Bolsonaro sollte abgefackelt werden ...

... ich gebe zu, dass ich das wohl tun würde, begegnete ich dem ... es ist mir egal, dass er nur die Spitze des Eisbergs ist ... aber wenn einem die Macht gegeben ist, etwas zu ändern oder eben in die eine oder andere Richtung zu lenken, so erwarte ich schon, dass es in eine förderliche Richtung für die Welt gehen soll ...

So ist es. Ich habe keine Worte für so einen. Aber ich habe auch keine für unsere Politiker ...

Der Mensch ist halt mehr als eine 1-Sinn-Maschine

Dieser Artikel von heise heute verwundert mich überhaupt nicht.

Immerhin, wenn die US Navy GUIs auf Touchscreens rückgängig macht, kann wohl niemand behaupten, die seien rückwärtsgewandt - zumindest nicht in technischer Hinsicht.

Es ist doch klar, dass der Mensch, der Hunderttausende von Jahren 5 Sinne herausgebildet hat, sich von tumben seichten GUIs mit nur visuellem Input unterfordert fühlt. Nur weil 2007 Herr Jobs die Wischerei als Interaktionsmodell einführte, heisst das ja noch nicht, dass es überall geeignet, geschweige denn fehlertolerant ist ... und schon gar nicht, wenn es um eine möglichst sichere Bedienung eines Geräts geht.

Die Hände und das Gehirn sind mehr als Bildverarbeiter, bzw. wenn man seine übrigen Leistungen wie Haptik, Geruch, Akustik und Erinnerung der Positionen von Fingern an einem bestimmten Griff brach liegen lässt, unterlässt man die Nutzung zusätzlicher, redundanter und simultaner Sicherungsfeatures, die der Mensch dank seinen 5 Sinnen bei jedem Handgriff quasi parallel oder im Multitasking mitlaufen lassen kann.

Bei Wischerei-GUI-Geräten kann man mit echten Tasten die Fingerkuppen als 2. Sicherheitskanal nutzen. Das ist das, was über programmatisch aufblasbare Miniaturtaschen ja auf Touchscreens hoffentlich kommen wird. Dann ist das GUI dann wieder nur ein Kanal, die Haptik der zweite. So, wie der Mensch alle IT-liierten Geräte bis vor Jobs gebaut hat ... aus guten Gründen. Es müssen halt immer zuerst Unglücke passieren, bis auf wahre Erfahrung zurückgegriffen wird.

atupri IT scheint unfähig zu sein

Wenn uns schon alle für die Nutzung eines Dienstes ins Internet drängen ... dann sollte man diesen IT-Bereich aber auch im Griff haben.

Die Krankenkasse atupri scheint das nicht zu können.

Ich will mich seit 2.5 Wochen für deren online-Desk registrieren, das einzige, was ich zu sehen bekomme, ist dies:

Auf meine Anfrage beim Support ... "Ja, das ist leider so. Alternative Wege zur Registration gibt es keine. Probieren sie es einfach später wieder."

Wie peinlich ist das denn, für eine Multi-Million Company? Worauf darf man denn da noch schliessen? Dass deren ganze IT nicht funktioniere? Oder dass dieses Frontend einfach keine Priorität hat? 2.5 Wochen ohne Problembehebung hinterlässt schon ein mulmiges Gefühl ...

Wenn ich mir das erlauben würde mit meinen Produkten ...

Cop Mode bei iPhones - Danke, wusste ich nicht

In meinem Artikel über Apples Face ID schrieb ich ja, dass ich es sehr problematisch finde, wenn ein Gerät etwas zur Autentifzierung benutzt, das man nicht 'unerreichbar' machen kann: also biometrische Merkmale.

Die Face ID ist ja das Paradebeispiel ... das Gesicht kann man nicht mal eben weglegen ...

Und siehe da, so ist es geschehen ... dieser News-Artikel beschreibt, was in China einigen Leuten passiert ist. Klingt genau so wie es in Stanley Kubricks Clockwork Orange bereits 1971 als Dystopie prognostiziert wurde.

Auch in jenem Artikel steht allerdings drin, dass Apple seit dem Touch-Sensor - und danach der Face ID - jedem Gerät einen schnellen Shortcut verpasst hat, mit dem man diese biometrischen Methoden abschalten kann, so dass das iPhone danach konventionell über eine Passphrase entsperrt werden muss.

Man muss also noch die Hände am iPhone haben, bevor einem die Aggressoren das iPhone entreissen können. Und zählen muss man können, denn 5x hintereinander etwas zu drücken - diese Ruhe muss man dann noch haben. Also besser im voraus einstellen, den Cop Mode ...

Wusste ich nicht. Danke, dass bei Apple Leute auch so denken.

Dringend gesucht: Flötotto Flowerpower Standventilator

Vor ca. 3 Jahren habe ich beim Umzug eines guten Freundes bei ihm diesen Ventilator entdeckt, der mich sofort geflasht hat: Ein Standventialtor, der einfach in jeder Geschwindigkeit absolut geräuschlos ist! Genau das, was ich seit Jahren suche. Leider liess sich mein Freund nicht erweichen, mir sein Exemplar zu verkaufen.

Meine besten Ventis sind derzeit die Silent-Modelle von Rowenta, die aber allesamt mindestens Windgeräusche machen. Ich weiss wirklich nicht, wieso keiner ein Gerät herstellen will, dass absolut geräuschlos und doch noch erschwinglich ist. Dieses Modell zeigt doch, dass es geht. Sowas verstehe ich jeweils nie. Wollen die Kunden denn wirklich, dass man einen Fan hören muss? Also ich nicht.

Bisher hatte ich weder Ahnung von Preis, Hersteller noch sonstwas. Jetzt aber ist es klar, das Teil heisst Flötotto Flowerpower Standventilator.

Warum in den nirgendwo mehr zum Kaufen finde, weiss ich nicht.

Ich bin dankbar um jeden Hinweis, vielleicht kann mir jemand einen verkaufen? Farben sind natürlich zweitrangig, wenn ich wählen kann, sind es Gelb, Organe, Rot und Blau.

Vielen Dank für die Mithilfe!

Wieso tut Madonna sich das an?

Gestern habe ich nebenbei den ESC geschaut und damit auch den Auftritt von Madonna. Der war grottenschlecht - vom Gesang her ... es fiel wohl sicher jedem auf. Fremdschämen.

Ich war daher gespannt auf den Kommentar von Sven Epiney, der ja der Kommentator der SRF war. Erwartungsgemäss liess er mit keinem einzigen Wort seinen Eindruck verlauten. Professionell.

Barbara Schöneberger im Deutschen TV sagte in der After-Show Party dann "jeder sang besser als Madonna". Stimmt aus meiner Sicht.

Ich fragte mich schon während Madonnas Auftritt "Wieso nur?". Wie sollen dich deine Fans denn in Erinnerung behalten? Immerhin sollen den ECS ja 200 Millionen Leute sehen ... als alternde Frau, die nur noch von ihrem Ruhm lebt? Für sich? Die sich erlaubt, minderwertige Qualität abzuliefern? Alle Fans lieben ihre Musik, ihre Qualität, auch ich teilweise. Und dann das.

Dieser Auftritt - er demontiert Vorstellungen. Das ist ja an sich nicht schlimm. Doch gerade bei Musik gehört halt die Emotion so inhärent dazu, dass man sie nicht abtrennen will. So war ich einfach enttäuscht, dass Madonna "es nicht mehr bringt". Ob sie das auch weiss oder sich eingesteht? Sie hat klargestellt, dass sie vorbei ist im Musikgeschäft. Ob sie das so wollte?

Im Leben kommen manchmal Ereignisse, in denen man sich entscheiden kann, wie man weitergehen will. Ob man festhalten will an der Vergangenheit und zur Gänze nur noch in ihr leben, oder ob man die Vergangenheit in Ehren ruhen lässt und für sich klärt, dass das eine Warheit war. Die aktuelle Wahrheit ist aber möglicherweise oder fast sicher anders. Es ist die Gegenwart. Und wenn sie sich selbst anhört, wird sie sicher wissen, was es geschlagen hat.

Ich hoffe es für sie - ich hoffe es aber natürlich auch für mich. Dass ich immer klar sehe, was meine Warheit und was die aktuelle Wahrheit ist. Damit ich in der Gegenwart leben kann.

Kreditkarten Ärger - Diesmal mit 3D Secure

Ich ärgere mich ja schon lange mit gewisser Regelmässigkeit darüber, dass sich Kreditkarten-Firmen wie MasterCard und Visa einen Dreck um die Sicherheit ihrer Systeme scheren - in dem Sinne, dass sie die Nutzung der Karten nicht wirklich auf Rechtmässigkeit absichern.

Ich habe eine Kreditkarte, explizit nur für Online-Zahlungen, herausgegeben von UBS. Vor Monaten hat die UBS nun die UBS Access App rausgelassen. Eine tolle Sache, funktioniert ja recht gut - nur: Sie schützt nicht!

Eine KK-Zahlung über Amazon, GoDaddy, SSL.com, sogar Deutsche wie Hetzner oder noch prominenter die SBB können meine Kreditkarte immer noch belasten, ohne dass ich eine Benachrichtigung bekomme.

Heute habe ich mich wegen Abklärung einiger unklarer KK-Belastungen wieder mal mit dem Kram rumgeschlagen und - weil es halt immer noch dieselbe Misere ist - mich in die Warteschleife der UBS-Card-Zentral gehängt, um das mal wieder telefonisch zu klären zu versuchen.

Ich wollte nur wieder mal wissen:

1. Wieso wird 3D Secure nicht von allen Services benutzt, bzw. wieso können Amazon und Konsorten meine KK immer noch belasten, obwohl ich 3D Secure an habe?

2. Kann ich wenigstens diesen Services die Autorisation automatisiert verweigern, wenn die 3D Secure nicht nutzen wollen?

3. Wer wird da eigentlich vor wem geschützt?

Die Antworten sind nach wie vor konsumentenunfreundlich.

1. Die Services erfahren, dass die KK 3D Secure aktiviert hat. Sie müssen sich aber nicht darum kümmern, die KK-Nummer, das Ablaufdatum und die 3-stellige Sicherheitsnummer reichen. De facto also: Wenn KK-Daten von Hackern abgegriffen, vertickt und benutzt werden - die KK vom Benutzer noch nicht gesperrt wurde - interessiert das Amazon und eben die SBB einen Dreck. Ärger und Zeitaufwand der KK-Abrechnungskontrolle werden also nach wie vor dem Konsumenten aufgebürdet. Und dann wollen die erst noch Auslandsspesen im 2%-Bereich kassieren, dafür, dass sie ihren Job nicht machen.

2. Nein. Zumindest bisher nicht. Die Dame beim UBS Support meinte, dass es nun gesetzlich kommen solle - wann? Bald. Also eventuell nie - meine Interpretation.

3. Wenn also meine KK-Daten irgendwo in Südamerika benutzt werden, beispielsweise bei Amazon, so geht das einfach durch, ohne dass ich die Nutzung autorisieren müsste. 3D Secure schützt nur die Banken, indem sie meine Telebanking-Aufträge an die Bank absichert - mithin also einfach ihre Haftung gegen Hacking. Aber wenn wir KK-Kunden die Dummen sind, da nehmen die KK-Firmen es nicht mehr sooooo wichtig ...

Fazit:

Die Kreditkarten-Firmen verdienen sich immer noch dümmst und dämlichst, auf Missbrauchsschutz pfeifen sie und überlassen ihren Kunden, missbräuchliche Zahlungen zu entdecken, geschweige denn zu verhindern.

Es gibt also nach wie vor als nichts Gescheiteres als eine Prepaid-Kreditkarte ... die allerdings an grosse Gestehungshürden gekoppelt ist - Geldwäscherei, ist schon klar.

Der Ärger geht also nach wie vor weiter ... es ist zum Rückwärtsessen

Ende der zweiten Staffel von Star Trek Discovery

So, nun ist auch dieser Faden abgebissen ... Star Trek Discovery, die Zweite. Man schaut, man liebt die Charaktere, man ist gespannt auf die Story – denn es muss ja alles in den Serien-Kanon passen, dass nach all dem Kram Captain James Tiberius Kirk erscheint, mit einem Spock mit von der Partie – und nie wurde auch nur ein Wort einer Discovery oder einer Michael Burnham erwähnt.

Gut, das bedeutet bei mir nichts, ich habe die Star Trek TOS nie wirklich intensiv geschaut, es kann also sein, dass da die aktuellen Charaktere schon noch vorkommen werden bzw. vorgekommen sind.

Dass die Studios andauernd Prequels machen müssen, erscheint mir oftmals total idiotisch, denn diese Storylines werden ja meistens wohl erst entwickelt, wenn man den finanziellen Erfolg der Serie sieht und die Zitrone so stark wie möglich ausquetschen will. Nur eben, dann muss der Kram nahtlos an die zuvor erzeugten, danach spielenden Handlungsstränge passen. Und wenn nicht, gibt es tonnenweise Kritiken von Leuten, die Unterhaltungsserien mit einer verbrieften Historie oder der Realität verwechseln ...

Auf jeden Fall ist nun klar, dass die Geschehnisse um die Discovery von allen Überlebenden unter Strafandrohung geheim gehalten werden müssen. Klar, so kann man diese ganzen beiden Staffeln in den ST-Kanon integrieren. Diese Story hat im Finale zusammengeführt, was danach seit Kirk ja dann bekannt war.

Mir hat es gefallen, die Storyline, fast alles halt. Ich mäkle nicht an 'Kanon-Verletzungen' rum, es ist mir nicht wichtig - wie ich schon beim ersten Staffelende schrieb.

Mir geht es um gute Unterhaltung und eine möglichst unvorhersehbare Handlungsstränge.

Interessant ist ja nun, dass ST Discovery eine 3. Staffel erhalten solle ... was war zuerst da, das Wissen um diese 3. Staffel oder das Ende der 2. Da man im Standard-Universum nicht mehr über die Discovery reden darf, ist diese 3 Staffel entweder ohne jegliche Schauspieler und Rollen der ersten beiden Staffeln, oder, die 3. Staffel wird total zum Spin-off, indem es die Story jenseits des Ereignishorizont der schwarzen Lochs zeigt. Damit wäre jene Staffel auf jeden Fall komplett losgelöst von TOS und TNG etc. Das eröffnete meines Erachtens viele und völlig neue Möglichkeiten.

So oder so, es freut mich, dass es eine 3. geben wird. Denn das Ende der 2. ist halt schon ein Ende ohne Wiederkehr - weil's der Kanon verlangt. Ein Happy End hatte sie ja, das ist mir in diesem Falle schon wichtig - Spock erkennt das 7. Zeichen, das ihm ein Weiterleben von Michael signalisiert. Man kann also weitere Seasons über ST Discovery machen - so à la Singel-Episoden, abgetrennt von diesem Universum ... denn bisher sei noch keine Materie in diesem Universum wieder aufgetaucht, nachdem sie in ein Schwarzes Loch gefallen ist.

Ich danke, dass es diese Space-Opera überhaupt immer noch gibt. Denn für mich ist ST halt schon etwas, was ich gerne effektiv erleben würde. Seit ich das erste Mal irgendwas mit Science-Fiction sah ... und muss nun wohl fast ein Jahr wieder warten, bis Star Trek Discovery weitergeht ... wo und vor allem wann im Theater des ST-Universums ... das wird das spannende Neue dann sein ...

PS: Man sollte vorsichtig mit Abkürzungen sein ... drum nehme ich nicht STD ... denn andernorts heisst das Sexually Transmitted Disease ... so schlimm war ST Discovery jetzt nicht ... ;-)

Keine Zensurpflicht für Schweizer Internet-Provider

Das Bundesgericht hat offenbar heute verfügt, dass eine Swisscom oder irgendein anderer Internet-Provider nach wie vor nicht verantwortlich gemacht werden kann für das, was die User machen.

Wenn ich als Internetler also einen Video anschaue übers Swisscom-Netz, der (natürlich) jemandem gehört, der dessen Nutzung definiert, so darf das der Swisscom egal sein.

Ich finde das richtig. Analogie Strassenverkehr: Die Strassen werden gebaut. Was darauf fährt, ob legal, illegal, gepimpt, veraltet, dreckschleudernd, laut ... ist dem Strassenbauer egal. Für Nutzungsfehler ist die Polizei zuständig.

Es käme wohl keinem in den Sinn, den Staat dazu zu verdonnern, dass er technisch verhindere, dass eine Dreckschleuder auf die Strasse gelangen kann. Weil es einfach nicht machbar ist.

Denn gebenüber der physischen Strasse gibt es im Internet ein Fast-Allerheilmittel: Das VPN. Wird der Druck seitens der Rechteinhaber stärker, weicht man halt auf ein VPN oder TOR aus.

Ob man einem Künstler, einer Produktionsfirma den nötigen Respekt zollt, indem man zahlt, hängt von der ethischen Einstellung des Internet-Users ab. Von nichts anderem.

Webinar: Harald Lesch über das Kapitalozän

Ich bin ja nicht nur Fan von Harald Lesch ... ich bin genau gleich eingestellt wie er ... bin nur wenig jünger als er und halt kein Professor. Unterrichten, das tue ich ja schon auch ... Nicht, dass es den Professor bräuchte ... nennt Lesch die Bologna-Reform doch "das Resultat schlechter Verdauung", ein Irrsinn ... da erinnere ich mich doch an meinen Blogartikel von mir "Was wir alles der Wirtschaftlichkeit opfern" ...

Sein Satz "letztens bin ich auf allen Vieren deprimiert aus dem Bett gekrochen, weil in Brasilien einer gewählt wurde, der in den Tropenwäldern demnächst ein Kettensägenmassaker veranstalten will" trifft meine Bestürzung über den Umgang der Menschen mit der Mitwelt ziemlich genau.

Dabei muss ich natürlich nicht nach Brasilien schauen ... in der Schweiz will der Bundesrat doch aktuellerweise tatsächlich das bescheuerte Problem der Staus während der Rush Hour mit einer no bireweichere Idee "bekämpfen": Die grossen Autobahnen müssen 6-spurig werden. Und das in der Schweiz, wo es nun wirklich nicht mehr viel Platz gibt, der nicht dem Auto untertan gemacht wurde. Wie wenn es gottgegeben wäre, dass man Staus hat. Bzw. die Gründe, wieso es Staus überhaupt gibt, werden ignoriert, schulterzuckend akzeptiert, als alternativlos hingenommen. Das ist einfach Bullshit. Mir fehlt da jeglicher Humor.

Harald Lesch geht ebenfalls noch auf die Idiotie des Pendelns ein ... und wieso das Pendeln überhaupt zustande kommen musste ...

Wenn ich mir vorstelle, wie oft Lesch schon gegen die Windmühlen angesprochen haben mag ... ich bewundere, wie er durchhält und die Thematik mit Humor dennoch immer wieder an den Mensch bringt. Das geht wohl auch nur, weil er sich zum Glück erlaubt, sehr, sehr deutlich, direkt und klar zu sein: Die ferne Lithium-Gewinnung für unsere eMobilität ist "Scheisse" ...

Sein global vernetztes Denken, seine Assoziationen ... "sehen Sie sich an, was wir anstellen. Und wir alle werden es bezahlen. Nicht unbedingt mehr du, aber deine Urenkel ganz sicher".

Es ist aber sehr starker Tobak. Und Lesch wird noch klarer, in der Fragerunde. Zum Beispiel das persönliche CO2 Konto. Es geht nichts mehr unpersönlich. Es gibt keine Ausreden mehr.

"Stellen Sie sich bei jeder Unternehmung die Frage, ist das sinnvoll?" Und es wohl einfach mal sein zu lassen. Und vor allem, endlich die Privatisierung und Ökonomisierung allgemeiner Lebensbereiche wieder aufzugeben. Er erklärt einleuchtend, wieso es bescheuert ist, Transport, Energie, Pflege, Wohnen kapitalistischen Privatwirtschaftlern zu überlassen. Denn dann geht's um Virtuelles, Zahlen auf Bankkontos einiger weniger. Die Natur, der Mensch sind aber real. Wieso haben die Menschen es zugelassen, dass egoistische Kapitalistengier gemeinnützige Dienste und Angebote übernehmen konnte.

Auf den Einwurf, die Lösung sei "Gummis verteilen" (sprich Geburtenkontrolle), wird Lesch unmittelbar sehr eindringlich, wenn nicht gar giftig, fast schon gehässig. Mit aller Verve weist er den Frager zurück: "Das ist soo billig". Nicht die anderen sind zuviel, wir sind zuviel und verbrauchen zuviel. 500 Millionen Europäer. Wir, die Europäer, Amerikaner, Japaner und Australier haben das Probelm geschaffen.". Dies müsse man sich vor allem anderen mal wirklich eingestehen.

Die soziale Wärme ist ein Mass für den Energieverbrauch pro Mensch. "Ein BRDler verbrauche 125kWh pro Tag, der Chinese 40 kWh, der Inder 20 kWh. Was glauben Sie, wenn die unseren Lebensstil erreichen? Das war's." "Wir müssen da runter und die nicht da hoch". Lesch demontiert diesen Einwurf dramatisch und klar. Selbst wenn Geburtenkontrolle was wäre, das wirkt zu spät, denn innert 20 Jahren müssen wir aus dem CO2 raus, denn sonst ist es zu spät. Gummis kämen in jedem Fall zu spät. "Ein Sudaner mit 10 Kindern lebt immer noch ökologischer als jemand, der in der Lodge irgendwo in Grünwald lebt."

"Der Glücksindex der Bhutanesen habe sich durch die Einführung des westlichen Lebensstils verändert." "Mehr Handies, mehr Kaffee habe dazu geführt, dass sich der Bhutanese unwohl fühlt, weil der Zeitdruck zugenommen habe." Der Staat Bhutan hat als einziges Land der Welt statt der Bruttosozialproduktes einen Glücksindex als Mass für das Prosperieren des Landes.

Ein absolutes Hinhören-und-Verstehen-Muss: Das Kapitalozän. Punkt. Gerade für die, die nichts vom Klimawandel durch den Menschen halten ... aber ob die das ertragen würden ... ein empathischer Mensch hat wirklich seine liebe Mühe, soviel Fakten und vernetzte Betrachtungen zu ertragen. Mir ging es jedenfalls so, obwohl ich diese Fakten ja schon kenne. Die Betroffenheit und Verantwortung kann ich bei mir nicht wegdrücken.

Doch nicht nur HÖREN, sondern vor allem HANDELN. Mit wissenschaftlichen Daten von Scinexx als Basis - Empfehlung von Harald Lesch.

Ein Nebenschauplatz ist da grad die Meldung, dass doch tatsächlich die Basler Stadtregierung die Stirn hat, Jugendliche mit Strafen zu bedrohen, weil die nicht am Samstag, sondern unter der Woche fürs Klima protestieren gehen und dafür natürlich schwänzen müssen. Wie kann man jemanden bestrafen, der sich für die eigene Zukunft engagieren will, die der Strafer ja nicht mehr erleben wird ... lächerlich.

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