CO2 so hoch wie vor Millionen Jahren - scheitert das Labor-Experiment?

Heute hörte ich im Radio, dass eine Kommission feststellte, der CO2-Gehalt in der Atmosphäre 2016 sei so hoch wie letztes Mal Millionen Jahre zuvor. So ist es wohl. Auch bei uns in der Schweiz haben die Gletscher innert eines Jahres 3% ihres Eises verloren.

Nun, wer heute noch bewusst Prozesse initiiert, die mehr CO2 freisetzen als binden, handelt in meiner Sicht grob fahrlässig und in höchstem Masse ignorant. Wer solche Prozesse wider besseren Wissens erhält, weiterführt oder gar weiterentwickelt im Sinne der Vergrösserung der CO2-Abgabe, wäre eigentlich zum Wohle der Gemeinschaft - natürlich der globalen, nicht einer nationalen - zu ächten und festzusetzen, so dass seine Tätigkeit gestoppt werden kann.

So, klingt ja fast schon nach Kant. Egal. Naturgesetze sind in dieser Ebene da, beachtet zu werden. Denen ist es allerdings auch egal, ob wir's tun oder nicht. Körper, die denselben Naturgesetzen unterworfen sind, müssen es dann halt auch erdulden. Menschliche, tierische, pflanzliche, pilzartige und virale.

Da sich wohl nur eine Art freut über mehr CO2, könnte man ja auf die Idee kommen, dass eventuell die Lebensspanne des Experiments Körper mit starker und flexibler Gedankentätigkeit und grosser Planungsfähigkeit ein absehbares Ende hat. Pflanzen reduzierten wohl den CO2-Gehalt früher, starben ab, nahmen ihr gespeichertes CO2 unter die Erde, verwitterten und schlossen das CO2 als Kohle und Öl ein, tief unter der Erdoberfläche. So wurde es kühler in der Atmosphäre.

Und siehe da, nach einigen Hundert Millionen Jahre kommt eine Spezies, die diesen Vorgang mittlerweile zwar begriffen hat, aber dennoch so ignorant ist, das CO2 wieder hervorzuholen und freizusetzen. Und sich dann wundert, dass es wieder wärmer wird. Und dabei hat die sowas wie den Newtonschen Energieerhaltungssatz entdeckt.

Als Gott würde ich im TV-Ohrensessel zurücklehnen, beobachten, einen Kaffee mit Kuchen geniessen und zu mir murmeln: "Mal sehen, ob die sich noch zusammenraufen und es schaffen, die Kurve zu kriegen. Schliesslich gab ich denen genug Gehirn, Einsichts- und vor allem Kooperationsfähigkeit mit."

Als Gott würde ich dieser experimentellen Variante aber auch attestieren, dass sie sich auch selbst ausrotten kann und durchaus darf - ein Experiment soll ja auch ein Resultat haben. Petrischale halt. In dem Experimentierhabitat gibt es ja eben noch die Pflanzen. Denen könnte man ja auch ev. mal noch was zutrauen. Vielleicht beweisen die mehr Nachhaltigkeit.

Aber eigentlich ist es egal. Es ist ein Experiment. Versuch und Irrtum. Beobachtung bei Variation von Lebensbedingungen. Vielleicht ist es ja wirklich Gott, der das Klima anheizt, als Experimentator. Häja, wir variieren ja auch die Rahmenbedingungen bei unseren Laborversuchen. Wieso soll Gott es anders machen, wenn er schon nicht ein "Leben nach Zahlen" programmiert hat. Der war halt schon klever, wollte wohl einen Turing-Test für sich selbst entwickeln.

Als Gott hätte ich da auch kein Problem, dass da mal was aus dem Ruder liefe ... der Labor-Desinfizierer kommt eh in 1-2 Milliarden Jahre vorbei und flammt mal alles sauber ab. Da wird dann auch grad die Kugel geputzt, wenn nicht grad mit entsorgt.

Vielleicht ein kleines Ärgernis, wenn diese Experiment dummerweise noch ein anderes Sonnensystem infizieren könnte ... "Hmm muss mal Vorsorge treffen. Hey Siri, mach einen Termin zur Überprüfung der Situation, in, sagen wir mal, 500'000 Jahren. Prüfe schon mal, ob dann ein paar mittelgrosse Meteoriten in der Nähe wären für den Fall der Fälle". "Ich habe für den 30. Oktober 502'017 einen Termin zur Überprüfung der Situation eingetragen". "Danke Siri, das wär vorerst alles. Jetzt sehe ich mir mal die Situation auf Kepler 452b an, was sich dort so entwickelt hat die letzte Million Jahre."

Nicht, dass ich Apple derart gut fände ... aber Gott ist ganz sicher ein vielbeschäftigter, bärtiger, weisser, sehr alter und hoffentlich weiser Mann. Der halt experimentiert, weil ihm eine Göttin oder zumindest die Erinnerung an eine solche fehlt ... und ein Pluto, also, den Hund meine ich ...

PS: Nicht auszudenken, wenn Gott auch noch Alzheimer hätte ... *schauder*

Die wahre Natur des Menschen: Einander helfen

Dieser Tage sehen wir Bilder aus Überschwemmungsgebieten wie Asien, wo schon viele Menschen starben. Doch Texas überflutet nicht nur real sondern auch sprichwörtlich unsere Wahrnehmung. Und in der Schweiz wird in Bondo aufgeräumt, nach den verschiedenen Murgängen. Überall starben Menschen.

Immer wieder zeigt sich, was unsere Natur ist: Einander zu helfen. Da muss bekanntlich auch ein US Präsident hin, um medienwirksam Kinder hoch zu heben und scheinbar zu helfen. Es geht nicht anders. Helfen ist unsere Natur. Weil wir alle denselben Weg gehen.

Schön jeweils zu sehen, dass das automatisch und nicht-ans-Geld-denkend geschieht. Wie wäre es, wenn wir das auch im Alltag könnten und unser Gesellschaftssystem endlich vom egoistischen Geldsystem abwendeten ...

Geld ist immer noch ein Tabu. Es gehört halt nicht zu unserer Natur, sondern ist deren Pervertierung ...

VW - VerWerflich, zum II. - die ZDF ZOOM-Reportage

Heute hat das ZDF in der Beleuchter-Sendung ZOOM den Abgasskandal des VerWerflich-Konzerns ausgestrahlt. Das Interessante ist - im Vergleich zum Trump-Bashing wegen dessen Paris-Ausstieg -, dass hier die Bundesregierung des ach so grünen Autolandes Deutschland einen zu verachtenden, zu verurteilenden, rein ökonomisch begründeten Protektionismus fährt.

Es wird wieder mal klar, dass man den Splitter im Auge des anderen doch viel leichter sieht als den Balken im Eigenen. Das Amerika - halt nun unter dem temporären Trump - hat den Deutschen auf den Deckel gegeben. Und VerWerflich kuscht. Und in der BRD darf das Volk die Kröte schlucken, statt auszuspucken.

Ich finde es ungeheuerlich, wie sich das vom ZOOM-Reporter rapportierte Verhalten der Bundesregierung darstellt. Eine Bananenrepublik scheint transparenter zu sein. Und vor allem frappiert mich die kaltschnäuzige Arroganz, an der Generalversammlung von VerWerflich mit über einige Milliarden Gewinn nach Steuern zu protzen, wohlwissend, dass sie das auf dem Rücken der Bevölkerung tut, denn VerWerflichs Software-Udpate-Massnahme reinigt höchstens in homöopathischen Grössenordnungen.

Sag das mal einem Grossstadtmenschen, der an Atemschwierigkeiten leidet - obwohl doch VerWerflichs Autos so sauber sind. Diese bewusste und rein ökonomische Täuschung ist eine zum Himmel stinkende Sauerei. Man bedenke: Es gibt ja die Technik, fast 95% der Stickoxide zu reinigen - es kostet halt etwas mehr. Die Harnstoff-Abgasreinigung.

Verflucht nochmal, Autos werden eh geleased heute, was macht da €1500 mehr aus auf die Leasingzeit? Fürs Auto wird wohl von jedem über die Zeit Kohle rausgehauen, um Speziallackierungen und andere Accessoires ins Auto zu klatschen, da kann sich ein Käufer wohl kaum rausreden, dass er die 1500 nicht ausgeben können würde. Oder es ist wohl eher so, dass die Käufer das gerne ausgäben, wären die Kisten dann sauber.

Es ist also klar, dass es VerWerflich nur immer um der kapitalistischen Maxime zu frönen: Gewinnmaximierung und nach uns die Sintflut - wohl für nachkommenslose, bald absterbende Technokraten. VerWerflich soll von den in ZOOM genannten, bereits 25'000 Deutschen in einer Sammelklage so kräftig der Arsch verhauen bekommen, dass da dann zumindest für lange Zeit keine Ausscheidung mehr rauskommt ...

Also pro rückgekauftes Auto wie in der USA ca. €20'000. Bei 8+ Millionen VerWerflich Autos in der BRD .. Holla die Waldfee ... oha, rein Reim ... ;-)

Greenpeace an der CS GV

Dass ich Greenpeace Mitglied bin, ist an sich bekannt und sei einfach eingangs grad mal deklariert. Für einen Aktivisten bin ich eh zu alt und habe sowieso Höhenangst ... also nix mit Abseilen und so.

Ich nehme deren Einsatz auch nur als Anlass, über die CS zu schreiben. Ich bin selbst CS Kunde, habe aber keine Aktien. Ärgern tue ich mich im unmittelbaren Alltag an den versteckten Abzockgebühren, die die CS mindestens mir als einem Winzkunden auferlegen: Letztens "musste" ich - oder wurde ich freundlich genötigt -, ein sogenanntest Bonviva Programm abzuschliessen. Das hatte man mir schon vor Jahren angetragen, aber durch die andauernde 0%-Politik der EZB zahlt die CS auf meinen Konti de facto 0% Zins, verlangt aber seit wenigen Jahren Kontoführungsgebühren, die sie vorher (ab einem gewissen verwalteten Vermögen) nicht erheben wollten.

Die Nötigung ist die, dass ich "dank" Bonviva nun weniger stark abgezockt werde als ohne. Wohlgemerkt, gemolken werde ich - einfach weniger stark.

Nun kann man sagen, ein Konto bei einer Bank braucht's halt und die anderen Banken seien wohl auch nicht besser. Wenn dann aber der Führungriege Boni versprochen werden, die jeglichen Realitätsbezug vermissen lassen, dann verstehe ich eigentlich nicht, wieso ich als Kleiner ausbaden muss, was andere nicht zu meinen / aller Gunsten korrigieren können: Dass halt eine voll verblödete Geldpolitik herrscht in der EU. Die CH ist dem natürlich unterworfen, denn alle unsere Handelspartner sind ja in der EU.

Eine Rechnung: Sagen wir mal, die CS hat 5 Mio. Kunden. Kleinkunden gemeint. Meine Gebühren für die Kontoführung sind derzeit jährlich ca. CHF 150. Angenommen, das wäre bei all den 5 Mio. so, dann sind das CHF 750 Mio, die sie da reinholen für eine reine Computeranwendung. Nicht einmal eine Milliarde. Aber mehrere Milliarden gehen als Boni raus ... wie soll sowas eigentlich je passen? Und mir muss die CS es ja abzocken "weil die Gesamtlage ja so schwierig sei ...". Tja, wieso dann nicht dort einziehen, wo es sich lohnt?

Eine Bank - vor allem wenn sie das Suisse im Namen trägt - insinuiert die Vertretung eines Landes, seiner Bürger im Sinne, dass sie eine Bank wäre/sei für alle Schweizer. Sie ist es aber nicht mehr. Sie ist eine Bank für die reichsten Schweizer und Ausländer ... oder Investment Fonds, deren Fond Manager sich gar nicht mit Menschen, sondern nur mit Umsatzzahlen rumschlagen. Um denen zu geben, die schon viel zu viel haben ... gemäss dem Bonmot "der Teufel scheisst auf den grössten Haufen". Ich als Schweizer finde mich von der CS nicht vertreten ... weder als deren Inlandkunde noch als Schweizer im Ausland ...

Dass man Banken nicht per se einfach verteufeln kann, ist mir schon klar ... denn wie ich andernorts schon oft schrieb ... wem ist seine Rente egal? Wer kann auf die hoffentlich während des Arbeitslebens wachsende Anhäufung seines Rentenkapital verzichten, bzw. wer will darauf verzichten? Wer lässt eine Bank dieses Geld managen und wäre unzufrieden, wenn es nicht das Gewünschte abwürfe?

Wer hier sagen muss, ja Verzinsung ist wichtig, der akzeptiert das Credo des Kapitalismus. Und da beisst sich dann die Schlange oder gerne auch Katze in den eigenen Schwanz. Bitte Intelligenz anwerfen, um das mal durchzudenken ...

Ich beobachte die Sache mit der Dakota Access Pipeline dank DemocracyNow.org etwas genauer ... die Bank CS ist nicht der Schlüssel dazu, diese Pipeline zu verhindern. Das war Obama und das wurde nun von Trump rückgängig gemacht. Aber die Bank ist ein Puzzlestein in der kapitalistischen Rechnung, ob es sich lohnt, sie zu bauen. Denn man muss dafür ja Investitionskapital anhäufen. Wenn jeder Geldgeber sich mal überlegen würde, ob er - trotz eigenem Erfolgsdruck gegenüber irgendwem - den Kredit sprechen will, ihn gar verweigert, dann kämen solche Projekte nicht mehr zustande.

Experten sagen ja, dass sich eine andere Sünde Trumps, die Glorifizierung / Monetarisierung von "Clean Coal", zum Glück nur darum nicht mehr verwirklichen lasse, weil andere Techniken mittlerweile billiger seien. Kurz: Es lohnt sich nicht mehr. Das ist das scheinbar einzige, was Kapitalisten interessiert.

Gut, wenn dem so ist: Wir Kleine kommen dem nie bei. Wenn ein Trump USD 140 Mio. verdient in einem Jahr, dann ist das einfach nicht mehr vermittelbar, wenn man die Ansprüche eines bequemen und sicheren Lebens eines Körpers zugrunde legt. Merkwork: Wieviele Steaks kann man täglich essen? Wieviele Häuser kann man sinnvollerweise zugleich besitzen / benutzen wollen? Und zuletzt: Kann man sich Gesundheit kaufen? Oder bis wie weit? Wozu braucht ein Mensch soviel Geld? Und ich meine brauchen für Persönliches. Gut, man kann darunter natürlich auch die Einflussnahme auf andere zählen, was sich mit Geld halt meistens machen lässt. Doch das meine ich jetzt nicht.

Aber wir Kleine haben mit den Reichen etwas gemeinsam: Wir sind oft Eltern und wünschen unseren Kindern eine schöne und sichere Zukunft. Sting sang mal "i hope the Russians love their children too" ...

Meiner Meinung nach kann man nur so an Chefs von Läden wie der CS appellieren: "Wie soll die Welt aussehen, in der Eure Kinder leben sollen? Und was macht Ihr dafür, um das sicherzustellen?" Kann man globale Sicherheit für sich kaufen? Ein Trump kann sich in der USA in seinen Türmen verschanzen, aber nur schon Mexiko könnte ein heisses Pflaster werden ... Die in dystopischen Filmen oft gezeigte Ghettoisierung der Gesellschaft, das Abschotten der Reichen hinter stark befestigten Mauern ... wollt ihr, dass eure Kinder so leben müssen? Wenn der Rest der Welt sich gegen die wenigen Reichen erhebt, nützen auch Mauern nichts. Wenn die Welt verdreckt ist, ein ungesunder Platz zum Leben, so können sich die Reichen zwar Biotope bauen und hinter Mauern schützen .. aber ob das wirklich klappt ... abgesehen von der Aussicht der Kinder, sich zwar im Paradies, aber doch nur eingeschränkt bewegen zu können. Naja, vielleicht war's ja so mit Adam und Eva, damals im Paradies ...

Es muss also meiner Meinung nach die Generationensichtweise wieder in die Köpfe von Rohner und Konsorten rein. Es geht nicht an, dass man eine jetzige Generation von Indigenen in Dakota ignoriert. Es geht auch nicht an, dass man sich hinter den Text "wir sind nicht die grössten Investoren" oder "wir sind keine unmittelbaren Investoren" zurückzieht. Denn diese Leute würden wohl kaum gerne hören, dass sie den geistigen Horizont eines Autobahnkilometers hätten. Nein, die sind schon klever - sonst wären sie nicht dort, wo sie eben sind. Aber bitte, dann nützt doch Eure Intelligenz für förderliche Ziele und erkennt, wenn Eure Aktionen Schädliches verstärken oder gar initiieren. Eure Kinder, Enkel und Urenkel werden Euch danken.

Oder soll ich denen wünschen, dass sie an Reinkarnation glauben und in 50-100 Jahren nochmals kommen sollen, aber dann eventuell in Vietnam, Bolivien, Somalia oder irgendeinem anderen Land, das Eure Gedankenlosigkeit zerstört?

Soweit gehe ich nicht. Denn man weiss es ja nicht - nicht, was sie jetzt machen, sondern was sein wird. Man weiss nur, dass Projekte wie die DAPL heute das Leben von Menschen gefährlicher macht. Und dass gerade die Amis das wissen und selbst darunter leiden, beweist das Wasserproblem von Flint.

Bisher waren Leute wie Präsidenten von der Wissenschaft zu überzeugen, aber bei Trump bin ich mir da echt nicht sicher. Sollte es dem wirklich egal sein, wie die Enkel seiner Tochter leben werden? Er ist schon 70, er wird - ohne Wissenschaft, sprich Medizin - wohl bald ableben. Dank Medizin, die er sich ja leisten kann, wird er es noch etwas länger machen. Wissenschaft unterdrücken, aber dank ihr länger besser leben können/wollen? Also Wasser predigen, Wein saufen.

Der Typ ist schon eine dramatische Herausforderung an jeglichen Glauben an die Intelligenz des Menschen.

Dennoch: Er hat in Sachen DAPL die Zügel wieder gelockert, aber eine CS muss ja nicht alles mitmachen. Denn die Freiheit besteht ja unter anderem darin, nicht immer das zu tun, was möglich ist, nur weil es möglich ist. Solche Verzichtsentscheidungen sind jedoch die Resultate eines persönlichen, menschlichen Wachstums.

Dieser geschieht halt oder nur unter Druck - ist ja nicht neu. Und was bei Entscheidungen eines jedem Einzelnen nur Konsequenezn auf wenige andere hat, ist bei Institutionen wie Banken oder Präsidenten eben anders: Hier versaut eine Unterschrift das Leben oder die Lebensgrundlagen unzähliger anderer.

Rohner, Trump und andere sollten sich doch einmal vorstellen, dass ihre Kinder heute in eines der zuvor genannten Länder verschlagen wären und dort nicht rauskämen. Wie also sollte man dann seine weitreichenden Befugnisse nützen? Auf dass die Kinder dort ein angenehmes Leben haben? Oder halt doch alles nur nach dem Motto "Nach mir die Sintflut"? Nicht grad schmeichelhaft gegenüber dem eigenen Nachwuchs ... der doch mal die eigene Altersversorgung sein soll ... bei uns Kleinen ja ... bei Trump werden's dann halt eine Elite Hospital und Residence sein ... das ist ja das Dumme daran ... seufz ..

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

Das Europa-weite Strom-Blackout

Gerne setze ich den Titel, obwohl es hier (natürlich) nur um eine Simulation geht. Eine des Schweizer Fernsehens, die aufzeigen soll, was alles in welchen Lebensbereichen passieren könnte, wenn in Europa für eine Woche der Strom total ausfällt.

Mein Fazit grad am Anfang: Obwohl ich Billag-Gebühren zu hoch finde und bekämpfe - für solche Dinger gebe ich die Kohle gerne her.

Denn die Simulation ist natürlich professionell gemacht. Der Mix aus Review à la Dokumentationssendung mit offenbar echtem Archivmaterial aus anderen realen Gegebenheiten und den uns bekannten Profisprechern der Tagesschau, die Ausland- und Inlandkommentatoren, Polizeisprechern, die SBB, der Flughafen Kloten und sicherlich anderen liessen die Situation wie ein realer Rückblick auf einen Super-GAU erscheinen - sehr, sehr beklemmend.

In der gesamten Simulation wurden Fakten präsentiert, die so viel Verbindungen, Seiten- und Nebeneffekte, Kausalketten, wie auch unerwartete Dinge wie Springfluten, aber auch die üblichen ökonomischen Verflechtungen des Stromhandels, mangelnder Investitionsbereitschaft der Infrastrukturprovider dem Zuschauer erklärten, wie dieser wohl kaum je gewillt wären, zur Kenntnis zu nehmen.

Auch soziale Dinge wurden beachtet, Gewalt, Plünderungen und Sündenbocksuche inklusive. Querbezüge auf reale Krisen wie die erlebten Finanzkrisen und deren Bonus-Perversionen wie auch egoistische Daten-Manipulationen und zeigen Parallelitäten auf.

Auf der anderen Seite zeigt die gesamte Simulation dank der dokumentationshaften professionellen Darstellung klar, dass wir alle vernetzt sind. Keiner könnte sich ins Fäustchen lachen. Kein Land ist unabhängig vom anderen. Spätestens dann, wenn in einem durchschnittlichen Haushalt all das ausfällt, was Pumpleistungen benötigt - Klospülung zum Beispiel - wird's dann unangenehm. In der Simulation gingen Krankenschwestern mit Wasserkübeln in die Zimmer der Patienten, um deren Klos zu spülen.

Gegen Ende der Simulation war das Thema Verantwortlichkeit - Ursachensuche. Wie auch bei der Finanzkrise zeigt sich, dass sich die Schlange halt in den Schwanz beisst. Wir als Gesellschaft sind auf Gedeih und Verderben aufeinander angewiesen. Die Simulation zeigt, dass sich Europa zumindest in der Vernetzung dieser Dinge nicht auftrennen kann.

Politische Isolationssprücheklopfer sollten sich das mal anschauen. Denn auch deren ginge dann die Wärme aus, das Wasser, der Benzin etc. Auch die stünden von sich nicht öffnenden Schiebetüren der Migros etc. Und selbst wenn sie da noch reinkämen, die Migros Logistik könnte die Regale nicht mehr füllen.

Nach jedem der sechs Simulationstage gab's dann eine Diskussionsrunde mit Personen der aktuellen Gegenwart: Strompolitiker, Bevölkerungsschützer, IT-Security Penetratoren, Energie-Produzenten.

Für mich sehr, sehr lehrreich und informativ. Jedem zur Nachschau empfohlen. Damit sich sein Denken um wohl unbekannte Aspekte der Vernetzung neu orientieren könnte. Die Komplexität ist eben nie so einfach, wie Rattenfänger auf dem virtuellen Marktplatz hinausschreien. Und schon gar nicht für die Zukunft, wo uns halt die wohl grösser werdenden Unabwägbarkeiten mehr herausfordern werden als wir uns je zu denken wagten: Klimawandel, Cyber-War, Kommunikationsvernetzung, Digitalisierung der Arbeitswelt, politische Unstabilitäten von Ländern oder Regierungen, Nahrungsproduktion, Gesundheitswesen ... nichts ist mehr einfach und isoliert zu betrachten.

Wenn es um die politisch wirksame Arbeitsplatz- und Geldangst-Schürerei geht, soll man bedenken: Wenn Dinge wie Strom nicht mehr gehen, dann wird alles andere unwichtig.

Hier der Link: Blackout.

Am 27. November Ja zum beschleunigten Atomausstieg

Nächstes Wochenende können wir in der Schweiz darüber abstimmen, ob man endlich mit Terminen zum Atomausstieg rechnen kann oder ob das der "Schrecken" ohne Ende ist.

Ich stimme dazu ja, denn es muss eine beabsichtigte Terminierung da sein, nicht der Generalspruch - ja, wir wollen ja alle von Atom weg. Im heutigen Blick sah ich nur kurz die Physikerin Irene Ägerter, die sich grün nennt, aber den Atomstrom dennoch befürwortet, denn sie malt das Gespenst der Stromknappheit an die Wand und den dann zwangsläufig zu besorgenden, dreckigen Strom.

Sie hat dazu sicher recht, dass wir Strom schliesslich nicht mit der Sankt-Florianspolitik anderswo beziehen dürfen, denn das Klima kennt ja keine Geographie. Ob das CO2 nun in Frankreich oder Deutschland erzeugt wird statt in der Schweiz, ändert in der Klimabilanz ja nichts.

Das Gleiche gilt natürlich auch für die Atomabfälle. Die allerdings gehen nicht in die Luft, sondern bleiben das Problem des Landes, mehr oder weniger. Prima vista also etwas sauberer, denn wir verbuddeln das halt einfach. Doch auch bei Atomkraft fallen ja Beschaffungsaufwände an, also die Suche und der Abbau von Uran. Es wird natürlich weniger graue Energie drin sein, das mag ich problemlos akzeptieren.

Doch mein Argument zum Ja geht anders: Auch wenn die Ägerter meinst, Fukushima gäbe es bei uns nicht - es gibt immer etwas, woran man nicht dachte. Ich denke, dass - abgesehen von der saunaiven Lokationswahl - auch niemand daran dachte, dass grad drei Ursachen in der Verkettung zu Fukushima führten. Und sich hier aus dem Fenster zu lehnen, dass unsere Methode "sicher" sei, finde ich sehr gewagt. Erdbeben sind ja nicht weit weg, siehe letztens Italien. Aber jetzt mein Hauptargument:

Während die Natur die Energiekreisläufe im Griff und zur Beseitigung des dabei anfallenden CO2s die Photosynthese und Verwitterung am Start hat, die natürlich unsere Überproduktion - gerade auch wegen verwerflichen Autofirmen - nicht von morgen auf übermorgen abbauen, gibt es doch einen relativ überschaubaren Zeitraum zur Entschärfung. Die "Entschärfung" der Zerfallsketten der Atome ist zwar auch Natur, aber mit mehreren Tausenden von Jahren ist der doch recht lang und vor allem, wir kennen meines Wissens keine Prozesse, in denen wir unsere Abfälle wirklich ungefährlich machen könnten. Selbst die Natur scheint sie wohl auch nur zur Beheizung zu nutzen, siehe Erdinneres.

CO2 ist "nur" ein Treibhausgas, ungiftig, erstickend aber wandelbar. Atomabfälle, zwar zentralisiert im Boden, aber gefährlich aufgrund der teilweise sehr langen Zerfallszeiten. Und eben in minimalen Mengen schon schädigend. Wenn ein Lager mal leckt oder etwas passiert, dann will ich dieses Grundwasser nicht zu trinken haben. Denn der Fokus sollte bei der Atomkraft nicht auf dem Kraftwerk sein, sondern auf der Abfallentsorgung. Wie wir wissen, nehmen wir oder andere das nicht sooooo genau - und es gilt, aus den Augen aus dem Sinn - diese Langzeitrisiken nimmt Ägerter in Kauf.

Gegen die Zerfallsreihen können wir nichts machen, gegen CO2-Produktion jedoch schon - es fehlt hier nur am Willen oder scheitert an Lobbyismus oder Alten. Es geht also nur um die Nachwirkungen der Stromproduktion. Und da finde ich, ist gegenüber unseren Nachfahren die kurzfristigere und vor allem jetzt schon machbare Bewältigung vor der bisher unbeherrschten Abfallverschacherung zu wählen.

Also Ja zum terminierten Atomausstieg.

Littering, diese gottverdammte Hirnlosigkeit

Ein starkes Wort, ich nehme es nur selten in schriftlicher Form her, um etwas mich Störendes zu beschreiben. Aber es fällt mir dazu nichts und nicht mehr ein.

Heute war ich bei Greenpeace und auf dem Weg dorthin hatte ich ab Bahnhofsperron etwa 5 Minuten zu gehen. Da gibt es einen Streifen grün neben dem Weg von der Passerelle nach vorn an die Strasse. Neben unzähligen Velos aller Arten, alle gut gesichert, lag auf dem gesamten Grünstreifen nur Müll rum, ganze oder eingeknickte Alu-Dosen, PET-Flaschen, die Wiese darunter kaum sichtbar. Und am Strassenzugang dann das alles noch gehäuft: Wie wenn dort eingezeichnet wäre: Hier unsichtbarer Müllcontainer. Das Velo natürlich viel wichtiger als die Umwelt, daher wird ja auch nur der persönliche Besitz gesichert. Und Velofahren tut man ja auf Strassen, wen kümmert da das bisschen Grün?

Mir passiert es ja nie, dass ich jemanden vor mir sehe, der grad was wegwirft ... wohlweisslich wohl. Denn ich habe etwa ein halbes Dutzend Anschisse schon parat im Kopf, die ich nur zu gerne mal auf so einen idiotischen Zweibeiner abfeuern würde.

Klar, ich würde nicht grad die emotionale Konfrontation wählen, denn so macht der andere ja eh grad dicht. Aber wenn der mir dumm käme, dann würd ich's dem schon geben ... so stelle ich mir das vor ...

Und mit etwas Abstand betrachtet: Was um Himmelswillen geht eigentlich in all denen vor, die Zeug einfach wegschmeissen, obwohl sie doch genau wissen, dass unsere Kultur das nicht ok findet? Welche Arroganz und Ignoranz lassen diese Leute da raushängen? Mit verpasster Kinderstube hat das nichts mehr zu tun. Es fehlen mir einfach die Worte.

Einen Satz, den ich schon lange loswerden will, sähe ich einen: He, gib mir Deine Adresse, ich komme mal vorbei und schmeisse meinen Müll in deine Stube, ok!

Wie rechtfertigen diese Säcke eigentlich, dass sie meine / unsere Stube, die Natur, mit ihrem Abfall versauen, obwohl in der Stadt Zürich nun wirklich genug Abfalleimer rumstehen.

Ich denke, die lernen das wohl so schnell nicht mehr. Muss man mit Busse drohen, wie es einige meinen? Nun, da Kohle ja wohl bei den meisten nicht irgendwo am Hintern wächst, könnte es funktionieren - nicht, dass die dann was lernen, aber der Unwille zu zahlen dürfte doch ab und an einen Neuronenimpuls feuern, wenn sie grad mal wieder was fallen lassen wollen. Die Selbstverantwortung funktioniert ja nicht. Da sind viele offenbar keine mündigen Bürger, nicht mal Mitmenschen, sondern einfach nur Rosetten.

Oder eben, man könnte halt mal vorbeigehen und den eignen Müll bei denen abladen ... wird wohl gut aussehen, ein paar geknickte, noch halbvolle, ausgelaufene und klebrig eingetrocknete Red Bull Dosen zusammen mit einigen PET-Flaschen denen vors Designer-Sofa zu schmeissen ... darf auch gern eine Glace-Verpackung oder ein paar Chips-Tüten sein.

Ich kann nur sagen, mir darf so einer nicht unterkommen ... handgreiflich würde ich aus eigenem Antrieb nicht, aber wenn es der darauf anlegt ... es käme auf einen Versuch an ... und scheu bin ich dann sicher ganz und gar nicht.

Aber was soll's. Es macht mich äusserst wütend, so ist es. So belasse ich es mal mit diesem Blogeintrag. Bloggen ist ja auch ein Ventil ... damit es eben nicht handgreiflich werden muss. Der Intensität meiner Verärgerung konnte ich wohl genug stark Ausdruck verleihen ...

Und genauso kommt es - mit Indien :-(((

Gestern schrieb ich doch grad noch, dass ich befürchte, dass St.Florian regiert in Paris am Klimagipfel. Und genau so kommt's: Indien, mittlerweile drittgrösster CO2-Produzent, tritt auf die Bremse. Die wollen ihre Kohleproduktion gar noch verdoppeln. In der doof in die Kamera grinsende Minister meinte noch: Wir haben eine Milliarde Leute, die auch ein Anrecht auf persönliche Entwicklung haben.

Da ging mir also grad der Hut hoch und ich sagte zu mir spontan, so ein arrogantes Arschloch. Es geht mir nicht in den Kopf, dass ein Minister so einen Scheiss rauslassen darf.

Natürlich haben die Westler die Sauerei angerichtet. Aber es sollte doch auch so einem Knaller in den Sinn kommen, dass seine Leute das nicht auch noch nachmachen sollen. Und dann sagt der das, wo seine eigenen Leute bereits unter den verstärkten Niederschlägen und Überschwemmungen leiden. Die, denen alles wegschwemmte, würden dem wohl auch gern eine reinhauen. Bzw. sie würden ihm wohl klar machen, dass es scheissegal ist, wie es kam, dass das Klima nun hochschwingt. Wichtig ist nur noch, dass es nicht so weitergeht.

Diese Einzelmaske liess mich also wirklich grad die Fassung verlieren. Wie gehirngewaschen muss man sein, dass man so einen Schrott noch erzählen darf oder halt muss. Letzteres wäre ja noch viel schlimmer.

Und dann das Geld: Die Westler sollen/wollen 350 Mio USD bereitstellen, um Versicherungsprämien der Schwellenländer zu decken. Ich sagte ja, Gelddrucken können die ... aber ich sage schon beinahe resignierend: Zum Glück interessiert das Klima es hinten und vorne nicht, was wir da an bedruckten Papierchen finden. Zur Not gut aufzuwirbeln in Windhosen und Sturmböen. Da gäbe man die 350 Mio. doch grad als kontrollierte Investitionen in den Aufbau einer nachhaltigen Energieproduktion nach Indien. Aber eben, das ist die Art des Westlers: Man kann ja Geld nach Belieben drucken. Seit der Bankenrettung in der EU ist das wohl hoffentlich jedem bekannt. Wem nützte es? Den Verschwendern und Speichelleckern.

Es ist mir unverständlich, wie man Geld als Allerheilmittel einbringt. Die Gier nach Geld erzeugte ja erst dieses Schlamassel. Und nun Geld zur Kur? Das verschwindet eh nur in den Taschen derer, denen die Sintflut egal ist ... sie hoffen wohl eh nur, dass sie erst nach ihrem Tod eintrifft. Die VW-Bescheisser sind ja beispielsweise solche Ganoven.

Es ist mir klar, dass das Wirtschaftssystem, das uns alle mehr oder weniger ernährt, nicht so schnell geändert werden kann. Doch das interessiert das Klima netterweise - oder gerechterweise - auch nicht. Wir KÖNNEN sofort ändern. Aber wenn wir immer Geld als Ausrede vorhalten, oder eben St.Florian "wir waren's nicht, wir dürfen drum auch noch eins draufhauen." ist das unterste und primitivste Schublade. Das ist unterhalb jedes beleidigten Kindergarten-Leberwurst. Sprich Kinder: Die machen nach dem Krach zusammen weiter.

Aber Indien trötzelt und stampft schmollend vor sich hin. Es ist einfach unglaublich, die zweitgrösste Nation hat Sprecher, die auf höchster Ebene und an einem Klimagipfel so einen Scheiss verzapfen dürfen ... ich attestiere dem jetzt mal, dass er das sagen muss. Aber wie gesagt, dann ist's ja noch viel schlimmer ...

Da kommen Geistesgrössen aus jenen Land - aber eben, als Gesellschaft sind die schon noch sehr anders als wir. Kastensystem, Frauen sind wertlos, Glaube an Reinkarnation kann natürlich auch zu Gleichgültigkeit und Ignoranz führen ...

Wie auch immer ... es regt mich einfach auf: Dass man angesichts einer globalen Herausforderung IMMER NOCH nationalistische Eigenbrödlerei betreiben kann - wohlwissend, dass die Wirkungen dieser Herausforderungen schon innert 1-2 Generationen sich einen Scheiss um die eigenen Nationsgrenzen kümmern werden.

Und selbst wenn man egoistische ökonomische Gründe vorhält: Wenn die anderen sich dann mal um ihre klimabedingten Ausgaben und ihre eigenen Leute kümmern müssen, dann ist dann nix mehr mit viel verdienen und Handeln und Globalisierung. Denn es wird hoffentlich bei den anderen einsichtigeren Staaten die Erkenntnis aufkeimen, dass gerade die globalisierte Wirtschaft zu einem der grössten Klimaschädigern wurde.

Denn solange Transport von Soja und Palmenöl in die Schweineställe und Billigprodukteketten der reichen Europäer so billig ist, wird deswegen Urwald gerodet oder schlimmer noch wie in Indonesion abgefackelt. Nur damit bei uns jeder sein Schweinesteak billiger als einen Apfel kaufen kann.

Sorry - so, nun ist meine Energie mittles Tastatur in diesen Text transformiert worden. Aber es ist halt bei mir manchmal so, dass ich die Ignoranz manchmal einigen Leuten am liebsten aus dem Kopf schlagen würde ...

Drum halt wieder: Think globally, act locally.

Klimabrötchen in Paris - statt Gipfeli

Naja, wer hätte realistischerweise anderes erwartet. Die erste Woche ist um, und sie kommen nicht vorwärts. Wieso machen die das nicht so, dass die Länge der Konferenz nicht vordefiniert ist, sondern dadurch bestimmt wird, wann und wenn die Teilnehmer ein gemeinsames Ziel erreicht haben.

Aber genau das machen sie ja nicht. Diese Konferenz soll dazu dienen, ein Ziel erst zu definieren, sonst wäre das ja nicht so - oder eben so, wie ich gerade eben beschrieben habe.

Egal, was denn genau die Agenda dieser Konferenz ist - ich sage gleich, wieso mir das eigentlich nicht so wichtig ist -, man sollte das Ziel halt so formulieren, dass jenes erst dann erreicht wird, wenn alle Teilnehmer - von einer neutralen Stelle abgefragt - zufrieden mit dem Erreichten sind. Da wären natürlich die Bremsenden schnell zufrieden, aber die anderen, Kiribate, andere Inselstaaten sicher noch lange nicht. Da die Regel nun ist, dass sie alle sich erst dann wieder trennen, wenn auch diese Staaten zufrieden sind, wird es wohl lange dauern, und die Bremser müssen vorwärts machen, wenn sie je heim wollen.

Eigentlich sollte diese Konferenz ja so funktionieren wie das Konklave zur Wahl des Papstes: Alle Stimmenden werden eingeschlossen, bis sie sich geeinigt haben.

Nur so wären solche Gipfel zu kontroversen Themen überhaupt zielbringend.

Nun noch dazu, wieso es nicht soooo wichtig ist, was die da knorzen: Umweltschutz beginnt bei einem selbst. Tipps dazu gibt es derzeit zuhauf. Was ist das denn für eine Verhaltensänderung, wenn sie nur mit Druck von oben geschehen kann. So wird das nichts. Klar, finanzielle Erleichterungen oder Förderungen sind sehr begrüssenswert und motivieren auch. Bei mir ist es ja auch so: Ich würde gerne ein Elektroauto haben, aber ich kann mir so eines derzeit nicht leisten. Es muss ja nicht gleich der Tesla sein, wie ich ihn mir andernorts ja wünschte ... :-)

Also, Klimaschutz beginnt bei einem selbst - unabhängig davon, was andere einem aufschnorren sollen, müssen.

Think globally, act locally.

Wochen der Wahrheit - Klimagipfel in Paris

So, nun zeigt es sich, ob Staatenführer nicht nur die St.Florianspolitik beherrschen. Nun, die Schweiz gehört da ja auch dazu, zu den St.Florianern ... sicher nicht überall, aber dennoch: Solange ich Texte höre wie "andere machen ja weniger", "wer soll das denn bezahlen", "wir können doch nicht was machen, was die EU nicht macht", "es macht keinen Sinn, alleine was zu machen", "wir können das nicht alleine lösen" ... ist es St.Florian. Sagt es ein Staatsführer von sog. Drittweltländern, dann ist das nachvollziehbar und verständlich. Da gilt es, mit Bildung nachzufassen. Doch ich glaube, dass die Völker schon wesentlich weiter als ihre Führer.

Ich verstehe zum Beispiel nicht, wieso man auf die Ewiggestrigen warten muss, die halt verpennt haben, dass Wind und Sonne die Schlüssel sein müssen. Auf deren Fehlinvestitionen muss man in der Lage nun wirklich nicht mehr achten - dass Fossiles enden muss, ist ja schliesslich länger bekannt als die langen Investionsgarantie-Perioden, also 30 Jahre und mehr. Wenn die nun als Firmen Konkurs gehen, ist mir das auch egal. Die Mitarbeiter machen ja eine Firma aus, und die sollen Stellen finden in Firmen, die sich ausschliesslich mit Erneuerbaren beschäftigen. Damit schadet man niemandem. Und ein derartiger Radikalschnitt läge wohl schon im Ermessensrahmen unserer Regierungen.

Äussert ein sog. hochentwickelter Staat all die Bedenken, ist es St.Florian. Denn Gelddrucken können die ja, um Banken zu sanieren, mit Konjunktur- und Strukturprogrammen Geld in oft korrupte Taschen zu pumpen, Verantwortlichkeiten und Eigenverantwortung abzunehmen - natürlich alles aus dem Grunde der Förderung. Gut, das ist an sich alles egal.

Jetzt geht es um etwas, was selbst endlos laufende Gelddruckmaschinen nicht zurückbringen kann ... die Lebensqualität in der Atmosphäre dieses Planeten. Zum Glück eigentlich kann sich da keiner mehr rausreden, obwohl sie es noch probieren. Wenn in Peking die Luft zum Schneidern dreckig ist, ist das Wetter. Wenn die CO2-Rate in der Luft schon über 400ppm ist, ist das Klima. Und Klima ist halt global. War's schon immer, nicht die die vermeintliche förderliche Globalisierung. Bzw. die an sich ist ja nicht das Problem, sondern wie das interpretiert wird: Wenn Globalisierung bedeutet, dass man gegen lächerlich geringe Gebühren Materie um die Erde karrt - und das eben nicht klimaneutral - dann gehört die Globalisierung auf den Misthaufen der Sozialexperimente. Und soll mir keiner sagen, es sei kein Experiment. Solche gibt es immer wieder ... ob wir's wissen oder nicht, spielt da keine Rolle. Das Experiment Kommunismus scheint auch schon auf dem Misthaufen vor sich hin zu kompostieren.

Der Kapitalismus ist in den letzten Zügen - ja genau. Denn: Jetzt wird spekuliert, dass künftig in allen Berufsgattungen 50% der Jobs durch Roboter und Elektronik ersetzt werden. Und warum? Um aus kapitalistischer Hinsicht effizienter zu sein? Die Reichen noch reicher zu machen? Für welchen Zweck den effizienter sein? Das ist das Ziel? Eben, Reiche noch reicher zu machen, Arme noch ärmer. ECO hat grad heute abend noch schön gezeigt, wie Geld quasi aus dem Nichts entsteht. Keine reale Grundlage mehr, nur noch Phantasiekonstrukte. Deren Fehler müssen wir dann ausbaden - und zwar die meisten sehr, sehr real.

Denn: Was passiert eigentlich mit denen, die von Robotern abgelöst werden? Wo werden die entsorgt? Kriegen sie ihren Lohn dennoch? Euthanasiert? Das Experiment Kapitalismus funktioniert ja jetzt schon nicht mehr. Gerade siehe Klima.

Nun, ich bin gespannt, ob die St.Florianspolitik in Paris am Schluss doch nur Augenwasser erzeugt. Das wäre mir zur Not noch egal - aber wenn dann einer der reichen Staaten wie USA, Schweiz, nach wie vor sagt: "Wir können aus wirtschaftlichen Gründen doch nicht alles übern Haufen werfen" - dann werde ich trotz meiner bekannten Gelassenheit schnell etwas echauffiert ... klar können wir das, wer denn sonst, wenn nicht wir.

Denn beim eventuellen Weltuntergang bzw. grosser Hitze und Stürme ... da sind dann alle gleich. Eigentlich das einzige, was mich hoffen lässt. Dass die sicher nicht CO2-neutral angereisten Staatenführer, obwohl meist überaltert, es doch endlich raffen, dass ihre Familiennachkommen alle von ihren Egoismen betroffen sind. Da hilft dann keine Partei- oder Clanzugehörigkeit.

Muss denn erst sowas passieren wie mit dem IS? Wenn man bedenkt, wie der plötzlich Staaten Schulterschlüsse begehen lässt ... und dabei ist der noch gar nicht lebensbedrohend. Und was die sich individuell denken, was sie hier tun, entzieht sich zwar meiner Ratio, nicht aber meinem Verständnis. Und genau deshalb sind vielleicht ja diejenigen, die die Rolle des Buhmanns übernehmen - damit sich andere mal zusammennehmen. Auf jeden Fall sind sie ein kleines Problem und werden sich schon wieder einordnen ... wenn es heiss wird auf dem Planeten. Denn auch die können nicht weg ... wenn das System dann garstig wird für alle, dann ist es dummerweise zu spät, denn die Ausgleichsmechanismen haben dann ihre Kapazität erschöpft. Um das System wieder in eine Homöostase zu bringen, wird es zuerst mal kräftig rumpeln - und die vorhergesagten 350 Millionen Klimaflüchtlinge erzeugen.

Die werden dann die Pegida-Deppen etc einfach wegfegen. Lokalpolitik wird dann definitiv enden. Wetter ist lokal, Klima ist global.

Wann lernen das alle auf diesem Planeten ... Think globally, act locally.

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