Wie Pauschalisierung sinnvolle Ökozyklen zerstört

Heute sah ich eine Sendung, in der herausgearbeitet wurde, wie der Deutsche Fiskus durch Pauschalisierung ökologische und ökonomische Kleinanwendungen schon im Keim erstickt.

Es geht darum, dass Rapsöl, das als Beimischung zu Diesel offenbar sogar gesetzlich gefordert wird, nun mit 10 Eurocents besteuert wird, nachdem es einige Jahre steuerfrei war. Jetzt ist lokal erzeugter Biodiesel wieder teurer als konventioneller Diesel.

Das hat nun den Effekt, dass ein ökologisch sehr sinnvoller, lokaler Zyklus zerstört wird.

Die Produzenten von Rapsöl konnten nämlich den Bauern, die den Raps anlieferten, sowohl Öl als auch Nahrung für die Tiere grad wieder mit nach Hause geben: Der ausgepresste Raps, Rapskuchen genannt, sei ein eiweissreiches Nahrungsmittel für Tiere. Die Rapsmühlen erfüllen also einen sehr sinnvollen Aspekt, sie füllen Tank und Tisch.

Natürlich gibt es auch keine unnötigen Transportaufwände, kein Soja aus Brasilien oder Amerika zur Nahrungsergänzung zu importieren.

Weil die Regierung nun halt meint, Steuer auf Öl abzocken zu wollen, erstickt sie diesen Öko-Öl-Zyklus schon wieder, nachdem sie ihn ja selbst gefördert hatte. Natürlich, dies ist nur eine Methode von vielen, doch die erscheint sinnvoll zu sein.

Es zeigt sich wieder mal, dass mein Lieblingssatz "Think globally, act locally" mit Füssen getreten wird. Denn global gedacht ist dieser Zyklus ein CO2-neutraler Produktionszyklus, der lokal Gewerbe schafft, der Natur und Mensch dient und Transportverpestungen vermeidet.

Es ist ja offenbar noch nicht raus, ob die Regierung das Besteuern wieder loslässt. Es wäre schon sehr zu wünschen, denn solche innovativen lokalen Methoden sind doch genau das, was hilft. Kleinvieh macht auch Mist.

Zumindest fiskal sollte sich die Regierung aber zurückhalten, statt schon wieder zugreifen zu wollen. Sonst klingen ihre Ökoförderungsparolen schon etwas verlogen, oder zumindest scheinheilig.

Immer wieder Berlin und Umgebung

Ich finds schon toll, die Region um Berlin herum, diesmal war ich ca, 50 km ausserhalb von Berlin Mitte, im Südosten, in der Nähe von Fürstenwalde.

Genauer im Schloss Steinhöfel. Ebenfalls ein Gemäuer mit langer Geschichte, das die Jetztzeit nur erlebt, weil es halt zu einem Hotel umgerüstet wurde. Allerdings nicht zuviel, einen Lift hat es beispielsweise nicht, auch keine trendige Wellnesserei.

Die östliche Frontseite bescherte mich am Morgen mit den Sonnenstrahlen, die direkt in mein Zimmer schienen. Akustisch verwöhnten dutzendweise singende Vögel des grossen Schlossparkes das Aufwachen.

Auf der Nordseite schliesst sich ein kleiner Teich an, der das mir wichtige Element Wasser ins Geschehen bringt. Er ist der Anfang eines grossen Schlossparks, den zu umschreiten etwa 1.5 Stunden in Anspruch nimmt.

Viele alte Bäume geben dem Park eine urwüchsige natürliche Aura, da ist nichts gepützelt wie in einem englischen Garten. Viele Bächlein durchziehen den Park, der dem Schloss gegenüber von einem natürlich belassenen Waldteil begrenzt wird.

So finden sich überall viele romantische Orte, dem Blick öffnen sich schöne Ansichten, auch wenn der Jahreszeit wegen noch nicht alles schon voll erwacht ist.

Es waren schöne, ruhige, gelassene und sehr heitere Tage.

Klimaschutz - es geht halt wirklich nur übers Portemonnaie

Heute wurde im TV die Firma Pavatex vorgestellt, die so "vorbildlich" mit der CO2-Steuer umgeht, sprich, sie installiert nun einen Biomasse-Gas-Konverter, um damit ihre CO2-Steuer zu reduzieren. Und das lohne sich auch noch, denn nach 10 Jahren habe sich die Investition von MCHF 7 in eine gleichhohe Einsparung umgewandelt.

So löblich das auch ist, aber wieso machte die Firma diese Berechnung eben erst, als die Steuer drohte? Die Ausgangslage hat doch wohl schon lange so bestanden, dass man hätte sparen können. Und zwar auch ohne Steuer, denn die Einsparung reduziert den Gas-Bedarf, der bei dieser Firma im Jahr MCHF 11 koste. Die Umbaumassnahme reduziere dies um je eine Million Franken pro Jahr. Aha, war die Million zuvor also nicht einsparenswert. Aber jetzt ist halt die Steuer da, da kostet's sogar noch mehr, soviel Energie zu brauchen.

Klar, toll, wie die das machen, aber es zeigt auch, dass es halt nur über den Druck von Gesetzen und Vorschriften geht.

Seien wir also froh, dass in Europa die Staaten noch halbwegs die Zügel in den Händen halten. Machtlose Staaten werden wohl nie die Kurzsichtigkeit der Bewohner zum langfristigen Nutzen aller überwinden können.

Gort, barada niktu

So oder ähnlich befahl der Ausserirdische Klaatu seinem fast omnipotenten Roboter Gort, die Erdlinge nicht grad zu vernichten, als ein übernervöser Soldat auf Klaatu schoss, weil der in seine Jacke griff, um ein Begrüssungsgeschenk hervorzuholen.

Ich liebe diesen 1951 gedrehten Film, der heute wieder mal im TV lief. Es ist, soviel ich mich erinnern kann, mein erster Science-Fiction Film gewesen, den ich sah und der mich beeindruckte. Ich war damals noch ein Kind und wusste wohl kaum etwas vom kalten Krieg, von der geopolitischen Lage, von Grabenstellungen, von Bedrohungen.

Ich weiss auch nicht mehr, wann ich den zum ersten Mal Film sah, aber er ist enorm hängengeblieben, drum auch das Zitat im Titel. Mir ist eingefahren, wie im Film ein offensichtlich freundlich gesinnter Ausserirdischer durch die - man verzeihe mir - vollidiotische Panik eines Soldaten angeschossen wird.

Also ein Erstkontakt von undisziplinierten Idioten verbockt wird, statt einer förderlichen Begegnung. Klar, ist ja Storyline, aber als Kind schaut man Filme wohl anders. Und ich war damals wütend auf diese Figur, die alles schon im Anfang durch kleinlichen Schiss zerstörte. Nun, der Klaatu überlebte das ja, weil Gort ihn ins Raumschiff holte, wo er Klaatu wiederbeleben konnte.

Für mich war Science Fiction, der Weg ins All, die endlosen Weiten, die Möglichkeiten, in der Folge das, was mich sicher ein Jahrzent faszinierte. Meine kindliche Naivität, die grad zu diesem Film passte, verblich und machte einem Wunsch nach "realistischen" Science-Fiction-Filmen platz. So ärgerte ich mich über Kampfstern Galactica und auch Star Wars, so dass ich mich doch lieber der SF-Literatur hingab. Da gab es keine vorgelebten Filmrealitäten, sondern nur Vorstellungsrealitäten, in denen alles so realistisch war, wie ich es mir vorstellten konnte.

Dennoch, dieser Film blieb bestehen, weil er einfach war, der Roboter war keine Tech-Konstruktion wie der Terminator oder Robbies in anderen Filmen wie Star Wars etc. Natürlich, die hatten damals wohl auch keine anderen Möglichkeiten. So ist Gort eine nahtlose Figur, zwar menschengleich, aber ohne Falten, Löcher etc. Er hatte nur eine Blende vor den Augenregion, hinter der sich eine Lichtwaffe befand. Einfach und doch imponierend, weil im Film ihm niemand was anhaben konnte.

Schön aber auch, dass dieser unvernichtbare Roboter seine Macht nicht nutzte, sondern nur seine Möglichkeiten einsetzte, um Hindernisse zu beseitigen, um Klaatu zu holen. Das hat mich beeindruckt, keine Vergeltungsmassnahmen, keine Rache, obwohl die Primitiven die Nerven verloren. Der Mächtige(re) hier hat sie jedoch behalten. Zuerst Gort und danach Klaatu.

Für mich wohl das Faszinierendste an der Storyline, dass es offensichtlich mächtigere Parteien gibt, die der Schwächeren sogar Verfehlungen nachsieht, die eigene Leute verletzt oder fast tötet.

In der Folge fand ich alle Technik-verliebten SF-Filme saudoof, in der immer nur mit militärischer Gewalt gegen böse oder vermeintlich böse Extraterrestrische vorgegangen wird. So fand ich Krieg der Welten im Original zwar auch sehr beindruckend, weil ich noch jung war, das aktuelle Remake von Spielberg jedoch eigentlich langweilig im Vergleich mit dem Original, von der Trivialität der Storyline in beiden Fällen nicht zu reden.

Drum wohl gefielen mir dann die Star Trek Geschichten besser, weil es meistens Stories waren, in der eine fortgeschrittene Menschheit Neuem begegnet und in der Technik zwar vorhanden, aber nicht Hauptzweck ist.

Wohl das war es, was mich unbewusst anzog, die Vorstellung und den Wunsch nach einer bewussteren und fortgeschrittenen Menschheit.

Aber eben: Per aspera ad astra ...

An einem solch seltenen Tag ... Innehalten?

An einem dieser nur alle vier Jahre vorkommenden Tage könnte man ja einen Austag nehmen, sich etwas abnabeln, sich mal Rechenschaft abgeben, ob und wie man seine Zeit verbringt.

Es ist ja wie bei einer Olympiade, der Zeit zwischen diesen Daten. Nach den Spielen ist vor den Spielen. In diesem Sinne ist so ein 29.2. auch nur ein Tag in der Olympiade und ist also solcher nicht weniger aber auch nicht mehr wichtig als ein anderer Tag der Olympiade.

Da er jedoch so selten vorkommt, eben nur einmal in der Periode, ist er halt doch etwas Besonderes, was diejenigen, die an ihm Geburtstag haben, jedesmal bemerken.

Was könnte man denn mal beobachten an sich, an so einem Tag? Naja, man könnte sich überlegen, ob man immer noch Dinge, Emotionen mitschleppt, die es wohl schon lange nicht mehr wert sind, festgehalten zu werden. Dazu gehören natürlich all die Streitigkeiten mit Verwandten, denn diese Emotionen sitzen ja meistens sehr tief und das erst noch sehr lang.

Wer's kennt, weiss genau, dass diese Emotionen einem den Umgang vermiesen, selbst dann, wenn man eigentlich schon lange mal darüber hinwegkommen möchte. Und selbst mit den besten Vorsätzen: "Da sagt die dumme Kuh, der alte Bock doch wieder genau das Falsche, so dass ich wieder in die Luft gehen musste. Man kann sich mit dem einfach nicht aussöhnen". Peng, schon wieder blockiert. Genau jetzt könnte man sich selbst den Tritt in den Hintern geben und mal anders als wie zuvor reagieren, mal nachfragen, wie es der andere sehe, ob er nicht auch mal darüber wegkommen möchte, und wie man zusammen das anfangen könnte, konkret und terminiert.

Ob man auch vorausschauen kann? Um Weichen zu stellen? Kann man wirklich weg von seinem Weg, von der Planung, die lange vor dem Ich gemacht wurde? Kann man seinen Charakter wirklich ändern? Oder könnte man eventuell nur die eigene Einstellung zu dem, was geschieht und geschehen wird, ändern? Und somit besser mit dem umgehen, was kommen wird?

Ich hatte nie grosse Planungen gemacht für meine Zukunft. Natürlich, Luftschlösser gab's und gibt's, von den alten wurden praktisch keine wahr, von den neuen weiss ich's ja noch nicht. Das Ego versteigert sich halt gerne in Wünsche. Und während es in seinen Träumen schwelgt, läuft das Leben ab, Situationen und Begegnungen erscheinen, die Emotionen verursachen.

Und damit sich der Rucksack der Emotionen nicht weiter füllt, sondern im Gegenteil sich endlich leeren kann, sollte man wohl mehr in der Gegenwart sein, denn ob es einem gut und gelassen geht im Leben, ist eigentlich nur davon abhängig, wie man sich in den Situationen des Lebens benimmt, ob man gegen diese Situationen protestiert oder nicht.

Protestiert man, will man nicht akzeptieren. Diese Verweigerung erzeugt Emotion, die dann sofort im Rucksack gespeichert wird. Und einem jahrelang verfolgt. Wer kennt's?

Freut man sich, geht's auch in den Rucksack, aber wer möchte angenehme Emotionen schon loswerden? Ist das überhaupt nötig? Manchmal sicherlich, wer kennt sich oder andere, die ewig einer tollen Beziehung, einem intensiven, beglückendem Erlebnis nachhängen? Und damit die Gegenwart auch wieder verpassen? OB "gut" oder "schlecht", das Nachhängen ist die Herausforderung, das, was man als Mensch loslassen zu lernen hat.

Eigentlich ist das Leben wie der Sitzplatz des Gewinners in der alten Unterhaltungssendung "Am laufenden Band": Viele Dinge laufen da ein einem vorbei. Und eigentlich dürfte man seine Emotionen an keines hängen, denn es kommt immer was anderes, Neues.

Das ist Leben.


Merkt man Datenfälschung?

In der Sendung Planetopia wurde ein Programmierer-Paar gezeigt, das eine Software zeigte, die gewisse, frei wählbare Begriffe austauscht.

Gezeigt wurde, wie in beliebigen Artikeln "Angela Merkel" durch "Heidi Kabel" ersetzt wurde. Nur dies, alle anderen Aspekte einer Website wie Wikipedia, Google etc. blieben erhalten. Wer merkt das?

In China und teilweise in Russland sollen solche Filter bei Providern im Einsatz sein. Nicht um zu fälschen, sondern um den Surfer einfach abzuklemmen. Statt Infos bekommt der dann die bekannte 404 Meldung. Der Unbedarfte mag an ein technisches Problem denken, doch es heisst Zensur. Immerhin, man bekommt nichts zu sehen, das ist etwas anderes, als wenn man Falsches zu sehen bekäme.

Was ist wohl schlimmer? Gar keine Infos oder in Echtzeit gefälschte Infos?

Diese Studenten haben ihr Programm einem Testpublikum vorgeführt, dem es dann schon irgendwann auffiel, dass der Lebenslauf von Merkel doch nicht zur angezeigten Kabel passt. Ist ja auch eine etwas grobe Fälschung.

Was aber, wenn interessierte Kreise einem einen Trojaner unterjubeln, um uns verfälschte Informationen lesen zu lassen? Auf der wir dann irgendwelche Entscheidungen basieren? Eine zweite und dritte Auskunft einholen würde nichts bringen, denn es würden ja alle anderen Auskünfte ebenfalls verfälscht. Wer hat alles einen Google oder Weiss-Gott-was-Toolbar installiert?

Zu futuristisch? Ich denke nicht, denn wenn wir mal beobachten, wie konzentriert wir Infos aufnehmen - oder besser: wie oberflächlich -, dann reicht es, wenn nur Headlines manipuliert werden, denn mehr lesen viele ja eh nicht, um mitreden zu können.

Die Studenten ersetzten in der Demo folgerichtig auch Texte aus Pressemitteilungen über den amerikanischen Wahlkampf, so dass dann Clinten und Obama ganz andere Dinge getan hätten, als es wirklich war. Es brauchten dabei nur die Headlines verändert zu werden.

Tja, lieber erkennbare Zensur als schleichende Desinformation. Ich hoffe, dass die Jugend und die Masse sowas auch mal ins Bewusstsein kommen lässt: Was ist Information wert, die so leicht zu manipulieren ist. Und viel wichtuiger: Was müsste ich tun, um verlässliche Informationen zu bekommen?

Schweiz anerkennt Kosovo - zu früh?

Die Arena im TV hat diskutiert, über die Zeit sicher Tausende, wenn nicht Millionen. Ich habe das soweit im TV beobachtet, wie sich die Leute mit welchen Argumenten äussern.

Die älteren Politiker argumentieren oft aus der Geschichte, aus dem vermeintlichen Recht, dass, was immer so war, auch jetzt noch so sein soll. Das sind derzeit die Serben. Ich bin beileibe kein Balkan-Spezialist. Was ich zu wissen meine, ist, dass das Yugoslavien ein "zwangshafter" Staatszusammenschluss vieler Ethnien war, die dazu nolens volens genötigt wurden. Dieser Staat ist zerfallen, die Völker wollen ihre Wege gehen. Wer nun aus der Geschichte sch als Opfer und Täter darstellen will, ist mir soweit völlig egal - denn solche Grabenkämpfe bringen eh nie was. Für mich sind solche Argumentationen immer solche aus der Schwäche, wiewohl ich anerkenne, dass natürlich viele so denken und Vergangenes nicht vergangen sein lassen können. Das Festhalten an steinalten emotionalen Geschichten ist ein typisch menschliches Fehlverhalten.

Bei jüngere Politikern meine ich zu merken, dass sie viel weniger Zeit mit der gloriosen oder desaströsen Vergangenheit aufhalten. Sie sind viel pragrammatischer und zukunftsorientierter.

Sie erkennen, dass die Schweiz das Problem hat. Dass Serbien und Kosovo ihr Verhältnis selbst regeln müssen, damit ihre Leute in Ruhe leben können, scheint ihnen klar zu sein, und etwas weniger priöritär.

Wenn die dort unten nach wie vor ihre wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen nicht lösen können, ist das nur dann ein Interesse für die Schweiz, wenn die halt ihre Finger im Spiel, bei der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung, haben will. Statt im Mittelfeld zu warten mit der Anerkennung, hat sie sich nun halt zur frühen Anerkennung durchgerungen - auch hier gilt: wie auch immer das zustande kam (man lastet es ja weit herum der Micheline Calmy an).

Haben wir als Neutrale irgendeine Pflicht, jemanden zu bevorzugen, Kosovo? Jemanden vor den Kopf zu stossenm Serbien? Wenn wir es also tun, muss es jemandem nützen, denn diese beiden Staaten dort unten sind derzeit noch nicht wirklich in der Lage, halbwegs autonom zu sein.

Sind es wirtschaftliche Interessen? Wiederaufbau, Geldspritzen von irgendwelchen EU-Pfründen, die man sich einverleiben könnte? Einflussansprüche der Politiker? Einfluss, der sich ja dann nur wieder wirtschaftlich erkenntlich zeigen könnte?

Rechtsstaatliche Prinzipien auf Papier zu haben, ist noch fast gar nichts, erst die Akzeptanz der staatlichen Pflichten bei den Bürgern und vor allem deren Willensäusserung, so einen Staat zu wollen und zu bekommen, werden beweisen, ob sich lokale (War)Lords an der Macht halten können oder nicht.

Diese Umwälzung im Verständnis der Leute - will ich mit meinem Nachbarn in Frieden leben, auch wenn der nicht glaubt, was ich glaube, mehr hat/verdient als ich, anders lebt als ich, will ich dem Gemeinwesen eine gewisse Macht über mich und Befugnis zuweisen - ist von hier aus weder zu steuern noch wirklich zu beeinflussen.

Die Generationen fürs Lernen müssen diese Staaten einfach aufbringen. Man darf sich ja fragen, wie lange die westeuropäischen Kriege erst her sind. Nicht die beiden Weltkriege, sondern die früher, wo die Zersplitterung Europas viel stärker war.

So fällt es uns hier auf, dass Einwanderer aus dem Balkan ihre kulturellen Erfahrungen hier ausleben. Ein junger Politiker sagte in der Arena, dass wir genau hier das mit den hiesigen Einwanderer lösen müssen, denn hier ist es die Schweiz, die den Rahmen und die Möglichkeit bietet, dass die lernen können, was wir halt etwas früher lernten: mehr oder weniger tolerantes Zusammenleben.

Denn nur diese Leute, Secondos etc. könnten mit den hier gemachten Erfahrungen in ihren Ländern oder zumindest bei den hier lebenden Landsleuten Vorbildcharakter erlangen. Würde ich sowas zeigen wollen, so geht das nur bei denjenigen, die nicht auf Geschichte pochen und mir deren Unkenntnis nicht vorwerfen.

Würde mir einer vorhalten "Tja, DU hast ja nicht erlebt, was wir erleben mussten" und mich daher ablehnt, so habe ich keine Chance. Einer, der sich solidarisieren kann, weil er eben die Geschichte teilt, der hat eventuell Chance, Vorbild zu sein.

Wir also haben das Problem, dass wir nicht wissen, ob es nun sinnvoll war, früh anzuerkennen. Die Schweiz wird schon einige Retourkutschen einfahren, aber das wird uns im Alltag wohl kaum betreffen.

Nützt es den Leuten im Kosovo? Ich denke nicht, denn die sind ja offenbar unter der Knute der lokalen Machtgierigen. Die ändern sich ja wohl kaum, nur weil die Schweiz ein Gebiet anerkennt, was wohl nicht in ihrem primären Interesse ist.

Ich persönlich hätte gewartet. Denn ein Tatbeweis, dass sie nun einen Staat "schmeissen" können, ist ja noch nicht erbracht. Vielleicht ist er ja der Vorschusslorbeeren würdig, der Kosovo.

Klaus Zumwinkel - unschuldig oder vollverblödet in seiner Gier?

Schon merkwürdig, dass ein eh schon reicher Manager, der in weiss ich wievielen Verwaltungsräten sitzt, offensichtlich noch nicht genug hat. Ist er wirklich so grenzenlos gierig, dass er sich noch illegal weitere Kohle beschaffen muss? Ist er nun einfach aufgeflogen? Dumm gelaufen, dümmster Managerverbrecher?

Oder ist er ganz unschuldig?

Natürlich weiss ich es nicht. Sollte er unschuldig sein, ist's eben auch kein gutes Zeugnis für ihn, da er Chef ist. Und als solcher hat er dafür zu sorgen, dass sein Laden keine solche Gaunereien durchführt.

Ist er schuldig, dann ist es wohl nur die Spitze des Eisbergs, denn so scheint es, ist es ein Betriebsunfall, eine übliche Taktik, wie Manager zu noch mehr kommen?

Sollte es so sein, dann scheint die Zeit gekommen zu sein, wo solche Machenschaften ins Licht kommen und die Vampire in der Sonne verbrennen.

Wenn die Völker in der globalisierten Wirtschaft auch nur halbwegs miteinander und neuerdings auch mit sich selbst auskommen wollen, müssen Perversionen wie Abzockermanager aber auch Abzockerstaaten und Abzockerfirmen vom Volk gebremst und geächetet werden.

Denn wie Zumwinkel vielleicht die unappetitliche Spitze im Managergeschäft ist, sind fast alle reichen Staaten Ausnutzer der ärmeren und viele Firmen Ausnutzer der billigen Resource "ungebildeter Mensch" - mittlerweile kommt dies ja auch in den reichen Staaten ins Bewusstsein der Völker, weil die "enfachen" Leute jetzt auf die Ausgenutzten-Seite kippen. Die Ausbeutung ist halt auch bei uns angekommen bzw. ins Bewusstsein gekommen. So werden wir vom Täter zum Opfer. Konnte man als Täter noch die Augen verschliessen im behaglichen TV-Sessel, so merkt man nun den Schmerz, den andere aushalten mussten, selbst, weil's eng wird mit der Kohle und Sicherheit.

Interessant, wie das weitergehen wird ...

Räumen die Sizilianer nun endlich selbst mit der Mafia auf?

Innovative Vorschläge, die in Sizilien offenbar umgesetzt werden, um die Mafia endlich klein zu kriegen.

Der Bürgermeister eines Dorfes in Sizilien erlasse jedem 10 Jahre lang alle Steuern, wenn er die Mafia anzeige, wenn sie Schutzzahlungen eintreiben will. Früher wäre sowas seinem Todesurteil gleichgekommen. Heute jedoch unterstützen offenbar viele Händler diesen neuen Besen.

Obwohl sich die Mafia wehre - und sie tat das mit Abbrennen von Lagerhäusern der Händler -, schwächt sie dieser Vorschlag natürlich. Denn wenn der Staat mit neuen Ideen, die wohl sehr lokal entstanden, endlich seine Bürger motivieren kann, sich gegen diese Parallelwelt und -wirtschaft zu wehren, so kann das der Umschwung werden, um Italien von innen heraus (endlich) zu einem "normalen", modernen Staat zu entwickeln.

Die Mafia ist ein Überbleibsel aus alten Zeiten. Wertewandel, Solidarität und Gerechtigkeitssinn könnte die Sizilianer endlich zusammenstehen lassen. Dann haben die Pizzi endlich ausgedient. Und damit schwindet der Nährboden für die Mafie, denn auch die lebt nur von Geld allein.

Ein schönes Beispiel, wie neue Ideen lokal helfen, ganz konkret etwas gegen unhaltbare Zustände zu tun.

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

Schöne China-TV-Woche - viel Information

Die China-Woche im Schweizer TV ist vorbei und ich bin sehr erfreut, soviele Aspekte präsentiert bekommen zu haben. Vieles, was man einfach so mitbekommt, vieles aber auch, das man nicht weiss - ich korrigiere mich -, was ich nicht weiss.

Gerade eine der letzten Sendung befasste sich mit der globalen Wüstenwachstum, am Beispiel von China. Die Gobi und Taklamakan dehnen sich aus. Und das ist nicht der Klimawandel, sondern die Unkenntnis der Menschen, nicht nur der aktuellen Generationen, sondern auch früher.

Entdeckte Mao, dass im Norden grosse hoch begrünte Flächen vorhanden waren, so liess er dank Staatsgewalt Bauern dort ansiedeln. Deren Tierzucht sorgte dann dafür, dass diese Flächen verschwanden, die Nutzung durch Herden die Höhe der Begrünung reduzierte und durch den Hufschlag bis zu 30 mal mehr Staub in die Luft brachte als wenn nur der ohnehin vorhandene Wind geherrscht hätte.

Und wenn die Pflanzen reduziert werden, verliert sich das Grundwassser, und wenn dann selbst nicht mal mehr die Bäume tief genug Wurzeln schlagen können, so ist es vorbei, die Wüste übernimmt das Land innert kürzester Zeit. Das sei geschehen in den letzten paar Dutzen Jahren, so dass China über 4000 Dörfer habe aufgeben müssen.

Also wieder was, um China-Bashing zu betreiben? Nein, das soll es nicht sein. Es sol illustrieren, dass wir im allgemeinen viel zu wenig über Zusammenhänge wissen und dass zentrale egoistische Machtstrukturen durch noch weniger Wissen und Interesse, aber dank Staatsgewalt vieles verbockt. Und in China ist betrifft das halt ein sehr grosses Land und viele Menschen.

Was ich aber nicht wusste, dass ebenfalls in China seit 1978 ein Programm läuft, das sehr lokal die Menschen motiviert, besteimmte Sträucher zu pflanzen, um der Wüste wieder etwas entgegenzusetzen: Bäume, Sträucher, Pionierpflanzen. Denn mit den in noch den traditionellen Lebensweisen verbundenen, eher ländlichen Bewohnern kann sich China auch wehren gegen die Wüste: Ganze Gemeinschaften gehen wieder im Sinne des grossen Ganzen pflanzen. Und das seit 30 Jahren! Millionen von Bäumen und Sträuchern sind inzwischen wohl gesetzt worden. Und es zeitigen sich Erfolge, lokal (natürlich) schnell, überregional für China müsste noch mehr geschehen können, doch dafür muss wohl zuerst die Macht der Lokalbehörden gebrochen werden.

Die ungeheure Kraft der 1.3 Milliarden Chinesen ist beeindruckend - und lässt Schauer aufkommen beim Gedanken, was die noch alles brauchen und haben wollen. Doch genauso kann diese Macht auch gelenkt werden, um wirklich global drohende Herausforderungen zu meistern, wie eben der Kampf gegen die Wüstenbildung. Und sie scheinen es wirklich machen zu können, denn offenbar schaffen sie es, (m)ein Motto umzusetzen:

Think globally, act locally

Mittlerweile habe offenbar China das grösse Knowhow zur Wüstenbekämpfung. Weiter so. Ich hoffe, ich erfahre noch einiges, was sich im Reich der Mitte sonst noch an Förderlichem tut.

Denn diese ungestüme Macht muss gelenkt werden, zum Nutzen der Erde und aller Bewohner. Sie wird jedoch wohl aus den eigenen Reihen gelenkt werden müssen, damit es klappt. Da können wir behilflich sein mit unseren Informationen, denn wir haben unsere Fehler ja bereits gemacht. So sollte es unser Bestreben sein, dieser Macht den möglichst besten Weg anbieten zu können, denn dumm sind die Chinesen schliesslich nicht. Sondern enorm umtriebig und fleissig.

Gerade im Wasserbereich hat ja auch die Schweiz viel Erfahrung, die sie China zur Nutzung anbieten könnte. Das sollte sie auch tun, alle sollten das tun, die förderliche Technologien kennen und bewiesen haben. Denn diese Macht, wenn schädigend wirkend, ist zu gewaltig, zu vernichtend, wenn sie gegen die Natur arbeitet. Denn von der sind alle abhängig.

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