Netvoting - eine Voyeur- und Profilierungswebsite? Oder nur eine Community-Site?

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Web 2.0, so nennt sich ja nun fast alles. Es haben sich schon gescheitere Leute darüber geäussert, was denn Web 2.0 sei. Die in München basierte Community-Site Netvoting.com meint jedenfalls, eine Web 2.0 Site zu sein.

Netvoting ist eine Plattform, die sich derzeit im Beta-Test befindet und die allen angemeldeten Benutzern die Möglichkeit bietet, Umfragen zu beliebigen Themen zu veröffentlichen.




Die Kategorien werden offenbar von netvoting selbst angelegt, aber es hat ja genug davon, so kann man wohl überall die eigenen Umfragen platzieren.




Die Umfrage kann selbst erstellt werden, ebenso natürlich die möglichen Antworten. Die Auswertung der Umfrage sieht dann beispielsweise so aus:




Da es noch Beta ist, ist zumindest mir nicht ganz klar, ob man voll anonym seine Stimme abgeben kann. Mir gelang das nur als Beta-Tester und dazu musste ich mich ja registrieren.

Abgesehen vom Feature, dass man seine eigenen Umfragen natürlich als Code-Snippet in die eigene Homepage, seinen eigenen Blog einbauen kann, ist es natürlich ein hübsches Spielzeug, mal einfach seine Neugier spielen zu lassen, um zu erfahren, was andere so denken über etwas, was einen selbst beschäftigt - sei es nun belanglos oder "weltbewegend". Wobei man netvoting nicht für professionelle oder kommerzielle Umfragen brauchen darf. Nur Privates sei erlaubt.

Das ist die eine Seite. Wenn aber die Registration zur Abstimmung notwendig sein wird in der finalen Fassung, dann haben die Site-Betreiber natürlich mit der Zeit wunderbare Profile ihrer Nutzer. Das ist für die wohl viel spannender als die Umfragerei an sich.

Die Benutzerdaten werden gemäss ihren Worten nicht anders verwendet. Tatsächlich sind diese Profildaten aber Begehrlichkeiten für professionelle Adressensammler. Und was in Datenbanken erst mal drin ist ...

In der Datenschutzerklärung finden sich dann so interessante Sätze wie die:

netvoting weist den Teilnehmer ausdrücklich darauf hin, dass der Datenschutz und die Datensicherheit für Datenübertragungen in offenen Netzen wie dem Internet nach dem derzeitigen Stand der Technik nicht 100%ig gewährleistet werden kann.

Der Teilnehmer kann die von ihm bei der netvoting gespeicherten persönlichen Daten jederzeit einsehen und ausschließlich nur durch einen Supportmitarbeiter von netvoting ändern lassen. Sämtliche weiteren freiwilligen Angaben zur Person, kann der Teilnehmer selbst jederzeit korrigieren, ändern und oder nach eigenem Ermessen auf der Webseite veröffentlichen lassen.

Eine komplette Löschung erfolgt ausschließlich auf schriftliche Anforderung des Teilnehmers an die netvoting und nach Überprüfung seiner Identität.

Nun denn, also, wenn ich mal meine Daten drin habe, wird's also möglicherweise schwierig, sie wieder rauszulösen. Und für die Datenübertragung gäb's ja SSL.

An sich ist die Idee von netvoting wohl gerichtet auf die Kids oder Blog-Betreiber, die Umfragen publizieren möchten, ohne selbst etwas programmieren oder ein anderes Umfragemodul nutzen zu müssen. Das Publikum, das solche Umfragen dann beantworten soll, sind wohl auch dieselben.

Ob das Ding seinen Erfolg haben wird, keine Ahnung, denn ich gehöre grad nicht zu denen, die Daten zur Profilierung leichtsinnig für etwas Voyeurismus oder Neugier abgeben. Zudem habe ich auch keinen Geltungstrieb, um mich exponieren zu müssen.

Ob sich damit auch relevante Erhebungen durchführen lassen, bezweifle ich - aufgrund der Teilnahmebedingungen.

Ob netvoting die Neugier auf Belangloses fördern und eine dies favorisiernde Community finden wird - ich denke schon. Denn wenn die Fragen das Niveau haben wie in den Bildern, so bin ich sicher kein Besucher von netvoting.

Hanf via Internet

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Wie ich schon in meinem Artikel über den Cannabis-Wahnsinn schrieb, verstehe ich nicht, wieso Hanfprodukte nicht legal sein sollen.

Deshalb hat es mich interessiert, wie der Breakshop es schafft, welche Hanfprodukte zu verkaufen. Es gibt diesen Shop nicht nur im Internet, sondern auch real in St. Gallen.

Der Besuch auf der Website Breakshop macht grad klar, was sie alles bieten. Das Menü zur Linken bietet grad alle Kategorieren von Produkten mitsamt der jeweils vorhandenen Artikelzahl an. Wer also weiss, was er braucht oder sucht, ist sofort beim Ziel. Das Sortiment reicht von Blunts über Bücher zum Thema, Tabak, Wasserpfeifen bis sogar Waagen. Alles also, was der Raucher für sein Hobby braucht. Nett ist, dass zu jeder Kategorie eine kleine aber ausreichende Erklärung vorhanden ist.

Das Layout des Shops dreispaltig, links eben das Sortiment, darunter Administratives und rechts der Login, der Warenkorb, die Newsletter-Anmeldung und die Topseller. Es ist aber im Hauptbereich nicht grad übersichtlich, variabel grosse Produktfotos vermitteln einen unruhigen Eindruck. Einige optische Elemente könnten die Augen besser führen.

Die gewählten Artikel können auch vergrössert dargestellt werden, was allerdings nicht angeboten wird, nur das versehentliche Klicken auf das Foto öffnet die Grossversion.

Da ich kein Raucher bin, entschied ich mich für etwas Duftendes, Räucherstäbchen, Glimmkegel etc. - konkret für Cannabis Räucherkegel.

Die von anderen Personen gekauften Artikel zeigen lustige Exemplare, zum Beispiel das Geheimfach, das sich als Batterie tarnt, oder die Dollarnoten, die man zum Rollen und Rauchen brauchen kann.

Also, ich legte die Duftkegel in den Warenkorb und schaute mich noch etwas um. Dabei verlor ich den Warenkorb ziemlich schnell, weil offenbar die Session-Zeit sehr kurz ist. Ich musste die Ware wieder bestellen.

Gefallen hat mir, dass ich beim Checkout einen Gast-Einkäufer spielen kann: Dabei werden gemäss Shop keine Daten gespeichert. Schön, man weiss ja nie, ob so ein Shop mal durchsucht würde vom Staat. Da kann ich mir schon einigen Ärger vom Hals halten.

Nach Angaben der Adresse inklusive Geburtsdatum (inklusive der Unsitte, dass man 1.2. als 01.02. eingeben muss) kann man unter vier Zahlungsmethoden wählen: Vorauszahlung, Debit Direct, Paypal und Nachnahme.

Die AGB werden als akzeptiert vorausgesetzt, aber diese rote Markierung ist leider nicht verlinkt, so dass ich erst überall nachschauen musste, um den Link zu den AGB zu finden.

Ich klickte also weiter und wurde mit der Abrechnung konfrontiert, die für Nachnahme sogar noch eine Gebühr von CHF 15.- aufaddiert. Also zurück zur Zahlungsart und Vorkasse wählen.

Ah, ein Tippfehler in meiner Adresse. Scheint kein Problem zu sein, gibt ja einen "Bearbeiten"-Link. Aber oh weh, der Shop zeigt mir meine Adresse oben rechts an, aber ich muss in den Eingabefeldern alles neu tippen. Schlecht. Nach erfolgreichem Abschluss der Bestellung erhielt ich die Bestätigungsmail erstaunlicherweise erst viel später.

Die Lieferung kam dafür prompt, schon innert 48 Stunden traf das Paket sein. Für meinen Geschmack war alles etwas zu gut gemeint verpackt.

Dies befand sich alles im Paket, das hinten sichtbare Verpackte ist das Bestellte: Eine tassengrosse Büchse mit den Räucherkegeln. Auch diese nochmals verpackt, die Kegel natürlich ebenfalls nochmals.

Natürlich duftete schon alles angenehm beim Auspacken, dann den ersten Kegel anzünden und riechen: Für etwa 10 Minuten roch es sehr angenehm, sehr deutlich nach Cannabis. Dann ist so ein Kegelchen schon runtergebrannt. Damit es dies tun kann, ist diese etwa fünflibergrosse und doppelt so dicke Scheibe mit einer Vertiefung versehen, in die man den Kegel nach dem Glühbeginn stellen kann.

Nach einigen verbrannten Kegeln stelle ich fest, dass die Kegel regelmässig nicht ganz abbrennen. Es bleibt immer ein ca. 2-3 Millimeter hoher Kegelfuss übrig, der definitiv nicht verbrannt wurde. Bei einer Höhe von ca. 2 cm ist das doch schon 10% der Höhe, vom Volumen gar nicht gesprochen, das seinen Duft nicht abgeben kann.

Der Breakshop als Geschäft hat mit der schnellen Lieferung einen guten Eindruck gemacht. Der Online-Shop ist informativ und bietet die üblichen Features wie "ähnliche Angebote", Topsellers, Bilder mit Vergrösserungen, allerlei Querverweise - dennoch finde ich, täte ihm ein besseres Design, ein klareres Layout gut.

Reales für Virtuelles?

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Was meine Meinung über Virtuelles, Scheinbares habe ich ja schon andernorts angedeutet, so dass mir etwas Sackgeld für einen Text über Gamegoods grad rechtkommt, um es nochmals oder anders zu thematisieren.

Auf Gamegoods kann man nun effektiv für die Spiele World Of Warcraft, Guild Wars, Lord of the Rings, Vanguard und EVE Resourcen einkaufen für reales Geld. Paypal und andere erledigen das Abkassieren der realen Kohle, und somit ist alles gegeben für einen realen Web-Shop.



Für World of Warcraft kann man zum Beispiel Gold kaufen oder einen Upgrade seines Characters erwerben. Netterweise kann man bis auf eine Email-Adresse beim Kauf anonym bleiben, was mir - wenn man schon Virtuelles macht - eigentlich ein Muss zu sein scheint.

Ich bin kein WoW Spieler, ich war früher Spieler. Es gibt ja eigentlich schon seit den Brotkisten (Apple, C64 etc) Adventure-Spiele mit strategischem Charakter, in welchen Resourcen eine Rolle spielen. Wer früher in Elite mehr Kohle hatte, war besser dran. Damals gab es allerdings keine Möglichkeiten, solche Betriebsmittel zu beschaffen, ausser natürlich Hacks, also das machbare aber an sich nicht erlaubte Herumbasteln an den Programm-Resourcen.

Diese Spiele waren natürlich auch keine Online-Spiele. Diese Art von Spielen gibt es ja auch schon seit 30 Jahren, damals natürlich sehr rudimentär, es kam wohl keinem in den Sinn, sein reales Leben so stark mit dem virtuellen zu verbinden, dass er das virtuelle aus dem realen heraus beeinflussen möchte.

Dass man das heute tun möchte, ist für mich das Spannende an der ganzen Sache. Wieso will einer die Hauptidee eines Spiels, nämlich den Aufbau einer Spielfigur, nicht im Spiel, sondern ausserhalb dessen erreichen?

Klar, es herrscht in den heutigen Online-Spielen Konkurrenz. Damit nähern sich die Spiele trotz fantastischen Umwelten der realen Umwelt an - und in der sind diese Konkurrenzsituationen der Alltag eines jeden - also auch die Strategien, wie man weiterkommen möchte.

Ich war Fan von Microsofts Freelancer, ich mag diese Art von Spiele und ich war sehr verführt, einen Crack zu benutzen, um das All von Freelancer zu erforschen, die Ideen der Spieleentwickler durchspielen zu dürfen und mich an deren Ideen, deren Story zu erfreuen. Ich habe den Crack benutzt, denn ich bin kein so guter und geduldiger Spieler, der das wirklich alles durchspielte. Da gab es andere, die in unserem damaligen Computerclub verblüfften durch Aussagen wie "Ich habs mal durchgespielt, so musst du das machen ...". Zu diesen gehörte ich nie, bis auf ganz wenige Spiele.

Ich persönlich würde nie Geld ausgeben, um eine Resource in einem Spiel zu erwerben. Schon gar nicht, um andere zu überholen. Klar, als ich Astrowars spielte, merkte ich auch, dass man ohne Allianzen nicht weit kommt, denn man hat einfach zuwenig Zeit in den eng besiedelten Galaxienkernen, um genug schnell entweder zu Geld oder zu Macht zu gelangen. Für mich war das dann jeweils das frühe Aus, denn diese Spiele fördern die Allianzen. Im klassischen Sinne einfach den Kontakt zu realen Menschen, auch wenn man die nie zu Gesicht bekommt. Es menschelet also auch in der virtuellen Welt. Denn nicht nur Spass entsteht in diesen Allianzen, sondern auch Verpflichtung, Zwang. Das hat man ja im realen Leben auch, wieso sieht man denn dieses nicht auch als Spiel?

Die virtuelle Welt ist also auch in diesen Spielen nur eine Metapher, eine hoffentlch vergnügliche Methode des Kontaktaufbaus zu und die Kooperation mit anderen Menschen, die real irgendwo existieren auf diesem Planeten.

Kann man da verübeln, dass sich die Leute Geld aus der Tasche leiern lassen für Virtuelles, wenn sie es doch auch für Kontaktbörsen oder Communities ausgeben? Was ist der Unterschied, Geld für Virtuelles oder für Reales wie Billlard, Kino, Essen, Dating-Agenturen auszugeben, um in Kontakt mit anderen Menschen zu kommen? Ist wohl nicht zu finden.

Ich allerdings finde es eben ablenkend, wenn man seine Thematiken im Internet lösen will. Kann ich in World of Warcraft meine persönlichen Kontaktdefiziete, meine Minderwertigkeitskonplexe, meine Fantasien meistern?

Ich denke, selbstbewusste Leute, Personen mit Realitätsbewusstsein werden diese Spiele auch gern spielen, aber sie werden wohl immer trennen können, wohin sie ihre real erarbeitete Energie (=Geld) hintragen möchten und vor allem wozu. Denn schliesslich sind Online-Games nichts anderes als die Spiele in Brot und Spiele.

Denn mit Energie kann man in der realen Welt viel tun, auch für andere, wenn man möchte. Spass und vor allem reale Befriedigung sind auch hier erreichbar. Zudem gibt es genug Hilfebedürftige, denen man höchst real helfen kann, damit sie ihren Körper am Leben halten können.

Das Füttern eines Web-Shops, um in einem Spiel ohne Eigenleistung weiter zu kommen, scheint mir der Wunsch zu sein, eine Abkürzung zu finden, eine die es im realen Leben nicht gibt, denn dessen Spielregeln sind bisher nicht umgehbar. Wer's probierte, scheiterte soviel man weiss. So wurde die Leidensphase nur verlängert, über ein einzelnes Leben hinaus. Womit also die scheinbare Zeit verbrignen? Mit den Herausforderungen des realen Lebens oder diese ignorierend in der virtuellen Welt, die ja - siehe Second Life - profan ähnlich zur realen ist?

Nun denn, wer also bescheissen will, soll's tun. Es ist nicht Meins. Ob er dafür sein reales Geld in eine virtuelle Welt vaporisieren will, sei ihm überlassen. Erfolge in jener Welt kann er nicht in die reale herausholen. Oder dann halt nur wieder die Besten der Besten. Es gibt ja bekanntlich schon real bezahlte Top-Spieler. Ob es mit Spielern des Genres WoW auch so geschehen kann, scheint mir fraglich.

Wer kennt die Probleme beim Schenken? Ich!

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Heute erhalte ich die Anfrage, etwas über Geschenkidee.ch zu schreiben – genau am Tag des Geburtstages meines jüngeren Bruders.

Es gehört wohl zu meinem Charakter, dass ich materielle Gegenstände selten als Geschenk bezeichne, sondern sie danach einteile, wie nützlich und passend sie mir gerade kommen. Deshalb habe ich auch immer sofort Probleme, wenn ich jemandem etwas schenken soll, der von mir aus gesehen schon alles Nötige hat.

Ich erinnere mich, dass ich das schon mal in einem Aufsatz im Gymnasium erörtern musste, also schon seeeehr lange her. Es ist mir allerdings auch geblieben, offenbar hatte ich viel gedacht damals.

Was ist denn ein Geschenk überhaupt?

Ich erachte ein Geschenk entsprechend meiner eingangs erwähnten Bewertung als etwas, was ich nicht brauche, was auch nicht auf meiner Wunschliste ist, das mir dann noch einen Freudeschwall übers Gemüt rauschen lässt, wenn ich es erhalte. Denn wenn es auf meiner Wunschliste drauf stünde, wäre ein Geschenk nichts Unerwartetes mehr, sondern eine Gefälligkeit, eine Beschaffung, eine Vorfinanzierung, ein frühzeitiges Erhalten, das Erreichen eines geplanten Ziels. Für mich soll also ein Geschenk etwas sein, dass mich aus völlig unerwarteter Ecke träfe.

Zum Glück kann ich heutzutage Auswärtigen doch eine Ecke nennen, aus der ich mich immer gern treffen lasse ... :-) Als Schenkender hatte ich bis anhin mehr Glück mit irgendwas, was ich selbst bastelte, eine wirklich zugeschnittene kleine Story, eine Fotomontage etc. Schenken bleibt halt schwierig, weil man sich voll auf den Beschenkten einlassen muss, um aus den Millionen von Ideen diejenigne zu fischen, die wirklich passt - zum Beschenkten. Mal schauen, ob mir geschenkidee.ch dabei hilft.

Angebot und Darstellung

Nach diesen Überlegungen schaute mein rationaler Geist dann auf der Website vorbei und bemerkte schon, dass ich dort in vielen Bereichen schmökern kann, wenn ich aktuellerweise etwas für meinen Bruder finden möchte. Schliesslich lasse ich mich auch gern verführen zum Rumschauen, kost ja nix. Leider kommt das Angebot gerade heute sooo langsam rein, dass es eine Qual ist zu Schmökern, denn so schnell wie das Blättern in einem Papierkatalog kann die Website den Inhalt nicht mal im Ansatz anliefern.

Von A wie Aussergewöhnliches bis Z wie Zigarren gibt es zahlreiche Rubriken, die ihr Angebot auffächern. Jedes Angebot kann vergössert angezeigt werden, dennoch gelang mir nie eine wirklich grosse Anzeige, in der ich letztlich gewisse Artikeldetails ausreichend begutachten könnte. Es gibt nur ein Bild pro Artikel und die Vergrösserung ist genau dieses Bild, eben einfach gross - keine andere Ansicht, keine Rückansicht o.ä.

Es sollen Erweiterungen geplant sein, die deutlich mehr Komfort bei der Artikelauswahl bescheren sollen. Natürlich ist je nach Artikelgruppe auch bei bester Dokumentationsqualität Vertrauen nötig, so gerade bei Sträussen. Ob die dann wirklich so aussehen, frisch sind, schonend geliefert werden ...

Die neue Sektion Events & Ereignisse liefert die üblichen Verdächtigen. Auch unter der Rubrik Aussergewöhnliches fand ich nichts, dass ich persönlich darunter einstufen würde. Gut, den Knigge-Kurs hätte ich wohl anderswo nicht sofort gefunden, aber die diversen Fotoshootings sind nun wohl sicher nichts aussergewöhnliches mehr.

Fazit

Die Website geschenkidee.ch ist so gestaltet, dass die auf grossen Desktops den zusätzlichen Platz nicht ausnutzt. Das Layout ist konsequent auf nicht mehr zeitgemässe 800 Pixel Breite ausgerichtet, besser beschränkt.

Zum Testzeitpunkt hatte der Server reichlich Lieferschwierigkeiten, ich musste praktisch jede Seite mehrfach nachladen, damit sie komplett war.

Schenken ist sehr impulstgesteuert, da finde ich es schade, dass die Website diese emotionalen Aspekte in keiner Weise anspricht, anregt oder verstärkt, sondern in nüchterner, spröder allgemeiner Web-Shop-Stilistik daherkommt. Für mich also auch in der Kür eher enttäuschend.

Ich frage mich daher auch, ob es nicht einfach nur ein Web-Shop ist, denn schliesslich kann man derzeit nur audiovisuelle Eindrücke übermitteln, haptische und geschmackliche Empfindungen bleiben aus, so dass eine Abteilung zum Parfum mit der Geschenkauswahl nichts mehr zu tun hat. Gerade ein Parfum muss ich also im voraus kennen, um es zu kaufen. Wieso dann nicht gerade im Internet beim billigsten Discounter? Denn wie gesagt, für mich ist das Schenken ein völlig emotionaler, verstandfreier Ablauf. Ein Geschenk muss mir fast so gut gefallen wie dem Beschenkten, dass ich auf die Idee komme, ihn damit erfreuen zu wollen. Dann spielt der Preis auch weniger eine Rolle.

Diese Ansprache aller 5 Sinne kann kein Web-Shop leisten. Deshalb frage ich mich: Was also macht geschenkidee.ch im Vergleich zu einem beliebigen Web-Shop aus? Das Vorhandeinsein von überdruchschnittlich vielen, nutzlosen Gegenständen - die man kaufen kann.

Und wann? Eben, wenn man unter Zeitdruck etwas überdurchschnittlich Sinnloses aus einem weiten Produktebereich zum Schenken finden will oder muss. Also, ich schmökere noch was, um vielleicht für meinen Bruder etwas zu finden, was ich absolut sinnlos finde, ihm hoffentlich Spass machen möge.

Ich denke, unter dieser Absicht werde ich hier Dinge beachten, die ich schon tausende Male gesehen aber nicht als für ein Geschenk in Frage kommend betrachtet hätte, wie dieser Wecker, den man nur kippen muss zum Abschalten, oder den Picknick-Kühlrucksack, damit er seinen Wein auf Wanderpausen gekühlt schlürfen kann ...

geschenkidee.ch ist ein Gemischtwarenladen im Internet. Gerade im Internet kann ich jedoch Dutzende mehr bietende Shops bequem vom Sessel aus abgrasen und das gesamte Sortiment von geschenkidee.ch mit Leichtigkeit finden. Dass die Poststellen im realen Leben zu solchen mir widerwärtigen Ramschläden geworden sind und es dort offenbar aufgeht, scheint mir daran zu liegen, dass der faule Mensch in der realen Welt sehr wohl gern konzentrierte Angebote hat. Aber ob das fürs Internet auch gilt? Es wird sich ja weisen.

Bookfactory - der Weg von Vapourware zu Paperware

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Ich arbeite seit ca. 9 Jahren mit digitalen Fotokameras. Meine erste war eine Olympus Camedia mit der tollen Höchstauflösung von 1024x768. Danach kamen Canon Powershot, Olympus E-Serie, Fuji, Canon und Sony. So war ich auch mal professionell an einer Fotografenkarriere am Aufbauen, damals mit einer begabten Choreographin zusammen. Wir hatten damals professionelle Fotostrecken gemacht. Mit wenig Geld, ihren Ideen, meine Fototechnik bildeten wir zusammen ein Team, das weitum bis nach Deutschland Beachtung fand.

Ich habe seither mehrere Tausend Fotos gemacht, die zwar nun nicht mehr in einer Schuhschachtel dahinvegetieren, dafür als x GigaBytes auf meinem Server nach immer grösseren Harddisks verlangen. Es spielt keine Rolle, ob die Fotos noch traditionell oder digital aufgenommen wurden, wenn sie nachher nur ungeachtet rumliegen, erfreuen sie niemanden. Natürlich habe ich mir eine Best-Of Sammlung gemacht und schaue die mir als zufällig wechselnde Wallpapers an. Aber anderen können meine Fotos keine Freude machen, weil ich sie nicht weitergeben kann in einer computerfreien Art.

Seit die Digitalfotografie boomt, ist es leichter die Fotos zu Fotobüchern zusammenzustellen. Nicht nur einkleben in nackten weissen oder schwarzen Fotoalben, sondern kommentieren mit Text, beschnitten nach Wünschen etc. Diese Errungenschaft darf ich nun endlich auch mal ausnutzen und mit einem Test eines Produktes verbinden.

Bookfactory bietet diesen Service an, mit einer zuerst herunterzuladenden Software Bilder so am PC vorzubereiten, wie man sie nachher in einem der verschieden grossen Fotobücher gedruckt geliefert bekommen möchte.

Dazu lade ich also die 16 MByte grosse viersprachige Datei für Windows herunter und installiere sie in einem beliebigen Verzeichnis.

Nach dem Start erscheint ein dreigeteiltes Fenster, das zur Linken eine Verzeichnis-Liste und darunter die Vorschaubilder der im Verzeichnis gefundenen Bilder anzeigt. Diese Bilder können zwar in der Grösse in drei Schritten verändert werden, aber weder lassen sie sich anders sortieren noch werden sie gecached. Auch eine Ansicht in Originalgrösse ist nicht möglich. Ein Verzeichnis mit Hunderten von eventuell gar ähnlichen Bildern ist also nicht gerade bequem oder schnell zu handhaben. Wenn man mit der Maus über einem Foto verharrt, erscheinen die Informationen wie Dateinamen, -grösse und -datum und die Auflösung. Es lohnt sich also, wenn man die Bild-Selektion mit einem anderen Werkzeug macht, denn man kann immerhin per Drag&Drop Fotodateien hineinziehen. Gut wiederum ist, dass ein Vorschaubild eine Markierung trägt, wo das Bild im Fotobuch verwendet wird.

Der Beginn gestaltet sich durch die Auswahl des gewünschten Fotobuch-Formates und dessen Speicherung auf dem PC. Bookfactory bietet derzeit zwei hochformatige Bücher an, das grösste mit 20.5 x 27cm etwas weniger hoch als A4. Dann noch zwei Breitformatige, wobei das breitere mit 20.5 x 15cm etwas grösser als A5 ist.

Danach zeigt das Programm im Hauptbereich die jeweils einander gegenüberliegenden Seiten an mit Platzhaltern für Grafiken und Text. Diese Platzhalter kann man in beliebiger Menge auf einer Seite platzieren, positionieren, drehen und stapeln. Leider sind Textblöcke immer vor allen Bildern. Zudem wird der Alpha-Kanal eines PNG-Bilder nicht beachtet, so dass Transparenz-Effekte nicht machbar sind.

Einfache Bildbearbeitung ist möglich, es steht als Automatik eine nicht weiter spezifizierte Bildoptimierung zur Verfügung. Gegen die roten Augen hilft ein Halbautomat, der von mir verlangt, die Augen mit einem Fadenkreuz zutreffen. Weiterhin gibt es immer auf das ganze Bild wirkende Filter für Farbsättigung, Schärfe, Kontrast, Helligkeit, Farbtemperatur, Spiegelungen und Drehung. Diese Filter haben keine numerischen Angaben, so dass man gleiche Anpassungen an mehreren Bilder nicht genau hinbekommt. Eine Gamma-Korrektur fehlt oder ist in der erwähnten Bildoptimierung drin. Sets von Korrekturen lassen sich nicht speichern, um sie wieder anzuwenden.

Stimmungsfilter für Sepia, Selen oder Graustufen wandeln das Foto automatisch in diese Tönungen um. Eine Wertemanipulaiton über Kurven oder gar eine Separation nach Farbkanälen gibt es nicht. Übereinander liegende Bilder können ebenfalls nicht beeinflusst werden. Solche Dinge bleiben also nach wie vor PhotoShop und Co. vorbehalten.

Die Rückgängig-Funktion ist zum Glück mehrstufig, so dass zu spät bemerkte Fehler ebenfalls noch revidiert werden können.

Rechts findet sich ein Turm, Design-Center genannt, der Hintergrundfarben und Hintergrundsujets verschiedener Art anbietet, die man auf eine Seite ziehen oder für alle Doppelseiten anwenden lassen kann. Die Layoutabteilung bietet verschiedene Aufteilungen der Seite in Bild- und Textblöcke. Scheinbar ist es nicht möglich, diese Vorlagen oder Layout zu ändern oder zu erweitern. Änderungen am Layout einer Doppelseite, die durch Verschieben von Blöcken entstehen, werden automatisch in eine Rubrik "Meine Layouts" festgehalten, bleiben jedoch auch dort nicht änderbar. Gäbe es nicht ein zuschaltbares Raster, wären gewisse Layouts nur schwer zu arrangieren.

Texte, die in mehrere Blöcke fliessen sollen, muss man von Hand aufteilen, einen automatischen Textfluss wie in verketteten Textblöcken eines Desktop-Publishing-Programmes gibt es nicht.

Unter der aktuellen Doppelseite finden sich eine Leiste kleiner Bilder aller Doppelseiten des Fotobuchs - zur Navigation, aber auch zur Änderung der Reihenfolge der Doppelseiten. Man kann sogar Bilder aus der Vorschau oder Hintergründe oder Layouts aus dem Design-Center auf die kleinen Platzhalter auf den Doppelseiten ziehen. Die Leiste offenbart auch, dass man die beiden Innenseiten der Buchdeckel nicht nutzen kann.

Textblöcke können nicht direkt auf der Seite erfasst werden, sondern sie befüllt man in einem aufpoppenden Texteditor, der die Einstellung von Schrift, Farbe und Grösse erlaubt. Leider erlaubt das Programm nur die vorgebebenen Farben und noch schlimmer, nur die ebenfalls vorgebenenen 7 Schriftgrössen, die von 10 bis 24 laufen (die Masseinheit bleibt ein Rätsel). Auszeichnungen und Ausrichtungen im Block sind ebenfalls möglich. Schade ist, dass nur eine sehr begrenzte Anzahl Schriften zur Verfügung steht. Meine zahlreichen installierten Schriften hat das Programm ignoriert und bietet nur 15 an, leider praktisch keine Edelschrift, wie man sie eventuell aus Büchern der Kunstdruck-Klasse kennt.

Nett ist das Vorhandensein einer kleinen, nicht erweiterbaren Gedichte- und Zitat-Sammlung, so dass man nicht erst lange nach dem passenden Spruch graben muss - in den Hirnzellen, einer Spruchsammlung oder im Internet.

Das Wichtigste sind nun die Bild-Blöcke auf der Doppelseite. Beim Drüberfahren zeigen sie die Grösse in Millimetern, die empfohlene Punktdichte und die dazu notwendige Auflösung an für ein Foto, das hier reinpassen würde. Zieht man nun ein Foto auf so einen Platzhalter, das die geforderte Mindestpunktedichte nicht aufweist, zeigt der Platzhalter die derzeitige Auflösung mit der Warnung, dass dies beim Druck zu Unschärfe führen könnte, an.


Der grüne Rand ist nur während der Erfassung
sichtbar, im Buch nicht mehr.
Schade ist das Fehlen jeglicher Randgestaltung für die Bilder. Das stört so lange nicht gross, wie man Bilder nicht übereinander legt. Hat man ein Bild, auf welches kleinere (zum Beispiel Detailbilder) legen möchte, so muss man selbst um eine klare Abgrenzung kümmern. Also weder abgerundete Ecken, noch Schattenwurf, noch 3D-Effekte, noch Bilderrahmen etc. (siehe Bild).

Eine Vorschau-Funktion steht jederzeit zur Verfügung, die allerdings nicht viel taugt, sie bietet nur die Zoomstufen 50%. 75%, 100%, 120% und Optimal, was auch immer letzteres bedeuten soll, denn optimal ist einfach die Zoomfenster füllende Ansicht. Immerhin ist sie die einzige brauchbare Kontrollmöglichkeit.

Wenn alles arrangiert ist, kann man das Fotobuch nun zur Bestellung aufgeben. Der Assistent prüft alles zuerst: Er testet, ob Umschlag und alle Inhaltsseiten belegt sind, ob der Buchrücken beschriftet ist und ob die Bilder und die Textblöcke korrekt und vollständig dargestellt werden können. Zu einer Rechtschreibprüfung rät das Programm zwar, aber es selbst bietet keine an. Nach Eingabe der Adresse und Abnicken des Preises kann man das Fotobuch fertigstellen und per Internet oder via CD zu Bookfactory senden lassen. Bei meinem 64-seitigen Fotobuch ergab das eine Buchdatei von 71 MByte. Man sollte also eine stabile Internet-Verbindung haben, denn das dauert.

Nutzung der PC-Resourcen

Das Programm habe ich auf einem Athlon 64 mit 1.5 GB RAM unter Windows XP gestestet. Die Bildschirmauflösung von 1920x1200 kam der Arbeit definitiv entgegen, denn der Hauptbereich der aktuellen Doppelseite passt sich immer der Fenstergrösse an. Auf einem PC mit nur 1024x768 Pixel Auflösung ist dieser Bereich arg klein. Die Vorschau bietet hier zwar eine Abhilfe, da sie die Anzeige rollen kann, aber in ihr sind ja keine Änderungen möglich und sie ist modal, das heisst, man muss sie schliessen, um im Programm wieder etwas machen zu können.

Leider sind weder die linke Verzeichnisliste mit den Vorschaubildern noch das Design-Center noch die untere Navigationsleiste ausblend- oder verschiebbar. Ihre Grösse bestimmt also den Platz für den Hauptbereich.

Etwas irritierend, wenn wohl auch verständlich, dass man das Fotobuch nicht drucken kann. Nicht mal in einer minderen Qualität, einfach so fürs Korrekturlesen, zur Begutachtung der Platzausnutzung, der Seitengestaltung, Einholung von Meinungen von Freunden etc. Sehr schade.

Das Buch

Nach 5 Arbeitstagen kam das Buch, und ich war sehr gespannt, wie es im Vergleich zu den Audrucken der Fotos auf meinem Phaser aussieht. Ich erwartete natürlich besser, denn der Phaser mit seinem Wachs ist zwar schon gut, aber eben noch nicht sooo gut wie ein Foto. Ich wurde nicht enttäuscht, das Buch ist toll geworden. Satte kräftige Farben auf edlem, schweren Papier, matt gedruckt. Die Fotos sehen daher wirklich toll aus, sie sind gerade bei den Farbstimmungen so, wie ich sie auch erwartete. Der Farbauftrag macht es möglich, dass die Fotoso so kräftig erscheinen wie auf dem Monitor. Einige kleine Farbkorrekturen wurden offenbar gemacht - zum Besseren in meinem Fall.

Fazit

Mein Eindruck zur Software ist etwas gemischt: Einerseits ist die Komposition recht einfach und intuitiv, aber der Texteditor ist unzureichend. Der Stapelfehler mit Textblöcken und die für eine genaue Layout-Kontrolle ebenfalls nicht ausreichende Vorschau-Funktion und die fehlende Unterstützung für Alphakanäle in PNGs zeigen, dass der Textdruck und die Kompositionsmöglichkeiten nicht mit gleicher Gewichtung unterstützt werden wie die Handhabung der Bilder. Geschmacksvoll illustrierte Gedichtbände sind sicher nicht der Anwendungszweck dieses Programmes von Bookfactory. Aufwendige Bildkompositionen müssen vor Import in Bookfactory in gestandenen Bildbearbeitern wie PaintShop, PhotoPaint oder PhotoShop gemacht werden. Dann sollte die Arbeitsfläche vom Benutzer selbst flexibler gestaltet, Fotos sollten in Rahmen gesetzt und Schriften des Benutzer-PCs ins Buch eingebettet werden können.

Das Buch belohnt dann mit schönen Farben, wie man es eben aus Fotobüchern kennt. Dieses Buch kann ich nun rumzeigen und mich und andere daran erfreuen. Es hat sich gelohnt und ist wohl auch die CHF 107.- inklusive Porto für die 64 Seiten wert. Denn dies ist nun ein Buch mit den Lieblingsfotos von mir, kein Ramsch, kein Ausschuss, nur das Beste.

JAM - wieder so ein Gutmensch-Konzept für Afrika?

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Dieser Artikel beschäftigt sich, obwohl für die Verlinkung gesponert, mit einem Thema, das mir schon auch sehr am Herzen liegt. Es geht um die Unterstützung oder "wie hilft man angemessen und nachhaltig".

JAM Schweiz ist seit der Gründung 2006 ein junges Fund-Raising-Projekt einer Einzelperson, das in Südafrika ansässige Personen, die JAM Begründer, finanzieren hilft. Die genannten Personen sollen in verschiedenen Projekten Kinder ernähren, sie ausbilden, Projekte mit Mikrokrediten fördern - und das natürlich mit dme Geld von auswärts, sprich von uns. Laut der publizierten Rechnung erhalten CHF 66 ein Kind dort unten am physischen Leben. Deshalb die Aufforderung von JAM Schweiz, ihnen die CHF 66 zu übermitteln.

Dies ist die Ausgangslage, zu der ich mir einige Gedanken machte, bevor ich es überhaupt akzeptierte, eine Rezension darüber zu schreiben.

Im Kern ist JAM einfach einer von vielen Versuchen, mit externem Geld zu glauben, Afrika in irgendeiner Art und Weise zu helfen. Da wohl keiner der Spender zu den JAM-Gründern runterfliegt und den Einsatz seiner Spende kontrolliert, ist es also wieder mal Glaubenssache, ob man denkt, dass das Geld möglichst verlustfrei eingesetzt wird. Ein anerkanntes Zertifizierungslabel ist auf der Website nicht zu finden.

Auf der Website des JAM-Projektes werden einem die üblichen Allgemeinplätze serviert, dass wir in einer Überflussgesellschaft leben (was ja auch nicht für alle stimmt, siehe "Randständige"), dass es Nahrungsmittel zur Genüge gibt (was sicherlicher stimmt, siehe jeweils Migros und Coop vor Ladenschluss oder Jean Zieglers UNO-Ernährungsbericht) und dass es uns wenig kostet, jemanden mit Geld zu unterstützen (womit die arme Seele beruhigt schla(raf)fen kann).

Wohlgemerkt, ich unterstütze Projekte in verschiedenen Regionen der Welt genauso "nur mit Geld von hier aus", sie mögen vielleicht von der sicher auch nicht schwindsuchtfreien Unesco aus gehen und im armen Osten wie Rumänien, Bulgarien statt des phanstasietreibenden Afrika durchgeführt werden, und sie sind genauso wenig konkret dargestellt. WENN sie klappen, DANN ist es ja wunderbar. Die Frage ist halt, ob es angemessen und vor allem nachhaltig ist, ob sie Lernprozesse anstösst oder die Stagnation einfach am Leben erhält.

Mir scheint wichtig, dass das Lokalitätsprinzip befolgt wird. Also lokal helfen, sich zu helfen. Was JAM macht, ist Entwicklungshilfe. Und zu der sagte letztens sogar ein Afrikaner - ich glaub anlässlich des WEF - "Stop that. It doens't help us. On the contrary". Im Gegenteil. Es musste wohl ein Schwarzer sein, der das sagten durfte, ohne grad in der Luft zerrissen zu werden, einem Weissen wäre wohl übelster Rassismus oder Apartheid vorgeworfen worden. Ich stimme ihm zu und freue mich, dass sich so eine Stimme mal aus Afrika selbst erhebt.

Im Schweizer TV kam letztens eine Dokumentation über die Folgen der Land-Enteignung in Zimbabwe, die von Mugabe zum Wahlerfolg genutzt wurde, nach seiner Ernennung allerdings versackte in profanem Klandenken, Vetterliwirtschaft halt. Die gut funktionierenden, von Weissen betriebenen Landwirtschaften wurden in seine Familie verteilt und die wirklich gut arbeitenden und ausgebildeten schwarzen Angestellten gefeuert, teilweise gefoltert, gar ermordet unter dem Vorwurf des Fraternisieren, so dass sie nun zwar im eigenen Land von den Weissen befreit leben, dafür keine Arbeit und auch keine Perspektive mehr haben. Desmond Tutu sagte im TV sehr bedrückt, dass Zimbabwe von einem wirtschaftlichen Paradies in eine Hölle abrutschte.

So, auch wenn das ein Einzelfall sein mag, es gibt Literatur, die halt nicht so angepasst romantisch ist, die sich beschäftigt damit, wieso Afrika auch Jahrzente nach den sicherlich in vielen Hinsichten entmündigenden Kolonisationszeiten nicht vom Fleck kommt. Da werden die hausgemachten Probleme erwähnt, die von keinen anderen als von den Einwohnern überwunden werden können. Da hilft kein Geld, kein guter Wille.

Wie also hilft man am besten? Ist ein Projekt wie JAM wirklich sinnvoll? Natürlich kann man wieder Mutter Theresa zitieren mit ihrem leicht moralisierenden Spruch. Der mag ja auch stimmen, aber solange man nur Einzelschicksale adressiert, werden strukturelle Probleme nicht gelöst. Und Afrika leidet meiner Meinung nur darunter. Afrika sei ja der fruchtbarste aller Kontinente.

Es ist weiterhin meines Erachtens typisch für die sogenannt erste Welt, dass sie gerne die lokalen Herausforderungen übersieht und ihr Wohlwollen fremden Kulturen aufdrängen will (Entwicklungshilfe, Irak-Krieg, Importzölle, Handelsbeschränkungen, Handelssubventionen etc.)

Wenn man jemandem helfen will, wieso nicht Pfarrer Sieber was vorbeibringen? Der kann's auch brauchen und - hey! - man kann den Erfolg erstens prüfen und eventuell kommt der Dank vom Unterstützten direkt zurück, denn der ist in Zürich, den kann man treffen! Ist das nicht schöner für die Seele als irgendwohin Geld zu schicken und so das Gewissen zu beruhigen?

Es gibt in der Schweiz genug Projekte und Leute, die Hilfe und Unterstützung mindestens genau so nötig haben wie Leute in Afrika, Rumänien, Turkmenistan etc. etc. Nur, damit ist halt für die eigene Seele kein Blumentopf zu gewinnen.

Die entlarvende Frage darf daher lauten: Was tue ich für meine unmittelbaren Mitmenschen? Und wenn's da düster aussieht, was ist also das finanzielle Engagement fürs entfernte Afrika wirklich?

Es ist meiner Meinung immer dieselbe Story: Gobal denken, aber hoffentlich lokal handeln. Oder landläufig zerscht mal vor dä eigene Türe wüsche.

Ob JAM Schweiz das Geld wert ist, kann ich nicht beurteilen. Ich hoffe es, denn natürlich finde ich es löblich, wenn sich dort unten Leute um ihre lokalen Mitmenschen kümmern. Wenn ich dort unten lebte, würde ich es wohl auch unterstützen, aber nicht mit Geld, sondern mit Mitarbeit. Dies ist meine Art.

So darf also wie immer jeder selbst entscheiden, welche Art der Unterstützung er/sie leisten kann.

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