Flüchtlingschaösser - everywhere - weil wir uns den Zeichen der Zeit verwehren

Ich mag es nicht mehr hören und schauen, das Gekeife um Flüchlinge, wer einer ist, wer keiner ist. Nicht, weil es diese derzeit aktuell bedrängende Siuation nicht gäbe, sondern weil die Rhetorik elendiglich vergangenheitsorientiert und legalistisch ist.

Das rein legalistische Argumentieren lautet: Wir nehmen nur "An Leib und Leben bedrochte Menschen" auf, da gehören dann solche, denen es einfach dreckig geht in ihrem Leben, die ihre Situation verlassen und was Besseres für sich finden wollen, regelmässig nicht dazu. Das sind dann eben Wirtschaftsflüchlinge. Peinlich, wie manche Politiker da eigentlich auflaufen, indem sie ihre Kurzsichtigkeit demonstrieren.

Ja sack nochmal, WAS waren dann die Schweizer, die im vorletzten Jahrhundert auswanderten, weil es hier nichts gab, für das sich zu leben lohnte? Die in die USA auswanderten? Es spielt gar keine Rolle, was das Zielland war, sondern es geht darum, was im Heimatland ist. Klar, die USA hat heute auch krasse Gesetze, auch andere grosse Länder wie Australien etc. Weil sie sich an den Einwandern gesättigt haben.

Sind Wirtschaftsflüchlinge denn nicht einfach auch Menschen, deren Leben schlecht ist? Verbieten wir Westliche, die in ihren Verfassungen doch meist Sätze führen wie "Die Würde des Menschen ist unantastbar" oder "Jeder darf sein Glück mit allen seinen Kräften verfolgen" etc., anderen genau das? Was wir uns rausnehmen, gilt nicht für andere? Darf nicht für andere gelten? Damit es uns ja nicht schlechter geht? Sang da nicht der Bernder-Barde Mani Matter schon "was aber nid geit, ohni dass dene, wo's guet geit, weniger guet geit".

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Vaio Duo 13 und das neue Windows 10

So, ich bin ja bekanntlich Fan des Sony Vaio Duo 13 ... und seit ich das erste Mal von Windows 10 hörte, auch davon. Nun ist IT ja mein Kernbusiness und dort heisst es, "never trust a point.zero version" oder so ähnlich, sprich, man soll nichts neues in der ersten Version installieren. Oft ein weiser Rat.

In meinem Fall war es nun so, dass ich den Vaio nicht als kritischen Rechner sehe, sondern eben als Probiermaschine ... mit Täschelscreen und Stift. Und einem Windows 8.1 das ich mir dank Classic Shell etwas bequemer machte. Die Maschine funktioniert bis anhin wunderbar.

Dass ich mir nun schon so früh den Upgrade antat, ist erstens deswegen, weil Windows ab jetzt automatisch Updates erhält, ich meine Funktionsupgrades, nicht nur Problemfixes. Und zweitens eben, das neue Windows 10 soll ja mit eniem Convertible Rechner besser umgehen können.

Wie auch immer, dank Macrium Reflect war das Image des Rechners ja eh schon gemacht, so lud ich das Installationsprogramm von MS direkt auf einen USB Stick runter, steckte den rein und liess das Setup durchlaufen. Es lief tatsächlich ohne Nachfragereien und Problemen durch. Und nach einer Stunde hatte ich den Windows 10 Login-Screen drauf. Sogar die Classic Shell überlebte, aber der Reihe nach.

Was ich sofort merkte: Der Zugriff auf die Kamera war nicht mehr möglich. Und beim Login bemerkte ich dann, dass der Backslash auch nicht mehr mit ALT-GR machbar war, sondern wie vor dessen Erscheinen nur noch mit gleichzeitigem ALT+CTRL herauszuholen war - und das, obwohl die Tastatur schon noch auch Deutsch (Schweiz) gestellt war.

Ok, keine Showstopper aber doch mühsam. Dann mal etwas rumspielen und siehe da: Wenn der Bildschirm sich mal dreht, dreht er sich nicht mehr zurück - im Desktop-Modus. Ich werde das nochmals testen müssen, ob das automatische drehen nur noch funktioniert, wenn man explizit in den Tablet-Modus wechselt.

Ansonsten lief es bei mir also gut. Der Computer arbeitet. Aber halt noch nicht alles andere, vor allem Cortana nicht. Suche ich nach Cortana lokal, heisst es, dass Cortana auf diesem Computer nicht funktioniere. Interessant, das Windows 10 ist ja Deutsch, und die Sprache des Rechners ja auch, trotzdem gehe es nicht. Merkwürdig und unverständlich.

Da ich zwar gerne mit dem Tätschelscreen arbeite, aber eher per Stift, muss ich weiteres Erforschen noch hintenanstellen, da grad jetzt die AAAA-Batterie des Stiftes ausgegangen ist.

Drum hatte mich als Web-Entwickler nur noch grad interessiert, ob Edge nun endlich auch die HTML-Eingabetypen date etc unterstützt. Das machen bisher leider nur der steinalte Opera 12 und die Chromium-Derivate wie Chrome, der neue Opera und Vivaldi und natürlich die Mobile-OS Browsers. Der gelobte Firefox macht das leider sogar in den neuesten Versionen immer noch nicht. Warum ich das bemängle angesichts der Myriaden von Javascript-Datepickern ... ist, dass man den Kram immer noch nutzen muss, obwohl das Handling von Datumeingaben immer ein Ghetto ist. Chromium macht das meines Erachtens vorbildlich, denn es schreibt immer ISO8601 und zeigt das Datum aber im Locale des Browsers an. Sehr schön.

Drum dachte ich, ok, jetzt kommt Windows 10 und Microsoft pusht derart auf die Update-Drüse, dass die alten IEs hoffentlich wirklich endlich aussterben. Drum also mein Kurztest. Edge zeigt tatsächlich einen den Mobile-Versionen entlehnten Rollen-Date-Picker an .. schreibt aber das Datum im Locale des Browsers. Und sieht total unsexy aus. Und nur für input[type='date'] für 'datetime' und 'datetime-local' bleiben leer wie vorher. Sehr sehr schade, auch wenn gerade Windows 10 mit der Continuous Delivery punkten kann und das nachliefern könnte - denn immerhin gibt es eine Website bei Microsoft, wo man für Features des Edge abstimmen kann (http://dev.modern.ie/testdrive/categories/input/).

Das Problem bleibt also bestehen, die Datepicker Schreiber haben dennoch ihre Zukunft.

So, das war mal der Kurzeindruck. Der Upgrade klappte also problemlos, aber Details harzen, von denen ich den Tastaturfehler eigentlich nicht verstehe. Wie auch immer. Sollte ich noch was finden zum Thema Windows 10 und Vaio Duo 13, das meine Problemchen behebt, werde ich das posten.

Ich habe immer noch keinen Tesla-Sponsor

Vor Monaten schrieb ich hier ja mal, dass ich einen Model-X Sponsor finden möchte. Nun, das muss nicht mehr sein, sin P85D tuts auch. Das Model-X kommt ja eh wieder erst ein Jahr später ... und ich brauche das ja nicht, was ich brauche und wünsche, ist nur der 4-Rad-Antrieb. Der P85D hat den nun und so ist es mein Wunsch-Tesla.

Aber eben, er kostet halt was ... und das ist auch der Grund, wieso ich das schreibe ... es kam der Bericht heraus, dass der Juni 2015 der heisseste Juni seit der globalen Wetteraufzeichnung seit 1880 gewesen sei, dass die Jahresdurchschnittstemperatur 2014 bereits um 1° höher gelegen habe als die Durchschnittstemperatur der ganzen 20. Jahrhunderts.

Und immer noch werden uns Verbrennungskutschen angeboten. Und Staaten, die GENAU wissen, dass sie es ausbaden müssen, wenn ihre Bevölkerung dann mal Landwirtschaftssubventionen wollen, wenn das Wasser knapp wird, wenn gerade in der Schweiz ohne Gletscher im Sommer dann nichts mehr aus den Bergen kommt ausser heissem Fön ... dann muss der Staat ja zahlen, wobei immer klar sein darf, der Staat in der Schweiz sind ja wir ...

Dennoch, wieso schafft es die Exekutive nicht, endlich massiv mal Elektroautos hier zu fördern, den Kauf von sowas zu belohnen? In der BRD gab es die Abwrackprämie ... eine versteckte Wirtschaftsförderung damals ... da hatte ich schon Bedenken, aber eigentlich: Wenn wir Einzelmasken es nicht schaffen, ökologischer zu leben, so kann der Staat, unser Gemeinschaftsgewissen, doch Verstand unters Volk bringen ... und das fördern, was ihn in 20-50 Jahren dann entlasten wird. Wir haben diese Perspektive halt nicht, oder wollen uns nicht unterordnen unter die wohl unausweichlichen Konsequenzen ... doch der Staat, der die Regeln macht, denen ich mich unterwerfen muss, sollte doch längerfristig planen können und wollen.

Nun ja, eben halt etwas Frust: Hätte ich die Kohle, würde ich mir sofort eine E-Gurke kaufen ... oder sogar zum ersten Mal im Leben vielleicht leasen ... schade, sind wir in der CH da anderen Ländern gegenüber im Hintertreffen ...

Der Staat sollte es doch mittlerweile geschnallt haben ... was er jetzt an ökologischen Dingen fördern kann, muss es nachher nicht ausbaden ... in 30 Jahren oder so ...

Nun ja, eben, ein Tesla dürfte's sein ... dann wär i zfridn ... Der Goiserer hat ja da den Song von der Janis Joplin schön gecoveret. Oh Lord, won't you buy me a Mercedes Benz ... I'd sing I'd rather have a Tesla ...

Waiting ... ;-)

Boser und Böser - geil, frech, züri halt

Heute lief die letzte Folge vor der Sommerpause von Boser und Böser in Tele Züri. Ich freue mich schon auf die nächste Staffel. Ohne Ironie im Fall. Ich wüsste übrigens im deutschsprachigen TV-Raum nichts derartiges.

Die vier stimmen grad ab über "einen Mann in der Runde". Jein, ich finde, dass ein Mann da nicht rein passt - es ist doch bekannt, dass sich die Schwingung einer Situation sofort ändert, wenn das andere Geschlecht zugegen ist. Auch kein Schwuler, wie grad vorgeschlagen wird ... ;-)

Was mir so gefällt, ist, dass sie einfach losquatschen. Kein Bedenken ob des Geäusserten, bzw. Vorsicht, dass dieses jemanden auf die Füsse treten würde, sondern einfach drauflos. Spontan, züridüütsch, schnell und von mir aus auch oberflächlich - was andere Reviewers offenbar doof fanden. Ist natürlich auch leicht, die eigene Überlegenheit zu publizieren. Standesdünek halt. Oder sie hatten irgendwelche anderen Ansprüche.

Die habe ich nicht, ich hatte zur Boseri (wie wir Namen halt in Zürich so sagen) nie eine spezielle Verbindung, aber mit diesem Format macht sie sich bei mir grad beliebt. Denn ich bin auch ein Stino, ein Vollpfosten, ein Chauvi, ein Mann (inkl. Schwein) ... aber immer ein Mensch. Und ich mag nur das, wo ich das Menschsein spüre. Das tue ich bei denen.

Denn nicht nur die anderen drei Powerfrauen powern los, sondern auch sie selbst. Und wenn man das Herz auf der Zunge trägt, bzw. keine Bedenken als geistige Zensur aktiviert, dann wird es spritzig, doof, peinlich, lustig, erheiternd, erhellend, bezeichnend, unbekannt, unerhört, ungehört, frappierend, verspielt, überhöht, komediantisch, einfach kurzweilig. Weil spürbar ist, dass sie einander als Menschen mögen. Ein Schlüssel.

Die Bedenkenträger, Dummschwätzer, Besserwisser und Experten bekommen wir im TV in anderen sogenannt seriösen Talkshows ja bis zur Unerträglichkeit vorgesetzt.

Diese vier Frauen unterhalten sich im Klatsch und Tratschmodus - ohne Ansprüche an irgendwelche Nachhaltigkeit oder Bedeutungstiefe, wenn auch diese nie wirklich weg ist - alles durchdringt alles.

Ich - selbst zu Zeiten ungehemmt traschend - freue mich auf die nächste Staffel und ihre geistige und emotionale Spritzigkeit! Weiter so.

KenFM.de - Politikerklärer: Krieg oder Frieden - Wer bestimmt auf dem Kontinent

Letzthin sandte mir ein Kollege einen Link zu einem Youtube-Kanal namens KenFM mit dem Titel Krieg oder Frieden in Europa - Wer bestimmt auf dem Kontinent?. Spannend dachte ich, schau ich mal an. Kam aber nicht dazu, lange.

Doch nun habe ich es angeschaut. Zum Glück und wunderbar! Endlich mal ein Informationsangebot, das es sich lohnt anzusehen. Es ist nötig, dass wir unabhängig denken können. Wie der vertretene Friedensforscher Nietzsche zitierte, "Alles Sehen ist perspektivisches Sehen". Danach ist es nötig, dass man öfters mal die Perspektive wechselt.

Vor allem geht es darum, dass wir kritisch gegenüber allen Medien sind. Dass es nicht einfach Gut und Böse gibt, und dass deren designierten Vertreter immer diese Rolle behalten. Die USA ist nicht der gute Cop, Russland nicht der böse Russe. Versteht man, dass jegliche Informationsvermittlung über Presse und TV immer von Meinungsmachern gestaltet wird. Der Friedensforscher sagt, dass es nur noch zwei Supermächte gibt: Erstens die USA und zweitens - und so habe ich das noch nie so klar erkannt -, nicht China, nicht Russland, sondern die öffentliche Meinung. Und um die wird gekämpft. So gibt es also einen inhärenten Kadavergehorsam auch in den Informationsmedien, der schlussendlich dazu führt, dass auch in sogenannt Qualitätsmedien nur noch verbreitet wird, was einer ungenannt bleibenden Eminenz behagt. Und da viele der Menschen halt aus mir unbekannten Gründen geil auf News sind - siehe Facebook und Konsorten - führt das über die Jahre und die Einseitigkeit der Perspektive dazu, dass die Masse, eben die umkämpfte Meinung, genauso einseitig wird.

Die anwesenden Leute erzählen von Stories der Schmähung, Desavouierung, Denunziation, Abklassierung als Verschwörer ... dass es mich schon wütend macht. Sogar, wenn einer im Solde eines Senders steht und für den Hintergründe aufklärende Filme dreht, wird der von seinen Chefredaktionen gebannt, und Onlineplattformen blockieren stillschweigend Kommentare, wenn sie von ihm stammen, in sogenannten Diskussionsforen wohlgemerkt! Da greifen also Graue Eminenzen ein, die eine gewollte Weltsicht propagieren und durchdrücken müssen - oder was schlimmer ist: wollen.

Diese sind diejenigen, die die Arbeit von Journalisten und Forschern zulassen oder abweisen. Da wird klar, dass der Informationskrieg schon lange läuft. Wen wundert es, dass wir über die Freiheit des Netzes diskutieren und dafür sorgen müssen, dass es Anbieter von anderen Perspektiven weiterhin geben muss

Jeder mündige Bürger, als die wir gerade in der Schweiz vor jeder Abstimmung ja genannt werden, muss sich immer im klaren darüber sein, dass in der Welt Spiele laufen, in denen wir nur Manövrier­masse sind, die Bauern auf dem Schachbrett - wenig Macht, aber in der Überzahl. Die Spiele laufen zwar nur mit dieser Masse, aber die Spielgestalter wollen natürlich nicht, dass die Masse das entdeckt. Denn dann wäre das Spiel aus. Kein Wunder, kommt im TV nur noch GNTM, DSDS, Kochshows, Scripted Reality Soaps und Dschungel. Weil man damit die Masse in deren Freizeit auch noch mal zwei Stunden pro Tag vom Denken abhalten kann - und mit niedrigsten Schenkelklopf-Humor und Abfeiern von Klischees eine Menschensicht in die Gehirne reindrückt.

Und natürlich nicht nur TV und Zeitung ist dem unterworfen, das Internet und Ausbildungsstätten auch. Noch gibt es im Internet noch mehr Auswahl - vorderhand. Schnell kommt man dank Google auch noch auf Darstellung anderer Perspektiven. Das muss so bleiben, denn natürlich braucht auch ein unabhängiger Denker Impulse und geistige Nahrung. Wenn ich jeweils meinen Spruch ans Ende meiner Blogs schreibe "Think globally, act locally", so bin ich als Denker auch auf Informationen angewiesen, WENN ich mich mit etwas beschäftigen soll/will/muss. Und damit bin ich der Qualität und der Absicht des Informationsgebers ausgeliefert, wenn ich mir die Information nicht selbst beschaffen kann. Es ist niemals Wissen, das über TV und Presse kommt, nur Information. Wissen wird Information erst durch Anwendung und Umsetzung in der Realität eines jeden einzelnen. Und daher ist sein Wissen dann auch immer individuell und nicht objektiv.

Doch immerhin, wir sind 7+ Milliarden Leute auf der Welt (ob die Zahl stimmt, wer WEISS es). Diese scheinen eigentlich alle gleich zu sein, materiell jedenfalls schon, 40-200 kg Biomasse. Und doch meint jeder, er sei was Einzigartiges. Und genau darüber erwischen einen die Grauen Eminenzen. Indem sie jedem diese Illusion einbleuen, sie verstärken, sie manipulieren und zwar so, dass jeder an seine Individualität und seine Eigenverantwortung und Selbstkontrolle glaubt, aber natürlich immer so, dass jeder an den Strippen der Meinungsmacher hängt.

Um zum Thema von KenFM zurückzukehren: Dies kann natürlich nicht mehr so offensichtlich geschehen wie vor 70 Jahren. Doch der Stellungskrieg scheint nun immer noch zu laufen, denn die vier Leute beleuchten dort sehr offen die Möglichkeit, dass wir Europäer wegen des guten Cops, der USA, eventuell in einen Krieg mit den Bösen Russen gezwängt werden, weil wir nicht mehr sehen, dass der gute Cop eben kein guter ist, sondern ein egoistischer Machtpolitiker. Und dass wir aufpassen müssen, wie wir uns dem gegenüber verhalten, so dass er uns nicht einfach als kleine Zahnräder in seinem Getriebe verschleisst. Denn, hier würde ein weiteres Nietzsche Zitat passen:

„Der Irrsinn ist bei Einzelnen etwas Seltenes, aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel.”

Es ist halt immer so: Wenn einer Dir freiwillig eine Information anbietet, aufschwatzt, aufdrängt, damit Du was tust - überlege, wozu er das macht. Das "Wozu" ist ein magisches Wort: Es verleitet den Gefragten, seine Motivation, seine Ziele offenzulegen - wir Menschen sind da sehr geübt, Recht-Fertigungen (das sind die bedeutungslosen Antworten aufs "Warum") von Absichten zu unterscheiden. Denn das "Warum" fragt nach Vergangenheit, das "Wozu" nach Zukunft.

Dem Frager eröffnet sich so die Möglichkeit, bewusst zu entscheiden, ob die Motivation auch die eigene sei. Denn wäre dem so, interessierte es Dich selbst, würdest Du selbst suchen und fragen gehen - Informationen und Perspektiven kämen dann von alleine und zwar die, die Du dann auch brauchen und verwenden kannst. Wie im Kleinen, dann so auch im Grossen.

Ich fand die Lektion dieses Videos sehr belebend und nötig. Schön, dass es solche Leute gibt und dass es noch möglich ist, ihre Perspektiven im Internet kennenlernen zu können.

Strafzölle verhindern meinen Tomatengenuss - ist das wirklich sinnvoll?

In einem meiner Lebensmittelläden der Wahl hatte ich vor einigen Monaten unter all den bekannten Tomatensorten eine gefunden, die einfach nur Sardische Tomaten genannt wurde.

Da ich ein Tomatenfreak bin, habe ich jene natürlich mal probiert und fand sie absolut toll ... besser jedenfalls für meinen Geschmack als all die anderen, durchaus vorhandenen Sorten. Cherry-, Rispen-, Ochsentomaten und wie sie alle heissen. Meine bisherige Wahl war jeweils die Kumato-Tomate, da sie je nach Saison durchaus einen süsslichen Touch hatte.

Doch man kann sich ja nicht auf sowas verlassen, die Kumato wurde auch schlechter für meinen Geschmack, also drum damals die Sardischen Tomaten.

Ich war ja mal beim Paradeiser-Kaiser am Neusiedlersee in der Nähe von Wien, dem Guru der Tomatenzüchtung - empfehlenswert, dort zu stoppen, wenn man mal dort ist und eine Hofführung nebst Degustation einiger aus seinen 3000 Sorten zu geniessen.

Also weiss ich, was möglich ist. Seither - und das ist lange her - verschmähe ich Tomaten in den (Gross-)Verteilern, weil sie keinen Goût haben. Da ich die Hoffnung nie aufgebe, probiere ich natürlich jede neu erscheinende Sorte. Gaaaanz selten mit Erfolg.

Aber eben, diese Sardschen Tomaten ... wunderbar. Also kaufen. Zwar sehr teuer, hier immer ca. CHF 14.-/kg aber eben, es mir wert.

Heute also wieder hin, eine Ladung kaufen wollen. Aber Schreck, nichts mehr da. Frage an den Chef, wieso das so sei. Nun, sie würden sie nicht mehr importieren, weil ab jetzt diese Tomaten mit einem Strafimportzoll belegt sei. Ich glaubte, mich verhört zu haben. Ja, das sei so, denn sobald Schweizer Ware da sei, würden andere, importierte Produkte mit Strafzöllen belegt. Wusste ich nicht, hat mich aber wirklich geärgert. Vielleicht weil es mich zum ersten Mal persönlich trifft?

Wie auch immer ... ich hatte mich schon mal über Zölle ausgelassen in meinem Blog, jetzt nervt es mich wieder. Ein konkurrenzloses Produkt wird bestraft zugunsten anderer, zwar heimischer, aber qualitativ nicht gleicher Qualtität. Der Händler hat ja immer noch die andere Ware, die mir nicht passt. Das Sortenangebot ist also nicht grösser geworden, kein Ersatz, sondern in diesem Laden einfach eine äussert köstliche Sorte weniger.

Ich verstehe Regulierungen zum Schutz einheimischer Produktion ja teilweise - vor allem, wenn Importe Preisdump betreiben. Wäre diese Tomatensorte also eine Preiskonkurrenz für einheimische Produkte, könnte ich es eventuell noch akzeptieren. Aber eben, für mich waren die Sardischen Tomaten konkurrenzlos. Und ich war bereit, mich diesen Genuss etwas kosten zu lassen.

Wer mir in der Region Zürichsee eine andere Bezugsquelle nennen könnte ... dem wäre ich sehr dankbar ... :-)

Die Karriere für danach, Präsident Obama?

Ohne grosse Worte für mich: Obama singt Amazing Grace ... hier zu sehen und hören, gegen Ende.

Obama kann wirklich singen ... auch das Snippet anlässilich eines Konzerts im White House sang er mit B.B. King "Sweet Home, Chicago" ...

Singen befreit und ist eine Schwingung, die am Kopf vorbei geht ... dort mag sie bei dem einen oder anderen Saiten anklingen lassen ...

Und wenn ein Präsident das kann und auch tut ... dann ist das einfach toll.

Sollten mal unsere Bedenkenträger machen ...

Die schönsten Momente sind immer gratis

Der Spruch ist abgegriffen, aber halt schon wahr. Vor einigen Tagen begab ich mich wieder mal an einen meiner Lieblingsplätze am Waldrand ... dort zurückzulehnen, den Blick in die Kronen der schweigend ausharrenden Tannen gerichtet ... das goldene Abendlicht deren Stämme intensiv beleuchtend wahrnehmen zu dürfen, in der Ruhe bis auf ab und an das Röhren eines Rehbocks, und natürlich das auch schon abendlich ruhige Gezwischer von vereinzelten Vögeln sein zu dürfen, und dann noch eine schöne Melodie zwischen Tag und Traum von Mendelson-Bartholdy sich in mein Ohr schmeicheln zu lassen ... das ist das, was sogar Kreditkartenfirmen neidlos anerkennen mussten: Unbezahlbar.

Chapeau, Papa Franziskus

Ich bin zwar überhaupt nicht religiös im Sinne von Institutionen, aber was der Papst Franziskus da vor einem Tag rausliess in seiner Enzyklika, das fand ich sehr schön und endlich mal nötig. Religion solle sich nicht in Politik einmischen ... jaso ... Politiker saufen anderes Wasser, atmen andere Luft, sind unempfindlich gegen Umweltverschmutzung als die Kleriker. Drum soll der Papst sich raushalten? Er ist also kein Mensch, so wie jene? Ja geht's noch? Ich begrüsse es sehr, wenn der Papst sich endlich - beachtet - in Weltliches einmischt, vor allem, wenn er über den eigenen Tellerrand schaut und es zum Wohle der Welt tut.

Knapp zwei Milliarden Menschen sollen auf ihn hören, wunderbar. Wenn ich vorher sagte, der Chef der Kirche solle sich einmischen, dann meine ich, er soll die Leute zu mehr Übersicht, zu mehr Bewusstheit, zu mehr Sensibilisierung führen. Sie soll mir keine Lebensweise vorschreiben mit Androhung von Strafen, würde ich mich dem nicht unterwerfen. Sie soll mich bilden, mich entscheidungsfähig machen, um die zu mir passende Art der Lebensführung finden zu helfen.

Es stört mich nicht im Geringsten, dass die Kirche sich noch immer ans Verhütungsverbot hält. Es gibt auch von spiritueller Sicht aus durchaus Argumente, wieso man das Stoppen der Inkarnationskette bescheuert finden kann. Man kann es ja auch doof finden, dass wir es mit der Gentechnik erlauben, dass pränatale Diagnostik dazu führt, Körper nicht inkarnieren zu lassen. Da mischen sich im Gegenteil Menschen sehr konkret in Prozesse ein ... ob das gescheiter ist, als ein Nicht-Einmischen, wie's die Kirche macht ... wer will das schon wissen und entscheiden.

Der Papst soll sich äussern, in einer Sicht, die über seinen eigenen Haushalt hinaus reicht, die die Menschheit eben als Familie und die Erde als Schwester bezeichnet. Kein Gärtchendenken mehr - endlich.

Ich trat vor vielen Jahren aus der reformierten Kirche aus - Katholik werde ich nun sicher nicht. Aber ich habe grossen Respekt vor dem aktuellen Papst. Er scheint seine Rolle zum Nutzen aller wahrzunehmen. So wird er hoffentlich noch lange walten dürfen ...

Und genauso kommt's - mit Indien

Gestern schrieb ich doch grad noch, dass ich befürchte, dass St.Florian regiert in Paris am Klimagipfel. Und genau so kommt's: Indien, mittlerweile drittgrösster CO2-Produzent, tritt auf die Bremse. Die wollen ihre Kohleproduktion gar noch verdoppeln. In der doof in die Kamera grinsende Minister meinte noch: Wir haben eine Milliarde Leute, die auch ein Anrecht auf persönliche Entwicklung haben.

Da ging mir also grad der Hut hoch und ich sagte zu mir spontan, so ein arrogantes Arschloch. Es geht mir nicht in den Kopf, dass ein Minister so einen Scheiss rauslassen darf.

Natürlich haben die Westler die Sauerei angerichtet. Aber es sollte doch auch so einem Knaller in den Sinn kommen, dass seine Leute das nicht auch noch nachmachen sollen. Und dann sagt der das, wo seine eigenen Leute bereits unter den verstärkten Niederschlägen und Überschwemmungen leiden. Die, denen alles wegschwemmte, würden dem wohl auch gern eine reinhauen. Bzw. sie würden ihm wohl klar machen, dass es scheissegal ist, wie es kam, dass das Klima nun hochschwingt. Wichtig ist nur noch, dass es nicht so weitergeht.

Diese Einzelmaske liess mich also wirklich grad die Fassung verlieren. Wie gehirngewaschen muss man sein, dass man so einen Schrott noch erzählen darf oder halt muss. Letzteres wäre ja noch viel schlimmer.

Und dann das Geld: Die Westler sollen/wollen 350 Mio USD bereitstellen, um Versicherungsprämien der Schwellenländer zu decken. Ich sagte ja, Gelddrucken können die ... aber ich sage schon beinahe resignierend: Zum Glück interessiert das Klima es hinten und vorne nicht, was wir da an bedruckten Papierchen finden. Zur Not gut aufzuwirbeln in Windhosen und Sturmböen.

Es ist mir unverständlich, wie man Geld als Allerheilmittel einbringt. Die Gier nach Geld erzeugte ja erst dieses Schlamassel. Und nun Geld zur Kur? Das verschwindet eh nur in den Taschen derer, denen die Sintflut egal ist ... sie hoffen wohl eh nur, dass sie erst nach ihrem Tod eintrifft. Die VW-Bescheisser sind ja beispielsweise solche Ganoven.

Es ist mir klar, dass das Wirtschaftssystem, das uns alle mehr oder weniger ernährt, nicht so schnell geändert werden kann. Doch das interessiert das Klima netterweise - oder gerechterweise - auch nicht. Wir KÖNNEN sofort ändern. Aber wenn wir immer Geld als Ausrede vorhalten, oder eben St.Florian "wir waren's nicht, wir dürfen drum auch noch eins draufhauen." ist das unterste und primitivste Schublade. Das ist unterhalb jedes beleidigten Kindergarten-Leberwurst. Sprich Kinder: Die machen nach dem Krach zusammen weiter.

Aber Indien trötzelt und stampft schmollend vor sich hin. Es ist einfach unglaublich, die zweitgrösste Nation hat Sprecher, die auf höchster Ebene und an einem Klimagipfel so einen Scheiss verzapfen dürfen ... ich attestiere dem jetzt mal, dass er das sagen muss. Aber wie gesagt, dann ist's ja noch viel schlimmer ...

Da kommen Geistesgrössen aus jenen Land - aber eben, als Gesellschaft sind die schon noch sehr anders als wir. Kastensystem, Frauen sind wertlos, Glaube an Reinkarnation kann natürlich auch zu Gleichgültigkeit und Ignoranz führen ...

Wie auch immer ... es regt mich einfach auf: Dass man angesichts einer globalen Herausforderung IMMER NOCH nationalistische Eigenbrödlerei betreiben kann - wohlwissend, dass die Wirkungen dieser Herausforderungen schon innert 1-2 Generationen sich einen Scheiss um die eigenen Nationsgrenzen kümmern werden.

Und selbst wenn man egoistische ökonomische Gründe vorhält: Wenn die anderen sich dann mal um ihre klimabedingten Ausgaben und ihre eigenen Leute kümmern müssen, dann ist dann nix mehr mit viel verdienen und Handeln und Globalisierung. Denn es wird hoffentlich bei den anderen einsichtigeren Staaten die Erkenntnis aufkeimen, dass gerade die globalisierte Wirtschaft zu einem der grössten Klimaschädigern wurde.

Denn solange Transport von Soja und Palmenöl in die Schweineställe und Billigprodukteketten der reichen Europäer so billig ist, wird deswegen Urwald gerodet oder schlimmer noch wie in Indonesion abgefackelt. Nur damit bei uns jeder sein Schweinesteak billiger als einen Apfel kaufen kann.

Sorry - so, nun ist meine Energie mittles Tastatur in diesen Text transformiert worden. Aber es ist halt bei mir manchmal so, dass ich die Ignoranz manchmal einigen Leuten am liebsten aus dem Kopf schlagen würde ...

Drum halt wieder: Think globally, act locally.

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