Dell macht alle Länder flach

Netter Faux-Pas, den sich Dell da leistet in der neuesten Werbemail ... zum Glück verstehen wir Schweizer das Chruutchabis der Holländer teilweise ... :-)

Eine Stunde Video: Tomáš Sedlácek - ein philosophischer Ökonome

Ich habe eine spezielle TV-Gabe: Ich schalte immer wie zufällig auf etwas um, was mich dann total positiv überrascht und interessiert gefangen hält. Dass das Schweizer TV eine Serie hat namens Sternstunden und darin die Unterrubrik Philosophie, wusste ich, denn einige kurze Aufenthate liessen mich sie entdecken. Gefangen hielten sie mich selten, weil halt nur selten mir Unbekanntes geboten wurde.

Doch letzthin war's anders: Da stieg ich irgendwo nach der Hälfte in ein Gespräch ein, wo den gelegentlichen eingeblendeten Kommentare zu entnehmen war, dass hier ein ausgebildeter Ökonome philosophierte. Er sah jung aus und erzählte voller spitzbübischer und energievoller Heiterkeit von der Ökonomie, unserer Indoktrination auf einen einzigen Vordenker, dessen Ideen wir heute ja gar nicht mehr hinterfragen, weil es schon seit einigen Generationen klar ist, dass „es so läuft, wie's eben läuft" und wir ja eh nicht (mehr) wissen, woher eigentlich all diese Ideen über Ökonomie stammen. Und wir vor allem nicht mehr hinterfragen, ob die Ökonomie noch das macht, was wir wollen, oder ob sie schon längst uns alle zu Arbeitszombies gemacht hat, die mit leeren Augen nur noch dem Mechanismus diesen – gedanken- und gefühlslos. Wie halt die Körper in Matrix etc. Bioroboter ist eine neutralere Bezeichnung für Zombies. Nur Arbeiten für den Mechano. Funktionieren. Und das schon ab Teenager - Lebensplanung, scheinbare Bedürfnisse decken mit Geld dank Arbeit, Haus, Familie und – aus.

Der Mann, der da so kurzweilig erzählte, ist Tomáš Sedláek. Er sei mit 24 Jahren schon von Präsidenten der Tschechoslowakei Václav Havel zu dessen Wirtschaftsberater ernannt worden. Nun sei er Chefökonom der grössten tschechischen Bank.

Heute ist er 35 und heimse mit seinem Buch Die Ökonomie von Gut und Böse regelmässig Erfolge ein. Nicht nur bei alternativ Denkenden, sondern (sogar) bei Ökonomen. Denn er geht weiter zurück in die Vergangenheit bei der Suche nach den Gründen der derzeit herrschenden, ökonomietheoretisch basierten Ideologie und findet in Mythen und Religionen Erklärungen, die bereits die Ansätze unserer Gier und der damit möglichen Verleitbarkeit aufzeigen.

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In Memoriam Jon Lord

Da komme ich von einem Openair Kino im Richterswil nach dem romantischen Film The Best Exotic Marigold Hotel mit aufgeräumter Stimmung nach Hause und setze mich noch für eine News-Review vor die Glotze, da höre ich, dass Jon Lord gestorben sei - mit 71 Jahren. Wenn ich je ein musikalisches Idol hatte, war er es. Obwohl ich spät zu Musik kam, speziell zu Hardrock, war er sofort mein Liebling, nachdem ich den Weg zu Deep Purple fand. Ich war in der Jugend eher auf Synthie-Sound aus, das Markige und Urige im Rock ging mir erst später auch in Fleisch und Blut über.

Vor allem an Konzerten zeigte Jon Lord, was ich so toll fand: Seine wilden Roundtrips - gestartet von Child in Time über diverse Klassiker wie Mozart, Bach, Strauss wieder punktgenau landend für Space Trucking - die gab es nur live und die imponierten mir als schlechten Keyboarder schon sehr. Vor allem auch, dass er eine klassische Ausbildung hatte - was ich mir trotz einiger Neigung zur Klassik doch nie antat. Damals lag mir wegen der gymnasialen Musikausbildung die Klassik nahe, Bach wegen seiner Toccata speziell.

Nach Purple mochte ich vor allem dann auch seine Alben Before I Forget, Sarabande und Pictured within haben es mir angetan. Nun, er hat es überstanden. Ich wünsche ihm alles Gute auf seiner weiteren Reise.

Leschs Kosmos - 20 Minuten TV-Bildung

Ich mag den Lesch ja schon lange, weil ich seine Astronomie-Sendungen in BR schön fand, wie auch seine anderen Themen, die er gut rüberbringt, sei es von Philosophie bis Theologie.

Wie es ihn offenbar schockierte, tut es nun mich auch, wie er das im TV nun weitergibt. Es ging diesmal um die Betonproduktion. So erzeuge die Produktion einer Tonne Zement fast soviel, nämlich 870kg CO2. Wenn man bedenkt, wieviel Beton da regelmässig verbaut wird, egal wo, aber auch in den sich jeweils als unschuldig ummäntelnden aufstrebenden Dritt-Welt-Staaten, so ist das erschreckend.

Die CO2-Erzeugung einer Jahresproduktion Betons sei etwa das dreieinhalbfache des gesamten Flugbetriebs der Welt.

Also ich habe mir das nie überlegt, dass Beton auch diesen Nebeneffekt hat. Ich betrachtete den bisher nur als unschön, versiegelnd etc. Offenbar werden heute pro Tag immer noch 70ha Boden versiegelt auf der ganzen Welt.

Dass aber bei jeden Hausbau, jeder Strassenbrücke etc. fast soviel CO2 erzeugt wird wie das Gewicht der Betonbauten, das wusste ich nicht. Da hat Lesch dann schon recht, wenn er sagt, dass es der Atmosphäre egal ist, woher, aus welchem LAnd, mit welcher Ausrede CO2 erzeugt wird. Seit 1850 haben wir offenbar den CO2-Gehalt der Atmosphäre von 280ppm auf 380ppm gesteigert. Da diese bekanntlich keine politischen Grenzen kennt, spielt es eigentlich keine Rolle, ob die boomenden Chinesen oder die energieverschwenderischen "Zivilisierten" das CO2 erzeugen. Wenn halt mehr Wärme in der Atmosphäre drin bleibt, hat es auch mehr Wasserdampf, der selbst ein Treibhausgas ist.

Nun ja, wir denken uns ja manchmal, wieso gibt es die "Hochkulturen" der Sumerer, Ägypter, Atlanten etc. nicht mehr. Tja, vielleicht haben sie auch so einen Scheiss gemacht und sich nicht um die Auswirkungen gekümmert. Damit meine ich jetzt nicht die physikalischen Problemfälle, sondern halt Ignoranz in anderen Lebensbereichen an den Tag gelegt, so dass sie zugrunde gingen.

In 5000 Jahren wird es vielleicht auch eine Kultur geben, die angesichts Ausgrabungen aus ver Vorzeit, ca. 2000 nach diesem überlieferten Christus, denken, wieso sind die nur so schnell ausgestorben ... die Betonbauten finden wir ja noch ...?

Tja, also, Häuslebauer ... auf Beton verzichten. Andere Baustoffe evaluieren. Sollte ich je ein Haus bauen dürfen, werde ich mich an Leschs Vortrag erinnern.

Da freut es mich schon, dass Urban Farming und Urban Gardening immer mehr Fans finden. Denn ich schrieb ja auch schon mal vor Jahren, dass doch eigentlich alle Dächer begrünt werden sollten. Immer diese Flachdächer, diese roten Ziegel - und dann muss man das Haus noch kühlen und heizen ... wie wäre es, wenn die Dächer immer bewachsen wären?

In den Megacities kommen Urban Farming offenbar immer mehr in Mode, weil immer mehr Leute in den Städten wohnen wollen und diese die Infrastruktur zur Bewältigung der täglichen Nahrungsmittelbeschaffung auf die Dauer nicht mehr meistern können. Wieso soll denn auch im Umland Agrarprodukte erzeugt werden, die dann mit Energieaufwand in die Städte transportiert werden müssen, wenn es auch direkt auf dem eigenen Dach ginge ... Städte sind ein Problem, wenn sie gross sind. Wenn sich ihre Bewohner jedoch beginnen, sich wieder um ihre Bedürfnisse zu kümmern, dann sind die Städte vielleicht auch ein Brutkasten für neue Ideen. Kann sich ein ganzer Block von selbst erzeugter Nahrung sättigen, so muss diese Menge von Nahrung nicht mehr herangekarrt werden, wird nicht bei Nichtgebrauch fortgeschmissen etc. etc. etc.

Man muss halt schon einiges wissen über die "moderne" Lebensart, um zu erkennen, wie gut die naturgegebenen Abläufe schon waren: Da wir ja unseren Dung nicht mehr aufs Feld ausbringen, geht dem Boden Phosphor verloren. Den schütten wir dann halt mit Düngern nach. Dass aber auch schon Phosphor ein knappes Gut würde, das hörte ich auch erst letzthin zum ersten Mal.

In diesem Sinne bin ich immer dankbar, mehr über Abläufe lernen zu dürfen. Die Wissenschaft zeigt, dass sie Wissen schafft. Aber wenn diese Erkenntnisse nachher nicht umgesetzt werden, dann macht mich das manchmal schon traurig bis hässig. Wohlwissend, dass ich auch Ursache und Nutzniesser aller dieser Dinge bin. So bescheide ich mich halt darin, in meinem Umfeld das für mich Sinnvollste aus diesen Informationen zu machen. Und anderen - wie LEsch - davon zu erzählen, wie Dinge funktionieren - so sie es denn erfahren wollen. Denn wir wissen ja schon auch seit langem: Aufzwingen kann man Verhaltensweisen nicht. Damit sie nebeneffektfrei bleiben, müssen sie aus Einsicht entwickelt werden.

Nun ja. Ich hoffe, wir folgen auf der ganzen Welt den Erkenntnissen der Wissenschaft - sei man nun Amerikaner oder Kambodschaner. Wie gesagt, der Erde ist die Bezeichnung egal.

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

Googles Visionen – die kommende Matrix

Heute kam im SF Einstein ein interessanter Blick auf Google. Was es so macht, was es ausmacht, wie es uns macht, und was wir daraus und danach machen – oder auch nicht.

Auch wenn Informatikern fast alles nicht neu ist, so ist die für eine Infotainment typische Raffung der Thematiken eine spannende Sache: Dass Google eh alles weiss über einen, ist für Internet-Nutzer ja hoffentlich nicht neu und definitiv etwas, was jeder mehr oder weniger eingeschränkt beeinflussen kann. Was die Googler aber damit machen und uns als „Alltagserleichterungen" andienen können, das ist schon bemerkens- und bedenkenswert.

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Managed Care - Einschränkung? Obwohl wir doch überall so gerne Punkte sammeln für ein paar Goodies

"Die freie Arztwahl werde eingeschränkt", "Zweiklassen-Medizin" ... die Schlagwörter der Gegner dieser Vorlage. Tja, die Einschränkung mag sein, doch die ist ja nicht neu. Wer hat denn schon die Qualifikation, einen Arzt zu 100% aus eigener Wahl zu finden? Erst recht Spezialisten? Ich wählte meinen Arzt immer nach dem Ort, wo ich wohne. Eine selbstgewählte Restriktion. Wenn der mich also in einem Fall mal zu einem Spezialisten schicken müsste, werde ich ihm doch nicht widersprechen können/wollen ... wer bin ich denn, dass ich die Qualifikation jenes anzweifeln könnte?

Zudem, wir sind die Gängelei durch Beschränkungen ja eh gewohnt: Grad beim Lieblingstier vieler: dem Auto. Ok, da kann ich mit meinen alten Rostlauben eh nicht mitreden, doch: Gibt es nicht auch Markenzwang? Muss ich einen neuen Benz nicht bei einem Benzgaragisten warten lassen, damit ich keine Garantien oder so verliere?

Darf ich in einem elektronischen Gerät selbst Reparaturen machen (lassen), und im Zweifelsfall immer noch alle gesetzlichen Garantien des Herstellers beanspruchen?

Darf ich als EDV-Spezialist ohne entsprechende Zertifizierung Oracle-Schulung geben, auch wenn ich Oracles Produkte seit deren Anbeginn auswendig kenne? ("Oracle" ersetzbar durch beliebige andere, grosse marktdominanten Marken).

Alles schon längst eingehaltene und ins Selbstverständnis übernommene Zwänge, die von Mächtigen etabliert wurden. Meistens ja nur zu deren Nutzen. Typischerweise streiten sich hier die "Mächtigen", die Ärzte, selbst. Sehen die teuren Spezialisten, Exotik-Doktoren ihre Pfründe schwinden?

Es ist doch etwas verwegen zu behaupten, dass für die Normalverdienenden die Arztwahl eingeschränkt würde - denn wenn diese Netzwerkmodelle mehr Ärzte als Mitglieder haben, kann ich immerhin innerhalb des Netzwerks wechseln. Dass Vorteile der Kommunuikation innerhalb des Netzwerkes vorhanden sein sollten, nehme ich mal an. Das Rosinenpicken, das konnten sich beisher die Reichen eh erlauben, das werden sie auch weiterhin tun können. Doch die Normalos können sich dem staatlich verordneten Versicherungszwang ja nicht entziehen. Und der hat bis heute nicht bewiesen, wie er die immer nur steigenden Krankenversicherungskosten eindämmen, geschweige denn reduzieren könnte.

Das Managed Care Modell verspricht, dass die Kosten zumindest nicht mehr steigen sollen. Wir Konsumenten sind doch alle gern in solchen Netzen und Membercard-Vereinen: Supercard, M-Budget, Rotary-Club, Kreditkarten-Clubs, Auto-Clubs, Bücher-Clubs, nota bene Facebook etc.

Was versprechen wir uns denn jeweils von sowas? Spezielle Angebote, gleiche Interessen, weniger Gebühren, generell Vergünstigungen? Wieso also soll genau diese Krämermentalität bei der Gesundheitsindustrie nicht gewünscht sein? Grad hier, do massiv Geld gespart werden kann, wo massiv Geld verschwendet wird?

Wieso grad hier? Weil jeder meint, er könne Gesundheit mit Geld kaufen? Gesundheit ist vom Lebenswandel und gewähltem Lebensweg abhängig, nicht von Geld oder sonstwas. Und schon gar nicht erst dann, wenn der Schaden manifest ist.

Ich selbst bin seit Jahren in so einem Managed Care Modell versichert und habe mich noch nie diskriminiert gefühlt. Klar, ich kann mangels Millionen auch nicht mal eben nach Miami fliegen, um dort ggf. beim weltbesten Spezialisten für xyz dies zu machen und dann zum weltbesten Zahnarzt nach abc nach efg zu jetten, und danach zum weltbesten Augenspezialisten nach uvw reisen, um mit dem neuesten Superlaser meinen Astigmatismus zu korrigieren.

SOWAS konnten/können die Reichen eh schon immer. Und sie werden es auch weiterhin tun können, egal wie die Abstimmung ausfällt. Ob die Krankenkassenprämien steigen oder nicht, kann denen egal sein, es drückt nicht sie. Die Zweitklassenmedizin war immer schon da. Es ist reine Augenwischerei, dies abzustreiten.

Aber uns, die Normalos. Und wir haben als brave, gesetztestreue Bürger gar keine Alternativen. Wieso also sträuben sich einige gegen Sparmodelle?

Da darf wohl jeder Ablehnende mal in sich gehen und seine eigenen Vorstellungen zu sich, seiner Gesundheit, seinem Sicherheitsanspruch und seinen ev. überzogenen Machbarkeitsvorstellungen überprüfen. Vieles ist da eventuell sehr vage und eher Wunschvorstellung denn realisierbare Möglichkeit.

Wie soll man dem Gesundheitsindustriewahnsinn irgendwann mal wirksam entgegentreten können, wenn jeder - eingedenk einer möglichen eigenen gesundheitlichen Betroffenheit - sofort betriebsblind wird und nur noch nachblökt, was die Herdenführer aus ihrer Sicht und ihren Interessen vorschreien?

Das "Gesundheitssystem" wird meines Erachtens erst dann wieder gesunden, wenn jeder einzelne sich bescheidet, sich mal mit sich und seinem Leben auseinandersetzt. Erst dann kann er den Sirenengesängen aus freier Entscheidung nachgeben oder widerstehen.

Retour- äh, Rückkehrgeld für Asylanten? Nachhaltig? Kreditrückzahlung?

Derzeit wogt die Diskussion hoch her, ob in der Schweiz, speziell derzeit Genf, Asylanten Geld gegeben werden soll, wenn sie in ihr Land zurückgehen und dort eine Ausbildung beginnen. Die Asylanten müssten das schon belegen – doch natürlich lockt so ein Angebot auch Schmarotzer. Natürlich schreien die Rechten auf, das ginge nicht, da könne ja jeder kommen. Das mag sein, ist sicher eine Gefahr doch: Es ist eben doch ein Retourgeld.

Unsere Gesellschaften, fast egal wo in der „entwickelten" Welt, sind fast in keiner Weise nachhaltig - ein Blick auf deren Produkte, deren Nebeneffekte und Abfälle macht es eindeutig klar. Und fast jeder, der sich das in all den vielen Lebensbereichen überlegt, stösst darauf. Dabei ist es natürlich nicht der Fehler eines Staates, sondern der Menschen: Gegen besseres Wissen gibt es überall Exponenten unserer Rasse, die Dinge vorwärtstreiben, die nicht der Gemeinschaft dienen, sondern nur ihnen und ihrem Clan selbst. Wohlwissend, dass sie und ihre Nachkommen in einem gemeinsamen Umfeld leben. Doch solange die Erde noch sooo gross erschien, war das halt nicht so wichtig.

Beispiele? Nahrungsmittelproduktion: Jedem ist klar, dass die „Geiz ist geil" Mentalität – egal ob auf Produzenten- oder Konsumentenseite – irgendwann gegen die Mauer fährt. Gigantische Monokulturen (Palmöl, Mais für Biodiesel, wie letzthin im Kassensturz portraitiert: Erdbeeren aus Spanien, Geflügelproduktion in Deutschland etc.) müssen mit chemischer Hilfe stabilisiert werden, laugen die lokalen Resourcen aus und hinterlassen Folgeschäden wie die Abholzung von Regenwald in Brasilien, um Weideland für Vieh zu gewinnen – weil die Welt immer mehr Fleisch fressen will. Und damit wegen Antibiotika in der unnatürlichen Tiermassenproduktion dafür auch die Quittung in Form immer häufigerer Unwirksamkeit von immer mehr Antibiotika bezahlt.

Oder in der Schweiz: Strassenbau, in den Stosszeiten überfüllte Bahnen, Zersiedelung, Banken, die sich darum scherten, woher ihre Kunden ihr Geld hatten, Hauptsache, dass sie es bei ihnen anlegten.

Oder die brandneue Fallpauschale in der Medizin.

Es ist immer dasselbe: Unter dem Titel der Optimierung und Einsparung wird eine falsche Entscheidung weitergedrängt, durchgeboxt. Der berühmte Spruch der Cree-Indianer "Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann." moniert unser Verhalten an. Ist ja, egal woher er auch stammen mag, alt ist er auf jeden Fall. Und weise wohl auch: Die Indianer waren ja auch kein Wohlfühlclub, die bekriegten sich auch, doch eventuell lebten sie im Alltag viel näher an den Richtlinien grundlegender Realitäten wie Nachhaltigkeit, Sorge fürs Umfeld.

Dass viele Menschen keine Wahrnehmung für Nachhaltigkeit haben, zeigen alle unsere Wirtschaftsexzesse. Nicht nur aktuelle, sondern auch frühere: Denn ist das Ausnutzen – Betonung eben auf Aus – Resourcen anderer wie derjenigen der Afrikaner nicht ein Kredit, massiv überzogen, dessen Rückzahlung nun mit Asylanten eingefordert wird?

Doch selbst dann wenn die Linke genau dies erklärt, dass eine Wirkung gegen den Asylantenstrom nur mittels lokaler Hilfe an dessen Ausgansgsort, eine Umverteilung der Waren und Geldflüsse, erzielt werden kann, dass ja hier jeder Tag eines Asylanten in einem Durchgangsheim und in einem eventuellen Spezialrückflug die Gemeinscahft viel teuerer kommt als das Rückkehrgeld, selbst diese zutiefest kapitalistische Betrachtung scheinen die Rechten nicht zu kapieren.

Es gibt meines Erachtens keinen logischen Grund dafür, dass sie dieses Vorgehen in Genf verurteilen. Natürlich, ich anerkenne schon die Gefahr, dass sich dies rumspricht und Asylanten zu Hauf auftreten, nur um dann mit dem Rückkehrgeld wieder zu verduften. Aber eben: Wieso verlässt jemand denn sein Heimatland? Weil es da keine Zukunftsaussichten gibt. War die Schweiz nicht auch ein Auswandererland im 19. Jahrhundert? Eben. Sogar die berühmte Schweizer Garde des Papstes ist entstanden aus wirtschaftlicher Not. Und weil wir Schweizer damals nicht den Ruf hatten, eher brav zu sein, eher das Gegenteil.

So sind Ausbesserungen aller Art offenbar der Zins mit Zinseszins, den wir allgemein zu bezahlen bereit sind. Wider besseren Wissens. Überall. Der Club of Rome veröffentlichte dieser Tage, dass bis 2050 der Meeresspiegel um einen halben Meter steige und dass wir jährlich immer noch das Doppelte von dem an CO2 produzieren, was Wälder und Ozeane absorbieren können. Dass im Sommer dannzumal das Eis an den Polen geschmolzen sei, was natürlich noch mehr Wärme in der Atmosphäre belässt, dass dies dadurch zu einer Aufschwingreaktion führen werde, dass neben neben CO2 auch mehr Wasserdampf (auch ein Treibhausgas!) die Wärme speichert, dass dann das bezüglichWärmekapazität viel gefährlichere Methan in die Luft kommt und die Aufwiegelung beschleunigt ...

Wir alle wissen das. Es gibt schon lange keine Ausrede mehr für die Menschen in den technisierten Ländern. Doch wir scheinen nicht in der Lage zu sein, der persönlichen Gier, dem Egoismus entrinnen zu können.

Auch die Natur kennt natürlich dieses Prinzip: Gibt es zuviele Hasen, vermehren sich die Füchse. Fressen die den Hasenbestand runter, leiden sie auch darunter und verhungern. So ist offenbar das Prinzip von Angebot und Nachfrage ein Naturgesetz.

Nur, die Natur kann solche Zyklen offenbar nicht vorhersehen, ihre Exponate leben in der Gegenwart. Auch sie als Individuen müssen ausbaden, was die Vorgängergenerationen „verfressen" haben. Allerdings scheint dort auch kein Ego zu sein, das leiden kann, das gierig ist. So werden Tier- und Pflanzenarten einfach verschwinden, ohne grosses Aufhebens. Und wiederum nur der Mensch will sie erhalten. Gegen die umfassenderen Gesetze der Natur. Und wiederum nur als Symptombekämpfer – obwohl er dank der Wissenschaft mittlerweile schon fast alles erkannt hat.

Also, zahlen wir halt den Zins mit Zinsezins zurück, der Kredit waren die billigen Naturprodukte aus Afrika, das Ausnutzen der Bevölkerung. Die Rechnung wird nun präsentiert. Es ist ok, dass wir darauf schauen, dass wir die Rückzahlung nur an die Richtigen ausrichten. Doch ein Retourgeld im Sinne von Wechselgeld wird es wohl nicht bleiben. Der Kredit muss zurückbezahlt werden.

Wikipedia sagt zum erwähnten Indianerspruch, dass der, dem er an sich zugesprochen sei, dem Häuptling Seatlle, ihn nicht so sagte, sondern als "Und wenn der letzte rote Mann von der Erde verschwunden und die Erinnerung des weißen Mannes an ihn zur Legende geworden ist, dann werden diese Gestade übervoll sein von den unsichtbaren Toten meines Stammes, ...dann wimmeln sie von den wiederkehrenden Scharen, die einst dieses Land bevölkerten und es immer noch lieben".

Wer sind die Toten?

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

Zensur oder Äusserungsfreiheit?

Letzthin schrieb ich öffentlich ein einem Chat-System auf die öffentliche Frage eines Zurückkehrers, der nach einigen Jahren den Chat wieder besuchte, wie der Chat denn heutzutage sei: "Es ist ein zensierter Streichelzoo nach nordkoreanischem Muster".

Daraufhin wurde ich kommentarlos gesperrt. Natürlich, ich war schon sauer auf den Chatbetreiber, der seit Jahren seine Leute gängelt. Und deshalb wurde ich auch schon einige Male gesperrt. Der Grund, wieso ich das hier doch frage: Es ist klar, was ich mit dem Satz sagen wollte, die Formulierung ist klar. So war sie beabsichtigt. Doch darf sowas bereits ein Grund zur Zensur, zur Sperrung sein?

Es würde mich freuen, Meinungen dazu zu lesen. Ich, der ich eine absolut tabulose Diskussionskultur pflege und daher auch wünsche, finde nichts an solchen Aussagen. Es ist ja immer der Empfänger, der gewichtet und verurteilt. Da die meisten Menschen derart automatisiert reagieren, klappt eine neutrale Beobachtung der Aussage dann halt meistens nicht.

Siehe Nathalie Ricklins Aussage im TV "die Leute finden, dass es zuviele Deutsche in der Schweiz gibt". Sie gab eine Wahrnehmung wider und schon rauschte der Blätterwald und die Leitungen ächzten unter dem Schreib- und Anschaudruck der Blogger und Newsportale in Deutschland, die die Ricklin als Hetzerin verteufelten.

Wieso bloss? Wieso nehmen die Leute immer alles persönlich? Machen eine Mördergrube aus ihren Herzen? Das ist sowas von selbstschädigend. Eien Feedback-Schleife halt. Wieder was, was sie im emotionalen Rucksack mitschleppen.

Es würde manchmal hilfreich sein, öfters Space Night auf BR3 zu schauen ... bei den Blicken auf die Erde von Raumfahrzeugen aus sollte eigentlich die Bedeutungslosigkeit und Lächerlichkeit der Emotionalitäten jedem offenbar werden. Sässe Gott dort oben, würde der überhaupt mitbekommen, worum sich die Leute ärgern, schlagen, schlussendlich bekriegen? Wohl kaum. Damit dürfte dann auch die Frage vieler Verzweifelten beantwortbar sein, wieso Gott denn diese schlimmen Dinge in der Welt geschehen liesse ... tja, er sieht sie nicht mal. Sie sind irrelevant. Sein Horizont ist ja vielleicht das Universum, ja sogar Multiversen, aber wohl kaum diese Galaxis, geschweige denn dieses Sonnensystem in einem seit Milliarden Jahren ruhigen Nebenarm einer durchschnittlichen Galaxis. Da ist nichts, was aufregend wäre ...

In der Bibel steht, dass Gott uns nach seinem Ebenbild erschaffen habe. Ergo haben wir einen göttlichen Funken in uns, jeder und jede, jedes Tier, jede Pflanze, jeder Stein, alles halt. Bis auf die Menschen benimmt sich auch jede erwähnte Schöpfung wie beabsichtigt. Nur der Mensch: Benimmt der sich wirklich so, wie es der göttliche Funke eigentlich beabsichtigte? Zu 99.9999% nicht.

Halten wir doch Abstand, bemerken einfach, was ist und behandeln den Fall oder nicht. Der Chatbetreiber hätte meinen Ärger wahrnehmen können und mich fragen, wieso ich denn so sauer sei. Tat er nicht, interessiert ihn nicht. Statt eine Lösung eine Blockierung der emotionalen Energie - die ich schon lenken kann. Doch statt Ausgleich halt Konfrontation. Okay. So ist es.

Ich kläre das also für mich - und frage drum nach Eurer Meinung: Darf man das heutzutage sagen oder nicht?

Canons Support ist schon frech

Letzthin hatte ich einen neuen Multifunktionsdrucker von Canon auf einem PC zu installieren, genauer das Modell MF8380. Und zwar unter Windows 7 Pro 64 Bit. Kein Problem, auf der Website ist der Treiber ja schnell gefunden. Runtergeladen, gestartet, Privilege Elevation als Domain-Administrator beantwortet und päng: Der Treiber sagt mir doch platt, dass ich nicht die notwendigen Rechte habe.

Tja, was soll ein Domain-Administrator wohl noch benötigen, nur um einen Druckertreiber auf einem Domain-PC zu installieren? Sowas macht mich regelmässig hässig. Da musste ich doch grad den Canon-Support anrufen, wieso denn deren Treiber sich nicht installieren lasse als Domain-Admin. Weiss die gute Frau natürlich auch nicht, aber sie werde es weiterverfolgen - aber erst, nachdem sie mir die Downloadseite ans Herz legte, die ich ja eh kannte. Dass ich ja von dort den Treiber hätte, interessierte sie nicht wirklich. Wie auch immer, sie wolle es weiterleiten. Ich sagte zwar, ich müsste den Drucker jetzt installieren.

Nun, die Antwort kam natürlich nicht sofort, sondern eine Woche später, und war eigentlich eine Verarsche: "Laden Sie den Treiber XYZ auf http...... herunter. Danke für Ihre Support-Anfrage". So in etwa. Hätte ich das Problem nicht selbst gelöst, wäre ich nach einer Woche(!) keinen Schritt weiter!

Weshalb bloss sagte ich der T.... am Telefon, dass ich IT-Kenner genug sei und den Treiber selbstverständlich genau von dort geladen hatte und er dennoch nach mehr Rechten verlangte? Grmbl.

Die Lösung war eigentlich einfach, man musste sich als Lokaler Admin auf dem PC anmelden. Zum Glück hatten meine Vorgänger diese niemals benutzten Account dokumentiert, denn er war abgeschaltet, wie auf allen PCs keine lokalen User aktiviert sind. Ich hatte das Problem also nach ca. 5 Minuten gelöst, allerdings erst, nachdem ich mich aufregte ... und später nochmals über die Antwort des Supports.

Naja, wie sagen sie jeweils in den Action-Filmen: "Ich bin zu alt für diesen Sche***" ;-)

Mörgeli ist ein fauler Mensch

Es freut mich, dass es nun in der Schweiz damit mal losgeht. Es nimmt mich wunder, ob sie eine Vorreiterrolle wahrnehmen kann und will. Denn wie ich schon in anderen Artikeln zu diesem Thema schrieb: Wer wie Mörgeli sagt, dass er faul rumliegen würde, wenn er nicht Geld verdienen müsste, hat es sich nie wirklich überlegt, bzw. gehört nicht zu all denen, die das 'Dem-Geld-Nachrennen' eigentlich satt haben. Die es aber tun müssen, weil dieses System keine andere Art der "gleichwertigen Daseinsberechtigung in der Gesellschaft" kennt.

Leute wie Mörgeli wären ja auch kaum mit CHF 2500.- monatlich zufrieden. Weder würde es ihnen für die Fixkosten noch für ihre Wünsche genügen. Die werden weiterhin ihre Lebenszeit dafür investieren können, sich die Energie (=Geld) zu beschaffen, die sie mehr brauchen.

Genau so soll es nämlich sein: Die, die Geld verdienen wollen, werden das genauso machen können wie bisher. Und die anderen, die mit weniger zufrieden sind, werden sich freuen können, dass sie nicht mehr stigmatisiert und verachtet werden. Es wird aber auch keinen Neid mehr geben müssen von Personen mit wenig Einkommen auf (Schein)-IV-Rentner: Ich habe in meinem Bekanntenkreis einen Mann, der hat bei der IV oder wo auch immer gut gejammert, so dass er nun bisher unbefristet CHF 4000.- monatlich bekommt. Fürs Nichts-Tun, dafür, dass der Verlust seiner Arbeitskraft von irgendeiner Versicherung so eingeschätzt wurde. Die Verkäuferin - oder auch in bestimmten LEbensphasen ich selbst - leb(t)en teilweise unter dem Existenzminimum und andern wird die Kohle in den A*** geschoben. Auch dies würde wegfallen.

Denn Miete und Essen können sogar in der teuren Schweiz damit gedeckt sein. Das Minimum eben. Für die einen wird's knapp, die anderen haben dann gar schon etwas übrig an Monatsende. Bescheidene Leute, Aussteiger, Menschen mit anderen Werten ... endlich könnten sie sich vorurteilsfrei angenommen fühlen. Nicht als Menschen zweiter, gesellschaftsunfähiger oder verweigernder Klasse. Und der Umwelt tät's auch gut, denn ich will ja nicht wissen, wieviele Leute eigentlich lieber ihre Lebenszeit anders als im Stau im Pendelverkehr verbringen möchten ... weniger stehende Autos, weniger Peak-Energie für die Bahnen ...

Mörgeli wird sich die Kohle schon holen. Aber er soll eben nicht mehr sein negative Menschenbild herumposaunen. Es trifft wohl auch bei ihm nicht wirklich zu. Doch als Gassenhauer funktioniert's halt. Und Phrasendreschen, das können sie ja gut, die SVPler.

Also, Unterschriften abgeben fürs bedingungslose Grundeinkommen. Jetzt.

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