Börsenkrise und männliche Risikospiele

Da kann einer in Frankreich 5 GEURO unentdeckt verspielen - egal, ob er das alleine oder nur das Bauernopfer einer noch unentlarvten Gruppe war - oder die erlebten Kurseinbrüche, aber auch die Spekulationsspiele mit natürlichen Resourcen, all das wächst wohl nur auf männlichem Mist.

Börsenbeobachter, die etwas Abstand haben, sagen klar, dass an den Börsen reine Emotion herrscht. Da die Computerisierung des Handels diesen immer nur schneller, aber nicht wirklich "gescheiter" machte, haben Depotverwalter und andere Anleger keine Zeit mehr, die Situation mit Verstand zu prüfen, viel mehr können sie nur noch aus dem Bauch, sprich, aus Emotion handeln.

Bekanntermassen übernehmen Emotionen eines einzelnen schnell die Herrschaft auch bei anderen. Das ist spätestens aus der Panikforschung erkannt und hinreichend belegt. Oder in der Schwarmforschung.

Und genau Panik erfasst die Händler. Und da werden andere, eher als männliche Tugend bekannte Fähigkeiten einfach ausser Kraft gesetzt: Der Verstand. Und da werfen Männer Frauen noch emotionales oder hysterischen Handeln vor ...

So oder so: Wenn Spekulaten auf Futures setzen, Preise von existentiellen Resourcen wie Mais oder Weizen nur aufgrund ihrer Gier hochtreiben, da wird glasklar, dass dies reines Gambling in der "ernsthaften" Spielhalle der Börsen männlicher nachpubertierender Egoisten ist.

Ich denke nicht, dass solche fiktiven Hirngespinste, von den Banken gern als Produkte bezeichnet, Frauen in den Sinn kämen. Klar, Geldgeschäfte sollten schon möglich sein, Banken und Investoren braucht die Wirtschaft schon, aber diese ferngesteuerten Erfüllungsgehilfen erhalten ein absolut unwürdiges System an Laufen, das eigentlich schon lange auch auf die Halde der grössten Irrtümer der Menschheit gehört.

Die Microkredite, die in den sogenannten Dritt-Welt-Ländern Frauen gewährt werden, sind der Beweis, dass Frauen anders mit Geld umgehen. Es gibt kaum faule Kredite, und der Verleiher kann sein Geschäft über Zinsen auch erhalten.

Ich empfehle jedem, mal die Konstrukte der Banken, Anlegeprodukte genannt, mal anzuschauen. Und damit bestimmt die sogenannt "entwickelte" westliche Welt über die Börsen die realen Lebensbedingungen der Menschen nur nur ihrer sondern der ganzen Welt. Treiben die Spekulanten den Preis von Mais hoch, gefährden sie diese billige Nahrung in armen Ländern und verstärken den umweltfeindlihcen Raubbau an Wäldern, da gigantische Monokulturen aufgebaut werden, um den derzeitig börsenrelevanten Rohstoff zu produzieren.

Es ist eigentlich schon recht frustrierend zu beobachten, wie die Menschen ihren derzeit einzigen Lebensort, die Erde, nur des Geldes wegen ausplündern. Geld kann man bekanntlich nicht inhalieren, nicht saufen und nicht fressen. Glücklicherweise wird die Erde das schon überleben, ihre Zeiträume sind millionenfach länger.

Ich hoffe nur, dass all diese Börsengambler irgendwann mal überlegen, was sie eigentlich ihren Kindern hinterlassen wollen - und zwar in JEDER Beziehung.

Allerdings, dies würde mindestens mal einen Timeout fürs Denken von nicht unter einem Jahr von jedem abfordern. Reisen mit offenen Augen, nicht in den Tourismustrampelpfaden hilft da auch. Oder einfach mal lernen, wie Mechanismen funktionieren und wie man da im kleinen Entscheidungen treffen und Handlungen ausführen kann, um diese Mechanismen langsam zu entmachten.

Mani Matter sang mal, dass es anderen nur gut gehen könne, wenn es denen, denen es gut geht, etwas weniger gut geht. Ich denke nicht, dass es einem weniger gut gehen muss - es kommt halt darauf an, was "gut gehen" heisst. In unserem Wirtschaftssystem gilt leider immer noch "Quantität vor Qualität". Dann hat Mani Matter recht.

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

Simone oder Sim-One, amüsante Realsatire

Heute sah ich im TV den wunderbaren Film Sim-One oder eben Simone. Al Pacino spielt darin den abgehalfterten Regisseur Viktor Taransky, dem seine beste Schauspielerin gerade davon läuft. Da erreicht ihn ein genialer Computeranimateur, der absolut angetan von Victors Filmen ihm vor seinem eigenen Tod eine Software übergibt, mit der es Victor gelingt, einen makellosen Star zu erzeugen, der die reale Ex-Besetzung ersetzt und durch die überirdische Perfektion der Darstellung die Menschen in seinen Bann zieht. Er macht noch zwei weitere Filme mit Simone, weil die Leute von den etwas schnulzigen, aber durch Simone polierten Filme berührt werden.

Alle sehnen sich nach einer realen Begegnung mit dem Star, doch Victor kann sie ja nicht enthüllen. Also erfindet er eine Story, um ihr Fernbleiben zu begründen. Als es sich dann noch nicht mehr vermeiden lässt, projiziert er sie mit einem Holographie-Projekt in ein Stadion. Sogar seine Frau, seine Produzentin, die sich zuvor von ihm trennte, sitzt dem Spuk auf und will Victor nicht mal zurück, weil sie sich nicht zwischen ihn und Simone drängen wollte.

Was er vergisst und was ihn schlussendlich dazu bringt, ihre "Karriere" zerstören zu wollen (was ihm aber nicht gelingt), ist, dass die Zuneigung nicht ihm gilt, obwohl er Simones Regisseur und Beschützer ist. So infiziert er den Bildcomputer mit einem Virus und versenkt die Harddisk und die Disketten (wer weiss noch, was das ist) in einem Reisekoffer im Meer. Weil Simone ab dann nicht mehr auftaucht und Victor von einer Überwachungskamera gefilmt wird, wie er den Koffer aufs Boot schleppt. Obwohl er beteuert, ja nur Disketten versenkt zu haben, finden die sich nicht mehr als die Polizei den Koffer barg, weil der unter Wasser aufging. Er kommt in den Knast und redet sich dort um Kopf und Kragen, weil der Anwalt ja nicht glauben will, dass Simone nur eine Computer-Simulation ist.

Plötzlich erscheint Simone wieder im TV, während er noch im Knast sitzt, und sie sagt, sie hätte sich etwas absetzen müssen des Rummels um ihre Person wegen. Victor kommt frei und entdeckt, dass seine Computer-erfahrene Tochter erstens hinter sein Geheimnis gekommen und zweitens erst noch das Programm mit einem Virenscanner gereinigt und wieder in Betrieb gesetzt hat, um durch Simones "Auferstehung" ihren Vater aus dem Knast zu holen. Schlussendlich nötigt ihn seine Frau, Simone wieder aufleben zu lassen, mit einem Baby von Victor. Klar, sie will die Technik nutzen, um weitere Stars zu erschaffen.

Eine amüsante Komödie über den Wunsch, an etwas glauben zu wollen, auch wenn es eigentlich fast unwirklich schön ist, das Objekt. Die Projektion übersteigt mit der Zeit ihren Schöpfer und entmachtet ihn, übernimmt ihn - durch die Energie der anderen. In unserer Realität sieht man das ja auch an den Stars, wie die nur aufleben, wenn die Energie des Publikums ihnen zuströmt. Einige Schlaue hat es allerdings bei denen auch, die sich der Energie des Publikums bedienen.

Ich finde den Film genau deswegen so amüsant, weil wir ja alle wohl den Hype auf Celebrities kennen - siehe Paris Hilton etc. und weil die meisten heute wohl schon wissen, wie Green oder Blue Boxing funktioniert, was Computer leisten können. Wer jeweils die Tech-Demos von NVidia oder ATI für ihre Flaggschiff-Grafikkarten sieht, erkennt, dass es wohl nur noch 3-5 Jahre geht, bis Computeranimationen ununterscheidbar von realen Filmen sind.

Und vor allem, weil wir so gerne unsere Energien auf Objekte lenken, die wir weder haben noch real sehen oder treffen können - statt auf seine eigenen Dinge, das eigene Leben. Wer in seiner eigenen Lebensplanung auf Kurs liegt, schwärmt nicht übermässig, wer unzufrieden ist meistens schon.

Und wenn die Show gut und raffiniert genug ist, kann der Schauspieler mit einem fast alles machen, je nachdem, wieviel Energie und Bedeutung wir halt solchen Shows geben.

In diesem Film ist es eine Komödie, doch der hier überzeichnete Mechanismus funktioniert natürlich. Wenn Al Pacino mit diesem Film genau Überlegungen dazu in einem anstossen konnte, hat er es wohl charmant erreicht. Eine schöne selbstironische Sache, denn Al Pacino hat sich da eventuell schon mal damit bekanntmachen dürfen, was in einigen Jahren allen realen Medienstars passieren könnte. Sie werden reporduziert und in Filmen eingesetzt, weit über ihr reales Verfallsdatum hinaus. Das wird wohl nur die Juristerei verhindern können ...

Ich konnte jedenfalls einige Male schallend lachen. Danke dafür.

Nachtrag 2 zum Thecus N3200 NAS

Die Anfrage zur Lautstärke des NAS kann ich so beantworten: Ich finde es absolut stubentauglich. Ich bin nicht so zimperlich, denn in meiner Stube laufen oft das Radio und meine Arbeitsmaschine. Ich erachte dabei das NAS als praktisch unhörbar. Das hängt natürlich von der Auslastung und daher Abwärme der Disks ab. Bei mir meint die Box, es sei ihr grad 32° warm und der Lüfter brauche dazu 1170 rpm.

Dazu muss bedacht sein, dass ich drei Green Power Disks in der Box betreibe. Diese schalten sich offenbar selbst ab, denn nach langer Zeit sehe ich, dass die Disks scheinbar nacheinander(!) hochlaufen. Ich hoffte zwar, dass das N3200 sie abschaltet, aber wissen tue ich das nicht. Da sie nacheinander hochlaufen, nehme ich an, dass es doch das N3200 ist, dass den Spinup befehligt.

Zudem sind diese Disks so, dass sie ihre Umdrehungszahl auf 5400 absenken bei Leerlauf, eventuell stellen sie sich sogar ab. Schliesslich sollen sie nur 4 Watt verbrauchen im Leerlauf. Ich weiss es de facto nicht.

Durch die Wahl dieser Disks sind diese Stromspar-Funktionen auf Grund dafür, wieso es so leise ist.

Ich wählte diese Disks genau aus dem Grund des Sparens, denn es ist eh klar, dass ein NAS niemals so schnell sein kann wie interne Disks. Es ist sicherlich um den Faktor 4-8 langsamer als aktuelle, im Rechner verbaute Disks.

Ich hatte mir auch wie einer der Kommentarschreiber überlegt, ob ich nicht die Disks einfach an einen veritablen professsionellen RAID-5 Controller hänge - wie ich zum Beispiel schon einige hatte von 3ware. Ich war kurz davor, es zu tun, aber ich wollte ja etwas anderes mit dem NAS erreichen als nur ein RAID-5 zu haben.

Mein NAS ist wirklich nur Speicher und Backup für die Arbeitsmaschinen, das heisst, es gibt selten Zugriffe und dann für grössere Datenmengen. Dass beim ersten Zugriff die Spinup-Time der Disks für eine grosse Verzögerung sorgt, nehme ich hin. Dass aktuelle Disks in einer externen über Ethernet angeschlossene RAID-Box unterbeschäftigt sind, ist wohl jedem Kenner klar.

Dafür sind solche NAS aber auch nicht gedacht. Selbst die grosse N5200 von Thecus liefere nach Tom's Hardware ja grad mal 40-50 MByte/Sek., immerhin mindestens zweimal so viel wie das kleine N3200, aber immer noch ca. nur halb soviel, wie nur schon eine Disks ausliefern kann. Im RAID-Verbund bestünde dann ja sogar noch die Möglichkeit, parallel zu lesen, so dass die Performance eines RAID-1 oder RAID-5 in minimaler Bestückung theoretisch doppelt so gross sein könnte wie diejenige einer einzigen Disk.

Ich überlegte mir also schon im Vorfeld, ob ich mir eine N5200 kaufen sollte, aber erstens kostet das mindestens doppelt soviel wie das N3200 und zweitens brauchte ich in der Realität deren Performance nicht, hätte mir aber erneut die Abhängigkeit von einem Hostrechners eingehandelt.

Zur Performance: c't bezeichnete die Transferraten von 21 MByte/Sek. lesend und 13 MByte/Sek. schreibend bei einem ähnlichen NAS von Netgear als ok. Ich finde das eigentlich auch nicht ganz ok, aber eben.

Was ich wollte: Einen grossen, ausfallsicheren, Rechner-, Betriebssystem- und Treiber-unabhängigen, nicht verseuchbaren, portablen und gut gekühlten, unauffälligen 24x7x52-fähigen Massenspeicher, der so wenig wie möglich Energie frisst.

Das N3200 bietet das meiner Meinung. Zusatzdinger wie FTP, Torrent, USB-Copy etc. brauche ich nicht. Der USB-Copy brach ohnehin mit einem Fehler ab, als ich zwei meiner Sticks probehalber einsteckte - eventuell deshalb, weil diese Sticks die U3-Geschichte drauf haben. Als ich einen älteren 512 MByte Sandisk Titanium einsteckte, bemerkte die Box diesen gar nicht, auch nicht nach mehrmaligen Rausziehen und Einstecken. Auf jeden Fall bekam ich die USB-Copy-Aufforderung nicht mehr automatisch zu sehen wie bei den anderen Sticks. Erst ein manuelles Aufrufen der Kopierfunktion kopierte dann den Inhalt des Sticks doch noch in den vordefinierten Ordner. Darin erzeugte sie einen weiteren Order mit dem aktuellen Datum, darin weitere Ordner-Strukturen, und dann fand ich den Inhalt des Sticks endlich.

Die von mir erlebten Lösch-Probleme scheinen nicht dem NAS anzulasten zu sein. Ich hatte diese Probleme dann auch, als ich auf dem Server die aufs NAS kopierten Daten löschen wollte.

Wer ein sehr schnelles RAID-System will, der sollte meines Erachtens auf eine private High-Speed Verbindung zwischen NAS und Rechner setzen - und vergibt dadurch einige der Vorteile eines NAS. Oder dann natürlich einen professionellen - aber halt im Rechner steckenden - Controller, der ja schon alleine mindestens soviel kostet wie eine ganze NAS-Box.

Ich für meinen Teil hatte tatsächlich einen 3ware-Vierkanal RAID Controller als Alternative evaluiert. Aber eben, dann bräuchte ich einen Rechner mitsamt OS, um mein RAID zu bauen. Und dann, wäre der Rechner am Netz, gäbe es eventuell doch nicht soviel mehr Performance, um die Nachteile dessen aufzuwiegen.

Die zuvor im Server belegten RAID-1 Arrays sind nun frei und stehen mir dort für schelle Anwendungen wieder zur Verfügung. Denn da kopiert ein alter AMD-1900 in 0.9 Sekunden 46 MByte vom RAID-1 auf seine RAM-Disk und schreibt sie in 1.9 Sekunden wieder aufs RAID zurück.

Man sieht, aus Speed-Gründen kann man also wirklich nicht zu einem NAS greifen. Und aus Stromgründen auch nicht. Denn schliesslich sind da nicht nur die Disks am Laufen, sondern auch ein Minirechner.

Nachtrag zum Thecus N3200 NAS

So, das RAID-5 ist nun wieder komplett, nach wiederum horrenden 14 Stunden. Der Transferspeed einer 175 MByte ISO Datei vom Thecus auf eine RAM-Disk zeigte im Total Commander doch halbwegs anständige 21 MByte/Sek.

Beim Schreiben ist es nun weniger als im degraded State. Bis der Buffer voll ist, waren es ebenfalls 20 MByte/Sek., danach waren es höchstens mal 11 MByte/Sek.

Beim Schreiben einer 4.5 GByte VMware Disk auf das Thecus blieb die Transferrate immer etwas oberhalb von 11 MByte/Sek, mit temporären kurzzeitigen Ausreissern um je ca. 1.5 MByte/Sek. während des Transfers nach oben und unten. Die CPU-Last des Thecus lag nach dessen Auskunft bei ca. 70%.

Dieselbe Datei gelesen vom Thecus ergab eine konstante Transferrate von ca. 21 MByte/Sek. Die CPU-Last lag um ca. 75-80%.

Wenn man bedenkt, wie schnell eine der aktuellen Terabyte-Disk schon alleine ist, so sind das auch in einem 1 Gbps/Sek. Netzwerk mit Switch keine berauschende, wenn nicht sogar enttäuschende Zahlen. Aber wie gesagt, das N3200 ist ja auch nur für den privaten Gebrauch "zertifiziert".

Was noch aufgefallen ist: Als ich das N3200 mit 190 GByte Daten füllte, ging das problemlos. Als ich dann jedoch wegen Doppelkopien einen Ast mit ca. 500 Subdirectories von ca. 40 GByte daraus löschen wollte, kam es regelmässig so nach ca. 30-50 Subdirectories zu einem Fehler, der vom Total Commander gemeldet wurde. Es blieb nur das Abbrechen, neu Selektieren und erneut Löschen. Und auch dann wieder mit Abbrüchen. Die Verzeichnisse liessen sich dann bei jedem neuen Ansatz problemlos löschen, aber irgendwas verhinderte "im vollen Lauf", dass diese sich löschen liessen. Wie wenn sich das N3200 verschluckte oder die Erfolgsmeldung an den Computer schneller rausging als die Dateien im betroffenen Verzeichnis wirklich weg waren, denn dann wäre es klar, wieso ein Verzeichnis nicht gelöscht werden kann.

Mal sehen, wie das N3200 sich im Langzeit-Betrieb bewähren wird.

Thecus N3200 NAS - Spielzeug oder seriöses RAID-5 für zuhause?

Ich hatte schon immer RAID-gesicherte Rechner - sowohl profoessionell als auch privat. Meine für privat angeschafften Disks sind aber nun alle schon ca. 4 Jahre alt, meine grösste ist eine 200 GByte Platte. Von denen hatte ich insgesmat 2 Paare, jeweils mit RAID-1 geschützt.

Nun sind diese schon seit längerem immer knapp bis unters Dach voll. Es stellte sich die Frage, wie ich auch die Computer ablösen kann, an welchen die Platten hingen.

Ich habe mir da einiges überlegt, auch, dass semiprofessionelle Kisten immer viel langsamer sind als dedizierte RAID-Controller. Das gilt auch für NAS-Systeme, da diese meistens nur spezielle Linux-Packages mit einem Software-RAID bieten. Dafür halt unabhängig von einem Host-Rechner.

So entschied ich mich nach umfangreicher Recherche und Blick ins Portemonnaie für das NAS von Thecus, das N3200. Ich kannte die grossen Boxen von dieser Firma schon professionellerweise - die N5200 machen in unserem Bereich eine gute Figur und haben die beste Performance, was ihnen auch Tom's Hardware Guide attestierte.

In den Foren der unabhängigen Thecus-Users fand ich zwar kurz vor meinem Kauf noch lauter Problemreports ... über alle Thecus-Boxen ... aber sie schienen immer noch die besten Geräte zu sein, die man kaufen könne.

Also, nun hab ich das N3200 und es ist ja hübsch äusserlich. Obwohl das Teil keine so schönen Drive-Bays mit Schubladen hat, ist der Einbau der Disks dennoch einfach ohne Werkzeug zu machen, und die Drive-Slots sind hot-swappable.

Ich hatte das Pech, dass von meinen drei ebenfalls brandneu gekauften 1 TByte Disks eine nach dem Aufbau des RAID-5 beim ersten Befüllen schon Probleme machte, so dass die Box mit einem markdurchdringenden Piepen mich in die Abstellkammer rief, wo ich dann sah, dass das RAID-5 degraded war.

Natürlich habe ich die Disk nochmals probiert, auch wenn der Aufbau des RAID-5 zu 2 TByte geschlagene 9(!) Stunden brauchte. Da wusste ich also schon, was los ist. Dass der Rebuild aber noch ein paar Stunden mehr(!) brauchte, hatte ich dann schon nicht erwartet. Eine so lange Rebuild-Zeit ist im Fehlerfall gefährlich, denn wenn während dieser Zeit eine weitere Disk stirbt, ist trotz RAID-5 alles verloren. Für die lange Zeit scheint mir der schwachbrüstige 400 MHz Freescale Prozessor verantwortlich zu sein.

Während des ersten RAID-5 Versagens hatte die Box dann noch einen unerwarteten Fehler gezeigt: "System: No Connection", etwas, was nirgendwo erklärt war, und was vom Thecus Support mit "Get a RMA and return the unit to your seller" quittiert wurde. Nach Strom aus- und einschalten, ging dann doch wieder alles.

Anyway, funktioniert hat's also schlussendlich. So habe ich das NAS halt im degraded RAID-5 Status befüllt mit Inhalten aus meinen alten Platten. Da das NAS eine Gbps Ethernet-Schnittstelle hat, konnte ich den Jumbo-Frame Support einstellen, so dass ein Ethernet-Frame nun 8 KByte gross ist statt nur gut 1.5 KByte. Das sollte doch eigentlich noch etwas Dampf bringen.

Doch von meinem Windows-XP Computer über einen Switch brachte ich nie mehr als 13.5 MByte/Sek. auf die Box, die wie gesagt im degraded Status lief. Windows' SMB-Kommunikation ist allerdigs eh nicht als schnell bekannt.

Die grosse N5200 Box schluckt ca. dreimal mehr. Lesend bekam ich 17 MByte/Sek. vom N3200 raus.

Ob sich das dann ändern wird, wenn das RAID-5 wieder komplett ist, sehe ich dann, denn die fehlerhafte Disk muss erst noch ersetzt werden.

Ich habe mich übrigens für die Westen Digital 1 TByte GP (=Green Power) entschieden, die erstens halb soviel Strom brauchen wie alle anderen Konkurrenten und zweitens die Drehzahl variieren können. Nicht unbedingt geeignet für OLTP-Systeme, aber für Speicher ideal.

Da die Box selbst kein Netzteil hat, sondern einen externen Backstein nutzt und die Disks eben wenig Hitze abgeben, eigentlich nie gross über handwarm werden, kann der drehzahlgeregelte Lüfter die Box schön leise auf ca. 33 Grad Celsius halten. Unhörbar ist die Box nicht, aber das stört mich ja nicht, wenn die Box steht in der Abstellkammer - und sie ist wirklich sehr leise.

Da strahlt das sexy blaue Display des N3200 zwar vergebens vor sich hin, während es durch 8 Status-Angaben rotiert. Man kann die Anzeige auch fixieren auf eine bestimmte dieser Anzeigen.

Damit man da nicht immer hinrennen muss, gibt es die Administration übers Web. Diese ist zwar nicht grade übertrieben schön, aber sie funktioniert. Wahlweise ganz abgestellt oder nur über verschlüsselten Zugriff.

Da sich die Box die User und Usergruppen von einem Windows ADS/NT holen kann, ist es leicht, Ordner mit Berechtigungen für diese ADS/NT Gruppen oder User anzulegen, allerdings nur auf Ordnerebene. Es sind natürlich auch lokale User und Usergruppen einrichtbar. Es ist weder möglich, einzelne Dateien anders zu schützen noch einen Unterordner mit anderen Rechten zu versehen. Die Rechte beschränken sich zudem auf gar keine, nur Lesen oder Schreiben. Eigentlich zuwenig Flexibilität für gewisse Zwecke, aber das erkauft man sich halt, wenn man ein NAS will.

Die Box hat ja diverse Services, die sie anbietet. FTP und Multimedia, USB-Autocopy. Für diese stehen vordefinierte Ordner bereit, die man - wie andere Ordner auch - allgemein frei zugänglich machen oder der erwähnten Rechteverwaltung unterordnen kann. Eine weitere SATA-Festplatte kann an der eSATA-Schnittstelle der Box angehängt werden, deren Inhalt dann ebenfalls in einem der vordefinierten Ordner erscheint.

Dass die Box einen Media-Server beinhaltet, der DLNA kompatibel ist, nehme ich zur Kenntnis, da ich das bisher nicht testen kann. Nützlich, dass an den USB-Anschlüssen ein eingesteckter USB-Memorystick auf Knopfdruck in einen vordefinierten Ordner kopiert wird. Spannend, dass man auch einen USB-WLAN-Stick anstecken kann, worauf die Box dann automatisch ein WLAN-Konfigurationmenü anbietet, um das WLAN zu nutzen. Die Box selbst hat ja zwei Ethernet-Anschlüsse, so dass man da noch andere Geräte anhängen kann, die über den Box-internen DHCP-Server in einem separaten Netz angeschlossen und konfiguriert werden. Die beiden Netze sind getrennt und werden nicht geroutet, ausser, man möchte das, was die Box aber ingesamt langsamer mache.

Rein äusserlich ist die Box kein typisches IT-Gerät, aber durchaus sehenswert. Ich vermisse bei solchen Geräten immer den Koffer-Handgriff, denn damit könnte man solche Boxen risikofrei umhertragen.

So, das sei es mal für heute. Wenn jemanden interessiert, etwas mehr über dieses Gerät und meine Erfahrungen mit ihm von mir zu lesen, frage mich ungeniert.

Wer liest mich - Sisyphos oder Geltungsbedürfnis?

Die aktelle c't hat im Editorial das Thema Blogs, oder wie die Revoluation ihre Kinder frässe.

Jeder Blogger hat sich sicher schon oft gefragt, liest jemand meinen Schmarrn? Oder mache ich mich nur zum Affen? Habe ich ein übertriebenes Selbstdarstellungsbedürfnis Wozu mache ich das?

Wie im Editorail der c't so treffend erwähnt, ist es klar, dass die Welt im Internet nicht anders funktioniert wie sonstwo. Einige Bloghirsche haben es geschafft, eine Art Anlaufpunkt zu werden. Und damit auch - sollte es in ihrem Interesse liegen - Geld mit ihrem Blog machen zu können. Diese sind wenige an der Zahl. Ihre Themen das, was auch in der materielleren Welt zieht. Nischenthemen werden im Internet nicht mehr beachtet wie in der realen Welt. Wer sich in der materiellen Realität nicht durchsetzen kann oder will, findet im Internet keine Alternativheil.

Viele allerdings betreiben einen Blog ohne geringsten Inhalt, sondern bieten nur Links zu anderen Blogs oder News an. Dennoch haben grad solche oft viele Besucher, weil sie Konzentratoren sind. So kann ein kleiner Blog wie meiner ab und zu einen Strahl aus Mordors Auge abgekommen, fällt der Blick eines solchen Blogs einmal kurz auf meinen und findet etwas Erregendes.

Die c't meint, dass das Web 2.0 jedermanns/-fraus Wünsche zur Selbstdarstellung und -verwirklichung im Internet nährte, versprach, das jeder mal "wichtig" sein könnte. Doch sei es eben wie draussen, Interessen und Meinungsführer bestimmten, wer aus der Masse herausrage und Erfolg in Form von Traffic habe.

Als ich vor genau einem Jahr mit diesem Blog begann, war mir klar, dass ich das aus irgendwelchen Gründen für mich tue, dass ich mir gar nichts davon erwarte. Weder Anerkennung noch Kohle, noch sonstwas. So ist es.

Wer Geld machen will mit seinem Blog, ist sofort wieder drin in der Tretmühle des Marketings, der Prostitution, sich bei den aktuell Mächtigen und Chefen anzubieten, damit Brosamen von deren Tisch einem selbst vor die Schnauze fallen.

Da ich früher als Fachjournalist tätig war, ist die Hauptmotivation für mich, dass ich überhaupt etwas schreibe, meinen aktiven Wortschatz prüfe, meine Artikulationsfähigkeit trainiere, die schriftlich ja schon noch was anderes ist als mündlich.

Habe ich noch andere? Ja, dass meine paar Artikel bei Besuchern ev. einige Gedankenimpulse anregen. Ob das gelingt, ist mir zwar auch im besten Sinne des Wortes gleichgültig, doch wäre es spannend, das zu erfahren.

Dass man auf der anderen Seite über mich einiges erfahren kann, wenn man meinen Blog beobachtet, ist mir absolut klar und auch absolut gewollt. Ich hatte früher soviel über IT Themen geschrieben, wohlwissend, dass ich und die Zunftsgenossen hier ja eh nur einander oder die Pressemitteilung abschreiben. Da war selten etwas über mich selbst drin. Im Blog ist das anders. Hier ist nur das, was ich darstellen will. Und deshalb ist es nicht mehr IT, denn die ist nicht mehr wichtig für mich, bzw. ich möchte nicht mehr nur als IT-Crack gesehen werden.

Und natürlich möchte ich etwas mehr Kontaktmotivationen bieten. Denn das Internet, speziell ein Blog, erlaubt mir Texte stehen zu lassen, einem Publikum, dass zufällig oder dank Suchmaschinen meinen Blog findet, die Möglichkeit zu geben, mich etwas kennenzulernen. Wieso auch immer. Der Kontakt mit anderen Menschen ist mir wichtig und ist meistens befruchtend. Der Blog gibt mir eine Chance, eine Facette von mir ort- und zeitunabhängig darzustellen, die andere Menschen eventuell verleitet, mit mir in Kontakt kommen, etwas diskutieren zu wollen

Es macht mir immer noch Spass, ab und an etwas zu schreiben, sch***egal, ob es jemand liest. Ihr da draussen dürft schon erfahren, wie ich ticke. Auch wenn's niemanden interessiert.

Deshalb blogge ich.

Shark School - oder wie man auf Haie zugeht

Der Schweizer Erich Ritter gründete vor 10 Jahren die Shark School, die privaten und professionellen Tauchern zeigt, wie man sich verhält, sollte ein Hai einem beim Schnorcheln beobachten.

Denn genau das tut ein Hai, wenn er näherkommt. Er beobachtet, denn wissen, dass Mensch nichts zum Fressen ist, das tut er schon. Er ist halt auch neugierig. Wie auch Katzen und Hunde. So kommt er halt näher und will seine Sensoren benutzen.

Was soll man also tun, nähert sich die Flosse? Einfach ruhig und gelassen bleiben. "Bewegungen stoppen, in die vertikale Haltung gehen und dem Hai in die Augen schauen", so bezeichnet Ritter die optimale Reaktion. Er nennt auch das Geniessen des Augenblicks als Ziel.

Ich verstehe das sehr gut. Auch wenn ich noch nie einem Hai begegnet bin, so ist doch das Heranstürmen eines Hundes manchmal schon schlimm genug. Ich bleibe halt auch bei denen stehen und fühle mich eigentlich nie unwohl dabei. Und siehe da, jeder Hund wollte dann einfach an mir rumschnüffeln, mich beobachten, kennenlernen und das war's ja dann meistens schon. Wieso soll das bei einem Tier im Wasser anders sein als bei einem Tier auf dem Land? Auch wenn es beide Raubtiere sind mit uralten Instinkten, so sind es keine tumben Maschinen.

Klar, wenn Tiere Hunger haben, k?nnte es eventuell etwas anders sein, doch Tiere haben ein Beuteschema-Programm, da kommt der Mensch nicht vor. Wenn ich also gestresst tue, hektisch umherschwadere, erzeuge ich Geräusche und Muster, die den Beutetieren entstprechen können, Kein Wunder, probiert ein neugieriges Tier dann mal aus, ob das an sich neue und unbekannte Tier doch auch fressbar ist wie die bekannten Opfer.

Ritter sagt, dass er an der Wunde eines der wenigen Angriffe erkennt, was wirklich vorgegangen sei. Er achte erst dananch auf die Beschreibung des Verletzten.

Ritter möchte seine Faszination, seine Freude und vor allem auch sein Wissen weitergeben. Und das ist auch mein Interesse, obwohl ich ja so gar nichts mit Meer und Haien zu tun habe. Mein Interesse ist es, dass Ängste neutralen Informationen weichen, dass angelerntes, nie geprüftes Zeug aus den Köpfen verschwindet und eigenen realen Erkenntnissen, und damit Wissen, platz macht.

Und wenn endlich neutrales Wissen da ist, kriegt der Hai auch eine Lobby, so dass Ungeheuerlichkeiten wie Haifischflossen und Haifischsuppen geächtet werden können. Denn nur ein Verständnis der Rolle eines Tieres wie dem Hai in der Ökologie bringt ihm ein Image als wichtiges Glied in der inakten Umweld. Ängste sind immer nur Blockierer, Verhinderer.

Also, wenn Ihr Taucher seid und vor Haien Angst habt, geht doch mal bei ihm in den Kurs. Ritter meint, er bringt jeden am zweiten Tag ins Wasser.

Aber Achtung, er sei undiplomatisch direkt. Also nichts für Weicheier, der Umgang - nein, nicht mit den Haien, mit ihm!

Enemy of the State

Merkwürdig, da rede ich heute nachmittag mit einem alten, lange nicht mehr gehörten Freund über die Überwachungstechniken, die sich immer mehr schleichend und natürlich mit "guten" Argumenten ins alltägliche Leben schleichen, und dann kommt wieder einmal einer meiner Lieblingsfilme Enemy of the State (Staatsfeind Nr. 1).

Da ich ja aus meiner Geschichte ein sehr guter Kenner der Technologien bin, finde ich diesen Film immer wieder kitzelnd, weil er von den technischen Möglichkeiten her sehr nah an der Realität ist. Die Handlung, tja, die mag etwas typisch Amerikanisches sein, aber es ist drum kitzelnd, weil sie real ist. Will Smith spielt darin den Unbescholtenen, der in die Mühlen der Geheimdienste gelangt, weil einem völlig Fremden etwas zustösst, nachdem der etwas aufgenommen hatte, was er nicht sollte.

Mein Kollege, mit dem ich mich unterhielt, kennt auch einige heisse schweizerische und deutsche Spielerein, die eigentlich offiziell nicht so hätten ablaufen dürfen. Es ging zwar nie auf Leben und Tod, aber ums Ausspionieren.

Im Film gibt's ein Happy-End, weil der Hauptdarsteller auch viel mutiger ist und einen fähigen Helfer fand. Und bei uns? Was wäre, geschähe sowas mir? Würde ich einen Helfer finden? Würde ich eine Chance haben, mich zu wehren?

Im Abspann des Films erscheint ein Regierungsvertreter bei Larry King in CNN und muss sich vorhalten lassen, dass die Regierung kein Recht habe, ins Haus zu kommen. Und wie man denn den goldenen Mittelweg finden könne, zwischen Datenbedürfnissen zum Schutze des Staates und eben der Unversehrtheit des privaten Hauses. Dann blendet der Film aus.

Genauso sollten wir auch darauf achten, dass wir hier auch nicht total gläsern werden, bzw. dass die gesammenlten Daten nicht gegen uns verwandt werden.

Mein Freund sagte dann, dass sei ihm doch egal, er habe ja nichts zu verbergen. Doch das hatte Will Smith auch nicht. Ich antwortete ihm, dass der Staat ein Gesetzgebung mit diesen Mitteln durchsetzen kann. Und wir wissen alle, dass Gesetze teilweise überhaupt nichts mit Gerechtigkeit zu tun haben, sondern mit Machtbewahrung.

Ich habe auch nichts zu verbergen, aber der Missbrauch von über mich gesammelte Profildaten kann mich wirtschaftlich und gesellschaftlich ruinieren, wenn jemand gezielt auf mich losgehen wollte. Egal, ob der Staat oder Hacker.

Dem Will Smith wurde ein Mord angelastet - weil er inszeniert wurde, um ihn zu belasten. Indizien wurden gelegt, auch elektronische. Dank der Computer-Vernetzung der Informationssysteme war er dann total ausgesperrt aus dem Alltag. Wer hat eigentlich noch viel Bargeld zuhause? Wie lange würde er überleben können, wenn Miete und anderes nicht mehr per Telebanking bezahlt werden können, weil Zugänge oder Autorisationen gesperrt sind?

Wer wüsste sich noch wo zu verstecken, ohne Handy natürlich, ohne EC- oder Kredit-Karte?

Wenn die Mittel da sind, ist vieles möglich, erst recht, wenn deren Nutzer am Gesetz vorbei arbeiten. Dann sind auch die Auswirkungen ev. nicht mehr per Gesetz reparierbar.

Also für mich ist der Film einfach eine reale Erzählung. Und der Film ist ja nun 10 Jahre alt.

Es soll sich jeder selbst Gedanken darüber machen, wohin es führt, wenn Handy wie Körperteile getragen werden, wenn Gesundheitskarten zusammen mit Kreditkarten im Portemonnaie stecken, Autonummern gefilmt werden, RD-IDs in Skipässen rumgeschleppt werden etc. etc. Alles Techniken, die zur Überwachung dienen - mit dem wichtigen Zusatz "unbemerkbaren" Überwachung.

Aber hey, it's only a movie ... ;-)

Pop Around the Clock

Toll, was 3sat da veranstaltete: von gestern Abend um etwa dieselbe Zeit bis jetzt wurde da ein Konzert nach dem anderen vom Band gelassen, alle jeweils 45-90 Minuten lang. Folgende bekannte Musikstars gaben sich die Ehre:

  • Mike & The Mechanics & P.C.
  • Noel & Gem of Oasis
  • Wolf Maahn
  • Die Toten Hosen
  • Loreena Mc Kennitt
  • Celtic Woman
  • Katie Melua
  • Mark Knopfler & Emmylou Harris
  • Bob Dylan
  • David Gilmour
  • George Michael
  • Yusuf Islam: Yusuf's Café Session
  • Roger Hodgson
  • Bon Jovi
  • Genesis
  • Take That
  • Queen
  • Tina Turner
  • Lionel Richie
  • Madonna
  • Kylie Minogue
  • Herbert Grönemeyer
  • PUR & Friends
  • Westernhagen
  • Rosenstolz
  • Pink
  • Pet Shop Boys
  • Amy Winehouse
  • Mika

Leider konnte ich erst ab Queen mitgehen ... doch das war schon eine Belohnung, nochmal den damals strotzenden, grossen Freddy in Action zu sehen im Wembley Stadion. Danach brachte ich es kaum fertig, mich von der Glotze wegzureissen. Madonna hat mir gut gefallen, habe noch nie eine Show von ihr besucht, ihre Songs und Videos gefallen mir allerdings schon. Die Confessions Show begann offenbar mit 'Future Lovers'. Das kannte ich ja gar nicht, erinnerte mich aber an den Originalsong, den ich nicht mehr so im Kopf habe: Ist das nicht 'The Swinging Creeper'? Anyway, Minogue habe ich verpasst, bei Grönemeyer gign's dann weiter mit mir. Ich finde ihn in authentisch, auch wenn mir seine Songs nicht so gefallen, aber sie haben eine spürbare Tiefe.

Die nächste Pause gab's dann bei Rosenstolz, schliesslich wollte ich auch mal noch was essen.

Jetzt kommt grad die Amy Winehouse, von der ich mangels Interesse bisher wenig sah. Allerdings ist mir ihre Stimme in ihrem Hit "Rehab" schon bekannt. Hier in der Schweiz ist sie ja auch bekannt, weil sie doch ihr Konzert hier besoffen geschmissen hat, so dass die Fans danach sauer bis sehr hässig waren, dafür Geld ausgegeben zu haben.

Anyway, die Musik hat mich schadlos und erst noch gut unterhalten ins neue Jahr gebracht. Schön, so fiel es mir auch leicht, meine beiden Gastkatzen gegebenenfalls psychologisch betreuen zu können, sollten sie sich vor all den Feuerwerksknallern fürchten ...

Finde ich toll, solche Thementage. Allerdings kann man das ohne Recorder nicht voll reinziehen, denn einfach grad 24 Stunden an einem Stück sind schon knackig. Dennoch, hat mir enorm gefallen, weiter so, 3sat.

Fängt also schon erfreulich an, mein neues Jahr ...

Religionsstreit in der Fotografietechnik

Ich bin ja seit langer Zeit Digitalfotograf. Angefangen hatte ich mit den Camedia-Geräten von Olympus, weil die als erste meine damalige Bildschirmauflösung von 1024x768 lieferten. Dann die erste PowerShot von Canon, dann DSLRs von Olympus und Canon und Fuji, dann meine bisher einzige Non-DSLR die Sony R1.

An der Fuji S3 Pro finde ich den Dynamikumfang immer noch unerreicht von allen anderen Kisten, selbst den Flaggschiffen der Platzhirsche Canon und Nikon. Diese konnte und wollte ich mir auch nie leisten. Ich finde deren Profi-Kameras eigentlich einfach nur überteuert - sprich Markenpreise. Und dass Profis sie benutzen ... tja, das heisst ja nicht automatisch, dass sie angemessen bewertet sind.

Anyway, ich habe mir seit der Sony R1 keine Kamera mehr gekauft, weil diese erstens hervorragende Bilder lieferte und zweitens, weil ich die Annehmlichkeiten von schwenkbaren Live-Screens in den DSLRs erscheinen sehen wollte. Bevor ich die R1 hatte, waren Fotos aus ungewöhnlichen Winkeln oder mit dem Kopf hinter der Kamera unerreichbaren Situationen mit den DSLRs nicht machbar, bzw. es waren dann einfach Schüsse ins Blaue.

Natürlich will ich wieder eine DSLR, denn einen optischen Sucher kann ein LCD nie ersetzen. Und ich habe schon einige Situationen erlebt, wo ich kein einziges Foto machen konnte, weil der Sucher-LCD einfach viel zu träge ist und gar überhaupt nichts nützt, wenn der Autofokus nichts findet. Und wo hat man dies? In der Tier- und Sportfotografie.

So war es mir nicht klar, wieso Canon und Nikon sich einen Dreck um diese Dinge scherten und lieber gigantoteuere Bodies herstellen, diesen zwar auch den Bildschirm spendieren, aber diese nicht schwenkbar machten. Weiterhin regte ich mich an fast allen DSLRs auf, dass man die Nase plattdrückt, wenn man durch den Sucher blicken will. Die R1 hat ein verlängertes Sucherokkular, so dass Fotografieren bei der immer einfach und schmerz- und schmierenfrei war. Auf der Fuji sah nach einer Fotosession das hintere LCD jeweils aus wie Sau.

Also, nun scheint meine nächste DSLR erschienen zu sein, die Olympus E-3. Wie üblich gehe ich vor dem Kauf eines derart teueren Teils immer im Internet nach Kommentaren suchen. Und da bin ich auf ein Forum gestossen, wo sich 2-4 Leute richtiggehend an die Gurgel gehen von wegen ob das FullFormat (FF) oder das Four/Thirds (FT) das allein glückselig machende sei. Mittelformat mal ausgeschlossen.

Die haben sich da technische Details vor die Füsse geworfen - eine Diskussion zu diesem Thema hatte ich mit einem Freund auch: Er fragte mich, was denn ein gutes Foto ausmache, wovon die Galerien voll sind: Fotos mit Ausdruck, verrauscht, mit Korn, unscharf ... aber mit ungeheurem Ausdruck. Welche Fotos werden jeweils zu den Pressefotos des Jahres gewählt? Die Schärfsten? Die Rauschfreiesten? Die Farbtreuesten? Die mit der geringsten chromatischen Aberration? Sicher nicht, sondern die, mit dem berührendsten oder bedeutensten Inhalt. Wir alle kennen solche Fotos.

Ich habe mir letzthin am Heiligabend in der arschkalten Nacht die Finger am fast eingefrorenen Stativ angeklebt. Es liegt halt eben immer im Kofferraum bereit für Situationen wie diese. Die abendliche Inversionsschicht hielt den Nebeldeckel auf etwa 700 Meter, und der Vollmond beleuchtete dieses Meer - und ich war grad auf der richtigen Strandhöhe. Mystisch fast, wie im Nebel wandernde, leuchtende Wattebäusche die Autos verrieten, wie nicht ortbare Geräusche das Nebelmeer als wenig tragendes Medium entlarvten.

Ich habe mich da dann mit der Sony R1 abgemüht, manuelle 25 Sekunden Belichtung, ISO 160, zum Glück mit Selbstauslöserverzögerung, dafür mit Schiss, dass ein Auto ins Bild kommt. Und dem Misstrauen, was die Software in der Kamera aus dieser schweren Situation machte, denn die Belichtung ist ja durchaus schwierig mit einem weiss strahlenden Vollmond und dezenten Nebelmeerwellen. Vorweg gesagt, zufrieden bin ich nicht, ich hatte zwar einige Varianten gemacht, aber eigentlich sollte eine Kamera aufgrund des physiologischen Sehmodells einzelne Zonen individuell verstärken, also eine Art physiologisches Auto-ISO. Klar, es gibt Postprocessing für solche Sachen, aber ich habe eigentlich selten Lust, Fotos zu schönen. Würden Kameras selektiv verstärken können, würde ein Bild wohl mehr dem entsprechen, an das ich mich erinnere.

Das kam so auf die Schnelle und die Kälte raus. In mir als Fotograf bleibt das erlebte reale Bild. Und das Foto bringt es in mir wieder zu voller Strahlkraft. Und nur das sollte doch ein Foto erreichen: Etwas in uns anklingen lassen.

Einen guten Rutsch wünsche ich allen. Vielleicht grad in einer kalten und klaren Winternacht irgendwo?

_UNKNOWNTRANSLATION_ / Mehr Einträge

BlogCFC was created by Raymond Camden. This blog is running version 5.9.8.012. Contact Blog Owner