittel der Link, und damit kommt jeder Surfer schon enorm weit, denn genau das ist das Internet: Keine Hierarchien. Reicht das nicht, sucht er wirklich mal nach Material zu neuen Merkwörtern, so helfen Suchmaschinen. Meines Erachtens ist also alles schon da, um viele Menschen im Internet zu verknüpfen.

Damit ist wie gesagt ja noch nichts erreicht. Das TUN ist das wichtige. Wenn mir etwas an Information fehlt, um meinen Wunsch nach Tun zu realisieren, dann gehe ich ins Internet, suche danach und finde meistens all das, was ich brauche. Egal, ob es in einer Einzelseite steht oder bei umfangreichen Organsationen.

Es geht eben nicht darum, dass ich anderen meine Sicht oder mein Wissen aufdrängen kann, um etwas zu erhalten, zu bewirken, auszulösen, sondern dass meine Informationen gefunden werden von dem, der sich jetzt dafür interessiert.

Denn obwohl ich mein Wissen gerne teile, ich es sogar gerne anbiete, überlass ich es den Lesern, also Ihnen, damit etwas anzufangen. Denn, wieso und wozu Sie das lesen, das weiss ich ja nicht ... :-)

Ich hoffe, dass Sie sich für sich selbst und Ihre Umgebung interessieren. Dann habe ich einiges, was Ihnen behilflich sein könnte auf Ihrem Weg. Denn schliesslich habe ich ja schon auch eine Berufung ... :-)

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