Corona, Beschränkungen, Gesundheitsterror, das BGE, und all der Rest

Heute bekam ich einen interessanten Leserbrief an die Urner Zeitung zugesandt. Damit Ihr als Leser meine nachfolgenden Gedanken dazu im Kontext versteht, hier zuerst ein Bild des Artikels:





Muss man schon sagen, mutig, sich so zu äussern? Ich hoffe doch, dass es immer noch ganz normal ist, dass man anderer Meinung sein und diese auch äussern darf – ohne irgendwelche Anfeindungen oder Ausgrenzungen zu befürchten geschweige denn zu erfahren.

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Einkaufslimite bitcoin über Relai-Bity vermindert seit 1.1.2021

Seit dem 1.1.2021 ist der tägliche Einkauf von Bitcoin auf CHF 1'000.- pro IBAN beschränkt, wenn man auf das Gespann Relai und Bity setzt. Die Jahreslimite ist nach wie vor CHF 100'000.-

Es gilt ja KYC und AML, Know Your Customer (kenne deinen Kunden) und Anti-Money Laundering (Geldwäsche Prävention).

Bity, die als effektiver Einkäufer zuhanden von mir Geld entgegennimmt, in BTC konvertiert und diese an irgendeine Bitcoin-Adresse weiterleitet, muss KYC und AML erfüllen, weil der Staat es so verlangt. Was wieder mal zeigt, dass das Blockchain-System alles andere als anonym ist, dass man eigentlich nichts verstecken kann. Der bitcoin-Fluss ist jederzeit von allen verfolgbar.

Also, wer selbst bei Bity den Identifikationsprozess durchläuft, hat diese reduzierte Tageslimite nicht. Ist man Bity bekannt, ist das Limit bei 100'000.- oder 5 BTC pro Einkauf, die Jahreslimite bleibt aber bei 100'000.-.

Feinde von Ferdinand von Schirach - mit Bitcoin

Schon wieder so eine gute und herausfordernde Sendung am Sonntagabend von Ferdinand von Schirach. Wieso ist das gut? Weil es diejenigen, die es sahen, vor die Frage stellt "gibt es irgendeine Begründung für Folter, ausgeführt von einem Vertreter der Staatsmacht?".

Der Fall ist ein Entführungsfall eines jungen Mädchens, das vom Entführer nicht beabsichtigt stirbt. Das weiss der Polizist aber nicht, der weiss nur, dass es eventuell zeitkritisch ist, das Mädchen zu retten. Er weiss aus Erfahrung, dass der verhaftete Verdächtige es war, doch der will nichts aussagen. Es gibt keinerlei objektiv sichere Beweise gegen den Verdächtigen. So will der Polizist Gewalt anwenden, um den Verdächtigen zu einer Aussage zu zwingen. Der inhaftierte Entführer weiss zu dem Zeitpunkt aber auch nicht, dass das Mädchen mittlerweile tot ist ...

Man muss schon beide Perspektiven sehen, im TV nacheinander ausgestrahlt. Im Schweizer TV kam dazwischen ein Interview mit Schirach. Es ist schon extrem anspruchsvoll, seine eigenen Wertesystem abzugleichen gegen das, was da geboten wird. Und dennoch schlüssig.

Für mich ist klar, dass es keinerlei irgendwie haltbare Berechtigung für Folter gibt. Sollte man sich anschauen.

PS: Der Entführer verlangte nach 5 Mio. Bitcoins. Und der involvierte IT-Crack hat den Bitcoin sogar wirklich perfekt dem Kommissar erklärt. Vor allem wichtig gegen die, die immer sagen, Bitcoin sei etwas für die Kriminellen: Ja, Kriminelle benutzen Bitcoin, wie Brave auch. Bitcoin unterscheidet nicht, aber es bietet 100% unabänderbare Transparenz. Das kam mal gut raus.

Bitcoin mit All-Time-High am Anfang 2021

Wenn man auf die Kursentwicklung des Bitcoins schaut, kann man's kaum glauben. Es geht nur aufwärts. Darf oder muss man sogar skeptisch sein, dass sich da eine Blase aufbaut? Ich denke nicht, denn was es bei BTC nicht gibt, ist die Inflation der Geldmenge. Es wird einfach nicht mehr als die 21 Millionen BTCs geben.

Und wenn man halt alle Güter unter diese 21 Millionen packen muss, bleibt für jede hinzukommende Ware oder Vermögen nur eine immer kleinere Teilung des BTC.

Oder andersrum, wenn immer mehr Leute ihre Waren und Vermögen in den BTC bringen wollen, ist das eine wachsende Nachfrage, also steigt der Kurs, wenn man BTC kaufen will. Dieses Aufwärts hilft nur denen, die mit Kursfluktuationen spekulieren, denn sie wollen irgendwann BTC wieder in Fiat-Währungen umtauschen und somit einen Gewinn erzielen.

Mit meinen Freund Thomas erörtere ich oft philosophische Fragen zum BTC und seinem Wechselkurs: Wird sich die Relation von realen Gütern zu BTC ändern, nur weil der Wechselkurs ändert? Konkret: Hat jemand jetzt 10 BTCs, dann sind das knapp CHF 300'000. Dafür gibt's in der Schweiz noch kein abbezahltes Haus. Angenommen, der Kurs steige ums Zehnfache übers Jahr, dann wären das CHF 3 Mio. Dafür gibt es ein Haus. Für so ein Unterfangen ist es also möglicherweise interessant, BTC jetzt zu kaufen und abzuwarten. Doch: Wenn man irgendwann bei einem Makler ein Haus direkt in BTC kaufen kann, reichen dann 10 BTCs? Wie wird die Äquivalenz Immobilie - BTC bewertet?

Man kann eigentlich sagen, solange die 21 Millionen BTCs noch nicht ausgeschöpft sind, wird der Preis bei anhaltender Nachfrage steigen. Einsteigen kann man also noch immer. Auch wenn die Hürde gross scheint für kleine Investoren wie ich ja auch einer bin. Doch eben, wenn es nur hoch geht, was schert's einen dann?

Dass das durchaus auch für technisch weniger Begabte einfach sein kann, habe ich ja hier beschrieben.

Und wenn dazu noch das für Kryptowährungen richtige Mindset vorhanden ist, kann es ja nu noch aufwärts gehen.

Viel Spass und Gelassenheit mit der Vermögenssicherung im BTC im Jahr 2021.

Techno Robot Fun

Soll man nun Schiss vor oder Freude an Robotern haben – wenn sie tanzen können?

Die Robbies von Boston Dynamics können auch mal den Dancer geben ...

Mir hat's gefallen, aber das könnte sich auch ändern, wenn die mal als Polizei oder Inkasso-Eintreiber vor der Türe stehen ...

Die Crux mit all den Kryptowährungen: das MindSet

Bevor ich den Videolink poste, den ich erhalten habe, der genau dieses Thema angeht, möchte ich einige Worte verlieren zum Thema Kryptowährungen und deren Inflation.

Ich schrieb ja vor einigen Tagen, dass ich Bitcoin verfolge. Und dummerweise einen BTC wohl verloren habe, weil ich nicht einsah, was dieses Bitcoin eigentlich soll.

Damals war Mining billig; die's machten hatten schnell einmal ein paar BTCs. Doch was damit anfangen? Bei anderen eintauschen gegen Geld? Oder behalten? Als technische Spielerei abtun? Als Proof-of-Concept? Bei mir war es wohl das PoC. Nett, aber eben, wozu.

Seither ist viel Zeit vergangen, geblieben ist die Frage, wozu. Genauer, diese ist nun für mich beantwortet, BTC als Ersatzgold. Andere Kryptos könnten das auch, darum gibt es ja soviele. Jeder mit missionarischem Geschick kann seine eigene Kryptowährung aufpoppen lassen - denn es ist ja nur Software. Und natürlich kann er sich dann leicht und schnell mal einige Coins seiner eigenen Währung schürfen. Er kann ja auch die Regeln aufsetzen, nach denen ein Coin geschürft ist, die Belohnung dafür, die Strategie zur Coinvermehrung, die Strategien für Streitfälle bei Transaktionen, Übernahmeversuche etc. etc.

All das ist nur Software. Was nun noch fehlt, ist das Publikum, das (gefälligst) schürfen und mitmachen soll. Schliesslich hat der neue Coin ja keinen irgendwie gearteten Wert. Man kann davon nichts kaufen, anfangs nicht mal tauschen gegen andere Coins, es ist einfach eine kryptografische Freizeitübung. Die Erfinder und ihre Early Adopters hoffen einfach, dass irgendwann in der Zukunft gerade ihre Spielerei in der realen Welt eine Beachtung, eine Relevanz finden möge.

Warum also habe ich damals nicht erkannt, was BTC sein wird? Weil ich eben zu technisch schaute. Was mir fehlt, ist die Weitsicht oder das Gefühl für Dinge, die kommen könnten. Ich beschäftige mich eigentlich lieber mit dem, was schon da ist. So habe ich nicht gesehen, dass immer mehr Menschen den Wert von Kryptowährungen erkannten, nachdem sie sich damit beschäftigten und somit in diese investierten. Und weil BTC halt der erste war, halt in den. Hätten es andere sein können? Es gibt ja welche, die auch gut im Rennen liegen bezüglich Konvertierbarkeit zu Geld. Ich bleibe bei BTC, weil ich diese am besten verstehe und weil mir diese am unabhängigsten von allen zu sein scheint. Vor allem unabhängig vom und zum Erfinder.

Denn wenn nicht mal der seine Währung manipulieren kann, wer dann? So spielt er selbst keine Rolle mehr für die Währung, was das Vertrauen in deren Unabhängigkeit massiv stärkt.

Doch auch das macht BTC noch nicht per se brauchbar. Ausser: Wenn die Menschen sehen, dass dieser Mangel an BTC-Inflation genau etwas vom Tollen an BTC ist. Denn dann kann ihnen das etwas wert sein oder auch nicht. BTC-Anleger sind wohl meistens Leute, die ihre Assets gerne auch in 10-30 Jahren als wertvoll sehen möchten. Wenn es von etwas nur eine begrenzte Stückzahl gibt, aber immer mehr Leute davon wollen, so treibt das den Wert des Dings in die Höhe. Das hat mit dem Ding dann nichts zu tun, sondern mit der menschlichen Psyche, denn die vergibt den Wert, empfindet das Begehren, die Gier, das Haben-Wollen.

Als dann vor wenigen Jahren klar wurde, dass BTC erschienen ist um zu bleiben, war mir dieser Mechanismus zwar auch klar, doch ich sah immer noch nicht, wieviele Menschen auf der Welt ihren mentalen Fokus auf den BTC legten. So ging der BTC zu CHF Kurs immer weiter rauf - ich hörte es, aber es machte noch nichts mit mir. Hätte es doch ...

Mein freigeistiger Freund Thomas Lohbeck@bitcoin-mentor.me machte es besser. Er erkannte viel früher den Wert des BTCs. Obwohl wir in der Zeit öfters darüber sprachen, war mir sein Enthusiasmus zwar aufgefallen, doch ich fand es immer noch etwas amüsant, dass man sich für eine reine Software-Lösung so ins Zeug legen konnte. Nun, wenn's um Geld ginge, müsste ich ihn ja nun heute beneiden.

Worum geht es also? Was ist denn der Wert von Bitcoin, einer kryptografischen Computer-Anwendung? Immer noch keiner, aber die Menschen geben ihm nun Wert. Weil sie erkennen, was diese Rechnerei bringt, weil sie erkennen, wovon diese Rechnerei sie unabhängig macht. Weil Anonymität, alleinige Herrschaft über eigene digitale Informationen, jederzeitige ortsunabhängige Verfügbarkeit in unserem Online-Zeitalter Werte sind, die die bisherigen Geldsysteme nicht bieten.

Beispiel: Weil die Politik es so wollte, kann meine Bank mir keinen Zins mehr auf mein Geld geben, verlangt aber Gebühren für ihre Arbeit, selbst dann, wenn ich gar nichts von ihr will. De facto vermindert meine Bank also mein Vermögen durch den simplen Umstand, dass ich in dieser realen Welt eine Bank (noch) brauche. Von der Geldmengen-Inflation durch politische Wirren und Fehlverhalten ganz zu schweigen.

Zudem habe ich auf meine weniger flüssigen Assets nicht mal sofortigen Zugriff, da beispielsweise ich nicht ohne sie am Börsenhandel teilnehmen kann, ich brauche die Bank dafür - die natürlich an jeder Transaktion wiederum was verdient.

Für mich ist es also ein grundlegender Wert, dass mein Vermögen mir jederzeit direkt und ohne Wegelagerer zur Verfügung steht. Eine digitale Lösung wäre mir also willkommen - nur, kann ich damit Miete, Food und anderes zahlen? Im Migros, Coop, Denner, Aldi, Lidl etc.? Noch nicht. Also komm ich im Alltag leider um eine klassische Währung nicht herum. Dass Banken hierzulande mit TWINT etc. eine schnelle, bequeme und aus meiner Sicht durchaus brauchbare, mobile Zahlungslösung anbieten, spielt keine Rolle, denn damit halten sie sich immer noch im Spiel.

Das war mir alles soweit klar - und drum bin ich etwas spät dran mit BTC Investments. Denn ich wartete wie wohl viele auf den Durchbruch des BTC. Für mich bedeutete das nicht unbedingt den Durchbruch als Geldspeicher, sondern als für den Alltag nutzbare Währung. Als vor wenigen Jahren der Kanton Zug verkündete, man könne Gebühren via BTC zahlen, fand ich das interessant, aber es bewegte mich immer noch nicht.

Es geht also um Werte. Nicht materielle vorerst, sondern gesellschaftliche, persönliche. Und um Nutzen, eben die Manipulationsfreiheit, die Anonymität, die Verfügbarkeit.

BTC hat nun einen sehr grossen Wechselkurs-Wert erhalten, weil Menschen entschieden, viel klassisches Geld in BTC umzuwandeln, weil sie mit BTC ihre Werte für sicherer gespeichert glauben als im klassischen Finanzgeschäft

Um Kryptowährungen zu verstehen, geht es also nicht um die Technik, oder zumindest nicht primär, sondern um das Verständnis, was gesellschaftliche Werte sind, wie sie entstehen und wie man damit tauschen kann.

Es geht also ums neudeutsche Mindset. Die persönlichen Werte und Vorstellungen übers Leben und Zeit.

Der verlinkte englische Video kann hierbei vielleicht Klärung bringen. Denn nur dieses Wertedenken macht eine Krpytowährung auch in der realen Welt wertvoll.

Bisher haben es nur wenige Kryptowährungen geschafft, sich den Anforderungen unserer Zeit als gewappnet zu erweisen. Bitcoin schaffte das als Pionier. Und weil das immer mehr Menschen erkennen, weil sie ihr Mindset ändern, fliegt der BTC in den Konversionsbörsen ...

Wer sein Mindset ebenfalls ändern möchte, lese doch einfach meinen Artikel und mache mit ... mit der Währung des Informationszeitalters ...

Solarstrom billigste Quelle in der Geschichte

Als ich diesen Artikel las, war ich erleichtert. Denn es ist ja eine Binsenweisheit, dass die Sonne die Energiequelle des ganzen Planetenlebens ist – es gäbe ohne sie ja schlichtweg nichts Lebendiges auf dem Planeten.

Nur wir meinten, wir könnten es besser mit Kohle, Öl und Atomspaltung. All diese Techniken haben wir entwickelt, statt die naheliegendeste zu erforschen.

Anyway, wenn Solarstrom nun endlich auch die Ökonomen überzeugen kann, ist es gut für mich.

Globale Erwärmung - ich befürchte, es wird sehr viel wärmer als geplant

Ich denke, selbst bei besten Anstrengungen wird es nicht unter 2° Grad abgehen können. Wieso komme ich dazu? Letzthin kam ein Forschungsschiff nach mehr als einem Jahr aus der Arktis zurück. Ihre Beobachtungen waren schon krass ... das Eis schmilzt halt viel schneller und krasser und natürlich auch unter dem Wasser ...

Eigentlich weiss jedes Kind, dass von einem Eisberg nur 1/7 über Wasser ist. Wenn wir also das Schmelzen des Eises rein visuell als nicht so gravierend ansehen, dann darf man bedenken, dass die grosse Masse des Eises ja eben unter Wasser ist, und das dieses dort auch schmilzt.

Was alle Wissenschaftler - diese wie auch unsere, die die Alpengletscher beobachten - sagen, ist die Beobachtung, dass das Eis überall viel schneller schmilzt, als sie befürchten.

Übrigens: Kein Eis, kein Wasser zum Trinken. Die Himalaya-Region wird zur globalen Durstregion ...

Und dennoch sagen sie, dass man die Erwärmung auf 3-4° beschränken könne, wenn die Welt sich anstrengt. Ich denke, das ist nicht mehr machbar, denn:

Ein Versuch zu etwas Physik:

Man nehme ein Block Eis aus dem Gefrierfach und lege ihn in eine Pfanne und heize die auf, oder in den Backofen oder in de Microwelle, ist egal. Dann messe man die Temperatur der Luft in der Pfanne oder im Backofen oder der Microwelle. Obwohl man ja Energie zuführt, indem man heizt, geht die Temperatur zunächst nicht so höher, wie man es eventuell der zugeführten Energiemenge zufolge erwarten würde.

Das ist meiner Erachtens unser aktueller Zustand der Welt.

Die zugeführte Energie geht wie im Backofen zuerst in den Schmelzprozess des Eises. Als Benefit wird die Luft noch nicht so heiss. Sobald aber das Eis komplett geschmolzen ist, geht die Energie nirgendwo mehr hin, sondern bleibt in der Luft.

Ich weiss nicht, ob die gescheiten Leute das auch miteinbezogen haben, als sie die +2° als immer noch möglich einschätzten. Ich kann das nicht glauben, angesichts der Reports all derer, die Eis beobachten.

Nun, wenn das globale Eis die Schmelzenergie absorbiert hat, dann wird's wohl losgehen ... wie aufm Rummelplatz "Bitte platznehmen zur nächsten Fahrt", ein heisser Ritt wird's für die nächste Generationen.

Ich bin an sich gar kein pessimistischer Typ, aber wenn man die Inkubationszeit globaler Effekte betrachtet ... was wir heute erleben, waren die Sünden von vor 30-50 Jahren ... ich habe Schiss vor den Auswirkungen der aktuellen letzten 20 Jahre ... echt jetzt.

Mein Körper wird sie nicht mehr erleben müssen ... ich hoffe, dass das Rosetten wie Bolzonaro auch irgendwann raffen ... und wir natürlich auch ... es wird warm auf dem Planeten, und das schadet selbst den Umgangsformen, wie letzthin eine Studie bezeugte: Je wärmer, desto energetischer die Auseinandersetzungen ... sprich ruppiger, gefährlicher ...

Es gilt halt überall der Energieerhaltungssatz: Energie kann nicht vernichtet, sondern nur umgewandelt werden. Sie wird sich ihren (Aus)fluss schon finden. Und wenn wir die CO2-Senken nicht massiv ausbauen, tja, dann wird diese Energie in Form von Hitze in der Atmosphäre bleiben ...

Ich wünsche wirklich, dass wir endlich radikal diese Energiezufuhr in die Luft stoppen. Denn nicht mal die Corona-Zäsur machte da bisher gross was aus ... schon klar, wenn man bedenkt, dass wir zwar zuhause hocken, aber Milliarden von Paketen im Online-Handel bestellen ... Zeug, das wir nicht wirklich brauchen, aber die Belohnungsemotionen befriedigen soll ...

Ich möchte nicht, dass Mensch auf sowas wie die Venus zusteuert ... sonst wird's halt so kommen wie in dem SciFi-Filmen Dune oder Elysium ...

Das Grundeinkommen - könnte es das verhindern?

Dieser Tage wurde bekannt, dass gewisse Gemeinden im Kanton Aargau versuchen, ausgerichtetes Sozialhilfegeld bei den Betroffenen wieder reinzuholen, indem sie ihnen vorschlagen, sich sie ihr BVG-Geld doch auszahlen zu lassen, um damit Teile der erhaltenen Sozialhilfe zurückzuzahlen. Dies geht, weil die Sozialhilfe eine Überbrückungshilfe ist, bis man wieder Tritt fasst oder anderweitig zu Vermögen kommt.

Man solle also etwas zurückzahlen, wenn man wieder gut Geld hat. Doch was bedeutet das? Kann man Leuten, die am bereits am Lebensunterhaltsminimum sind, ihr BVG-Geld abluchsen wollen? Offensichtlich geht das, denn es ist halt eine Grauzone — weil die Sozialhilfe ja eben nicht wirklich ein Geschenk ist. Aber auch kein Bankkredit.

Der im Kassensturz geschilderte Fall ist wirklich herzzerbrechend - die betroffene und sehr mutige Frau hatte Selbstmordabsichten, weil die Gemeinde sie nur schon in der Formulierung de facto nötigte. Würde die Frau jetzt ihr BVG auslösen, fehlte ihr dann im Rentenalter dieses £Geld nebst der AHV für ein würdiges Lebensende. Dann allerdings kann die Frau sich um Ergänzungsleistungen bemühen, was eben dann Kanton und Bund was angeht, nicht mehr die Gemeinden. Ein Geschacher also um die Kässeli-Frage – auf dem Rücken von Menschen.

Und wozu das Ganze? Vordergründig natürlich ein Föderalismuseffekt: Die Sozialhilfe wird von den Gemeinden geleistet, Ergänzungsleistungen von den grösseren Strukturen. Also St. Florian.

Das ist an sich nicht neu. Es ist aber entwürdigend, und genau darum habe ich schon x-mal darauf gepocht, dass das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) kommen muss. Denn die Würde des Menschen sei doch unantastbar. Klar, steht in der Deutschen Verfassung, nicht bei uns. Dennoch. Wenn sich eine Frau Selbstmordgedanken macht, weil der Staat ihr die Würde nimmt mit seinen Anforderungen, dann zeigt das doch, das unsere Sozialsysteme teilweise nur noch dem Namen nach sozial sind.

Und was bewog mich nun, darüber zu schreiben? Schliesslich habe ich all das schon oft in meinen Artikeln über das BGE ausgeleuchtet. Doch der Artikel von gestern über Gott vom Schirach passt hier rein ... denn dort kam die Frage ja auch auf, ob man mit einer liberalen Haltung zur Selbsttötung nicht dafür sorgt, dass Leute sich als lebensunwert finden, als Altlast, sie nicht mehr lebenswert sein sollen, weil sie "nur noch kosten".

Ja, das ist halt so. Wir kosten irgendwann, denn wir haben auch bezahlt und zwar auch sehr lange. Die meisten jedenfalls. Dieses System muss halt justiert werden – so geht das in einer Demokratie. Und wenn man aus Mein-Gärtchen-mein Kässeli-Syndrom den schwarzen Peter auf dem Buckel der Betroffenen einander zuschiebt, diese Menschen aber davon betroffenen und entwürdigt werden, so ist das eben genau das Schirach-Thema.

Wenn wir wirklich nur noch monetär mit den Menschen umgehen wollen, dann soll man das BGE einführen, denn dann soll das BGE dafür sorgen, dass keiner betteln gehen muss. Kein Luxus, aber Lebenswürde.

Ein Amt, ein Staat wird repräsentiert von Menschen. Ich wünsche mir, dass diese sehr genau wissen, in welche Richtung sie ihr Amt leiten wollen. Denn schliesslich könnte man morgen auch in der Situation sein. Corona zeigt das ja. Es kann jedermann passieren, selbst wenn man im besten Sinne der Wortes nichts dazu getan hat.

Gott von Ferdinand von Schirach

Heute kam im TV sowohl in Deutschland wie auch der Schweiz eine Prozessdokumentation eines fiktiven Falles eines 78-jährigen, geistig und physisch gesunden Mannes, der sich selbst töten möchte. Angeklagt ist die assistierte Selbsttötung.

Der Fall ist zwar inszeniert - vom deutschen Strafverteidiger und Autor Ferdinand von Schirach -, die Diskussion ist aber gerade hochaktuell, angesichts der Corona-Diskussion. Alle zitierten rechtlichen Referenzen entsprechen unserer Realität, genauer der deutschen, nur der Sterbewillige ist fiktiv.

Egal ob Corona oder nicht, die Sachverständigen, Vertreter der Ärzte und der Kirche, werden vom Verteidiger des Sterbewilligen ziemlich dramatisch auseinandergenommen — er nimmt die Glaubenssätze dieser Organisationen auseinander. Gerade die Argumentation der Kirche ist von logischem Standpunkt aus total widersprüchlich, bzw. offenbart, wie widersprüchlich sie ist, denn Selbsttötung sei ein absolutes Verbot, doch Töten per se ist kein solches Gebot, bzw. es wurde und wird zumindest vom Kirchenpersonal ausgeführt. Der Kirchenvertreter auf den Anwurf, das Personal benehme sich aber nicht so wie die hehre Idee "ja, die Kirche hat den Makel nicht, nur ihre Leute" ... wieso sollte ein Mensch also anderen Menschen Glauben schenken, die selbst nicht nach der reinen Lehre leben können? Und haben nicht grad die katholischen Kirchenleute so viele Skandale zu verantworten, die Leid und Schmerz, gerade seelischen, verursachten? Kann man abstrahieren von der reinen Lehre versus effektive Ausführung durchs Personal? Wie kann man diese Ambivalenz akzeptieren und die Kirche zu einer autoritativen Referenz für sich selbst erwählen?

In der Schweiz kam grad neulich raus, dass letztes Jahr 32'000 Personen die Kirche verlassen haben. Es ist also nicht so, dass nur wenige die Unsinnigkeit des buchstabengetreuen Glaubens der Kirche verstehen wollen bzw. können.

Es ist klar, dass man Glauben nicht begründen muss. Aus meiner Sicht allerdings darf man ihn auch nicht anderen überstülpen. Folgt man dem, kann man auch kein Gesetz bilden, denn das wäre dieses Überstülpen.

Der freiheitliche Staat muss sich also raushalten, denn der Staat ist das von Menschen gemachte Regelset, nachdem die Menschen leben sollten, damit das Zusammenleben reibungsloser wird. Menschen glauben und als Gesetzgeber stülpen sie anderen ihre Ansichten über. Kein Arzt muss assistieren, kein Arzt darf andere behindern, schon gar nicht die Sterbewilligen.

Dass wir Menschen das grosse Wunder des Lebens eben innerhalb dessen nicht verstehen, wir können es wohl nur erspüren, ist wohl die Crux am Leben. Warum jemand dieses Wunder verlassen will, ist wohl nur schwer verständlich, denn Leben ist das grösste Wunder. Dennoch, wir kommen in dieses physische Leben, ohne zu wissen, wir werden gehen, ohne es zu wissen oder zu erinnern. Wir wissen nur, dass dieses Leben endet. Und wir wissen von niemandem, was danach kommt.

Täglich sterben Leute in Verkehr, vor Hunger, aus Gier, aus Unachtsamkeit, aus Krankheit. Was tun wir dagegen, bzw. was können wir, selbst bei grossem Einsatz, dagegen tun? Wieso ist die klare Willensbekundung, aus dem Leben zu gehen, so ethisch aufwühlend, wenn doch hingenommen wird, dass wir als Gesellschaft nichts dagegen unternehmen, dass wir Systeme schaffen, die verfrühte Tode provozieren? Wir erfinden den Verkehr, die Waffen, Viren, zerstören Lebensräume? Wieso ist die Patientenverfügung mittlerweile akzeptiert, aber der krankheitsfreien Version eines Patienten, dem sei das verwehrt?

Der Verteidiger fragt in seinem Plädoyer nur noch "Wem, wenn nicht uns, gehört unser Sterben?"

Ich finde diese Sendung absolut spannend — es sind die Fragen des Mensch-Seins. Die Ethik ist halt nicht so einfach wie Moral ... für mich daher die Konsequenz wie schon seit vielen Jahren: Ich höre hin, mische mich aber nicht in das Leben eines anderen ein, sofern der mich nicht darum bittet. Auch wenn es mich schmerzt und ich ihn nicht verstehen kann. Ob ich dann selbst ein tödliches Mittel geben, es sogar aktiv verabreichen würde, kann ich jetzt hypothetisch nicht beantworten. Ich würde mein inneres Selbst dann befragen, wenn es auch tatsächlich an mich herantritt.

Und wenn ich selbst mich entleiben möchte? Ich war schon 2015 mal soweit. Meine erste Lebenshälfte hat sich vollendet. Ich hatte die geistige Freiheit mich völlig neutral zu fragen: Was soll ich noch tun? Kann ich gehen? So war ich damals eigentlich bereit zu gehen. Nicht selbst zu töten, aber ich hätte es ohne Widerstand hingenommen, wäre ich krank geworden, wäre es anders zum Tode des Körpers gekommen. Es erschien dann 2016 ein neues Projekt, eine Person. Und ich erkannte, dass diese Person nun die Beschäftigung für die zweite Hälfte meines Lebens sein wird. So möchte ich selbst heute doch noch leben, ich möchte den Körper behalten, um noch Zeit mit dieser Person zu er-leben.

Die TV-Abstimmung ergab übrigens folgendes:

Schweiz: 68% der Zuschauer sagten, der Sterbewillige soll sein tödliches Medikament bekommen. Deutschland: 71% stimmten zu.

PS: Das Schweizer TV strahlte vor vielen Jahren bereits mal einen Dok aus über einen Menschen, der ebenso gesund war, der sich aber auch selbstbestimmt tötete. Die TV-Reporter verfolgten ihn auf seiner Abschiedstournee bei allen seinen Bekannten und Verwandten, die ihn nicht verstanden, es aber natürlich akzeptierten. Damals schon sehr, sehr bewegend ...

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