Gut, dass CETA und TTIP es nicht schafften ...

... denn die übliche Frage heisst ja immer "Cui bono?", also "Wem dient es?" Den multinationalen Konzernen. Den Banken. Uns? Aus meiner Sicht nicht. Denn worum geht es wohl? Zollbeschränkungen ablegen. Das ist das Ziel all der arrivierten Volkswirtschaften, NACHDEM sie mit Zöllen gross geworden sind.

Dieser Zusammenhang ist gerade mit der USA (TTIP) schon oft dargelegt worden. Und was passiert mit den Nicht-Profitierern solche Abkommen? Waren sie Mittelklasse, werden sie zur Unterklasse zerrieben. Und die Unterklasse hat es noch schwerer als zuvor.

Selbst ein national bedeutender Wirtschaftsplayer kann nicht sooo leicht in anderen Ländern Fuss fassen. Grosse Konzerne, oder solche, deren Geschäftsbereich in einem global nachgefragten Sektor liegen wie IT-, Agrar- und Medizintechnologie, diese profitieren davon, dass dank Abkommen wie TTIP und CETA ihre Schafherde international wird und der Zugang zu deren Goodies, also unser Geld und unsere Arbeitskraft, nicht mehr von lästigen Zäunen erschwert wird.

Wir wissen doch schon längst, wohin das Aussterben von lokalen Läden führt. Tante Emma-Läden gibt es nicht mehr, dafür natürlich Tankstellen in jedem Kaff, denn dort kannibalisiert die Petro-Industrie die lokalen Anbieter. Zum (Fr)essen gibts dann Junk-Food der Aufbacksorten - und diese Dinge gehören dann wieder Kraft, Nestlé und wie sie alle heissen, die grossen Multis.

Dann kann man sich dann eine Wohnung anschauen gehen in einem malerisch gelegenen Ort und bekommt zu hören, dass der letzte Volg-Laden grad seit letztens nicht mehr existiere. Es braucht also wiederum die Energie (=Geld & Zeit) der untersten Glieder der Nahrungskette, sich eben diese zu besorgen. Und dazu braucht es dann wiederum oft Gerätschaften der Grossen.

Autarkie ist die wirtschaftliche Autonomie. Ein Dorf, eine Stadt ist das halt schon lange nicht mehr. Sogar ein Land wie die Schweiz ist das auch schon lange nicht mehr, wie manche sagen. Ich weiss das nicht. Ich denke, das ist nicht ganz richtig: Autark ist eine Gemeinschaft, wenn sie sich einschränken und mit dem Leben kann, was vorhanden ist. Wenn wir halt Ananas und Mandeln rund um die Uhr wollen, tja, dann braucht es Handelspartner. Hoffentlich ebenbürtige.

Wenn Afrikas Länder endlich Zölle für unseren exportierten Junk / Müll erheben würden, könnten sie genau dieselbe Entwicklung durchmachen, wie es die Europäer und die USA und Japan gemacht haben. Doch wir haben sie noch derart im Griff, dass sie das noch nicht wagen.

Könnten sich die sogenannten Dritte-Welt-Staaten ebenbürtig verhalten, wären sie das bald nicht mehr. Natürlich geht das nur, wenn wir sie ebenbürtig ansehen. Das tun wir aber nicht. Stattdessen beruhigen wir unser Gewissen mit "Entwicklungshilfe", eher Betäubungs- Einlullungsgeld. Und statt unsere Hausaufgaben zu machen, suchen die wohlstandsgeplagten Staaten nach noch billiger Produktion, bis auf Türschwellenniveau runtergehandelten Zaunhöhen. Das sind dann eben diese gigantischen und völlig intransparenten Vertragswerke, die eh keine Sau mehr versteht. Note bene: Was natürlich dazu führt, dass die Anwaltskanzleien sich dumm und dämlich verdienen können - und wir als Kleine de facto damit trotz rechtlichen Gehör ohnmächtig totgeschwiegen werden.

Was, wenn CETA und TTIP denn gekommen wären? Wann würde der Pazifikraum und der Atlantikraum sich dann nach den Wünschen der Multis zusammenschliessen müssen, um deren Ausbeutungsfantasien noch mehr zu optimieren? Natürlich alles nur unter dem Titel, dass "Wirtschaftswachstum ja allen diene"?

Ich bin froh, wurde TTIP sicher und nun CETA höchstwahrscheinlich gekippt. Denn entweder werden wir eine Welt und Weltbürger oder wir bleiben Nationalisten. Dann halt auch mit den Einschränkungen von Nationalstaaten. Die sind ja nicht per se schlecht oder unüberwindbar. Es gibt ja Leute, die sagen, dass wir in der sozialen Entwicklung halt immer noch auf Neandertaler-Niveau seien. Die mussten ja wirklich nur für ihren Klan sorgen. Die ökonomische sei der emotionalen und sozialen Entwicklung halt davon galoppiert. Neurowissenschaftler bestätigen das oft - unter Berücksichtigung der realen Lebensumstände eines Menschen in den Wohlstandsländern.

Wie dem auch sei: Ich finde die einzige Frage an solche Sachen ist nach wie vor einfach: Wem nützt es? Und natürlich muss man gedanklich der Kette weiter folgen also nur bis zum "es wird billiger/einfacher zu haben"-Neandertaler-Effekt ... doch wer weiss, vielleicht muss sich die Menschheit ja wieder zu denselbigen rückeinwickeln. Wobei: Wir müssten uns die Frage gefallen lassen: "Ihr habt es doch an sich besser gewusst, damals ... und was habt ihr daraus gemacht ..."

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

Wenn Algorithmen übernehmen ...

Heute war im heise-Newsticker ein Text über den Ver.di-Chef Frank Bsirske, der die "demokratischen Gegenkräfte" zum Digital-Kapitalismus aufrufe. Weil Computerprogramme entscheiden und dabei Demokratie auf der Strecke bleibe.

Finde ich auch. Und zwar, weil ich mit 30+ Jahren IT Erfahrung auf intensivster Ebene bereits ein Opfer dieser mir bestens bekannten Denkweisen bin. Und weil meine Freundin ebenfalls in der USA mindestens viermal unter meinen Augen "dank" Algorithmen Jobs nicht bekam.

Heute habe ich mein Profil gelöscht bei einem Body Leaser im IT-Bereich, den ich seit dessen Existenz kenne. Warum? Weil die in ihrer Vermittlung - natürlich unter dem Titel Optimierung - ihre Bewerbungsprozesse automatisierten. Diese Prozesse sind derart gestaltet, dass sie eigentlich zur Lüge auffordern oder perfekte Kandidaten liefern, deren Hauptarbeit es wohl sein musste, brav Zertifikate zu erwerben, aufzubewahren und in den Fragebogen reinzuhacken.

Lügen deshalb. weil: Wenn man die Felder nicht ausfüllen kann/will, geht der Prozess nicht weiter. Lügen auch deshalb, weil Leute meiner IT-Generation unseren Beruf und unsere Berufung fanden, als all der Zertifikatskram noch gar nicht da war. Es gab auch viele der Tools und Buzzwords schlichtweg nicht, als wir unsere Kompetenz erlernten.

Da wird heute Anforderungen an Tools gesprochen, die ich im Detail natürlich nicht alle kenne, aber wenn Konzeptionen mal gelernt wurden, ist selbst der neueste Schrei oft nur alter Wein in neuen Schläuchen. Wenn ich SCRUM und Agile lese ... dass ich mich da zertifiziert ausweisen müsse ... kann ich nur heulen und lachen ... ich mache das seit 30 Jahren so - nur eben ohne fancy Namen. Dazwischen kamen Software-Design-Prozesse nach starren Regeln, Wasserfall-Diagramme etc. etc. und heute - wohl auch nur wegen der mobilen Hatz - merken sie, dass die altvordere Art der Entwicklung nun doch wieder gut ist - nur muss es halt nun einen neuen Titel haben. Die IT ist sowieso extrem Buzzword-lastig. Was man da alles fallen lassen kann oder muss, um zu gefallen.

In meinem Fall ist es noch so, dass ich vor 25 Jahren Leute schulte, für deren Berufe ich heute ein Zertifikat brauche. Ich könnte also den Beruf nicht mehr bekommen, für den ich Leute ausbildete. Genau das ist mir bei dem Body Leaser heute passiert.

Ich hatte zwei Stellen gefunden, für die ich mich bewerben wollte. Ich empfand mich für diese Jobs durchaus geeignet. Doch wegen der Algorithmik kam ich nicht weiter.

Das hat mich zugegebenermassen sehr geärgert, so dass ich mich halt zum Lügen genötigt fühlte. Denn eigentlich mochte ich ja nur mal mit dem Kunden im Angesicht gegenüberstehen, damit der sich ein Bild von mir und ich von ihm machen kann. Das kommt aber nicht mal mehr zustande.

Ich könnte sagen: Der Kunde wird vom Body Leaser vorgeführt. Der Kunde erfährt nicht mehr, was an Potential da ist, sondern nur noch, was an getaggten Arbeitskräften durch die Filter durchgereicht wird. Und wenn dann noch in der Ausschreibung steht "Interessiert, neugierig, belastbar, Team-Player" sei gefordert, gerade diese Softskills, die ein Fragebogen eh nicht erfasst, so zeigt sich die Häme im aktuellen IT-Markt.

Ich verstehe sehr wohl, dass ein Job-Anbieter Vermittler einspannen will, um den Prozess abzugeben. Doch: Der dannzumal gelieferte Kandidat muss ja in dessen Kultur, dessen Umfeld passen, die menschlichen Skills, gerade wenn sie gefordert sind, müssen erfahrbar sein. Wie soll das gehen, wenn ein Filter Personen bereits vom persönlichen Kontakt mit dem Anbieter fernhält?

IT-Fähigkeiten kann sich heute jeder aneignen. Das Internet ist sehr hilfreich dabei und ich bin selbst darüber sehr froh, dass Leute ihre Kenntnisse mitteilen. Dann damit kann man wachsen. Dass man aber mit Filtern Leute vom Anwenden ihrer Fähigkeiten abhält, das ist eigentlich schlichtweg unverständlich und vor allem auch zynisch.

Im TV kommen ab und an kurze Beiträge über ältere ITler, die Bewerbungen über Bewerbungen schreiben und doch nicht mehr genommen werden. Wieso? Nur weil die alten Weine eben in immer kürzeren Intervallen in den neuen Schläuchen gereicht werden? Und man meint, das "Moderne" könne ein Alter nicht mehr? Was ist an

Und niemand lernt mehr ausreichend tiefgehend: All die Sicherheitsprobleme, die sich im Internet und im aufkommenden IoT auftun, entstehen nicht von den Alten her, sondern auch von jungen Leuten. Wer konzeptionell bei Software schon Fehler macht, kann sie nachher nicht so einfach korrigieren. Das hat dann nichts mit modernen Tools zu tun, sondern eben mit Sensibilisierung aufs Thema. Und gerade da sehe ich nicht, dass ein alter ITler das nicht könnte, wenn er sich nicht total den Entwicklungen verschlossen hat.

Im Gegenteil, Komplexitäten können gute ITler erfassen und beherrschen. Schlechte nicht. Und diese Fähigkeit wächst sogar mit der Erfahrung. Auch das ist nicht mit Fragebogen erfassbar.

So habe ich also mein Profil gelöscht bei einem, der vielleicht mal Leute vermitteln wollte. Heute vermittelt er nur noch Arbeitsroboter, die mit den passenden Tags beklebt sind.

Ich kann mir gut vorstellen, dass dies eingeschnappt klingt. Ist mir an sich egal, denn ich habe es zwar heute an eigenem Leibe erlebt, aber mehr oder schlimmer finde ich es, wenn Algorithmen immer mehr über Leben von Menschen entscheiden. In meiner Sicht muss unbedingt bewahrt werden, dass im Arbeitsmarkt ein Treffen zwischen Bewerber und Anbieter möglich sein muss. Und der Vermittler das bleibt, was er ist: Ein Beschaffer. Die Entscheidung muss der Anbieter treffen können. Nicht der Fragebogen eines Vermittlers.

Denn wenn ich in der Beilage "IT & Karriere" der aktuellen c't lese, dass anpassungsfähige und flexible und vor allem Soft-Skill zeigende Leute gesucht werden - da kann ich ja eigentlich über die aktuellen Vermittler nur milde lächelnd den Kopf schütteln.

Und eben, man bedenke es eben auch weiter: Es gibt genug Abhandlungen darüber, was aufgrund Big-Data bereits alles möglich ist. Und wie das Menschen betrifft. Aufgrund all der Datenspuren ist es bekanntlich ein leichtes, den gesamten Lebensstatus eines Internetgängers sehr präzise einzuschätzen. Und wer will schon bei Krankenkassen nicht mehr angenommen, als nicht zahlungsfähig gelten, weil er sparsam einkauft, in einem unterklassigen Quartier wohnt, etc. etc.

Computer werden erst dann zur Gefahr, wenn Menschen meinen, sie bräuchten sich nicht mehr darum zu kümmern, was die Computer entscheiden, bzw. vergessen, dass es ev. Menschen trifft - dass de facto sie selbst den empathielosen Algorithmen der Computer ausgeliefert sind.

Wohl auf, die Roboter kommen, zuerst die körperlosen Assistenten von Google, Microsoft, Apple und Amazon, dann die Roboter. Nicht die Industrieroboter, sondern die mit den grossen Augen fürs Kindchenschema, dem Augenzwinkern, der launenerkennend modulierten Stimme ... wie war das noch bei RoboCop: Wo der Kasten aufgrund eines Fehlers einen Testkandidaten bei einer Demo übern Haufen schoss, obwohl der die Fake-Kanone auf Robis Aufforderung schon längst auf den Boden gelegt hatte - was Robi allerdings irgendwo in seiner Algorithmik nicht entsprechend würdigte. So musste sein Algorithmus dann halt doch nach Ablauf des Countdowns schiessen ...

Wie dem auch sei: Eigentlich schmerzt meine Kündigung eh nicht. Weil dieser Body Leaser mir in all den Jahren eh nie einen einzigen Job vermitteln konnte. Und weil ich zum Glück zu alt bin, um mich über Idiotien noch entwerten zu lassen. Ich wünsche, dass alle Leute ihr Selbstbewusstsein aus anderen Quellen erfahren, als aus dem Arbeitsmarkt. Zugegeben, schwierig. Doch machbar.

Littering, diese gottverdammte Hirnlosigkeit

Ein starkes Wort, ich nehme es nur selten in schriftlicher Form her, um etwas mich Störendes zu beschreiben. Aber es fällt mir dazu nichts und nicht mehr ein.

Heute war ich bei Greenpeace und auf dem Weg dorthin hatte ich ab Bahnhofsperron etwa 5 Minuten zu gehen. Da gibt es einen Streifen grün neben dem Weg von der Passerelle nach vorn an die Strasse. Neben unzähligen Velos aller Arten, alle gut gesichert, lag auf dem gesamten Grünstreifen nur Müll rum, ganze oder eingeknickte Alu-Dosen, PET-Flaschen, die Wiese darunter kaum sichtbar. Und am Strassenzugang dann das alles noch gehäuft: Wie wenn dort eingezeichnet wäre: Hier unsichtbarer Müllcontainer. Das Velo natürlich viel wichtiger als die Umwelt, daher wird ja auch nur der persönliche Besitz gesichert. Und Velofahren tut man ja auf Strassen, wen kümmert da das bisschen Grün?

Mir passiert es ja nie, dass ich jemanden vor mir sehe, der grad was wegwirft ... wohlweisslich wohl. Denn ich habe etwa ein halbes Dutzend Anschisse schon parat im Kopf, die ich nur zu gerne mal auf so einen idiotischen Zweibeiner abfeuern würde.

Klar, ich würde nicht grad die emotionale Konfrontation wählen, denn so macht der andere ja eh grad dicht. Aber wenn der mir dumm käme, dann würd ich's dem schon geben ... so stelle ich mir das vor ...

Und mit etwas Abstand betrachtet: Was um Himmelswillen geht eigentlich in all denen vor, die Zeug einfach wegschmeissen, obwohl sie doch genau wissen, dass unsere Kultur das nicht ok findet? Welche Arroganz und Ignoranz lassen diese Leute da raushängen? Mit verpasster Kinderstube hat das nichts mehr zu tun. Es fehlen mir einfach die Worte.

Einen Satz, den ich schon lange loswerden will, sähe ich einen: He, gib mir Deine Adresse, ich komme mal vorbei und schmeisse meinen Müll in deine Stube, ok!

Wie rechtfertigen diese Säcke eigentlich, dass sie meine / unsere Stube, die Natur, mit ihrem Abfall versauen, obwohl in der Stadt Zürich nun wirklich genug Abfalleimer rumstehen.

Ich denke, die lernen das wohl so schnell nicht mehr. Muss man mit Busse drohen, wie es einige meinen? Nun, da Kohle ja wohl bei den meisten nicht irgendwo am Hintern wächst, könnte es funktionieren - nicht, dass die dann was lernen, aber der Unwille zu zahlen dürfte doch ab und an einen Neuronenimpuls feuern, wenn sie grad mal wieder was fallen lassen wollen. Die Selbstverantwortung funktioniert ja nicht. Da sind viele offenbar keine mündigen Bürger, nicht mal Mitmenschen, sondern einfach nur Rosetten.

Oder eben, man könnte halt mal vorbeigehen und den eignen Müll bei denen abladen ... wird wohl gut aussehen, ein paar geknickte, noch halbvolle, ausgelaufene und klebrig eingetrocknete Red Bull Dosen zusammen mit einigen PET-Flaschen denen vors Designer-Sofa zu schmeissen ... darf auch gern eine Glace-Verpackung oder ein paar Chips-Tüten sein.

Ich kann nur sagen, mir darf so einer nicht unterkommen ... handgreiflich würde ich aus eigenem Antrieb nicht, aber wenn es der darauf anlegt ... es käme auf einen Versuch an ... und scheu bin ich dann sicher ganz und gar nicht.

Aber was soll's. Es macht mich äusserst wütend, so ist es. So belasse ich es mal mit diesem Blogeintrag. Bloggen ist ja auch ein Ventil ... damit es eben nicht handgreiflich werden muss. Der Intensität meiner Verärgerung konnte ich wohl genug stark Ausdruck verleihen ...

Microsoft Fake Calls from Windows Department

Heute hat doch tatsächlich einer irgendwo meine Nummer rausgeklaubt, um mich mit klar indisch angehauchtem English mit seinem Titel als "calling from Microsoft Windows Department ..." anzuquatschen.

Und das sogar zweimal. Einmal um etwas nach 11h, wo ich den Anruf allerdings nicht hörte. Und zum zweiten Mal gerade eben um ca. 15h40, wo ich es der Nummer zwar schon ansah, dass es ein unkoscherer Anruf sein würde, ihn dennoch aus Neugier annahm.

Die Nummer 0046730359958 und eben, ich hörte mir seinen Intro-Text ab, um sicher zu sein, dass es ein Fake ist und hängte dann kommentarlos auf.

Noch so als Tipp: Ich verstehe nicht, wieso man sich auf Diskussionen mit sowas einlässt. Zur eigenen Gelassenheit und Sicherheit kann man solches einfach aufhängen. Der eigene Geist soll sich nicht anfüttern lassen.

Daher mein Rat: Einfach kommentarlos aufhängen. Das ist im Fall nicht unfreundlich, denn 1. ruft der mich an und stört mich und 2. muss ich dafür sorgen, dass es MIR gut geht. Und das tue ich, indem ich alles Störende mental von mir abhalte.

Und 3. schütze ich den anderen, der diesen Fake-Call ja auch nur als Arbeit macht, erst noch vor meiner Emotion. Lasse ich mich nämlich einfangen, bekäme der von mir mental einiges an unfreundlicher Emotion nachgeschickt. Denn bekanntlich gibt es Telepathie, da spielt es keine Rolle, ob ich mit dem (noch) rede oder nicht. Daher wähle ich eine Methode, die mich völlig im Gleichgewicht belässt.

Ich dachte, ich schreibe mal, wie ich das handle. Für mich ist das Standard und es kommt keinerlei Emotion in mir auf, wenn so einer anruft.

Liebe auf Umwegen

Eine schöne Sendung / Wiederholung kam heute im Schweizer Fernsehen, "Liebe auf Umwegen". Sie summierte jeweils ca. 40 Jahre dreier Liebespaare, die sich nicht im Beginn ihrer Liebe für lang fanden, sondern sich aus diversen Gründen nach dem ersten Feuer trennten. Und sich nach vielen Jahren doch noch fanden.

Mir hat das sehr gefallen, erinnere ich mich doch zurück, durchaus auch gerne, in welche Mädchen ich damals im Gymnasium verknallt war. Als molliger und verklemmter, drum oft raunziger Klotz blieb das aber meistens in dem verborgen - und wenn es doch rauskam, erkannte der Klotz es nicht richtig - das Umfeld aber schon. Was grad nochmals für rumorende Irritationen im nur äusserlich unbewegten Klotz führte.

In jenem Alter sagte mir der Verstand zwar schon, dass ich bekloppt bin. Aber der Verstand kam nicht gegen die enorme Macht der Emotion an, die mich fast wortwörtlich lähmte im Beisein des gewünschten weiblichen Wesens.

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Und noch ne Bigotterie: Paraolympics

Und weil's grad aktuell ist: Noch eine Bigotterie - nicht, dass es davon zuwenig gäbe, aber diese ist wiederum sehr störend auf der menschlichen Ebene.

Wie alle wissen, hätte aufgrund des russischen Staatsdoping eigentlich die gesamte Crew der Russen gesperrt werden sollen. Doch das passierte nicht, weil das IOC den Schwanz einzog. Warum auch immer. Die üblichen Verdächtigen: Geld, Machtspiele, TV-Coverage ...

Nach Olympia folgt bekanntlich anschliessend Paraolympia, die Spiele für die körperlich versehrten. Hier, kein TV oder zumindest nur noch sehr spärlich. Und was passierte hier? Die gesamte russische Sportler-Crew wurde ausgesperrt.

Mich wundert es nur, WER wohl EHER gedopt gewesen wäre ... die normalen Sportler oder die versehrten. Ich nehme doch mal schwer an, Doping ist ein Fall bei den "Normalen".

Dass man nun grad bei den Paraolympioniken absolutistisch vorgeht ... unbegreiflich.

Die Bigotterie des Waffenexports

Heute kam im 10vor10 ein Film über die Helfer im Syrienkrieg, die oft nach dem Bombenangriff nach Versehrten suchen und diese unter eigener Lebensgefahr finden wollen. Und das Fiese ist dann noch, dass die Angreifer offenbar warten, bis die Hilfe eintrifft, um diese dann auch noch anzugreifen. Die Wirkung dieses Filmbeitrags war sicher auch den Erzählungen der betroffenen Kinder zu "verdanken".

Obwohl, die Quotes könnten durchaus fehlen, denn ich hoffe, dass diese Rapporte von Kindern nicht nur nur kurzzeitig so etwas wie Einfühlungsvermögen aktivieren. CEO und Aktionäre von Kriegsmaterialherstellern stellen sich einfach mal vor, es wären die eigenen ...

Mitleid hat der Durchschnittsmensch ja schnell mal, aber wer will schon Leid und was nützt es? Mitleid muss keiner bezeugen, aber Mitgefühl soll man zeigen können. Mitgefühl ist auch das Nachhaltigere. Denn wir können das immer auch über längere Zeit und vor allem, es schadet einem selbst nicht. Mitleid schon - steht ja schon im Wort.

Auch krass diesmal wieder: Es sei sogar Chlorgas benutzt worden. Ein Kriegsverbrechen. Nun ja, wir haben offenbar kein Problem damit, den Krieg als solchen zu sanktionieren - wie wenn der für sich alleine kein Verbrechen wäre.

Zur schönen Welt gehört auch dieses, das Leid des Krieges. Das war schon immer so, aber muss es immer noch so sein? Wo es doch globale Beziehungen gibt? Globalisierte Wirtschaft, globalisierter Kommunikationsaustausch?

Was mich aber auch heute noch immer auf die Palme bringt, ist die argumentative Bigotterie der Politik - Waffen exportieren zu lassen und sich dann zu wundern, wenn diese auch gebraucht werden. Bzw. es ist noch schlimmer: Wenn sie gebraucht werden, kommt es für diese einfach strukturierten Personen dann noch drauf an, wo. Wie borderline-artig muss ein Politiker eigentlich sein, um Waffen nach Ghana zu verkaufen und sich danach erstaunt zu zeigen, wenn diese in Spanien auftauchen? Sogar OVP? Was sagt einem neutralen Beobachter eigentlich sowas?

Wann geht es denen eigentlich auf im Hirn, dass der Spruch "Wer Wind säht, wird Sturm ernten" auch auf wirtschaftliches Gehabe zutrifft: Wer anderer Länder Ökonomien kaputt macht mit subventionierten Exporten etc., wird Flüchtende ernten. Wer Tötungsmaterial exportiert, wird Selbstmordattentäter ernten. Plakativ, ich weiss. Doch unsere Politik zeichnet sich ja mittlerweile durch Kurzsichtigeit und anderem aus. Es wundert mich, ob die noch die eigene Nasenspitze erkennen können - oder ob Blindheit oder gewachsene Holznase diese schon aus dem Wahrnehmungsbereich verdrängt hat.

Ich habe seit Beginn meiner gewerblichen Tätigkeit in meinem Lebenslauf drin, dass ich nie für einen Militär-liierte Firmen arbeiten wolle. So ist es mir nur zweimal untergekommen, dass ich für einen solchen Konzern interessant gewesen wäre. Es kam nichts zustande. Ich würde mich auch weiterhin, selbst wenn es ökonomisch sehr sinnvoll oder gar nötig wäre, nicht herunterlassen, so bigott zu argumentieren. einen solchen Job anzunehmen - ich würde mich nicht selbst betrügen unter dem Titel "Wenn ich's nicht mache, macht's ein anderer". Genau, dann soll's ein anderer machen. In meiner Welt hat Bigotterie keinen Platz.

Und es ist sogar heute noch so für mich, dass ich wirklich wütend werde, wenn ich den Verbaldurchfall eines Politikers höre, in dem er seinen Akustikstuhlgang noch färbt mit den Schlag-mich-tot Argumenten Arbeitsplätzen und Wirtschaft. Ja, dann baut die Waffenfabriken grad im Krisengebiet, damit alle Beteiligten auch ab und an unter einer chlorierten Bombe ihre Weltanschauung neu bewerten können. Äh ja, natürlich, dann wäre der Gewinn aber auch bei denen, nicht im eigenen Land. Ob die dann noch für Waffenbuden arbeiten wollen? Muss man erst Familie oder ein paar Körperteile verlieren, um die Bigotterie zu erkennen? Und wichtiger: Sich neu zu entscheiden?

Wenn ich nur ein einziges Mal so ein selbstgerechtes Gedankengut anhören muss von einem, hat der bei mir sofort verschissen. Hier bin ich absolut binär: Nur schwarz oder weiss. Er darf sich ändern, aber bis weiss braucht der nie meine Stimme haben zu wollen. Und siehe, es kommt auch nicht vor, keiner interessiert sich für meine Ansicht. Da bin ich grad froh.

Ich habe immer alle Anstrengungen unterstützt, die ein Beenden der Waffenproduktion zum Ziel haben. Und zwar nicht nur im primären Wirtschaftssektor, sondern in der gesamten davon lebenden Parasitärwirtschaft.

Da kommt jetzt grad in demselben 10vor10 der Beitrag des US-Reporters über die Sinnsuche und buddhistische Aspekte der Bevölkerung in SF. Und dass die machtgesteuerten CEOs sich ans Einfühlungsvermögen heranwagen - wenigestens die, die gemerkt haben, dass irgendwas nicht stimmt mit ihrer Sicht der Welt ... war wohl etwas Leidensdruck dahinter ... wie auch immer.

Wann verschwindet die Bigotterie endlich. Nun, erleben tut's mein Körper wohl nicht mehr.

Morgenstund ...

Ich bin ein Abend- Nacht- bis Frühmorgen-Mensch ... nicht erst seit ein paar Jahren, sondern eigentlich schon seit immer. Wenn ich keine fixen Termine habe, endet im Sommer mein Tag, wenn er für andere schon beginnt.

So ist dieses Handy-Foto vor meinem Schlafengehen entstanden ... andere standen schon auf dem Perron bereit für den ersten Pendlerzug. Für mich ist so eine tolle Sicht der Gute-Nacht-Eindruck ...

Ich habe mittlerweile sicher Hunderte solcher Stimmungsbilder. Und das Tolle an solchen ist immer, dass sie Erinnerungen an einen Gemütszustand hervorholen - in meinem Fall immer an eine totale Losgelöstheit.

PS: Wenn jemand einen offenen Job kennt für einen Nachtmenschen ... möglichst Teilzeit, bitte melden ... Danke!

50 Tage USA - Service Animals

Meine Freundin ist eine Asperger-Autistin. Sie hatte für ihre Stabilisierung sich schon lange einen Hund gewünscht. Ich konnte ihr diesen Wunsch erfüllen, so dass sie nun einen tierischen und daher treuen Gefährten hat. Sie hat eine Bestätigung ihres Arztes, dass ein Service Animal ihr Leben festigt. Das ist offiziell.

Da die Amis diese Service Animals anerkennen als sogenannt "medizinisches Gerät", also wohl wie eine Sauerstoffmaske oder ähnliches technisches Gerät, darf sie den Hund nun überall mitnehmen, wo Hunde an sich nicht erlaubt sind. Und man darf sie nicht trennen vom Hund, und der darf auch nicht kosten, wenn es beispielsweise um einen Eintritt, ein Ticket oder sonstwas geht.

Ich fand das sehr beeindruckend, denn bis dato wusste ich nicht, dass es sowas gibt. Mittlerweile weiss ich, dass es auch in der Schweiz sowas gibt. In der USA gibt es ein Gesetz dazu, für die Schweiz weiss ich es nicht. Hier weiss ich mittlerweile nur, dass ein anerkannter Therapiehund ebenfalls oder wenigstens von Kosten im öffentlichen Verkehr befreit ist.

Dass dies Bedienstete in Restaurant oder der Bahn auch wussten, fand ich teilweise bestätigt. Klar, der Hund ist auch gekennzeichnet, und meine Freundin hat auch alle notwendigen Dokumente bei sich. Dennoch war es schön zu sehen, dass wir mit dem Hund anstandslos überall hin kamen und keinerlei Querschläger erleben mussten - nun, fast keine.

Ausgerechnet in einem bayerischen Restaurant in Montauk kann die Servierdüse an und meinte, wir sollten doch bitte draussenbleiben, im besten Fall noch in der Gartenwirtschaft, wenn überhaupt. Meine Freundin erwähnte zwar die geetzliche Grundlage, doch die Frau wollte sich nicht fügen. Da wir ohnehin des schönen Wetters wegen draussen sein wollten, blieben wir dort und - sie schmollend - assen amerikanisierte bayerische Währschaftlichkeiten.

In Kanada war es noch leichter: Hier hatten wir nicht die geringsten Schwierigkeiten. Eine Episode finde ich nett zu erzählen: Als wir am Eingang zur Bootsfahrt unter die Niagara-Fälle anstanden, hörte ich, wie die Kassiererin einer fünfköpfigen Japanergruppe was von $150 ansagte. Das fand ich dann grad etwas happig. Als wir aber dran kamen, sah sie den Service Dog und mich an, sagte "Ok, one person" und verrechnete für meine Freundin $20. Der Hund - eben weil Service -Dog - ging kostenlos durch - und ich auch. Weil ich der Dog-Handler sei. Sehr nett. Das

Hotels schauten zwar schon genau hin, Angestellte mussten ab und an ihre Manager befragen, wie das denn mit einem Service Dog sei. Mussten wir eine Buchungsbestätigung unterschreiben, so lasen wir diese genau durch und hatten einmal eine Passage zu streichen, die eine Gebühr für Hunde verlangen wollte. Doch das ging meistens ohne Verweis aufs Gesetz durch.

Für mich war es überraschend zu erleben, wie gut der Service Dog dort akzeptiert wurde. Gut, der Hund ist sowieso ein coller Hund, und obwohl total ruhig erregte er überall Aufmerksamkeit. So dass meine Freundin mit der Zeit schon stereotyp den Spruch runterrasselte "He's a mix of ....". Für eine Autistin schon etwas ungewohnt, aber auch schön, denn wie bekannt ebnet ein Hund die Kontaktaufnahme.

Was noch ansteht - und was sie mir sagte: Selbst in Flugzeugen sei es so, dass der Hund nicht von ihr getrennt werden dürfte. Sie sollte also einen Upgrade von Economy bekommen, sollte sie fliegen. Denn wo in der Eco hat es wohl Platz für einen Service Dog ... als ich das meinen Kollegen erzählte, lachten die mich aus, sie hätten noch nie einen Hund in einem Passagierraum gesehen. Weder in internationalen noch inneramerikanischen Flügen. Nun denn, wenn sie dennoch recht behielte, fände ich das toll. Obwohl sie vom zusätzlichen Komfort einer besseren Klasse viel weniger profitierte ... als beispielsweise ich. Grmbl.

Nun, sie wird diesen Herbst mit ihrem Service Dog in die Schweiz kommen. Mal sehen, wie die Akzeptanz hier sein wird. Ausserhalb der Airlines, die sich ja eh meist den amerikanischen Regeln unterwerfen. Hier geht es dann wohl darum, ob der amerikanisch zertifizierte Service Dog anerkannt würde. Und so wie's scheint, leider nicht ... wer's anders weiss - ich bin für konkrete Angaben und Informationen dankbar.

50 Tage USA - Amtrak

Eine kürzere Geschichte diesmal, aber dafür eine emotionale - weil sie mich über alle Massen ärgerte und mir geschätzte $1400 Spesen verursachte.

Im Haus meiner Gastgeberin war es jeden Tag zu hören, und vor allem auch jede Nacht um 2h00. Das Horn des Amtraks, der quer durch Amherst fährt und dabei natürlich diverse Strassen quert. Und weil dort keine Barrieren sind sondern nur Andreaskreuze, muss der Zug natürlich Laut geben. Ausführlich, dass es auch jeder Schläfer im Bett hört.

Aus den USA-Filmen kennt wohl jeder auch den Klang: Mehrtonig, durchaus harmonisch. Als Nachtmensch hörte ich den dort also oftmals ... denn den Lokführer interessierte es wohl kaum, dass Leute üblicherweise schlafen um diese Zeit. Das Gehorne war immer gleich laut und fast immer auch gleich lang. Denn der Zug, ein Fracht-Zug, ist ja nicht grad schnell unterwegs. Train Hoppers müssen ja irgendwie aufspringen können ... zudem sah ich den Zug auch ein paar Mal tagsüber - ein Fahrrad überholt den locker.

Wie dem auch sei, ich dachte, einmal Amtrak-Fahren, dass sollte es schon noch sein. Nur anlässlich wessen? Ich entschied, dass ich am Tag der Abreise mit dem Amtrak nach Boston fahren könnte. Meine Freundin schlug dann vor, mit dem Bus "Peter Pan" nach Springfield zu fahren und dort auf den Amtrak umzusteigen, der von dort aus nach Boston fahre.

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