Nachtrag zum Bienensterben

Das Bienensterben ist ja nicht nur in der USA aktiv, es ist auch hierzulande ein Thema.

Man bemerkt, dass die Bienenvölker immer schwächer werden, das natürlich ziemlich katastrophal ist für die gesamte Landwirtschaft, denn wie gesagt: Die Bienen befruchten ca. 60% der Pflanzen.

Was sind die aktuell vermuteten Gründe dafür?

  • Verarmung der Blumenvielfalt in den Umgebungen der Bienen.
  • Die Varroa-Milbe. Sie ist klein im Vergleich zur Biene und beisst sich in diese regelrecht rein und ernährt sich von deren Blut. Sie wird derzeit mit Ameisensäure bekämpft, was aber die Bienen auch stresst.
  • GVO und Pestizide. Die Belastung durch Pestizide ist ja leider einfach in der gesamten Nahrungskette ein Thema. Es scheint, als ob das Glied der Bienen ein schwaches Glied ist. Inwieweit GV-Pflanzen, wie sie vor allem in der USA viel mehr vorkommen (und dort ist das Bienensterben ja sehr gross ...) ist nicht bewiesen. Meine persönliche Meinung dazu habe ich ja schon dargelegt (s.u.).
  • Elektrische Wellen, darunter am prominentesten die diversen Telefonfunknetze. Die Bienen sollen davon eventuell abgelenkt werden, so dass sie nicht mehr zu ihrem Stock finden und daher draussen buchstäblich auf der Arbeit verhungern.

Es ist derzeit also weder klar, was verantwortlich ist, noch wie man den Bienen helfen kann.

Das Funkzeug kann natürlich schon der Grund sein, denn der Mensch ist halt nur in Ausnahmen mit einem Sinn für elektromagnetische Wellen ausgestattet. Wäre das anders, würden einige Verschandelungen wohl kaum stattfinden.

Es ist jedoch bekannt, dass viele Tiere sehr wohl elektromagnetische Schwingungen auswerten können. Wenn die Bienen auch dazu gehören, würde es klar, dass die nicht mehr nach Hause finden, wenn der Wellensalat immer gequirlter wird. Es ist wirklich dumm, dass der Mensch diese Wahrnehmung nicht auch hat ...

Da er ihn nicht hat, wird halt oft ignoriert, was nicht selbst am eigenen Leib erlebt wird. Man erinnere sich, wie Leute belächelt werden, die sich über Elektrosmog beklagen.

Die Ignoranz gilt natürlich auch für anderes, die Lichtverschmutzung gehört auch dazu. Oder die akustische Meeresverschmutzung, die vor allem von den Miltärs betrieben wird. Da haben wir zwar die Sinne für, aber die damit gewonnenen Eindrücke sind für uns nicht lebensnotwendig. Und nur weil wir sie nicht brauchen, nehmen wir nie Rücksicht auf Störungen, die wir mit Technologien anrichten, für die unser Körper kein Sensorium hat. Für mich also ein starkes Argument.

Wenn die USA nicht einfach nur schneller ist aufgrund anderer Einflüsse, so hätte wohl auch das GVO-Argument einen Wert. Schliessich sind dort GVO-Pflanzen viel verbreiteter als bei uns in Europa, wo eine Abneigung gegen GVO herrscht.

Also, wenn wir das nächste Mal uns ärgern über eine Biene, die sich zu nah an unsere guten Stücke wagt, dann sollten wir sie hinausgeleiten, damit sie überlebt und nach hause zurückkehren kann. Und dankbar sollten wir ihr wohl auch sein, denn ohne ihresgleichen kein Brot, keine Beeren, und natürlich kein Honig.

Weitere Infos finden sich unter anderem hier und speziell zum Thema GVO in den USA ein vertiefter Artikel.

Subventionen und Zölle - Die Geisseln der Marktwirtschaft

Subventionen sind ein heikles Thema. Emotional für die, die sie wollen oder gar fürs Überleben brauchen, emotional für die, die damit bescheissen, emotional, für die, die die gute Absicht zu unterstützen haben.

Herbert Bösch, der Chef von OLAF, der geheim arbeitenden Ermittlungsbehörde für Subventionsbetrug der EU, erläuterte diverse Beispiele, die zeigen, wie der Betrug an der EU funktioniert, die das wohl einzigartigste System dieser Art bietet. Es gilt die Meinung, dass sich das Landwirtschaft-Subventionsbudget der EU auf €53 Mia. beläuft. Davon gehen geschätzt 25% in die Taschen von Subventionsbetrügern. So ein System zieht die Betrüger an wie der Scheissdreck die Fliegen.

Tiere: Tiere gelten in der EU offenbar als Ware. Sie werden von Berlin nach Moskau, Omsk oder gar Tashkent gefahren. Die EU fordert zwar, dass die Tiere alle 29 Stunden oder so an die frische Luft gelassen werden müssen, aber wie die Animal Angels nachwiesen, fuhren Tiere 8 Tage lang ununterbrochen im Laster, keine frische Luft, kein Wasser. Wieso das? Weil der Export von Tieren subventioniert wird. Natürlich hat auch die EU ein Tierschutzgesetz, aber offenbar sind Verletzungen dagegen nicht einklagbar.

Ich lasse mich hier nicht mehr darüber aus, was ich von Leuten halte, die Gesetze in die Welt setzen, aber keine Sanktionsmassnahmen definieren. Für mich ist das ein Kriteriuem, ein Lobbyisten-Gesetz, eine Schweinerei schon im Ansatz zu erkennen. Nur diejenigen lassen die Sanktionen weg, die vom Gesetz profitieren wollen. Sic.

Zucker: Weil die EU Serbien wirtschaftlich unterstützen wollte nach dem Krieg, wurde ihnen erlaubt, Zucker mit niedrigsten Zöllen in die EU einzuführen. Gleichzeitig wird die Ausfuhr vom zu teuren, in der EU produzierten Zucker nach Serbien mit €20'000 pro Ausfuhr subventioniert. Was nun serbische Betrüger auf den Plan brachte, serbischen Zucker in die EU zu karren und dort - mehr oder weniger ohne abzuladen - wieder nach Serbien auszuführen. Die Lastwagen seien offenbar wortwörtlich Schleifen gefahren. Bei jeder Rückkehr nach Serbien haben die Betrüger die genannten €20'000 kassiert.

Käse: Unser lieber Appenzeller-Käse wird offenbar, wenn er reifer als 3 Monate ist, ohne Zoll in die EU gelassen. Ist er jünger, blockt die EU ihn ab mit Importzöllen. Hier wird halt nun Käse zu alt deklariert, um Zölle zu umgehen. Weil die Käselaiber jedoch eineeindeutige Kasein-Nummer tragen, konnten die deutschen Zöllner dies in Appenzell schnell klären, ob der Käse legal ist. Die Betrüger haben dann halt sofort auf Schnittkäse umgestellt, den der Zoll nicht mehr kontrollieren kann.

Was erkennt man daraus? Obwohl ich auch sehe, was die Subventionen bewirken sollen, so bin ich heute der Meinung, dass alle Staaten alle Subventionen und Zölle abschaffen müssten, damit erstens der Betrug keinen Anreiz mehr hat und zweitens diese gigantischen, absolut sinnlosen Transporte entfallen, die nota bene ja die Umwelt sehr belasten. Denn nur die Subventionen machen es möglich, dass man Schweine aus Deutschland nach Italien fährt, um sie dort zu töten und dann als Fleisch wieder hunderte von Kilometern an Verarbeitungsorte zu bringen.

Wenn also ein Round-Trip von sagen wir mal Frankfurt-Mailand-Franktfurt nicht mehr gemacht wird, weil man keine Subventions- und Zolltricks mehr machen kann, um die eigenen Tasche zu füllen, so sind das ca. 1400km entfallene Lastwagenabgase. In die EU fahren pro Tag 20'000 40-Tonnen Container über die Grenze ein. Nimmt man eine konservative Rate von ca. 10% betrügerischen Transporten an, so kann man selbst rechnen, wieviel Entlastung dies für den Verkehr, die Nerven, die Luft, die Umwelt bringen könnte.

Obwohl ich z.B. einem Bauern genauso ein gutes (= wirtschaftlich angenehmens) Leben gönne wie mir, finde ich, dass Subventionen und Zölle auf den Müllhaufen der Geschichte der Nationalismen gehören. Das wird jedoch wohl ein frommer Wunsch bleiben. Denn schliessich gehen irgendjemandem abgestellte Subventionen an dessen Portemonnaie - und wir wissen ja, es schmerzt und motiviert erst richtig, wenn's ans eigene Geld geht.

Doch DA, beim GELD, haben wir's in der Hand, diese Schweinezyklen zu durchbrechen: Wer immer nur das Billigste will, der wird die Folgen irgendwann schon selbst spüren. So könnte man sagen, es ist doch gerecht, dieser Spielplatz.

Ich hätte meine Zeit hier jedoch gern kooperativer, nicht egoistischer.

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

Erdähnlicher Planet entdeckt. Wird Erde Schutthalde?

Gut, dass man jetzt einen erdähnlichen Planeten entdeckt hat. Im Sternzeichen Waage, 20 Lichtjahre, um einen roten Zwerg, Gliese 581, glaub ich. Ein Einseitendreher, mit einem Jahr von 13 Tagen. Ist ja nicht so wichtig, denn vorderhand ist der für uns nicht erreichbar.

Er soll Temperaturen von 0-40 Grad haben und sogar Wasser könnte da sein. Toll, wann erscheint der nächste Noah? Die Arche zu bauen wird noch ein paar Jahre Technologie-Forschung und -Erprobung verlangen. Oder hatte am Ende Uriella recht?

Gut, dass der auftaucht, in ein paar Dutzend Jahren können wir ja dann die Elite der Menschheit dorthin schicken, wenn es hier klimatisch zu heisst wird oder unsere Nahrung aus den unterirdischen Atomendlagern verstrahlt ist.

Die haben dann zwar ein paar subjektive Jahre in gepferchtem Raum zu wohnen, wer weiss. Vielleicht besser mal etwas vorbeugen, statt dann zu retten, was noch zu retten ist. Oder sagen wir, die Ratten verlassen das dann sinkende Schiff?

Nun, sie müssen noch etwas ausharren im selbst angerichteten Schlamassel ... :-)

Tierfreund, kein Menschenfreund. Was sagt das aus?

Gestern hatte ich ein Gespräch - elektronisch über IM - mit einer Freundin, die ich nun schon seit 15 Jahre kenne.

Sie sagte mir wieder mal, dass sie ein Tierfreund sei, kein Menschenfreund. Wie wenn mir das neu wäre, schliesslich ist sie eine Freundin, zu der ich seit 15 Jahren gerne "meine Freundin" sagen möchte, die aber aus der im Titel erkennbaren Begründung nie an mir Interesse hatte.

Sie war für mich enorm anziehend, immer sexy, elegant, mit ihrer besten deutschen Aussprache immer sehr erotisch. Willig nie, nett ja, manchmal herzlich, meist sehr zurückweisend, reserviert, kalt.

Es war für mich ein Lernstück, mit einem Menschen umzugehen, der mich nicht total wegweist, mich sogar gefühlsmässig nahe kommen lässt, mich dennoch nicht akzeptiert, jegliche Körperlichkeit abweist oder zumindest mit eisiger Gleichgültigkeit geschehen lässt - was zumindest mir jeglichen Spass verdirbt.

Diese Frau also offenbarte mir wieder mal, dass sie kein Menschenfreund sei. Deshalb hat sie auch eine Ausbildung als Tiertherapeutin gemacht, weil sie Tieren helfen will, nicht den Menschen. Offenbar gelingt ihr das. Kein Wunder.

Nun, sie ist ja nicht die einzige, die diesen Spruch von sich gibt. In meiner Sicht ist das die komplette Resignation, weil es nicht so kommt, wie es gewünscht ist. Erstarrtes Schwarz/Weiss-Denken. Bei mir und ihr war das sehr konkret, denn ich hätte wie Georg Clooney aussehen müssen, damit wohl mehr daraus geworden wären. Sie sagte es zumindest mal so.

Zurück zu den Beziehung zu Tieren. Ich habe mir das oft überlegt, was ist die Rolle der Tiere auf dieser Welt. Ist es des Menschen Aufgabe, für sie zu sorgen? Kann ein Mensch wirklich telepathisch mit ihnen Kontakt aufnehmen und sich in die Welt eines Tieres einzufühlen?

Und wenn ja, wieso geht das scheinbar nur mit Pferden, Katzen, Hunden, Vieh? Von jemandem, der sich mit Krokodilen, Fischen, Schlangen, Skorpionen, Spinnen, Kröten, Blindschleichen, Hornissen, Schaben unterhält, habe ich noch nie gehört. Man möge mich korrigieren.

Bösartig könnte ich sagen: typisch, Tierkommunikation halt nur mit den Sympathieträgern. Was empfangen diese Leute dann, wenn sie meinen, mit dem Tier zu kommunizieren? Ist es wirklich das Tier als eine Art unterscheidbare Persönlichkeit, das da antwortet? Unterhält sich der Telepath da nicht etwa eher mit den eigenen Vorstellungen über das Tier und sein Verhalten oder diejenigen des Tierbesitzers, der ja meistens den Tierkommunikator holt? Schliesslich ist das Tier ja bei ihm, weil es in seine Welt passt.

Ich habe schon gehört, dass die Tiere hier sind, uns zu helfen, dass es aber keinen Sinn macht, dass wir uns in ihre Welt einmischen, denn da sie die allermeisten Macken der Menschen weder haben noch verstehen, ist eine Einmischung unsererseits nicht nur unnötig, sondern sogar störend bis schädlich ist. Wir mischen uns ja eh schon ein, indem wir sie dressieren wollen - und das erzeugt bei ihnen dann ihre Macken.

Tiere helfen heilen, das haben die meisten mal gespürt oder gesehen - spektakulär à la "Schimmen mit Delphinen". Ich sage natürlich, Tiere helfen nicht, sondern sie sind.

Kommen sie zu Kranken, bringen sie keine geistigen Rucksäcke mit, keine Vorurteile, keine Vorbehalte, keine Abneigungen, keine Ansprüche, keine Forderungen, aber auch keine Liebe, kein Helfersyndrom, keine Absichten, kein Mitgefühl - sie sind einfach neutral. Dann legen sie sich zu einem Kranken und ermöglichen ihm, sich selbst zu öffnen für das, was da ist.

Dessen geistige Altlasten, dessen emotionale Hülle, werden durch die Anwesenheit des Tieren nicht gereizt. Landläufig heisst das, dass sie ihre Krankheit vergessen können und deshalb in einen Entspannungszustand geraten. Es ist ja offensichtlich, dass sie ihre Aufmerksamkeit nach aussen richten, eben zum Tier, indem sie es kraulen, mit ihm reden etc. Sie durchbrechen ihren selbstgewählten Autismus für eine kurze Zeit.

Das Ausrichten nach draussen ist ja immer der erste Schritt zum Verlassen des eigenen Güllenlochs, in dem man zwar stinkend aber warm sitzt. Tiere, die uns wahrscheinlich ganz anders wahrnehmen (oder auch nicht), als wir uns in den kühnsten Träumen vorstellen können, helfen in meiner Sicht nicht aktiv, sie sind einfach da.

Ich hatte einige Erlebnisse mit Tieren, die mich anregten. Darunter war ein sehr spannendes, weil ich damals selbst in einem Zwischenzustand war, irgendwo zwischen materiell und immateriell. Damals hatte ich eine merkwürdige Wahrnehmung eines Hundes, der zu mir kam. Nachdem ich meinen Zustand wieder stabilisiert hatte, war der Hund wieder nur Hund und hat sich keinen Deut mehr für mich interessiert, geschweige denn wäre er je wieder zu mir gekommen, was er bis auf dieses Erlebnis auch nie getan hatte.

Trotz dieser Erlebnisse bleibe ich dabei. Tiere haben ihre eigene Bewusstseinsebene und dort können sie ihre Lebensvorstellungen realisieren. Der Mensch sollte nicht meinen, dass er sich wirklich in die Bewusstseinsebene der Tiere einschleusen kann. Es ist nicht sinnvoll.

Wenn Tiere sich uns scheinbar annähern, dann mag das sein, weil der Mensch gerade ein Energiemuster, ein Verhalten darbietet, das dem Tier passt, denn auch diese kennen ja Verhaltensweisen, die wir benennen können, obwohl sie nicht unsere sind. Teilweise sind sie ja wie unsere. Lebewesen haben ja eventuell alle gleiche Verhaltensweisen? Bei den Tieren kann man sie halt sehen, weil sie mobil sind.

Der langen Rede kurzer Sinn: Meine aktuelle Sicht zu den Tierfreunden ist, dass sie möglicherweise schon spüren an den Tieren, wie es sein könnte, wenn sie selbst so gelassen, vorurteilslos, so gleichgültig sein könnten wie die Tiere. Denn dass sie das nicht können, zeigt sich ja im Umgang mit den Menschen, bzw. der Resignation und Abwendung vom ihm. Sogar von sie liebenden Menschen. Aus welchen Gründen auch immer. Ich spüre bei den meisten dieser Menschen jedoch oft dasselbe Fehlen von Information. Und vor allem das Desinteresse, sich für neue Informationen zu öffnen und die eigene Befindlichkeit zur Disposition zu stellen. Sie bleiben lieber hocken, in ihrem Güllenfass.

Mein hoffentlich umweltgerechtes Verhalten im Alltag

Wie gestaltet man sein umweltgerechtes Verhalten? Nicht im Grossen, sondern im Kleinen?

Ich zähle mal auf, was ich so zu meinen Gewohnheiten gemacht habe, nachdem ich mir die meisten Sachen schon vor 20 Jahren überlegt habe - deshalb sind es ja Gewohnheiten geworden.

Natürlich habe ich auch einige Blindspots oder begehe Unterlassungssünden, dennoch gelten diese Dinge für mich schon als Richtlinien.

  • Überall Stromsparlampen seit 15 Jahren
  • Nur Licht und Wärme an in dem Raum, in dem ich mich aufhalte
  • Abgedrehte Raumheizung (ok, ich habe lieber kühler als warm)
  • Duschen statt Baden, mit Wasserspar-Duschkopf
  • Vorzeitiges Stoppen des Spülkastens am WC - halt mal hinschauen, wann's genug ist!
  • Nur Seife bei der Körperpflege, keine umweltbelastenden hormonaktiven Duschmittel
  • Keine übertriebene mit Putzmitteln erreichte Sauberkeit (fördert u.a das Training des Immunsystems)
  • Nur eine Ladung für die Waschmaschine für alle Stoffe im Alltag und das erst noch mit wenig Waschmittel bei höchstens 60° und wirklich gefüllter Trommel
  • Keinen Trockner benutzen, bügeln nur das, was es wirklich nötig hat. Bei mir gibt's fast nichts derartiges ;-)
  • Bei elektrischen Neuanschaffungen achte ich auf Stromeffizienz und Trafos nach dem Stromschalter
  • Ausziehen von Dingen wie Ladestationen für elektrische Zahnbürste, Rasierapparat, Handy-Lader, Küchengräte etc.
  • Ausnutzen der Lebensspanne von Geräten. Von mir könnte keine Industrie leben, ich sorge den Geräten und so sind viele bei mir recht alt.
  • Beim Einkauf von biologischen Dingen: Nur Label-Ware, FSC-Hölzer, Havelaar-Früchte
  • Kleidung und Schuhe sparsam kaufen, lieber Qualität als Quantität. Fällt leicht, bin ja keine Frau ;-)
  • Möglichst verpackungsarmes Zeug kaufen, Verpackung beim Laden lassen
  • Batterien und Akkus sammeln
  • Werbematerial aller Art zurückweisen
  • Pflanzen und Tiere in der Natur bestaunen und bewundern, aber nicht wegnehmen und nach Hause nehmen
  • Keinen Abfall wegwerfen, schon gar nicht in ein Gewässer. Ich hasse es, bei uns am Seeufer Pet- und Bierdosen in den Steinen der Seeuferbefestigung liegen zu sehen.
  • Auto nur selten waschen, wenig Chemie dabei einsetzen. Bei mir etwa einmal pro 3 Monate
  • Touren planen, um das Auto optimal einzusetzen
  • In hohen Gängen fahren, weniger sportlich, dafür sparsam
  • Keine übertriebenen Ego-Trips fahren (Reisen, Luxusfahrten)

Das sei es mal. Bin neugierig darauf, was Ihr so macht oder unterlässt. Gute Tips fürs umweltgerechte Leben lese ich gerne, denn ich bin nicht der Meinung, dass wir leben müssen wie in der Steinzeit, aber wir brauchen auch nicht überproportional viel Resuorcen zu verschwenden. Daran kann man arbeiten, denn wie ich immer schon sage:

Think globally, act locally

"Pessimistisch für einzelne Populationen, aber optimistisch für die Menschheit"

Im ZDF Nachtstudio gab es eine gute Diskussion zur Klimaproblematik. Der Evolutionsbiologe Josef Reichhoff sagte da einige interessante Punkte: Die Menschheit reagiere nicht wie eine Einheit, sondern wie ein Bündel von gegeneinander konkurrierenden Rassen. Es sagte, dass diese Geschichten sichtbar werden, wenn wir darauf aus sind, dass jedes Land autonom sein möchte. Er meinte, dass wir in den entwickelten Gegenden ein romantisches Menschen- und Naturbild hätten. Und uns auch gar nicht diesen Träumen entsprechend verhalten. Nein zur Atomkraft sei aktuell, aber wen kümmernt's? In China werden Atomkraftwerke gebaut, egal war wir hier wollen.

Wenn Deutschland begänne, aus klimatischen Gründen Biomasse anzubauen, um Antriebsenergien zu erhalten, dann wird das die Kluft zwischen diesen Rassen vergrössern, denn diese Biomasse ist andernorts für die Ernährung zuständig. Dies klappt so nicht, denn die aufstrebenden Rassen in Brasilien, Indien, China werden immer raumgreifender, Europa wird immer kleiner, unbedeutender. Würde diese Bioausnutzung stattfinden, käme es wohl ziemlich schnell zu revolutionären Zuständen.

Oder sollte ich zum Indikativ wechseln? Gemäss einer Dokumentation gehen in Mexiko schon kleine Tortilla-Buden ein, denn der Mais sei schon doppelt so teuer wie noch vor wenigen Monaten - weil der Mais nun eben auch zur Benzinerzeugung genutzt wird. So fressen die "entwickelten Populationen" den "ärmeren" die Nahrung weg. Wie lange kann sowas wohl gut gehen?

Es wäre anders, würden wir als Menschheit die verschiedenen Regionen der Welt ihren Möglichkeiten entsprechend nutzen. So wäre es möglich, dass eine Zusammenarbeit und ein Austausch zustande käme, doch dagegen sprechen ja alle aktuellen Erfahrungen wie Fremdenhass, Religionskriege, Partikulärinteressen, Nationalismen etc.

Dieser Punkt ist sehr deutlich überall zu sehen. Ich weise auf die Grenzen für Zoll etc. hin: Alle grossen Handelsnationen kennen Strafzölle, Handelsbeschränkungen, Hang zur verträumnten Unabhängigkeit, jede will unabhängig sein. Vordergründig ja nicht, denn der Handel existiert, aber hintergründig schon, denn solange Nationen auf begrenztem Territorium existieren und sich abgrenzen wollen, solange wollen sie auch dsaselbe haben, was andere haben, auch wenn es für sie nicht passt oder gar unmöglich ist. Die Erdgasvorkommen in Paraguay sorgen auch für Neid in den Nachbarländern.

So sagt er klar, dass isolationistisches Verhalten ziemlich schnell dem Untergang geweiht sei, weil es ein romantisches Denken sei, dass wir hier aus unserem Status heraus ein Zurück zur Natur nicht erzwingen können, denn die grossen Populationen werden sich darum nicht kümmern, ihr Expansionsdruck lasse das einfach nicht zu. Wer kann diesen schon verübeln, dass sie den Lebensstandard wie bei uns haben möchten? Man schaue nur in die Dokumentationen über die modernen Chinesen, was die haben wollen. All das, was wir bei uns für ein (materiell) "erfülltes Leben" halten.

Also müssen alle Staaten, die sich wirklich um die Umwelt kümmern können, für sich sofort handeln, nicht warten, bis die globalen Konferenzen etwas abwerfen würden - das täten sie sowieso nicht. Und so ist eben jeder Staat aufgefordert, sofort zu handeln. Denn nur die Vorbildfunktion zeige anderen Staaten, ob wir's ernst meinen. Und nur so übernähmen sie auch was von uns, was nicht nur Wachstum ist, was nicht Luxus ist. Dazu müssten wir aber wirklich auch das Sparsam-Sein-Können vorleben. Solange wir das nicht tun, wird die Masse sich einen Deut scheren um blosse, gescheite Sprüche.

Wenn die sehen, dass Deutschland effektiv die Dämme an der Nordsee erhöhen, dass die alten Autos rigoros entsorgt würden, wenn die Autosteuer auf das 3-Liter-Auto entfiele, wenn der Staat wirklich massiv klimaverträgliches Verhalten belohne und fördere, dann würden erstens die Menschen das machen und zweiten die grossen Populationen sich ihren Teil denken und merken, dass es offenbar wirklich ernst ist, wenn die Deutschen dies und das tun - und zwar ohne irgendwelche gescheiten globalen Konferenzresultate abzuwarten, dann nähmen sie sich ein Beispiel an der an sich unbedeutenten Population der Deutschen.

Ich finde auch, dass der Staat Schweiz viel zu wenig macht. Klimaverträgliche Sofortmassnahmen werden fast nicht belohnt, Arbeitswelten verlangen immer noch das Herankarren von menschlicher Biomasse zwecks Arbeitserfüllung. Ich gäbe mein geliebtes Cabriolet effektiv gerne ab, wenn der Staat mir ein aktuelles Hybridauto zu 50%-100% sponsoren würde. Da er das aber nicht tut, zeigt das, dass der reale Wille zur Umgestaltung seitens der Politik nicht da ist. Und wenn unsere Obrigkeit nur labert, was dürfen wir dann wohl von uns selbst erwarten? Dass wir Eigeninitiative entwickeln? Schön wär's. Übrigens: Ich würde gerne einen Prius II kaufen, aber ich kann mir ein neues Auto nicht leisten. Meine bisherigen Autos waren beim Kauf genau aus diesem simplen Grund nie jünger als 8 Jahre.

PS: Deutschland steht hier natürlich stellvertretend für alle entwickelten Staaten.

Sein letztes ironisches Wort war: "Es gibt viel zu tun, warten wir's ab.". Er sei pessimistisch für einzelne Populationen, aber optimistisch für die Menschheit.

Michael Moore: Demontierte Galeonsfigur?

Letzthin erschien eine ehemalige Michael Moore Fanin(?) auf der Bühne des Mediengeschäfts und klagte Michael Moore an, dass er seine Filme zum Teil mit sehr fragwürdigen Methoden herstellte, um seine Absichten durchzubringen.

Ein paar Tage später meldet sich ein Kollege über IM bei mir und fragt mich was dazu. Den kurzen Dialog dazu lasse ich hier einfach mal unkommentiert reinfliessen.

hallo martin; hast du von der versuchten demontage michael moores gehört?

hi. ja. wieso "versuchten"?

nun, was hältst du denn davon?

keine ahnung. wenn's wahr ist, ist's halt so. schliesslich wissen wir "news literates", dass informationen immer ausgewählt werden und gerade in visuellen medien so dargestellt werden können, wie es die intention erfordert. das gilt für alle, moore und diese gegendarstellerin.

sehr weise, habe eben gerade so ne message in einem "pazifistischen" blog abgesetzt

ich frage mich halt nur, wie man von sich behaupten kann, ein "fan" MMs zu sein und sich dann auf Grund angeblich unsauberen Handwerks eine Öffentlichkeit schafft. Das ist oft die Methode bisher erfolgloser Anwälte und möglicherweise auch investigativer Journalisten. Aber natürlich können das wiederum nur 2 Prozent der Menscheit relativieren und wissen dabei, dass, selbst bei berechtigter Kritik, die Grundaussage der Filme in keinster Weise entkräftigt werden kann, da die Faktenlage zu erdrückend ist. Die Fakten, welche entscheidend für diese Grundaussage sind, sind ja allesamt auch objektiv überprüfbar.

wenn ich ein fan von mm wäre und der mich enttäuscht, dann will ich das ev. auch offenlegen, weil mm dann eben tendenziös und irreführend arbeitet. wenn er leute mit nervend-sein nötigt, ihm die sequenz zu liefern, die er dann in völlig anderem zusammenhang zu seiner gewünschten aussage zusammenschustert, ist das billig und unter aller sau. da würde ich als sie auch dies genauso an die öffentlichkeit bringen, wie er es mit seinen intentionen machte.

wenn mm die aufmachung seiner filme nicht so funny gemacht hätte, wozu auch diese sequenzen gehörten, dann wären sie ev. viel weniger erfolgreich gewesen.

prinzipiell ist es einfach das thema: seriöser journalismus oder boulevard. wenn mm boulevard gemacht hat, möchte ich das erfahren, denn dann hat er seine glaubwürdigkeit bei mir verspielt. ich konnte die natürlich ja eh nie nachprüfen, aber ich gebe gewissen leuten (unterdogs) halt diesbezüglich kredit.

es braucht eigentlich keinen mm, um die waffenpolitik der usa zu kritisieren. dass sich mms thema nun in der realität wiederholt, ist tragisch, entlastet ihn aber in keiner weise, sollten die anwürfe stimmen.

ich wollte vorgestern oder so ohnehin auch darüber was sülzen in meinem blog.

gut möglich, nur werden die anschuldigungen nicht beweisbar sein. auch hier gilt ausserdem die alte marketingwahrheit: wer zuerst das maul aufmacht, dem glaubt man.

sie führt auch zeugen an. es ist wirklich egal. ich habe erst etwas von einer der beiden sichten, wenn ich anfange, nach einer zu handeln. solange ich eh nichts unternehme, schade ich auch niemanden, sollten die infos stimmen oder nicht.

in meinem blog habe ich das daraus genommen, was mich wirklich störte an den reaktionen auf den neuen amoklauf: das mm geplänkel war mir dann eben doch nicht mehr genug wert zum verwursten.

abgesehen davon sind die dinge, die zu berichtigen wären, in keinem verhältnis mit den beweisbaren fakten, welche die grundaussage stützen. aber wie auch immer, möglicherweise ist mm sowieso schlauer und kokettiert mit der amerikanischen art der berichterstattung, indem er sie in seine zugegeben witzigen und nicht an jeder passage ernst zu nehmenden dokumentarfilme einbettet. es ist nicht die der stil einer bbc-dokumentation, die er verwendet, sondern eine unreine, von selbstironie durchsetzte, wenn man genau hinschaut.

ja, natürlich, interessanterweise hat aber genau heute abend sf2 aus aktuellem anlass (nach der vorgestrigen kritik im kulturplatz) "bowling for columbine" gezeigt!

nicht nur sf2 auch andere deutsche privatsender oder war's der orf. klar, man treibt die sau durchs kaff, solange es dafür zuschauer gibt.

hahah! diese amokgeschichten machen wirklich machtlos. keine ahnung, wohin das noch führen kann. ich bin als vater sehr besorgt, der ganze scheiss wird hier demnächst auch salonfähig!

und natürlich taugt die simplifizierte korrelation zwischen anzahl waffen/bürger und häufigkeit von schiessereien zu gar nichts. die komplexität der einflüsse wird im grossen und ganzen nicht wirklich verstanden und ignoriert!

natürlich ist man machtlos gegen die fakten. prävention ist halt etwas, was niemanden interessiert. das ist halt teil der aktuelllen gesellschaft. interessanterweise ist das ja sogar sichtbar in den hits auf den blogs, zumindest auf meinem sehe ich, dass solche präventivthemen fast nicht gelesen werden. es ist nicht üblich, sich gedanken zu machen über die geistige welt und wie die aus einen selbst einwirkt.

der geistige diskurs muss sich in irgend einer weise manifestieren, sonst macht er keinen unterschied. die menschen sind damit überfordert und warten darauf, bis jemand "klare vorstellungen" davon hat und sie führt. das ist die zeit der populisten, die eine einfache, für alle verständliche sprache sprechen. die ursache für die forderung nach repressalien ist meistens zuwenig geistiger sachverstand, was das problem natürlich verschärft, anstatt es zu lösen. ich bin mir sicher, das werden wir speziell in frankreich in kommender zeit noch sehr deutlich sehen können.

tja. so ist es halt auf dieser ebene. man kann zwar leicht den wunsch in den leuten erzwingen/hervorkitzeln, das gegenwärtige system ändern zu wollen, aber man kann nicht erzwingen, dass sie die bereitwilligkeit aufbringen, SICH selbst kennenzulernen und einsichten zu gewinnen, woraus sich dann fast automatisch änderungen realisieren.

wie wahr...

PS: Mit "Prävention" meine ich zum Beispiel Ausbildung und Sensibilisierung zum Umgang mit Medien, Bildern, Worten, Emotionen und der von ihnen ausgehenden Manipulation.

Knastis als Pflegeleute. Wo? In Polen. Chapeau!

Im TV kam grad eine Reportage, dass in Polen in einem Gefängnis schwere Jungs statt in den Gemäuern eines alten Gefängnisses dahinzuvegetieren, tagsüber in einer Klinik und Pflegeheim Behinderte und auch todkranke Kinder betreuen. Und das offenbar mit viel Sinngebung.

Zufällig sei's entstanden. Eine Krankenschwester erzählt, dass einige Jungs schon als Hausinstandhalter in der Klinik tätig sein konnten. Als einer der Sträflinge von der Schwester gebeten wurde, einen Vorhang auszuwechseln in einem Raum eines kleinen todgeweihten Mädchens, fragte er sie, ob das Mädchen sterben müsse. Ihre Antwort, ja. Daraufhin habe er angefangen zu weinen.

Es wird ihm, dem Verbrecher, wohl klar geworden sein, dass er, was auch immer er getan hat, immerhin ein Leben hatte und noch immer hat, ein Leben, das er gestalten konnte und noch kann. Das kleine Mädchen jedoch hat schon den Tod vor Augen. Das wird ihm wohl auf einen Schlag das Herz geöffnet haben.

Auf jeden Fall arbeite dieser Sträfling - und in seinem Fahrwasser noch weitere - in der Hilfe für die Pflegebedürftigen, die Behinderten, und auch für die Kinder, behindert, todgeweiht, wie auch immer.

Ich nehme an, dass solches Tagwerk ihnen Sinn und Belohnung gibt, menschliche Wärme und das Erkennen, dass ihre Vergangenheit nichts mit ihrer Zukunft mehr zu tun haben muss, wenn sie sich anders entscheiden: Sich für andere einzusetzen und den Wert der Menschlichkeit hochzuhalten.

Ich war sehr beeindruckt davon. Natürlich werden das wohl nicht alle Sträflinge so sehen, und es werden auch nicht alle geeignet sein. Doch auch hierzulande, da schliesse ich mich der deutschen Kommentatorin an, dürfte dieses Beispiel aus Polen Gefängnisinsassen eine sinngebende Tagesbeschäftigung verschaffen, wenn man sie liesse.

In Polen entstand's halt etwas aus einer Not heraus, die so bei uns kaum existiert. Aber eine sinnvolle Beschäftigung, danach dürften wohl auch bei uns in der Wohlstands(gefängnis)gesellschaft einige suchen.

Amoklauf in der USA -> Waffen für alle?

Auch der Amokläufer in der USA zeigte hinreichend viele Zeichen, die sogar aufgefallen, weitergemeldet und dort ignoriert wurden. Das ist ja nun schon Vergangenheit, 30 Menschen sind tot.

Interessant für diese Gesellschaft ist, wie die Reaktionen lauten: Hätten die Studenten und Lehrkräfte Waffen gehabt, hätten sie sich wehren können, sprich, die hätten den Amokläufer selbst erschossen.

Diese Meinung scheint ausserhalb des Campus zumindest vorherrschend zu sein. Im Campus sollen solche Stimmen nicht gehört worden sein.

Man sieht, die scheinbar so starke Gesellschaft ist an einem ganz dunklen Ort sehr morsch und erstarrt und eben gar nicht so freiheitlich, wie sie sich gerne gibt. Das ist ja an sich nichts neues, doch hier zeigt es sich auch, wie die Menschen teilweise denken.

Gegenseitiges Misstrauen, immer noch das Shoot first, ask later. Da sagte doch einer im TV, dass "man ja auch nicht wisse, was derjenige tut, der gerade im Baumarkt eine Kettensäge kaufe, ob er die Familie niedermachen wolle. Da müsse man sich doch wehren können". Tja, die Achse des Bösen ist der Balken im Auge solcher Leute.

Klar wehren sollte man sich schon, wie wär's jedoch zuerst mit Worten, mit Einfühlungsvermögen? Statt mit einer Salve Dumdum-Geschossen?

Interessant ist, dass dieses Misstrauische, dieser ultimate Wehrhaftigkeitswille doch auch gepaart ist mit viel Gemeinschaftswillen. Denn wenn der Feind von aussen kommt, stehen sie zusammen, die Amis. Allerdings auch wieder mit dem Kanonenrohr ausgerichtet.

In der esoterischen Literatur wird der amerikanischen Welt ja genau diese Aufgabe zugewiesen, das Vereinbaren ihrer Widersprüchlichkeit. Sie muss noch lernen, dieses auf Gewaltausübung ausgerichtete Konfliktlösungsdenken zu ersetzen durch eine andere. Um zu sehen, dass eine sogenannt starke Gesellschaft auch solche Dinge aushalten kann, dass das Gewaltmonopol nicht bei jedem einzelnen liegen soll, sondern eventuell wirklich nur beim Staat.

Wenn nun ein Erleiden eines Waffenganges damit bekämpft wird, dass man den Opfern zugesteht, selbst Waffenträger zu werden, so zeigt das eben den Teufelskreis des Denkmusters. Es ist von aussen leicht zu erkennen, dass es ein Teufelskreis ist.

Spannend, wie lange es geht, bis sich das Denkmuster der USA ändert, wohin auch immer. Denn die Waffenlastigkeit hat der Welt die Irakkriege beschert, die davon getrieben sind, sich zu bewahren, was einem wichtig ist. Die USA ist nun noch eine starke Macht. Was aber, wenn sie schwächer wird, die die Russen ehedem? Fängt sie mit der Waffenmacht an, um sich zu schlagen, wie ein Trotzgoof? Weil sie es eben noch kann und es ihrem Denken entspricht?

Ich hoffe, dass der junge Staat USA aufs Alter weise wird. Und auch mal erkennt, dass Nachgeben, nicht in derselben Währung zurückgeben, auch eine Srategie zur Konfliktbewältigung sein kann - eventuell wird er es auch gelehrt, wenn die aufkommenden Staaten wie Indien und China ihm Spielzeuge wegnehmen, freiwillig oder unfreiwillig. Vielleicht ist es sogar sicher die bessere Strategie, weil sie den anderen verstehen lernen muss, um die richtige Konfliktbewältigung zu finden, denn man lebt ja weiter mit dem "Gegner" - nicht wie bisher, umnieten und weg ...

Der Amokläufer in Baden machte sich offenbar bemerkbar

Wie heute im TV bekanntgegeben wurde, scheint der Amokläufer sich dreimal vor seiner Tat in Baden bei der Polizei gemeldet zu haben, weil er sich als gewohnter Casino-Spieler dort plötzlich irgendwie beschissen fühlte und dies der Polizei mitteilen wollte. Was er der aber über die Croupiers erzählte, machte offenbar keinen Sinn, so dass die Polizei den Anrufen keine weitere Beachtung schenkte.

So ist es. Die Zeichen eines Eingeschlossenen kamen, sie kamen sogar an, nur war da keiner, der sie ihrer Bedeutung entsprechend erkannte. Dies ist natürlich kein Vorwurf an die Polizei, aber ich denke, es zeigt, dass eben fast immer die Chance bestünde, der ultimativen Explosion zuvorzukommen.

Ich meine, dass wohl immer mehr dieser tickenden und umherlaufenden Zeitbomben aktiv sind. Es ist spürbar, der strukturelle Druck der Beschäftigungslage, die Working-Poors, Perspektivelosigkeit der Jugendlichen ... solche Dinge verhindern den Ausgleich der imaginären Waage, deren eine Schale, die Lebensfreude, die Ziele, sich eben nicht mehr oder weniger füllt, derweil die andere nach wie vor im üblichen Tempo gefüllt und niedergedrückt wird. Kein Wunder, ist der Ausgleich so immer weniger gewährleistet.

Solche Menschen sind Gefahr und Potential zugleich: Gefahr, weil ihre Auswirkungen dramatisch sein können, Potential, weil wir wieder lernen können, andere zu spüren, unser Einfühlungsvermögen zu entwickeln und einzusetzen. Wieder empathisch werden und entsprechend zu handeln. Eine Chance.

_UNKNOWNTRANSLATION_ / Mehr Einträge

BlogCFC was created by Raymond Camden. This blog is running version 5.9.8.012. Contact Blog Owner