Greenpeace an der CS GV

Dass ich Greenpeace Mitglied bin, ist an sich bekannt und sei einfach eingangs grad mal deklariert. Für einen Aktivisten bin ich eh zu alt und habe sowieso Höhenangst ... also nix mit Abseilen und so.

Ich nehme deren Einsatz auch nur als Anlass, über die CS zu schreiben. Ich bin selbst CS Kunde, habe aber keine Aktien. Ärgern tue ich mich im unmittelbaren Alltag an den versteckten Abzockgebühren, die die CS mindestens mir als einem Winzkunden auferlegen: Letztens "musste" ich - oder wurde ich freundlich genötigt -, ein sogenanntest Bonviva Programm abzuschliessen. Das hatte man mir schon vor Jahren angetragen, aber durch die andauernde 0%-Politik der EZB zahlt die CS auf meinen Konti de facto 0% Zins, verlangt aber seit wenigen Jahren Kontoführungsgebühren, die sie vorher (ab einem gewissen verwalteten Vermögen) nicht erheben wollten.

Die Nötigung ist die, dass ich "dank" Bonviva nun weniger stark abgezockt werde als ohne. Wohlgemerkt, gemolken werde ich - einfach weniger stark.

Nun kann man sagen, ein Konto bei einer Bank braucht's halt und die anderen Banken seien wohl auch nicht besser. Wenn dann aber der Führungriege Boni versprochen werden, die jeglichen Realitätsbezug vermissen lassen, dann verstehe ich eigentlich nicht, wieso ich als Kleiner ausbaden muss, was andere nicht zu meinen / aller Gunsten korrigieren können: Dass halt eine voll verblödete Geldpolitik herrscht in der EU. Die CH ist dem natürlich unterworfen, denn alle unsere Handelspartner sind ja in der EU.

Eine Rechnung: Sagen wir mal, die CS hat 5 Mio. Kunden. Kleinkunden gemeint. Meine Gebühren für die Kontoführung sind derzeit jährlich ca. CHF 150. Angenommen, das wäre bei all den 5 Mio. so, dann sind das CHF 750 Mio, die sie da reinholen für eine reine Computeranwendung. Nicht einmal eine Milliarde. Aber mehrere Milliarden gehen als Boni raus ... wie soll sowas eigentlich je passen? Und mir muss die CS es ja abzocken "weil die Gesamtlage ja so schwierig sei ...". Tja, wieso dann nicht dort einziehen, wo es sich lohnt?

Eine Bank - vor allem wenn sie das Suisse im Namen trägt - insinuiert die Vertretung eines Landes, seiner Bürger im Sinne, dass sie eine Bank wäre/sei für alle Schweizer. Sie ist es aber nicht mehr. Sie ist eine Bank für die reichsten Schweizer und Ausländer ... oder Investment Fonds, deren Fond Manager sich gar nicht mit Menschen, sondern nur mit Umsatzzahlen rumschlagen. Um denen zu geben, die schon viel zu viel haben ... gemäss dem Bonmot "der Teufel scheisst auf den grössten Haufen". Ich als Schweizer finde mich von der CS nicht vertreten ... weder als deren Inlandkunde noch als Schweizer im Ausland ...

Dass man Banken nicht per se einfach verteufeln kann, ist mir schon klar ... denn wie ich andernorts schon oft schrieb ... wem ist seine Rente egal? Wer kann auf die hoffentlich während des Arbeitslebens wachsende Anhäufung seines Rentenkapital verzichten, bzw. wer will darauf verzichten? Wer lässt eine Bank dieses Geld managen und wäre unzufrieden, wenn es nicht das Gewünschte abwürfe?

Wer hier sagen muss, ja Verzinsung ist wichtig, der akzeptiert das Credo des Kapitalismus. Und da beisst sich dann die Schlange oder gerne auch Katze in den eigenen Schwanz. Bitte Intelligenz anwerfen, um das mal durchzudenken ...

Ich beobachte die Sache mit der Dakota Access Pipeline dank DemocracyNow.org etwas genauer ... die Bank CS ist nicht der Schlüssel dazu, diese Pipeline zu verhindern. Das war Obama und das wurde nun von Trump rückgängig gemacht. Aber die Bank ist ein Puzzlestein in der kapitalistischen Rechnung, ob es sich lohnt, sie zu bauen. Denn man muss dafür ja Investitionskapital anhäufen. Wenn jeder Geldgeber sich mal überlegen würde, ob er - trotz eigenem Erfolgsdruck gegenüber irgendwem - den Kredit sprechen will, ihn gar verweigert, dann kämen solche Projekte nicht mehr zustande.

Experten sagen ja, dass sich eine andere Sünde Trumps, die Glorifizierung / Monetarisierung von "Clean Coal", zum Glück nur darum nicht mehr verwirklichen lasse, weil andere Techniken mittlerweile billiger seien. Kurz: Es lohnt sich nicht mehr. Das ist das scheinbar einzige, was Kapitalisten interessiert.

Gut, wenn dem so ist: Wir Kleine kommen dem nie bei. Wenn ein Trump USD 140 Mio. verdient in einem Jahr, dann ist das einfach nicht mehr vermittelbar, wenn man die Ansprüche eines bequemen und sicheren Lebens eines Körpers zugrunde legt. Merkwork: Wieviele Steaks kann man täglich essen? Wieviele Häuser kann man sinnvollerweise zugleich besitzen / benutzen wollen? Und zuletzt: Kann man sich Gesundheit kaufen? Oder bis wie weit? Wozu braucht ein Mensch soviel Geld? Und ich meine brauchen für Persönliches. Gut, man kann darunter natürlich auch die Einflussnahme auf andere zählen, was sich mit Geld halt meistens machen lässt. Doch das meine ich jetzt nicht.

Aber wir Kleine haben mit den Reichen etwas gemeinsam: Wir sind oft Eltern und wünschen unseren Kindern eine schöne und sichere Zukunft. Sting sang mal "i hope the Russians love their children too" ...

Meiner Meinung nach kann man nur so an Chefs von Läden wie der CS appellieren: "Wie soll die Welt aussehen, in der Eure Kinder leben sollen? Und was macht Ihr dafür, um das sicherzustellen?" Kann man globale Sicherheit für sich kaufen? Ein Trump kann sich in der USA in seinen Türmen verschanzen, aber nur schon Mexiko könnte ein heisses Pflaster werden ... Die in dystopischen Filmen oft gezeigte Ghettoisierung der Gesellschaft, das Abschotten der Reichen hinter stark befestigten Mauern ... wollt ihr, dass eure Kinder so leben müssen? Wenn der Rest der Welt sich gegen die wenigen Reichen erhebt, nützen auch Mauern nichts. Wenn die Welt verdreckt ist, ein ungesunder Platz zum Leben, so können sich die Reichen zwar Biotope bauen und hinter Mauern schützen .. aber ob das wirklich klappt ... abgesehen von der Aussicht der Kinder, sich zwar im Paradies, aber doch nur eingeschränkt bewegen zu können. Naja, vielleicht war's ja so mit Adam und Eva, damals im Paradies ...

Es muss also meiner Meinung nach die Generationensichtweise wieder in die Köpfe von Rohner und Konsorten rein. Es geht nicht an, dass man eine jetzige Generation von Indigenen in Dakota ignoriert. Es geht auch nicht an, dass man sich hinter den Text "wir sind nicht die grössten Investoren" oder "wir sind keine unmittelbaren Investoren" zurückzieht. Denn diese Leute würden wohl kaum gerne hören, dass sie den geistigen Horizont eines Autobahnkilometers hätten. Nein, die sind schon klever - sonst wären sie nicht dort, wo sie eben sind. Aber bitte, dann nützt doch Eure Intelligenz für förderliche Ziele und erkennt, wenn Eure Aktionen Schädliches verstärken oder gar initiieren. Eure Kinder, Enkel und Urenkel werden Euch danken.

Oder soll ich denen wünschen, dass sie an Reinkarnation glauben und in 50-100 Jahren nochmals kommen sollen, aber dann eventuell in Vietnam, Bolivien, Somalia oder irgendeinem anderen Land, das Eure Gedankenlosigkeit zerstört?

Soweit gehe ich nicht. Denn man weiss es ja nicht - nicht, was sie jetzt machen, sondern was sein wird. Man weiss nur, dass Projekte wie die DAPL heute das Leben von Menschen gefährlicher macht. Und dass gerade die Amis das wissen und selbst darunter leiden, beweist das Wasserproblem von Flint.

Bisher waren Leute wie Präsidenten von der Wissenschaft zu überzeugen, aber bei Trump bin ich mir da echt nicht sicher. Sollte es dem wirklich egal sein, wie die Enkel seiner Tochter leben werden? Er ist schon 70, er wird - ohne Wissenschaft, sprich Medizin - wohl bald ableben. Dank Medizin, die er sich ja leisten kann, wird er es noch etwas länger machen. Wissenschaft unterdrücken, aber dank ihr länger besser leben können/wollen? Also Wasser predigen, Wein saufen.

Der Typ ist schon eine dramatische Herausforderung an jeglichen Glauben an die Intelligenz des Menschen.

Dennoch: Er hat in Sachen DAPL die Zügel wieder gelockert, aber eine CS muss ja nicht alles mitmachen. Denn die Freiheit besteht ja unter anderem darin, nicht immer das zu tun, was möglich ist, nur weil es möglich ist. Solche Verzichtsentscheidungen sind jedoch die Resultate eines persönlichen, menschlichen Wachstums.

Dieser geschieht halt oder nur unter Druck - ist ja nicht neu. Und was bei Entscheidungen eines jedem Einzelnen nur Konsequenezn auf wenige andere hat, ist bei Institutionen wie Banken oder Präsidenten eben anders: Hier versaut eine Unterschrift das Leben oder die Lebensgrundlagen unzähliger anderer.

Rohner, Trump und andere sollten sich doch einmal vorstellen, dass ihre Kinder heute in eines der zuvor genannten Länder verschlagen wären und dort nicht rauskämen. Wie also sollte man dann seine weitreichenden Befugnisse nützen? Auf dass die Kinder dort ein angenehmes Leben haben? Oder halt doch alles nur nach dem Motto "Nach mir die Sintflut"? Nicht grad schmeichelhaft gegenüber dem eigenen Nachwuchs ... der doch mal die eigene Altersversorgung sein soll ... bei uns Kleinen ja ... bei Trump werden's dann halt eine Elite Hospital und Residence sein ... das ist ja das Dumme daran ... seufz ..

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

USA ist politisch ein Schurkenstaat

Die Regierung der USA reiht sich meines Erachtens nun schon langsam ein in die Reihe der Schurkenstaaten.

Wenn ein Präsident auf die Laune seiner Tochter hört, wenn ein Präsident vor einem halben Jahr in die Mikrophone schrie "i love wikileaks" und nun den CIA-Chef sagen lässt, dass Wikileaks ein feindlicher Nachrichtendienst sei, wenn ein Präsident Leute ausschafft, die legale Aufenthaltspapiere haben und seit Jahren da leben ... dann qualifiziert das problemlos für einen Schurkenstaat.

Was zeichnet die denn normalerweise unter anderem aus? Totale Willkür der Führung. Einschüchterung seiner Bürger. Genau das tut die Trump-Administration.

Es gebe zwar Leute, die sich sicher sind, dass Trump es kein Jahr lang schaffe ... aber eben, auch das darf sich erst beweisen ...

No other words.

Swisspass zum Zweiten ... eine Klärung aus der Praxis

Wie es so kommt - heute musste ich überraschenderweise an einen Termin, wo ich den Swisspass wieder einsetzen musste. Da ich auf einen etwas früheren Zug ging, hatte ich die Musse, im Zürcher Hauptbahnhof etwas zu schlendern - und fand dort einen Kondukteur, der offensichtlich grad eine Pause machte. So fragte ich ihn also, was es mit dem Swisspass so auf sich habe, wieso ich den zücken muss.

"Ich muss ihn erstens fühlen und zweitens das Foto prüfen können. Es sind schon Fälschungen im Umlauf, wo ein Foto überklebt ist." Ich war überrascht - die müssen also das Foto sehen? Ist das denn nicht auf dem Chip? Er: "Nein, auf dem Chip nicht, wir könnten es jedoch downloaden, was aber 1-2 Minuten gehe. Aber das Internet ist ja auch für uns nicht immer und schnell verfügbar. Zudem sind unsere Geräte schon drei Jahre alt und können noch einiges nicht. Es soll aber kommen."

Ich fragte, was er denn mit dem NFC-Leser überhaupt sehe: "Nur die Gültigkeit des Passes, es werde einfach rot oder grün." Kein Foto.

So verstehe ich nun schon, wieso die Kondukteure den Swisspass wirklich (noch) in die Hände bekommen müssen. Altbacken ist es dennoch. Aber er sagte ja "es wird kommen". Aber was? Das Internet schneller im Zug? Gerne. Auch für die Passagiere. Auf dem Interregio nach Aarau war jedenfalls kein Internet.

Selbst wenn der Chip auf dem Swisspass wenig Speicher hat, ein stark komprimiertes JPEG2000 oder ähnlich geht doch wohl rauf, ist ja erst noch nur Schwarzweiss. Dann wäre die berührungslose Swisspass-Kontrolle schon möglich ... wie auch immer. Es freut mich, dass die auch nur mit Wasser kochen, denn unsere 4tix-Gästekarten können schon lange ein Bild beim Kontrollieren eines QR-Codes eines Gastes mittels einem Handy liefern ... in Farbe ... aber halt auch nur, wenn Internet da ist ... und das braucht's ja, denn nur ein Server kann das fälschungssicher liefern ... eben, auch nur Wasser.

SBB Ärger mit Swisspass Kontrolle

Nun habe ich es nicht mehr verhindern können, dass ich für mein Halbtax-Abo halt auch einen roten Swisspass erhalten habe. Dass man das Auge des Kondukteurs als Remote-Control ersetzt hat durch einen Nahbereichsfunk ist ja das eine, dass man den Funk aber nicht nützt, ärgert mich jedesmal.

Konkret: Ich habe den Swisspass im Portemonnaie, und wenn der Kondukteur kommt, halte ich ihm ein Ticket oder das Handy und eben mein offenes Portemonnaie hin, damit er - neben dem Papierticket oder dem optischen QR-Code - ebenso berührungslos den Swisspass checken kann. Ablesen muss er ja nichts mehr vom Swisspass, weil nichts Relevantes mehr drauf ist. Da ich als Software-Entwickler ein NDA mit der SBB unterschrieben habe, konnte ich schon einsehen, wie die SBB den Swisspass nutzt. Da spielt das Äussere des Swisspass überhaupt keine Rolle mehr.

Da ich den Swisspass nicht jedesmal rausnehmen will, halte ich eben das Portemonnaie so hin, dass der Typ bequemstens seinen NFC-Scanner draufhalten kann - ohne dass ich und er Krämpfe machen müssen.

Dennoch wurde ich schon zweimal aufs Gröbere von den Kondukteuren angeschnauzt, dass ich gefälligst den Swisspass rausnehmen muss.

Und das ärgert mich teilweise wirklich masslos, denn wofür hueresiechnomal macht man denn Funk und damit berührungslose Karten? Trainiert die SBB ihre Kondukteure wirklich, den Swisspass in die Hand nehmen zu müssen? Das ist doch in jeder Beziehung ein Rückschritt gegenüber dem früheren Ablesen der Abo-Laufdauer. Und der Kondukteur muss sich sogar der hygienischen Gefahr aussetzen, dass er noch was aufliest - schliesslich könnte mein Swisspass absichtlich mit einem Kontaktgift - zumindest jedoch mit meinem eventuell krankmachenden Bakterienfilm überzogen sein. Wieso diese Knaller das hundertmal schnellere Auge gegen den umständlichen NFC-Leser austauschten und dann dieses Handlich vorschreiben ... bleibt wohl ein Geheimnis. Sowas nenne ich einfach missratenen Technologie-Einsatz.

Das Mobility-Auto kann ich mit simplen Ranhalten des Portemonnaies an die Scheibe des Wagens per NFC öffnen - mit dem Swisspass! Keine Berührung - so ist Funk. So will ich es haben.

Es ist mir an sich scheissegal, was die SBB auf dem Swisspass speichert - drum finde ich den NFC-Approach ja zu 95% richtig, aber dass die von mir nun wirklich verlangen, bei jeder Kontrolle den Pass aus dem schönen Fächli im Portemonnaie rauszuklauben, wo es doch zu beider Seiten Komfort und Schutz nicht mal mehr nötig ist ... das lässt mich nur den Kopf schütteln über den sogenannten Fortschritt. Wie wenn man nichts Besseres zu tun hätte. Und sich dann noch anschnauzen lassen zu müssen ... geht gar nicht.

Dringend gesucht: Arbeit, Auftrag, Job, Mandat

Diesmal ist der Blogeintrag sehr persönlich, bzw. nimmt einen einzelnen Menschen heraus, der sich neu orientieren will oder muss - nämlich mich selbst.

Ich habe letztens geheiratet und sehe mich nun auch einer anderen ökonomischen Verpflichtung gegenüber. Zudem wurde von einer Wirtschaftsförderung für mein gegenwärtiges Projekt die Anschubsfinanzierung verweigert.

Daher hiermit der Aufruf: in der Region deutschsprachiges Europa, Schweiz natürlich bevorzugt, aber auch Deutschland und Österreich suche ich eine bevorzugt teilzeitige Stelle, ein Mandat, zeitlich limitiert oder unbefristet. Es geht mir nicht um Geldoptimierung, sondern um ein finanziell angepasstes Leben in der neuen Lebenssituation.

Mein berufliches CV (Curriculum Vitae) findet sich nach diesem Link.

Es freut mich, wenn es Beachtung und noch vielmehr konkretes Kontaktinteresse auslöst.

Vielen Dank.

Industrie 4.0, Trump, Steuern, Grundeinkommen

Letztens kam bei meinem Lieblingstalker wieder mal der Philosoph Richard David Precht zu Worte. Er ist mir schon öfters aufgefallen, denn er stimuliert die Leute dazu, sich wirklich über die nähere Zukunft, 20-40 Jahre, Gedanken zu machen - und das nicht nur den Politikern zu überlassen, die dann sowieso schon tot sind.

Auch Trump wird das nicht mehr erleben, aber er wirft die Fragen auch auf. Die Industrie 4.0 bzw. der Optimierungswahn der bisherigen ökonomischen Parameter wirft das auch auf. Der Exportüberschuss der BRD ebenfalls.

Es geht um nicht weniger als die Entwicklung der Gesellschaften in den industrialisierten Weltteilen. Denn nach Ansicht Prechts werden in der näheren Zukunft 50% vieler Berufsleute schlichtweg keine Arbeit mehr haben in ihren Gebieten. Damit meint er nicht die Taxifahrer, die das schon in sehr naher Zukunft erleben werden, wohl auch nicht die Reinigungsleute, denen dasselbe blüht wie Fahrern aller Art wie auch Lok- und Schiffsführer, auch Bauern in der Feldbewirtschaftung.

Es darf wohl klar sein, dass diese Jobs innert viel weniger als der früher geschätzten Anzahl Jahre einfach durch Sensoren, Robis und KI ersetzt werden. Der Student, der Taxi fährt zur Finanzierung des Studiums, wird anderweitig nach Kohle suchen müssen. Uber, Tesla und all die anderen werden führerlose Fahrzeuge so anbieten, dass wohl nur noch wenige Flotten übrig bleiben, denn wer muss oder will schon ein eigenes Auto haben, das eh nur rumsteht und Steuern und Abgaben kostet, wenn man einen Roboterwagen auf Zuruf bestellen kann, der einen punktgenau von A nach B fährt und dann eben zurück oder zu anderen Aufträgen übergeht, ohne rumzustehen. Das wissen alle, auch die Autoindustrie. Deshalb ist diese Diskussion zu beobachten im Autoland Germany so interessant. Verpennt haben sie es ja fast, obwohl bei Tesla doch auch Mercedes drin hängt. Diese ganze Haupt- und Zulieferungsindustrie wird massiv verkleinern müssen. Es wird ihr gehen wie der Zeitungsindustrie. Das Internet, bzw. die Technologien darum herum, machen die traditionellen Riesen zu Davids.

Das sehen wir ja jetzt schon, und das ist für all die sogenannt Hochqualifizierten eben kein Ruhekissen mehr. Die Knautschzone wird dünner, denn IBMs Watson, Googles DeepMind, Amazons Alexa, bzw. die Experten-, KI- und BigData-Analysemaschinen dahinter werden die sogenannte "jahrelange Erfahrung" eines Menschen zu einer lapidaren Ausrede für Alte machen.

Ich gehöre auch zu den Alten mittlerweile. Auch ich habe 35+ Jahre IT-Erfahrung, als Softwareentwickler etc. Das war und ist noch ein anspruchsvoller Beruf, aber eben auch sehr automatisierbar. Programme herstellen ist etwas sehr Routinehaftes, etwas, was man getrost Programmen überlassen kann. Die Programme, die das können, müssen derzeit noch hauptsächlich von Menschen gemacht werden, aber das wird auch ändern, denn die Programme sind ja selbstlernend.

Auch medizinische Fachleute sind davon betroffen: Der Röntgenbilder-Analytiker, die nach Anzeichen von Krebs, Tumor und Konsorten suchen, werden abgelöst durch Expertensysteme. Die das nach Lernen von einigen Hunderttausenden von Bildern dann besser können. Dieses Experiment wurde bereits mal in Einsten etc.vorgestellt.

Kurzum: Industrie 4.0 wird auch sogenannte "Erahrungsjobs" wie Börsenheinis, Versicherungsvertreter, Analysten von Daten beliebier Herkunft fast überflüssig machen.

Precht sagt, wir müssen uns ernsthaft die Frage stellen, wie unsere Gesellschaft aussehen soll, wenn Industrie 4.0 so weitermacht wie bisher. Er meint, das sei nach der Industrialisierung die erste, komplett alles umwälzende Revolution. Nicht zu Vergleichen mit der Einführung des Computers. Der ist zwar die Basis, aber der EDV-Apparat, also der Elektronische DatenVerarbeiter, der ist die Grundlage, eben alles, was man digitalisieren kann, zu verarbeiten. Die Musikindustrie musste das erleben, die Filmindustrie auch, die Presse jetzt auch - nicht nur die verkauften Printerzeugnisse, sondern seit neulich vor allem, der von tumben EDV-Apparaten durchgeführte Angriff auf die menschlichen Werte wie Wahrheit, Reputation, Verlässlichkeit,, Referenzen - Merkwort Fake-News, alternative Fakten. Ich habe dazu ja schon einiges geschrieben, doch ich sehe, dass viele Leute in unseren Breitegraden die Konsequenzen noch nicht so klar sehen, denn vielleicht sind sie zu tief in der eigenen Arbeit drin, und sehen das Ende nicht kommen.

Nun, es wird Jobs geben, für die das Geld sicher gern ausgegeben wird. Eigentlich sehen wir die: Es sind die Unterhaltungsangebote: Wenn es heute ein niedliches Baby schafft - von den Eltern natürlich richtig ins Bild gesetzt - aufgrund des menschlichen Kindchenschemas Millionen von Klicks auf Youtube zu "erschleichen" und damit für Werbeeinnahmen für die Eltern zu sorgen, dann ist das, was nach Industrie 4.0 kommt, das, was schon vor 2000 Jahren den römischen Diktatoren das Leben mit dem Volk erleichterte: Brot und Spiele.

Wenn pubertierende Werbemarionetten vom Schlafzimmer aus mehr Kohle kassieren können, als Erwachsene in 40+ Stunden pro Woche ranschaffen können, dann zeigt das wohl schon, dass wir bei den Gladiatorspielen der römischen Kaiser schon längst angekommen sind.

So sieht es auch Precht: Denn was sollen also die Leute tun? Die Produktion all dessen, was wir für den Erhalt der Körper herstellen müssen, wird oder ist bereits automatisiert. Und derart effizient, dass diese Arbeit von immer weniger Menschen überwacht werden muss. Was also mit dem Rest? Arbeiten? Wo?

Das Konzept der Arbeit ist definiert als Tätigkeit, für die man Geld bekommt, die einem das wirtschaftliche Leben in der Kapitalismuswelt ermöglicht. Diese Arbeitsdefinition lässt sich nicht mehr halten.

Daher sagt Precht: Es gibt - wenn man das Geldsystem beibehalten will - nur einen einzigen Ausweg: Das Bedingungslose Grundeinkommen. Wenn die Gesellschaft das über das Konzept des Staates nicht hinbekommt, so wird es nicht nur zu Unruhen sondern zur totalen Destruktion der Staaten kommen, zuerst Nationalismus - aus Angst, Fremde nehmen einem etwas weg, dann Zerfall der Staatsmacht, denn wenn man merkt, dass der eigene Staat einem ja weder was gibt noch einen schützt noch einen menschenwürdig überleben lässt, dann verliert der Staat seine Legitimation.

Der Staat - also wir - müssen davon abkommen, dass wir Arbeit besteuern, statt Finanzflüsse oder Energieverbrauch. Diese müssen die Cashcows werden, denn diese werden ja nicht wie Arbeit immer weniger, sondern immer mehr. Wenn die Politik- und Machteliten es noch lange schaffen, ihre Geldflüsse vor dem Zugriff durch Steuern zu schützen, so wird es immer kritischer, denn der Staat kann mit Arbeitsbesteuerung einfach nicht mehr die Mittel einholen, die er braucht, um seine Kernkompetenzen zu bewältigen. Es ist eigentlich ein Wunder - oder halt immer das Gleiche -, dass wir das nicht endlich angehen.

Auch heute Sonntag im Sonntalk von TeleZüri kam es wieder: Wir alle werden älter, keiner will länger arbeiten, obwohl die Lebenserwartung seit Erfindung des Rentenalters sicher 15+ Jahre gestiegen ist. Aber natürlich soll der Staat einem ein Leben nach der Arbeit ermöglichen - schon nicht ohne eigene Sparleistung, aber dennoch. Nur, womit denn? Es geht einfach nicht auf über die bisherigen Denkweisen. Würde Energie jenseits von Öl auch besteuert, würden wir weniger davon verschwenden und dennoch gut leben, denn alle neuen Industrie 4.0 Features sind elektrisch.

Genauso das Geld: Finanzflüsse laufen im hyperschnellen Transaktionshandel über elektrische Medien, sie belasten also das Energiebudget, die Energieerzeugung - wieso sollen die eigentlich OHNE Besteuerung davonkommen?

Da Internet und Industrie 4.0 dank Globalisierung die Welt ohnehin grenzenlos macht, näher zusammenrückt, kann es ohne Umverteilung der Besteuerungsbasen niemals zu einem förderlichen Weiterleben kommen können. Natürlich, zuerst wird den vermeintlichen Ursachen die Grenze aufgezeigt durch nationalistische Opportunisten. Doch deren Lebensdauer wird wohl selten die Legislaturperiode überdauern. Danach sind sie genauso ratlos wie die Bevölkerungen.

Genau dieses Experiment macht nun Trump: Er ebnet den Mächtigen die Wege: Steuersenkungen, Geldoptimierung, Konservierung von Privilegien. Und was passiert: Die zuvor schon gebeutelten haben die Schnauze voll. Proteste etc. sind da nur das Vorzeichen. Denn wenn die "hard working Americans" endlich auch in den weissen Schichten mal raffen, dass sie das Ende nicht verhindern können, dann wird es wohl sehr kräftig und sehr bald rumpeln in der USA. Oder wieder, wie man's nimmt.

Die USA war und ist der Prototyp des Kapitalismus, nun muss die USA vielleicht der Vorreiter werden zu dem, was nach dem Kapitalismus kommen kann. Wenn es da eine Revolution braucht, so be it.

Denn wie ich schon sattsam schrieb: Die Leute sterben ja nicht weg nach der Arbeitszeit. Wenn wir uns also nicht vom Staat als Lebenshelfer im Alter verabschieden wollen, muss der dafür sorgen, dass er erstens genug Geld hat und zweitens seinen Leuten das minimale Leben auch ermöglichen kann.

Dazu wird er wohl Energie besteuern müssen und vor allem die Geldflüsse. Ich möchte ja nicht wissen, wieviel der Geldmillionen an Werbeeinnahmen auf Youtube und in Werbenetzwerken unbesteuert in die Taschen weniger fliesst.

Wenn Staaten das nicht schaffen, wird das Faustrecht wieder Einzug halten. Ironischerweise wird's dann wohl so, wie wir's ja oft sagen "Wie im Wildern Westen". So be it.

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

SRF Arena vom 24.2.2017

Die war wie Proyer sagte "kaum je so eine belebte Sendung erlebt". Interessant, da die emotionalen Typen da sind ... Schawinski, Ganser, Zanetti ...

Es wird so getan, als ob es nur eine Wahrheit gibt. Das ist das Zentrale. Medien und Information sind ein gigantisches Business, das darf man nie vergessen. Und Medien werden geleitet. Das ist wie Karin Müller sagte - es gibt dann auch eine Ausrichtung, eine Konzeption dahinter. Dementsprechend ist die Informationsweitergabe gefärbt. Primär aber immer noch: Es ist ein Business. Selbst wenn die seriösen Medienchefs sich nicht sicher sind über den Wahrheitsgehalt, dann können sie ja nicht nichts bringen, sie müssen sich irgendwann für Inhalt entscheiden, um die Kundschaft zufrieden zu stellen.

Könnten sie schweigen? Könnten sie angeben, dass sie noch warten wollen? Eventuell Monate, um wirklich hinter Fassaden schauen zu können, Zeit zu haben für eine ganze Szene, nicht nur einen Schnappschuss? Würden sie das tun, bräche ihr Business zusammen. So einfach ist das. Das bedeutet einfach, dass keine Presse, keine Medien eine "objektive" Wahrheit bringen können.

Das ist ja alles nicht neu. Was das Problem zu sein scheint, ist, dass dem Publikum unterstellt wird, dass Wahrheit dargeboten werden müsse. Und das natürlich gratis, denn Facebook etc. ist gratis. Und bitte immer noch im Kopf behalten, es ist ein Business. Wer bezahlt denn Recherche?

Spillmann sagte, dass man die Regeln aus den Augen verliere. Was offenbar verloren geht, ist, dass die Sprache nicht dazu zählt, obwohl man seit Göbbels weiss, dass die Sprache das Transportmedium ist, um Emotionen zu schüren.

Beleidigende oder vergleichende Ansprache bringt die Emotionalität rein. Zusammen mit der Einsicht, dass es keine absolute Wahrheit gibt, zeigt das, dass es früher offenbar rational und mit etwas Distanz aufgefasste Informationen gab, die heute wegen der Emotionalität vom gelassenen Angebot zu Glaubens- und Vorurteilsbastionen geworden sind, die es zu verteidigen gilt.

"Verteidigen", sehr, sehr emotional, da geht es um Leben und Tod. Da geht es dann logischerweise nicht mehr um die Überprüfung des zu verteidigenden Gutes, sondern nur noch um dessen Erhalt. Und auf diesem Wege hat die "Wahrheit" sowieso schon verloren. Schliesslich kennt man den Satz, dass in den Geschichtsbüchern ja oft nur die Wahrheit der Sieger zu finden ist.

Wenn Ganser die Geschichte ums WTC7 bringt - die ja eben vom Schweizer TV Einstein auch gebracht wurde - dann zeigt es, wie Leute denken, wenn sie das sofort als Möglichkeit nehmen, ihn anzugreifen. Dabei ist er doch nur der Bote. Aber das hatten wir ja schon ... seit dem alten Griechenland.

Wenn einer den Film über WTC7 sieht und dabei beobachten kann, dass ein Gebäude zusammenkracht, das von nichts getroffen wurde und das so zusammenfällt, wie wenn es professionell hätte gesprengt werden müssen (wieso? weil ja rundherum noch andere Gebäude stehen, die nicht beeinträchtigt werden durften) - dann müsste der Interessierte zur Wahrheitsfindung doch Fragen stellen wie "Wie stürzte denn ein Gebäude ein, das nur auf einer Seite getroffen wäre?" oder "Wie kann ein Gebäude ohne äussere Einwirkung überhaupt so zusammenstürzen wie gesprengt?" oder "Gibt es auch noch andere Aufzeichnungen über den Einsturz?" oder "Wieso stürzt das Gebäude gerade jetzt ein?" oder "Wieso waren an diesem Tag in den beiden Türmen viel weniger Leute als an einem anderen gleichen Wochentag?". Mir kommen viele Fragen in den Sinn ...

Dies sind die Fragen, die eigentlich zu klären wären. Nicht, ob einer ein Verschwörungstheoretiker ist oder nicht. In diesem Sinne fand ich die Vorstellung Gansers schon diffamierend, weil das Wort "Verschwörung" negativ konnotiert ist. Denn er stellt ja nur diese Fragen - und bei ihm halt mit "Cui bono?". Und das seit langem. Dass er zu möglichen Schlüssen kommt, die anderen nicht passen, das ist doch ganz klar und das ist Objektivität. Im Alltag verwechseln wir halt oft Objektivität mit Gewohnheit: Wir nehmen eine Information zur Kenntnis und fragen nicht mehr nach der Herkunft, der Daseinsberechtigung dieser Information.

Folgte man also diesen Fragen im konkreten WTCx Vorfall, dann finden sich leicht viele anderen Erklärungsweisen, die ebenso wahrscheinlich sind wie die, die derzeit Common Sense sind. Doch das geförderte Kredo ist: Die Terroristen waren's. Das Böse kommt von Aussen. Punkt.

Doch es zeigt sich eben gerade hier die Sache, die sich jeder einzelne für sich höchstpersönlich beantworten muss: Kann ich damit leben, dass ich es nie erfahren werde? Was spielt das überhaupt für eine Rolle für mein Leben? Was habe ich davon, dass ich das nun zu wissen meine?

De facto ist das der Endpunkt. Es lässt sich nicht klären. Es lassen sich nur Indizien anhäufen, die den gelassenen und mit Ratio begabten Beobachter zur einen oder anderen Seite kippen lassen. Doch selbst dann, wenn man meint, dass etwas objektiv gesichert ist: War man selbst dabei? Und selbst wenn man nun eine eigene Sicht gefunden hat, was macht man selbst daraus? Schürt das Ohnmacht, Fremden- oder Religionsfeindlichkeit?

Heute abend kam auf einem anderen Sender die tolle Sendung MindMagic - da wird einem vorgeführt, dass man sich nicht erklären kann, wie der Viktor das macht, was er macht. Nur als Beispiel: Vor der Kamera lässt er sich auf seine offene Hand mit einem Filzstift einen Betrag schreiben. Dann macht er die Hand zu, öffnet sie wieder, und es liegen die Münzen in genau der genannten Höhe in der Hand. Die Kamera bleibt während des gesamten Vorgangs auf der Hand in Nahaufnahme. Wie macht der das?

Alle diese Experimente sind halt "nur" Fun, aber keiner kann sich das erklären. Denn natürlich, einer, der Materie manifestieren kann, das gibt es ja nun wirklich und wahrhaftig nicht. Aha. Wie war das noch mit dem Jesus, der Wasser in Wein habe verwandeln können? Auch nur ein Gaukler? Ok. Ja, dann muss natürlich alles mit unserem aktuellen Wissensstand erklärbar sein. Ein Whatsapp-Videochat am Handy einem Naturvolkmitglied gezeigt: Was denkt der? Kann er es sich erklären?

Was wäre, wenn Viktor wie auch andere seiner Zunft Dinge könnten, wie wirklich nicht erklärbar sind mit dem aktuellen Wissensstand? Gerade die Show MindMagic hat ja nicht das Ziel, Gauklertricks zu zeigen, sondern sie zeigt Effekte. Und erklärt sie nicht. Doch es ist mehr, gerade das Experiment mit der Arabella Kiesbauer zeigte, was Viktor eventuell macht ... doch das bitte einfach mal über eine Mediathek anschauen ... sehr beeindruckend.

Also, Quintessenz: Bei "Fun" wie MindMagic kann sich auch (fast) niemand was erklären und es bleibt unterhaltsam und fürs eigene Leben unwichtig, bei "Ernst" wie Presse und Medien muss es aber die "Wahrheit" sein, und die muss erklärbar sein. Und das, obwohl wir Normalos im Schnitt nicht mal physikalische Effekte erklären können, die jeder Physikstudent wohl sofort erläutern könnte.

Was heute meines Erachtens passiert, ist, dass wir Medieninhalte als Leben wahrnehmen. Als echtes Leben. Und das wohl grad, weil es soviel davon gibt. Dabei ist es immer ein Blick in die Vergangenheit. Und die ist kein Leben, nur noch Festhalten am Vergangenen. Eigentlich also tot.

Da geht es wieder darum, was ich vorher erläuterte: Es gibt keine scheinbaren "Sicherheiten" (=absolute Wahrheiten) mehr - glaubte man früher der einzigen Tageszeitung oder auch nicht, so hat sich diese Abwägung nun verschoben, auf "welchem Medium" glaubt man nun, egal, was jenes verbreitet. Wir sind also zurück beim Verteidigungskampf (siehe oben).

In der Arena zeigte sich also die Emotionalität des Besser-Wissers, des Spielverderbers und des Ohnmächtigen. Statt sich über die Inhalte zu unterhalten - das Thema war ja eben treffend "Vertrauen in Scweizer Medien" - war es dann eben nur emotional. Das ist ab und an lustig und unterhaltend, meistens aber eher nicht. Es bringt nichts.

Ich schreibe und sage seit langem, man überlege sich doch einfach bei einem Medien-Statement: Wem nützt es wobei, mir seine Informationen unterjubeln zu wollen? Diese simple Frage erzeugt automatisch Abstand zur Emotionalität und/oder dem Informationsgehalt eines Statements.

Dabei ist es genauso legitim, sich diese Frage nicht zu stellen, doch dann ist es recht unlogisch, wenn man Inhalte einfach übernimmt und diese erst noch verteidigt.

Wenn ich mir anhöre, was sich Proyer offenbar per Telefon sagen lassen musste (oder was alle anderen exponierten Leute ähnlich berichten), dann hat alles oben Gesagte seine Richtigkeit. Wenn man sich schon nicht mehr einer einzigen Wahrheit sicher sein kann, dann ist man zumindest sicher, dass der Verkünder der Wahrheit objektiv sein muss - obwohl das keiner kann auf dieser Welt. Remember, it's a business. Und wer einem dann grad nicht in den Kram passt, der wird auf unterster Ebene attackiert.

Dass man historische Informationen heranziehen kann, die dem Verstand Futter geben, sich überlebend auf die eine Wahrscheinlichkeit zu schlagen, das ist das, was heute wie in der Sendung angemahnt zuwenig passiert.

Wenn Ganser als KenFM zitiert, wo ein Interview locker mal 1-1.5 Std. dauert, dann meine ich auch, dass es für die eigene Meinungsfindung eben förderlich ist, sich intensiv und über einen längeren Zeitraum mit einer Information zu beschäftigen. Wer das tut, wird dann "Experte".

Wenn Erich Gysling unangefochten als Nahost-Experte anerkannt wird, dann doch wohl, weil jeder diese langwierige Beschäftigung erkennt und ihn daher als "vertrauenswürdig" für sich selbst anerkennt. Ob Gysling irgendwas "Wahres" erzählt, weiss ja auch keiner, der nicht dabei war.

In der Internet-Zeit gibt es neue Medien, die genau dies nie taten. Sie sind Transportplattformen, keine Informationsautoritäten. Dieses Faktum macht den traditionellen Nachrichtenmedien zu schaffen - sie waren und sind soweit möglich der objektiven Informationsweitergabe verpflichtet und werden nun in denselben Topf wie reine Transportkanäle geschmissen. Darunter leidet natürlich das Vertrauen - weil wir nicht mehr unterscheiden.

Wenn Trump Texte raushaut, so muss man sich nur obengenannte Frage "Cui bono" stellen. Das ergibt Klärung über Absicht und Machtverhältnisse. Historische Fakten zeigen dann auch, dass er nicht der Verursacher ist, sondern nur der lauteste Prahlhansel ist. Geschaffen wurden diese Umstände, die ihn zum Prez machten, ja schon viele Jahre vor ihm - allerdings durch ihn und ähnliche Seilschaften.

Wenn ich dieses so mache, spielen die Medien per se keine andere Rolle für mich als dass sie die Information transportieren. Das Interpretieren, das lasse ich meine höchstpersönliche Sache sein - und muss sie auch niemandem aufdrängen.

Dass wir uns - meines Erachtens - viel zuviel um Medien kümmern, ist meine Meinung. Ich biete dem Verstand des Lesers an, sich damit zu beschäftigen oder auch nicht.

Hoffentlich stirbt die nun offensichtliche Oligarchie in der USA bald aus

Der 70-jährige Trump holt - wie jeder schwache Führer - seine Speichellecker in die Führungsriege. Wenn man so mitkriegt, was die gleichaltrigen Typen so an Curricula Vitae haben, erschlägt es einem. Die Wahl Trumps kann Amerika in ein wahrhaft rückständiges Land führen. Es gibt zwar jene, die sagen, dass er sehr wohl Leute ernannte, die nicht direkt seine Meinung vertreten - Widersprecher wären ja eigentlich ein Zeichen für einen starken Führer. Doch sie werden wohl schon einiges nebst dem offensichtlichen Weiss-Sein gemeinsam haben - und sei es nur, dass sie alle stinkreich sind.

Die Geld-Potenz ist bei Politikern genauso wie bei Firmen-Chefs ein Kritikpunkt, denn solche Leute können sich wohl nur in den seltensten Fällen wirklich vorstellen, wie das Leben eines Working Poor ist ... das gilt auch für unsere europäischen Länder.

Zurück zur USA: Der Chef des Militärs, James Mattis - woher wohl sein Nickname Mad Dog herkommt - ist offenbar eine Kriegsgurgel. Dass der nun Chef ist, zeigt, dass die Stimmen, die den Militäreinsatz der USA grundsätzlich mal auf "Erfolge" testen, nicht gehört bzw. ignoriert werden. Kritiker sagen nämlich, dass der Gewalteinsatz nach 2001 eigentlich zu nichts führte, im Gegenteil kontraproduktiv war - und das unter der Prämisse, dass sie nicht die Motive, sondern nur die deklarierten Ziele an den effektiven Resultaten massen.

Mattis sagte, dass er viel strenger gegen Russland vorgehen möchte als Trump. Interessant. Mattis wettert auch immer gegen Iran, schweigt sich aber aus über Saudi Arabien. Nun muss sogar noch ein Gesetz gebogen werden, dass ein Vollprofi-Militär sich erst auf die zivile Politik einlassen darf, wenn er sieben Jahre nicht mehr im Dienst war.

Wie auch immer, von einer globalen Sicht ist die USA klein bezüglich der Anzahl Leute. Die aufsteigenden Staaten werden sich gegenüber der USA emanizipieren, Europa hoffentlich bald auch.

Ich persönlich hoffe, dass all die alten Säcke bald wegsterben. Das ist gut für die Welt, wenn diese Ewiggestrigen diesen Spielplatz verlassen. Denn sie versauen das Spiel der anderen, die sich mehr oder weniger bemühen, sich zusammenzuraufen.

Natürlich, Wellen von Isolationismus scheinen die Welt wie ein Sonnensturm zu treffen - so ist Trump natürlich nicht der einzige, aber bisher halt derjenige, der auf dem halt immer noch starken, sinkenden Schiff am Drücker militärischer und ökonomischer Gewalt steht. Die USA hat an sich eine starke Verfassung, aber wie es Obama in seiner Abschiedsrede sagte: Rassismus wird wohl immer ein Problem in dieser Gesellschaft sein. Ein resignierendes Fazit - wieviel davon Obama tatsächlich hat oder hätte beeinflussen können, sei dahingestellt. Grad sowas kann man eh nicht von oben herab verordnen, geschweige denn durchsetzen.

Wenn Trump den CNN Reporter keine Antwort mehr würdigt, den Sender als Fake News tituliert, dann nützt eben auch eine tolle Verfassung nichts - wie sie ja offenbar auch nichts gegen den Rassismus nützt.

Wenn sich das amerikanische Volk nicht endlich einigt, wer sie als Melting Pot all derer sein wollen, die in Amerika ihr Glück suchten, kann es nur niedergehen. In der Schweiz haben wir vier mental doch seeeehr unterschiedliche Bereiche ... ich persönlich bin weder franko- noch italoaffin. Dennoch finde ich es toll, dass alle vier Landesteile sich schon zur Schweiz bekennen. Wurden sie gefragt, ob sie nicht zum gleichsprachigen Nachbarland gehören möchten, sprachen sie sich immer noch dagegen aus.

Deshalb wohl wird die Schweiz eine Willensnation genannt, denn die Mehrheit will (wollen tut nur der Verstand) die Schweiz. Emotional möchte sich mancher wohl gern im Ausland sehen, wo sie gleicher zu ihm selbst sind. Doch, was ist schon gleich, ähnlicher? Hat nicht jeder seine eigenen Herausforderungen? Hat nicht jeder schon erlebt, dass selbst in der Familie die einzelnen Mitglieder sich nicht wirklich verstehen, wo doch die Familie sicher etwas vom Engsten, Gleichartigsten ist, was man sich vorstellen kann?

Statt nach Gleichheit im Äusserlichen zu suchen und es nur scheinbar oder nur zeitlich begrenzt zu finden, wäre es da nicht besser, die Gleichheit in den menschlichen Herausforderungen zu finden? Wo dann jedem sofort auffiele, dass Gestalt, Herkunft und Status eigentlich überhaupt keine Rolle spielen, sondern nur die individuellen, aber allen Körperbehafteten gleichen Herausforderungen während der Zeit genannt Leben? Nur der starrsinnigste Einzelgänger würde das verneinen können - und vergessen oder schlimmer ignorieren, dass er nicht an diesen Punkt hätte gelangen können, wenn da nicht andere waren, die seinen Körper umsorgten, schützten, aufzogen.

Der Mensch hat die Fähigkeit, sich irrational zu verhalten. Dies ist und wird überall und jederzeit offenbar. Vielleicht braucht es in der USA einen Trump - auch einer von uns -, um allen klarzumachen, dass es Zeit ist, sich nicht mehr wie der zu benehmen. Selbst wenn vor der Einsicht halt noch der Grössenwahn steht. Getreu dem Motto "Hochmut kommt vor dem Fall". Und nach dem Fall kommt "der Phönix aus der Asche". Auf dann ...

Beamen doch wohl noch lange nicht?

Gestern Nacht sandte 3sat ein Themenprogramm zu Utopien aus. Darunter auch wieder einmal eine Review der Technik- und Konzeptvorbilder aus den Star Trek Filmen.

Vieles von dem gibt's ja nun, aber Beamen, Überlichtgeschwindigkeit und Traktorstrahl sind immer noch weit weg. Das Interessante ist bei diesen Materie-Manipulationen, dass es die Idee des Kopierens von Informationen über den Zustand von Materie ist. Könnte man also einen Körper scannen und alle Informationen über den atomaren Zustand dessen in diesem Moment erfassen und transportieren und wieder auf eine amorphe Materiemasse anwenden. wäre man gebeamt. Ach ja? Und der Geist? Wie zügelt denn der? Was ist das überhaupt, der Geist oder das Ich? Doch wie udn worüber identifiziert sich denn der gebeamt zu werden wünschende Körper? Ist da nicht ein Ich, dass sagt, "beam mich"? Und ist das Ich Materie?

Interessante Probleme ergeben sich da nur schon aus der quantitativen Abschätzung der Datenmenge, aber auch aus Heisenbergs Unschärferelation. Und zudem: Wo endet ein Körper? Bei welcher Atomschicht? Die Dichte der Atome ist so im wesentlichen bei 10^25 Atome pro m3. Das ist nun die Luft, im Körper dürften es ein paar mehr sein, die Zahl spielt ja keine Rolle, denn es ist jetzt schon klar, dass dies zeitlich nicht machbar ist. Zudem, Atomsynthese haben wir ja nicht, wenn am Ziel also das Gold für meine Zahnfüllung nicht vorhanden ist, was soll denn da rauskommen?

Aber: Wer stellt denn die Frage, ob der Körper uns ausmacht oder der Geist? Wieso sollte denn der Körper transportiert werden, wenn der Geist, der Charakter, das Ich gar nichts mit dem zu tun hat?

Wie transportiert man Immaterielles?

Beamen ist von mir aus gesehen das Faktum, unseren Geist so zu füttern, dass er meint, dass alle Körpersinne den Eindruck eines anderen Ortes vermitteln. Und da sind wir in der Gegenwart.

VR-Brillen, Duft-Synthesizer, 3D-Akustik, Muskelstimulation, taktiles Feedback, Nervenanschluss an Chips ... es braucht nicht mal all das, um sich an einem anderen Ort zu fühlen. Dazu reicht der Geist alleine - wer hat nicht schon mal total vergessend im Kino gesessen und Avatar oder sonstwas geschaut und war sich seines Körpers nur in der fremdinduzierten Pause bewusst? Avatar ist ja ohnehin genau der richtige Film ... vom Thema her.

Das ist Beamen. Die Filmindustrie beamt uns durch die Intensität des Materials schon alleine. Kommt nun VR-Brille, 3D Akustik und vor allem Taktil-Anzug und Duft-Synthesizer dazu, dann sind ja schon vier Sinne getäuscht. Fehlt noch der Gleichgewichtssinn, also Gravitation. Aber nehmen wir mal an, ein USB-Anschluss im Kopf und etwas Verdrahtung zum Gleichgewichtsorgan, überhaupt zu den entsprechenden Sinneseingabesensoren, wäre bald möglich: Wäre dann nicht einfach der DVD-Spieler der Realitätsgenerator?

So war in den Star Trek Filmen wohl noch nichts von VR zu fühlen. Die dachten noch, dass man den Körper bewegen müsse. Ist es nicht vielmehr so, dass man das Beamen erreicht durch die Stimulation unser Körpersinneswahrnehmung?

Wir sind immer noch der Meinung, dass der Körper uns ausmacht. Was, wenn das anders wäre / ist ...

10 Jahre bloggen - wozu

Nun sind es schon 10 Jahre geworden, während derer ich ab und an meine Gedanken an die anonyme Öffentlichkeit rauslasse. Ich habe schon mal geschrieben, warum ich persönlich das tue. Nur für mich, eigentlich (fast) ohne Sendungsbewusstsein. Das hatte ich früher noch, als ich so um die 30 war. Heute ist das weg. Allerdings, die Glut ist schon noch da. Wenn man sie schürt, wird's noch heiss ... :-)

Während ich zu Beginn meiner Bloggerei noch mit anderen mithalten wollte, dämmerte mir bald, dass ich das weder kann noch will. Ich wusste damals auch noch nicht, soll ich nun meinen IT-Beruf zum Thema machen oder sonstwas. Meine Berufung ist nicht IT, das kann ich einfach gut.

Die Berufung ist das, was sich nicht so transportieren lässt, es kann nicht übertragen werden. Es kann nur (mit)erlebt werden. Also auch nicht unbedingt das Ideale fürs Internet. Beides mixen? Kann man, aber das gehe nicht oder sei unprofessionell wurde mir mehrmals mitgeteilt. Ich verstand das zwar nie, aber ich merkte, dass ich sehr viel flexibler dachte und weniger Vorurteile neu sortierte als andere. Daher verstand ich nie und verstehe es auch heute nicht, dass wir uns so oft erlauben, immer nur unsere Kästchen füllen zu wollen. Oder genauer gesagt, ich verstehe es natürlich schon, doch es ist oft frustrierend zu sehen, wie viele positiven Entwicklungsmöglichkeiten vom Schubladendenken niedergemacht werden - das uns meistens erst noch andere einreden.

So dachte ich halt, ok, mach's zu deinem persönlichen Gedankenflussrekorder. Das war dann leicht, denn einfach aufschreiben, was mir zu einem Thema in den Kopf schiesst, ist etwas vom leichtesten für mich. Manchmal war es schon so, dass ich es auch raushauen wollte. Allerdings habe ich auch vieles nicht wieder und niedergeschrieben, denn eigentlich sind alle essentiellen Dinge schon oft gesagt, geschrieben, gelebt worden.

So wurden meine Beiträge weniger, seltener, und länger. Ich versuche jeweils, eine Gedankenkette zu einem Thema darzulegen, so dass der geneigte Leser der zumindest folgen kann. Was er dann daraus macht, ist und war schon immer seine Sache. Ich kann nur anbieten, ich kann nicht ändern. Das Ich erst recht nicht. Ich musste für mein Ich nur einen Weg finden, der mein Ich in dieser Welt zufrieden leben kann.

So ist das Schreiben im Blog immer noch leicht - eine Meditationsübung. Ob's jemand liest, ist egal. Reaktionen gibt es nur zu sehr konkreten Themen - das ist ok. Ich bin froh, dass ich nicht bloggen oder schreiben muss. Alles, was man unter Druck im Übermass tun muss für seine Lebensführung, scheint mir oft wenig förderlich zu sein. Ich höre zwar oft, das sei eine typische Wohlstandsargumentation, weil ich ja Wohung, Nahrung und Einkommen habe. Tja, dass gerade das Einkommen in meiner Lebensführung eher klein und schwankend ist, gehört zu mir und macht mir nur selten Probleme. Es ist in meinen Postings ja sicher klar geworden, dass ich das aktuell aktive Geldsystem eh nicht für eine würdige Lebenbasis halte - doch wie gesagt: Ich habe meinen Weg gefunden, damit klarzukommen. Der Wunsch nach mehr finanziellen Möglichkeiten entsteht ab und an nur dadurch, dass ich die Leistung anderer benötige, um gewise Dinge zu erleben. Dafür Geld zu haben und es zu nutzen, ist ja der Zweck des Geldes. Es zu horten und als Machtinstrument einzusetzen, ist es meines Erachtens eben nicht.

In der USA kommt nun ein Präsident hin, der vielleicht die übelsten Seiten des Geldmissbrauchs auf eine sanktionierte Ebene heben wird. Gut, dann sei es so. Vielleicht muss gerade das mal in DEM Land des Kapitalismus und des American Way of Life passieren, damit sich das 300 Mio. Volk mal klar darüber wird, was sie eigentlich auf ihrem Kontinenten wollen.

Es gefällt mir, einfach zu sülzen, wozu ich Lust habe. Erreichen muss ich damit nichts. So werde ich es wohl auch die nächsten paar Jahre halten. Und drum brauche ich auch nicht in Facebook, Twitter, Instagram etc. zu erscheinen. Meine geistige Ruhe ist mir wichtiger als 5 Minuten Ruhm im Cyberspace.

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