Die schleichende Dressur der Internet-Benutzer

Ich bin nun schon seit knapp 15 Jahren im Internet-Business tätig. In den letzten paar wenigen Jahren ist eine schleichende Anpassung des nachlässigen Umganges mit seinen Daten erkennbar.

Ich bin Entwickler einer Website, auf der Surfer Tickets bestellen können. Man braucht sich nicht im voraus zu registrieren, sondern kann einfach mal buchen. Die Registration folgt danach, erste dann, wenn man definitiv zahlen will. Es ist bei uns nicht nötig, seine Daten im voraus anzuegeben, nur um eine Dienstleistung zu erhalten.

Heute bekam ich einen Anruf, in dem mich eine Frau anschnauzte, wo man sich den registrieren könne, sie wolle bestellen.

Die Vorstellung, die sie buchen wollte, sind noch gar nicht öffentlich buchbar. Obwohl da steht, wann der Verkauf startet - und das ist halt noch nicht heute -, bestand sie darauf, dass wir ja nicht draus kämen, sie sei eine gewohnte Ticketbestellerin.

Kein Gedanke mehr daran, was es eigentlich für eine Unsitte ist, sich im voraus registrieren zu müssen. Seine Daten für eventuell gar nichts zu hinterlassen. Kein Bewusstsein (mehr dafür, wem man weshalb seine Adressdaten gibt.

Diese Vernachlässigung konnte ich über die letzten paar Jahre beobachten. Wir sind seit 2001 auf dem Markt. In der letzten Zeit häufen sich die Anfragen wie die von heute.

"Häufen" heisst einfach, ca. eine Anfrage pro Monat. Wenn ich dann erkläre, wieso das bei uns so ist, nehme ich nur noch eine gewisse Gleichgültigkeit wahr.

Nun, es kam ja schon im Radio und im TV, was man alles über eine Person herausfinden kann mittels einschlägigen Websites. Nicht immer nur das, was der auch gefällt. Die Profilierungstechniken sind heute recht ausgefeilt. Datamining lässt grüssen.

Natürlich setzte ich diese Websites auch mal auf mich an. Zu meiner zufriedenen Erwartung kam die Bestätigung, dass diese Websites nichts über mich fanden. Was natürlich nicht ausschliesst, dass es umherschwadronierende Informationen geben könnte, die so leicht halt nicht gefunden werden können.

So bin ich zufrieden.

Endlich kommt die Innovationsprüfung für neue Medikamente

Ich habe mich ja schon öfters darüber aufgehalten, dass die Medizinalchemie mit denjenigen Schlitten fährt, die an die Medikamente als alleiniges Mittel glauben.

Da ja jedes Medikament zugelassen und der Preis vom Bund festgesetzt wird, hat der de facto die Preisgestaltung der Chemieriesen im Griff.

Wenn die Chemie also zwecks Geldoptimierung ein bestehendes aber schon "altes" und daher wegen der Generica günstiges Medikament weg haben will, bastelt sie ein neues, mit leicht anderer Zusammensetzung, anderer Verpackungseinheit, neuem Namen etc. Dieses kann man dann preislich neu ansetzen und damit die alte vertrocknende Milchkuh ablösen.

Nun bemüht sich endlich eine Kommission, dass die Preise der Innovation eine Medikaments angepasst werden sollen. Der Komissionsführer sagte, dass für neue Medikamente die Wirkungsstudien ebenfalls von der Chemischen initiert udn bezahlt werden. Von 10 solchen Studien werden dann nur die 2 am besten ausfallenden Studien publiziert und zur Prüfung eingereicht. Auf dieser Basis muss die Bundesstelle dann die Innovation und somit den Preis einschätzen.

Eine Innovationsprüfung bedeutet also, dass andere Studien, unabhängige, die innovative Wirkung gebenüber einem älteren Medikament belegen müssen. Auf diesem Wege könnte ein gleichwirkendes, neues Medikament ein altes nicht ablösen, nur um die Gewinnmarge für die Chemische wieder zu optimieren.

Ich hoffe, dass diese Regelung wirklich kommt. Denn schliesslich würde das auch den konstanten Wachstum der Krankenkassenprämien etwas bremsen.

Und abgesehen davon: Es sollte doch wirklich so sein, dass neue Dinge auch besser sein sollten: Der Volksmund kennt den Spruch "Das Bessere ist des Guten Feind". Eben, das Bessere, nicht dasselbe, einfach neu verpackt. Dafür gibt's den "Alter Wein in neuen Schläuchen". Nachgerade also etwas zwischen Betrug und Gaunerei, je nach Auslegung, was die Chemische da treibt.

Gäbe es eine wirklich freie Medikamentenwahl, könnte es ja egal sein, denn dann regulierte der Markt die Preise. In unserem System jedoch gibt es keine wirklich freie Wahl, denn man "muss" ja nehmen, was der Arzt empfiehlt. Und der wird von der Chemischen gut gehätschelt. Und wer sind "wir", die Laien, die nicht das scheinbar Bessere wollen? Widerstehen wir den Ärzten?

Umwelttechnisch ist so eine Betrachtung ja auch sogar noch nützlich. Wenn man einer Industrie nachhängt, die nur immer neue Gadgets auf den Markt schmeisst, welche man kauft und damit die mögliche Lebenszeit eines Gegenstandes künstlich verkürzt, ist das wohl wenig sinnvoll.

Im Ernst, was wäre die Handy-Industrie, gäbe es diese Wegwerf-Mentalität nicht ...

Paypal - (fast) nichts als Ärger und Inkompetenz

Bevor ich diesen Eintrag schreibe, hab ich mir überlegt, ob er sinnvoll sei, da ich eventuell mit genau diesem Ärger mit der Firma Paypal eventuell alleine dastehe.

Ich entschloss mich dennoch dafür, denn vielleicht kann ich damit jemand anderen davor bewahren, genau dasselbe Theater durchzumachen.

Also: Wie viele andere habe ich auch einen Paypal-Account, den ich selten aber regelmässig nutze, um bei eBay und ricardo einfach Geld auszahlen oder empfangen zu können.

Ich gab natürlich auch ein Bankkonto an und war damals schon stutzig, dass dieses Paypal-Backoffice einem ersten nur erlaubt, Konten ohne Striche und Punkte anzugeben. Mein Bankkonto hat aber Striche. Naja, dann halt ohne Striche eingeben, Paypal frisst das ja.

Was Paypal aber nicht unterstützt – und das ist absolut unverständlich – ist die IBAN, die International Bank Account Number, die ja gerade deshalb entwicklet wurde, um die teilweise esoterischen Bankkonto-Bezeichnungen in den Griff zu bekommen. Und da wirbt Paypal noch mit dem Spruch "so bezahlt man heute".

Ich hatte bisher noch nie darauf geachtet, aber meine derzeitigen Geschäftsbeziehungen laufen ausschliesslich über Konten, die Striche und Punkte beinhalten.

Anyway, dass ich mal mit Paypal ein Problem haben könnte, das wusste ich jahrelang nicht, denn ich habe nie Geld vom Konto auf das Bankkonto transferieren wollen.

Nun, Ende Juli wollte ich das tun. Also, die Zahlung im Backoffice veranlasst, zur Kenntnis genommen, dass dies bis zu 5 Tage dauern könnte. Gewartet und gelegentlich den Stand des Bankkontos gecheckt, stutzig geworden, als nach 2 Wochen das Geld immer noch nicht da war.

Also ein Blick auf Paypal, wo doch tatsächlich steht "Transfer storniert". Ohne Angabe von Gründen. Naja, dafür gibt's ja die Hilfe.

Die da genannte Telefonnummer gibt es nicht mehr. Ich bin ja schon ein emotionaler Mensch, deshalb nervte mich das schon langsam. Hab aber doch noch ne Nummer gefunden irgendwo, wo ich tatsächlich durch kam und auf einer miserablen VoIP-Leitung akustisch dechiffrieren durfte, was die mir da erzählen will: Ich müsse halt schon meine Banknummer richtig eingeben. Ich konnte an mich halten und mit normaler Stimme sagen, dass ich das alles schon richtig gemacht habe und nicht der Dümmsten einer bin.

Nun ja, die konnte mir nicht helfen. Also zur Bank. Die verschanzte sich hinter der an sich logischen Aussage, dass sie nicht helfen könne, wenn sie keinen Transfereingang oder wenigstens den Versuch eines solchen habe, den sie auf ein Konto mappen sollte/könnte.

Also, die Bank kann mir nicht helfen, was mir einleuchtet, schliesslich kenne ich die IT-Abläufe genug gut, ist ja meine Geschichte. Denen konnte ich also mangels entsprechenden Vermutungen nicht wirklich sauer sein.

Deshalb wieder zu Paypal. Mit Hilfe meiner Bank habe ich bis gerade vor wenige Tage mittlerweile drei verschiedene Varianten der Notation meines Bankkontos - alles natürlich ohne Striche und Punkte, aber eben nicht die IBAN - bei Paypal probiert.

Ingesamt habe ich viermal versucht, meinen Kontostand bei Paypal aufs Konto zu transferieren. Es hat bis heute nicht geklappt.

Ich habe natürlich auch einen dazugehörigen Email-Verkehr mit Paypal, der belangloses Verharren auf dem Standpunkt, ich oder meine Bank mache es halt falsch, offenlegt.

Auch meiner Aufforderung, zu bestätigen, dass Paypal auch schon Geld an ein Credit Suisse Bankkonto ausgezahlt habe, wurde nie entsprochen. Denn alle Credit Suisse Konten haben Striche und/oder Punkte meines Wissens.

Ich habe bisher von Paypal noch nie gehört, weshalb der Banktransfer nicht funktioniert habe. Und das arrogante Gehabe dieser Firma um meine Klärungswünsche und Vorschläge zu Auszahlungsvarianten macht mich wirklich enorm hässig.

Ich habe denen zweimal meine IBAN geschickt, damit die die Auszahlung anderweitig erledigen. Nichts geschah.

Ich habe also bis heute das Geld von Paypal immer noch nicht. Kein Supporter meldet sich, es wird einfach totgeschwiegen.

Da fällt mir also nur noch das ein:

"Hey pal, don't use paypal"

PS: Zur Einschätzung, ob ich in der Art wirklich einen Einzelfall erlebe, bitte ich um kurze Kommentare. Erst recht natürlich, wenn grad jemand genau dasselbe Problem hatte oder hat und wie er zu einer Lösung kam.

PPS: Von einem Freund erfuhr ich, dass Paypal nun eine Bank-Lizenz habe, das heisst, die müssen sich nun an Bankgesetze halten. Inwiefern mir das bei meinem Fall was nützt, weiss ich jetzt nicht. Vielleicht jemand von Euch?

Also doch - Sperma ist eine gute Gesichtscreme

Heute sah ich eine Werbung für eine Haut- und Gesichtscreme, die einen Wirkstoff beinhalte, der wie folgt beschrieben wurde:

Künstliches Sperma.

Nun ja, die Männer witzelten ja immer darüber, dass Sperma gut fürs Gesicht oder die Brüste sei, wenn mann/frau es an den genannten Stellen einreibe.

Jetzt ist es also offiziell, dass Frau sich das an den Körper schmieren soll, wenn sie ihre Haut geschmeidig halten will. Referenz: skinscience.ch

Und das erst noch enorm teuer: Eine 50 ml Tube koste satte CHF 190. Hmmm, ich denke, das können die Frauen nun wirklich billiger haben - ich besorg ihnen den Stoff schon für CHF 60.- ... ;-)

Oder: Werden die Frauen nun die Männer bezahlen, nicht (nur) für Sex, sondern als Cremespender? Da werden wohl einige Männer gerne im Badezimmer dezent neben dem Kosmetiktisch bereitstehen zur Samenspende.

Und die grossen Samenbanken werden zu Kosmetikgiganten.

Naja, was soll ich nun denken, wenn ich einer Frau begegne mit sehr schöner Haut? Dass sie ....?

Die Fantasie mag den Rest erklären ...

Wie die Medizinalchemie die Leute verarscht - und wir es geschehen lassen

Also, auf Druck des Bundesrates hat die Chemie in der jüngeren Vergangenheit 365 MCHF für ihre Kunden - also uns - gespart, indem sie ältere Medikamente verbilligte oder als Generica rausliessen.

Aber die Chemieriesen haben auch dafür gesorgt, dass nicht sie diesen Verlust hinnehmen müssen, indem sie ebenfalls ältere Medikamente nicht mehr produzieren, und dafür "neue" Medikamente auf den Markt werfen, die zwar nicht wirklich neu sind, aber dafür ganz sicher teurer. So konnten sie die Kosten der Medikamentation in der Schweiz trotz erwähnter Ersparnis um 120 MCHF erhöhen.

So nenne ich die Generica halt Bauernopfer.

Unser Preisüberwacher sagte sehr deutlich im Klartext: Es gibt pro Jahr auf der ganzen Welt nur etwa 20-30 wirklich neue Wirkstoffe. Die Chemische kombiniert also einfach ihre alten "leider nun billigen" Medikamentkomponenten zu neuen Cocktails und verkaufen diese als neue Medikamente. Die alten können sie ja dann getrost auslaufen lassen, denn es kann sie ja wohl niemand de jure zwingen, alte funktionierende, aber nur noch billig zu verkaufende Medikamente am Leben halten zu müssen. Schliesslich ist die Chemische eine Privatindustrie.

So steigen also die Krankenkassenprämien doch wieder – nicht, weil die Chemische so hinterhältig wäre, sondern weil sie ganz marktwirtschaftlich oder eher macchiavellistisch das Gesundheitssystem und vor allem die Naivität und das Desinteresse von uns allen ausnutzt.

Denn wer finanziert das System? Wir. Wer glaubt, dass unsere Körper Chemie oder immer künstlichere Heilmittel heilen? Wir. Wer will zwar sparen, wenn er gesund ist, will dann aber doch "nur das Beste", falls es ihn doch erwischt? Nicht wissend oder ignorierend, was wirklich "das Beste" für ihn wäre? Wir. Wer gibt die Eigenverantwortung an Industrie und Staat ab? Wir.

Dann müssen wir's halt haben, die Teuerung. Seit die Krankenversicherung in der Schweiz obligatorisch wurde, müssen nun auch all die dafür bezahlen, die niemals diesem irrsinnigen System angehören wollten. Ich. Und wohl andere auch.

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

Jetzt hat das Ding einen Namen: Bore-Out-Syndrom

Ich war in meinem Leben ein einziges Mal angestellt, sonst immer freischaffend. Jedesmal, wenn ich als Freischaffender in einem Betrieb arbeitete, bemerkte ich an mir und an anderen, wie sie sich oftmals der Langeweile ergaben. Natürlich nicht schlafend vor einem Computer, aber aktiv in privaten Aktionen. Langeweile macht krank, drum heisst Unterforderung am Arbeitsplatz nun eben Bore-Out-Syndrom.

Boring heisst ja langweilend. Langeweile sah ich oft auch bei mir, als ich angestellt war. Gerade in den Grossbetrieben ist sie auch weit vorhanden, denn dort hemmen den eigenen Produktivitätsfluss Regeln, Warten auf Bestätigungen von Vorgesetzten, auf Informationen von Mitarbeitern.

Jedesmal, als ich freischaffend vor Ort war, hatte ich für mich damit zu kämpfen, dass trotz viel Geld pro Stunde auch viel Lnageweile da war. Ich denke, bis auf den Start meiner damaligen Karriere hat mich ein Freelance-Job nie wirklich über längere Zeit gefordert. Natürlich, es gab immer Zeiten, allerdings kurze, die mich forderten, der Rest der Zeit konnte mich nie auslasten. Denn die Erfüllung reiner Präsenzpflicht ist etwas, was ich überhaupt nicht aushalten kann.

Das ist wohl der Grund, weshalb ich trotz grosser IT-Kunde nie eine Karriere in einem Grossbetreib machen konnte - und wollte. Wenn es mir langweilig ist, will ich diesen Ort sofort verlassen, sehr wörtlich: Wenn ich in einem Büro gelangweilt sässe und die Sonne draussen scheint, müsste ich sofort gehen können, in den Wald, an den See, raus in die Natur auf jeden Fall.

Ich durfte auch erleben, was mich frisch hält: Vife, präsente Menschen, die eine gute Allgemeinbildung haben, vernetzt denken können, vorurteilslos beobachten und Hintergründe erkennen. Ich hatte das Glück, auf meinem längsten und aus der Not geborenen Freelance-Job den weitgereisten und erfahrenen Andreas kennenzulernen, der jeweils aus Hannover eingeflogen kam. Er war nur 4 Tage pro Woche da, aber diese 4 Tage waren eine Freude zu arbeiten, obwohl wir uns nur in den Pausen sahen, denn wir arbeiteten in verschiedenen Bereichen.

Der letzte Tag der Woche, an dem Andreas nicht vor Ort war, war es mir langweilig, obwohl ich die Software fertigstellte, die mein Job war.

In jenem Jahr lernte ich, dass nur Arbeiten mich meistens langweilt. Der Umgang mit Menschen oder der Natur ist mein Elixier. Lernen, Austauschen, Lachen, Spass haben, eine gute Zeit haben. Das ist es, was mich reizt. Wenn das nicht zugegen ist, ist es mir langweilig. Deshalb war ich also bis heute selbständig.

Ich weiss also aus eigener Erfahrung, was Bore-Out heisst. Man werde krank davon - dem entging ich, indem ich mich eben nicht festhalten liess an einem derartigen Ort.

Wer also selbst seine eigene Langeweile am Arbeitsplatz verstecken muss und mit jemand Externem darüber sprechen will, der kann's mit mir machen.

1. Mai, der Tag der ArbeiterInnen, nicht der Arbeit

Die Formulierung soll schon so sein, Arbeiter und Arbeiterinnen. Nicht Arbeit. Arbeit gibt's genug, die braucht keinen Feiertag. Die Arbeiter - ich erlaube mir, diesen Begriff zu wählen für den Job, nicht fürs Geschlecht - sollten sich an dem Tag Gedanken machen, wie sie sich organisieren wollen, um die Herausforderungen der Wirtschaftswelt zu meistern.

Die Krawallmacher lasse ich aussen vor. Solange die sich nicht erklären, was sie wollen, sind Gedanken an sie verschwendete Energie.

Die Arbeiter jedoch, denen möchte ich ein Kränzchen winden. Sie gehen täglich an ihre Arbeitsstellen, leisten eine wenig bis höchstqualifizierte Arbeit, sprich, sie geben 9-12 Stunden ihres Lebens pro Tag her zur Erzeugung irgendwelcher Materialien, Lebensmittel, Dienstleistungen, Maschinen etc.

Unter anderem zur Erzeugung jener Luxusgüter wie Villen, Yachten, Karossen, Gärten, die die Leute der Teppichetagen sich mit ihren völlig abgehobenen und menschenverachtenden Salären dann leisten können. Gäbe es die Arbeiter nicht, hätten die nichts, wofür sie ihr Geld ausgeben können.

Die oben müssen erkennnen, dass sie nichts sind ohne die unten. Völlig abgedrehte wie die Herren, die ab 5 Mio. pro Jahr sich zuschanzen, sollten wirklich mal im Rollstuhl leben, wie die aktuelle Plakatwerbung hier in der Schweiz vorerst mal einige Bundesräte darstellt.

Natürlich ohne, dass man sie erkennt, einfach so, unerkannt als Rollstuhlfahrer - ausgeliefert ihren eigenen Fähigkeiten, den Möglichkeiten der Umwelt, der Hilfsbereitschaft der Mitmenschen.

Es ist mir ein Rätsel, mit welcher, auch von anderen Menschen nachvollziehbaren Begründung Ospel, Grübel, Vasella und Konsorten ihr Einkommen rechtfertigen. Selbst wenn sie die ihnen gleichermassen gegebenen 24 Tagesstunden und ihre möglicherweise besseren geistigen Fähigkeiten effizienter nutzen, so doch sicher nicht Tausende von Malen besser.

Aber eben, sie fertigen sich ja ihr eigenes Recht an. Ihre Wahrnehmung ist bereits derart gestört, dass sie aus diesem Zwang fast nicht mehr rauskommen. Total vergessen, was sie sind, pathologisch eigentlich.

Denn was sie eben nicht mehr wahrnehmen, nicht sie selbst haben sich diesen Posten verschafft, sondern ganz andere Einflüsse. Nun, wo sie an der Position sind, können sie nicht mehr loslassen. Das bekannte Peterli-Prinzip, wonach man solange befördert wird, bis man das Niveau der eigenen Unfähgikeit erreicht hat, ist hier offensichtlich. Was haben sie denn vergessen?

Sicher mal, was es bedeutet, Mensch zu sein. Da sind sie zwar nicht die einzigen, doch die Verbundenheit mit anderen Menschen ist ihnen abhanden gekommen. Das beginnt jeweils bei der eigenen Familie und endet bei denjenignen, die das tun, dem sie dann als Chef vorstehen.

Keine einzige Bank wäre etwas, wenn es nicht Tausende von Arbeitern gäbe. Keine Chemie etwas ohne ihre Leute. Diejenigen machen ja die Produkte, die erzeugen die Qualität, setzen ihre Energie ein.

Ein Kapitän ist zwar verantwprtlich fürs Schiff, aber das Schiff wurde von Werftarbeitern gebaut, nicht von ihm. Er hat nur die Rolle des Chefs. Eine Führungshierarchie muss es schon geben, damit die Leute klar ausgerichtet werden können auf das gemeinsame Ziel. Aber die Rolle des Chefs ist nur eine Rolle, wie die des Abteilungsleiters. Der Mensch, der diese Rolle ausfüllt, ist nicht besser und nicht schlechter als andere Rollenspieler.

Die meisten der Abgespacten halten sich für besser, halten sich für wichtig, dabei sind sie es nicht. Kann der Kapitän den Schiffsdiesel wieder starten, geschweige denn reparieren? Kann Vasella nur schon eine einfache Kopfwehpille entwickeln, geschweige denn jemanden wirklich heilen? Ich denke nicht.

Also, Arbeiter, erinnert Euch, dass Ihr gemeinsam die seid, die das Schiff bauen. Wenn Kapitäne arrogant werden und wie bei der Titanic grössenwahnsinnig über Realitäten hinwegsehen, dann müsst Ihr schon dafür sorgen, dass solche Kapitäne abgesetzt werden. Denn sonst geht das Schiff unter.

Was heisst "Schiff untergehen" in der Arbeitswelt? Nun, das könnte soziale Unruhen, Amok-Läufe, Spannungen aller Arten, gesteigerte Härte im zwischenmenschlichen Umgang, Working Poors, Burnouts, psychische Krankheiten etc. sein.

Selbst eine bewachte Supervilla eines dieser Asozialen kann einem Ansturm von aufbebrachten Irrläufern nicht standhalten. Ob die das wohl wissen?

Ich fordere seit langem, dem irren und ungesunden und vor allem immer steigenden Druck des aktuellen Wirtschaftssystems zu entgehen, in dem man sich bewusst entzieht. Das geht, hat natürlich einige Konsequenzen, aber es geht. Oder man schafft sich eben Loyalitäten, anders gesagt Gewerkschaften, die die Position der Arbeiter vertritt, während dem diese ihre Arbeit machen.

Wenn die SVP nun aufgrund der Krawalle tatsächlich den Tag der Arbeit als freien Tag abschaffen will, zeigt das nur, dass sie möglicherweise schon Schiss haben vor der Macht eines konzentrierten Gruppenbewusstseins, was die Gewerkschaft ja darstellt. Typischerweise seien die Gewerkschaften ja in der Schweiz eher schwach im Vergleich zu anderen Ländern. Kein Wunder, der vermeintliche Reichtum des Landes hat natürlich auch Arbeiter faul gemacht und eingelullt. Drum erlauben diese es wohl den Chaoten, ihren Tag zu verhunzen.

Wer sagt das alles? Ich, der ich ein selbständig Erwerbender bin, der keiner Partei, keiner Gewerkschaft angehört. Der aber im Alltag Kontakt mit Arbeitern hat und es gerne sieht, wenn es Arbeitern gut geht, ohne wirtschaftliche Existenzängste, nicht als Working Poor, sondern als Mensch mit Fähigkeiten, die er seinen Möglichkeiten entsprechend entwickeln kann UND sich sein wirtschaftliches Auskommen erarbeitet. Der aber immer noch weiss, dass er Arbeiter ist und auch seine Arbeit und deren Resultat nicht alleine nur von ihm erschaffen wird. Der also den anderen würdigt und sich so bescheiden benehmen kann, weil er jedesmal wieder erkennt, die Gemeinschaft ist es, die etwas erschafft.

Kein Mensch kann etwas Grosses erschaffen, nicht mal Jesus oder Mohammed oder wie sie alle hiessen, konnten das. Ohne Mithilfe ihrer Arbeiter, sprich Anhänger, wüsste wohl heute keiner mehr was von ihnen.

Also, Arbeiter, besinnt Euch auf Eure Wichtigkeit und setzt mal soviel Dampf auf, dass es die Propfen oben mal vom Sitz jagt.

Ich weiss, klingt sehr marxistisch. Ich hatte halt Marx und Engels gelesen. Meines Erachtens hatte Marx viel Wahres erkannt, jedoch halt auch einige Dinge am Menschen verkannt. Doch in unserer wirtschaftlichen Welt scheinen mir einige marxistische Ideen wirklich sehr dringend angezeigt zur gesellschaftlichen Diskussion.

In diesem Sinne:

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

Wer kennt die Probleme beim Schenken? Ich!

Dies ist ein von trigami vermittelter bezahlter Eintrag Hinweis: Dies ist ein von trigami vermittelter bezahlter Eintrag.

Heute erhalte ich die Anfrage, etwas über Geschenkidee.ch zu schreiben – genau am Tag des Geburtstages meines jüngeren Bruders.

Es gehört wohl zu meinem Charakter, dass ich materielle Gegenstände selten als Geschenk bezeichne, sondern sie danach einteile, wie nützlich und passend sie mir gerade kommen. Deshalb habe ich auch immer sofort Probleme, wenn ich jemandem etwas schenken soll, der von mir aus gesehen schon alles Nötige hat.

Ich erinnere mich, dass ich das schon mal in einem Aufsatz im Gymnasium erörtern musste, also schon seeeehr lange her. Es ist mir allerdings auch geblieben, offenbar hatte ich viel gedacht damals.

Was ist denn ein Geschenk überhaupt?

Ich erachte ein Geschenk entsprechend meiner eingangs erwähnten Bewertung als etwas, was ich nicht brauche, was auch nicht auf meiner Wunschliste ist, das mir dann noch einen Freudeschwall übers Gemüt rauschen lässt, wenn ich es erhalte. Denn wenn es auf meiner Wunschliste drauf stünde, wäre ein Geschenk nichts Unerwartetes mehr, sondern eine Gefälligkeit, eine Beschaffung, eine Vorfinanzierung, ein frühzeitiges Erhalten, das Erreichen eines geplanten Ziels. Für mich soll also ein Geschenk etwas sein, dass mich aus völlig unerwarteter Ecke träfe.

Zum Glück kann ich heutzutage Auswärtigen doch eine Ecke nennen, aus der ich mich immer gern treffen lasse ... :-) Als Schenkender hatte ich bis anhin mehr Glück mit irgendwas, was ich selbst bastelte, eine wirklich zugeschnittene kleine Story, eine Fotomontage etc. Schenken bleibt halt schwierig, weil man sich voll auf den Beschenkten einlassen muss, um aus den Millionen von Ideen diejenigne zu fischen, die wirklich passt - zum Beschenkten. Mal schauen, ob mir geschenkidee.ch dabei hilft.

Angebot und Darstellung

Nach diesen Überlegungen schaute mein rationaler Geist dann auf der Website vorbei und bemerkte schon, dass ich dort in vielen Bereichen schmökern kann, wenn ich aktuellerweise etwas für meinen Bruder finden möchte. Schliesslich lasse ich mich auch gern verführen zum Rumschauen, kost ja nix. Leider kommt das Angebot gerade heute sooo langsam rein, dass es eine Qual ist zu Schmökern, denn so schnell wie das Blättern in einem Papierkatalog kann die Website den Inhalt nicht mal im Ansatz anliefern.

Von A wie Aussergewöhnliches bis Z wie Zigarren gibt es zahlreiche Rubriken, die ihr Angebot auffächern. Jedes Angebot kann vergössert angezeigt werden, dennoch gelang mir nie eine wirklich grosse Anzeige, in der ich letztlich gewisse Artikeldetails ausreichend begutachten könnte. Es gibt nur ein Bild pro Artikel und die Vergrösserung ist genau dieses Bild, eben einfach gross - keine andere Ansicht, keine Rückansicht o.ä.

Es sollen Erweiterungen geplant sein, die deutlich mehr Komfort bei der Artikelauswahl bescheren sollen. Natürlich ist je nach Artikelgruppe auch bei bester Dokumentationsqualität Vertrauen nötig, so gerade bei Sträussen. Ob die dann wirklich so aussehen, frisch sind, schonend geliefert werden ...

Die neue Sektion Events & Ereignisse liefert die üblichen Verdächtigen. Auch unter der Rubrik Aussergewöhnliches fand ich nichts, dass ich persönlich darunter einstufen würde. Gut, den Knigge-Kurs hätte ich wohl anderswo nicht sofort gefunden, aber die diversen Fotoshootings sind nun wohl sicher nichts aussergewöhnliches mehr.

Fazit

Die Website geschenkidee.ch ist so gestaltet, dass die auf grossen Desktops den zusätzlichen Platz nicht ausnutzt. Das Layout ist konsequent auf nicht mehr zeitgemässe 800 Pixel Breite ausgerichtet, besser beschränkt.

Zum Testzeitpunkt hatte der Server reichlich Lieferschwierigkeiten, ich musste praktisch jede Seite mehrfach nachladen, damit sie komplett war.

Schenken ist sehr impulstgesteuert, da finde ich es schade, dass die Website diese emotionalen Aspekte in keiner Weise anspricht, anregt oder verstärkt, sondern in nüchterner, spröder allgemeiner Web-Shop-Stilistik daherkommt. Für mich also auch in der Kür eher enttäuschend.

Ich frage mich daher auch, ob es nicht einfach nur ein Web-Shop ist, denn schliesslich kann man derzeit nur audiovisuelle Eindrücke übermitteln, haptische und geschmackliche Empfindungen bleiben aus, so dass eine Abteilung zum Parfum mit der Geschenkauswahl nichts mehr zu tun hat. Gerade ein Parfum muss ich also im voraus kennen, um es zu kaufen. Wieso dann nicht gerade im Internet beim billigsten Discounter? Denn wie gesagt, für mich ist das Schenken ein völlig emotionaler, verstandfreier Ablauf. Ein Geschenk muss mir fast so gut gefallen wie dem Beschenkten, dass ich auf die Idee komme, ihn damit erfreuen zu wollen. Dann spielt der Preis auch weniger eine Rolle.

Diese Ansprache aller 5 Sinne kann kein Web-Shop leisten. Deshalb frage ich mich: Was also macht geschenkidee.ch im Vergleich zu einem beliebigen Web-Shop aus? Das Vorhandeinsein von überdruchschnittlich vielen, nutzlosen Gegenständen - die man kaufen kann.

Und wann? Eben, wenn man unter Zeitdruck etwas überdurchschnittlich Sinnloses aus einem weiten Produktebereich zum Schenken finden will oder muss. Also, ich schmökere noch was, um vielleicht für meinen Bruder etwas zu finden, was ich absolut sinnlos finde, ihm hoffentlich Spass machen möge.

Ich denke, unter dieser Absicht werde ich hier Dinge beachten, die ich schon tausende Male gesehen aber nicht als für ein Geschenk in Frage kommend betrachtet hätte, wie dieser Wecker, den man nur kippen muss zum Abschalten, oder den Picknick-Kühlrucksack, damit er seinen Wein auf Wanderpausen gekühlt schlürfen kann ...

geschenkidee.ch ist ein Gemischtwarenladen im Internet. Gerade im Internet kann ich jedoch Dutzende mehr bietende Shops bequem vom Sessel aus abgrasen und das gesamte Sortiment von geschenkidee.ch mit Leichtigkeit finden. Dass die Poststellen im realen Leben zu solchen mir widerwärtigen Ramschläden geworden sind und es dort offenbar aufgeht, scheint mir daran zu liegen, dass der faule Mensch in der realen Welt sehr wohl gern konzentrierte Angebote hat. Aber ob das fürs Internet auch gilt? Es wird sich ja weisen.

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