Wie der Mensch sich der KI ausliefert ...

Ich bin ja selbst ein KI Fan bzw. habe einfach keine Angst vor ihr, aber Respekt vor dem, was sie in der Breite wohl bewirken wird ... daher möchte ich die Lektüre dieses Artikels ans Herz lege ... mit einem Zitat daraus ...

"Wenn man sich auf den Mythos der Technologie und des distanzierten Tötens verlässt, um die rationalen Grundlagen für einen vereinfachten Krieg zu legen, wird man seine Seele verlieren."

Wie KI das menschliche Handlungsvermögen untergräbt

Bedenkenswert!

Endlich: Erneuerbare Energiegewinnung billiger als fossile

Dies stimmt mich schon zuversichtlich für uns, die Umwelt und somit für alles aktuelle Leben auf diesem Planeten:

Studie zur Preisentwicklung der Energiespeicher

Wie geht's weiter mit und nach Corona (1)

Keiner weiss das, bzw. keiner weiss, wie lange Corona wirken wird. Aus meiner Sicht diskutieren wir nur auf der ökonomischen, kapitalistischen Basis. Es ist klar, dass diese Finanzjongliererei grausam sind ... 1-2 Jahre lang direkte oder indirekte Berufsverbote, Kurzarbeit ... wie man's nimmt, es geht immer nur um "Wer kann was bezahlen und woher bekommt er das Geld".

Fakt ist: Die Arbeit, wofür Menschen sich einsetzen, bleibt. Punkt. Es geht ja nur darum, dass mann/frau weniger bis ev. nicht mehr bezahlt wird, um diese Arbeit zu erledigen. Derzeit zerfallen ganze Geschäftsmodelle. Und wie in einer Dominosteine-Kaskade - wenn man einen Stein entfernt, bleibt die Bewegung der umfallenden Steine stehen.

Andersrum: Alles in unseren Wirtschaften ist vernetzt. Selbst wenn man viele Branchen retten könnte, aufgrund der Vernetzung wird das nicht oder nur zum Schaden anderer klappen. Und wer ist 'man'? Der Staat und der Staat sind wir.

Wenn Corona weiterhin so bekämpft werden muss, wie wir es derzeit machen, kippt meines Erachtens das System 'Geld gegen Arbeit'. Was bleibt denn, wenn sich diese Kausalketten eben nicht entflechten lassen?

Die psychischen Drucksituationen für Menschen allerdings sind ja auch nicht zu verachten. Siehe nur schon mal den Druck auf die vietnamesischen Kleiderschneiderinnen - weil arrogante Mode-Konzerne bereits vertraglich bestellte Ware nicht bezahlt haben. Bei denen geht's ums Verhungern, bei uns "nur" ums Zuhause-Bleiben.

Wie man's auch immer dreht, die Vernetzung aller - in die wir ja hinein gewachsen sind - drangsaliert irgendwo immer jemanden, wenn sie sich ändert.

Ok, der Staat soll helfen. Aber auch hier rechnet man ja kapitalistisch. Wenn wir nach dem schreien, wird das nicht helfen, denn solange kapitalistisches Rechnen hinter all dem steht, gilt ja nur 'Aufgeschoben ist nicht Aufgehoben'.

So eine Situation ruft eigentlich nach dem bedingungslosen Grundeinkommen. Denn wie gesagt, die Arbeit bleibt. Diese Arbeit würde auch gern erledigt werden von Menschen. Aber wenn nun jeder Schiss ums Geld haben muss, wie soll den hier die Lösung ausschauen? Die Reichen sind ja nur darum reich, weil die Massen als Multiplikator denen Geld ins Portemonnaie spülen. Wenn die also ausfallen, trifft's dann auch die Reichen, zumindest trifft es bei den Normalen die nächsten Generationen. Sollen die unter einer buchhalterischen Last leiden?

Denn für physische Ressourcen ist die Erde zuständig, keine buchhalterische Zahlenspielereien. Wenn wir jetzt durch Corona gehen müssen, dann sollte der Kapitalismus einfach mal Pause machen für ein Jahr. Es ist ja schon kein natürliches System, sondern eine Gewinn-Machen-für-Besitz Maschine für Wenige.

Da wir derzeit im Kapitalismus 'dank' Corona keine Sündenböcke mehr haben, ist diese Situation möglicherweise der Beginn des Endes des Kapitalismus. Der unpersönliche Virus kennt keine Grenzen, Klassen, Gesellschaften, Glaubenssysteme, Geographien, Hierarchien, Ideologien - er ist wohl ein wahrer Demokrat und Kosmopolit ...

Home-Office ging ja nun auch von gestern auf heute. Für ich amüsant, weil ich mir dafür seit Jahren den Mund fusselig redete. Nicht, das SoHo eine Allerweltslösung wäre, aber es hat sich wohl gezeigt, dass der von den HR-Managern befürchtete Kontrollverlust über die Mitarbeiter sich nicht in Faulheit oder verminderter Arbeitsleistung derselben resultierte.

Selbst wenn sich mit kapitalistischem Denken kurzfristig eine Lösung finden lässt, vielleicht ändert sich am Glauben an dieses Goldene Kalb etwas. Nötig wäre es meines Erachtens. Eine Krise rüttelt am Stahlskelett grosser erstarrter Gedankengebäude. Und das kann der winzige Virus aus der Mikrowelt.

Nach Corona - zurück zur ... 'Normalität'?

Ich hoffe nicht, denn was war die 'Normalität'? Preisdumping, zu billiger Transport von Waren um den Planeten? Stundenlange Staus? Burn-Outs? Sinnloser Flugverkehr? Umweltzerstörung? Schlechte Luft? Stress? Überlaufene Orte? Überfüllte Züge und Strassen? Lebenszeitverschwendung in Rush-Hours? Sinnlose Events? Weiterhin globale Ignoranz gegenüber des Klimawandels? Agieren, als ob wir in 1-2 Generationen auf eine andere Erde auswandern könnten?

Also, ich hoffe doch, dass etwas von Bescheidenheit bleibt. Wie wäre es, wenn jeder wenigstens nachhaltig 1-2 Tage Homeoffice machen wird?

Normal sollte heissen: Natürlicher ... denn selbst wenn Corona als Projektionsfläche verschwindet ... der Klimawandel hat ja nicht aufgehört inzwischen.

Die Natur ist nicht persönlich. Wir sind an sich ja auch Teil der Natur, auch nicht persönlich. In diesem Sinne werden wir wohl erleben und hinnehmen müssen, was die anderen "Naturteilnehmer" erleben: In Australien werden Tierarten eventuell aussterben, weil die Population nach den gigantischen Buschbränden derart ausgedünnt ist, dass Arten halt verschwinden werden.

Wir werden sehen. Eigentlich sollte schon jeder gesehen haben, dass unsere Gesellschaft derart vernetzt ist, dass man nicht weitermachen kann, wenn ein Störeinfluss derart breitbandig alle Menschen flachlegt.

Corona ist wie die Neutronenbombe: Alles Unbelebte würde weiterfunktionieren ... aber wozu?

Gratulation Delphi 1 bis 10.3 - die ersten 25 Jahre

Delphi feiert Geburtstag. 25 Jahre alt ist die Orakel-Software. Sie damals als so lange so erfolgreich zu sehen, hätte wohl das gleichnamige Orakel gebraucht. Wissen tat's wohl niemand.

Ich war schon mit Turbo Pascal unterwegs. Das ideale Teil, um mit der damaligen Lehrsprache an der ETH - Pascal - ins berufliche Leben zu starten.

Als dann Borland dieses graphische Ding brachte, Delphi 1 für Windows 3.x, war es eh um mich geschehen. Seit damals bin ich bis zum heutigen Tag ein Delphianer. Damals gab es nichts Vergleichbares, nichts Einfacheres, nichts Bequemeres, nichts Portableres. Portabel, weil man EXE-Dateien einfach kopieren konnte - ohne sich um Bibliotheken etc. - kümmern zu müssen. Es wurde einfach alles Nötige reingelinkt.

Mein winziges Bedauern war nur, dass Borland damals Modula-2, Modula-2++ oder Modula-3 nicht übernahm. De facto war das dann über die Zeit nicht mehr so wichtig, weil Delphi sich schnell entwickelte und weil die sprachkonzeptionellen Vorteile von Modula sich dann doch nicht so wichtig erwiesen - ich hatte damals auch mit dem Logitech Modula-Compiler zu tun. Da hatte ich zwar Modula, aber der Komfort von Delphi, den gab's dort nicht. Damals ein lachendes und ein weinendes Auge. Aber Hauptsache, einer der Niklaus Wirth Schöpfungen war erfolgreich und ist es bis heute.

Wie auch immer: Happy Birthday Delphi!

Wer eine kleine Tour d'Horizon dazu anschauen möchte:

25 Years of Delphi

PS: Der Link zur noch recht jungen Community Edition, für die, die es mal probieren möchten, denn Delphi ist immer noch eine der verbreitesten Lernsprachen. Wie ehedem Pascal.

Was am trüben Sonntag tun? Getting in the Humor-Mood

Der Sonntag begann mit etwas Wintersonne, wurde dann etwas trüber. Ich wusste nicht, was zu tun. Wieso ich aufs Youtube kam, weiss ich gar nicht mehr, auch nicht, wieso ich dann diesen tollen Video fand. Es war mit etwas langweilig, arbeiten wollte ich erst am Abend ... mein Gehirn und mein System waren also im idle-Modus. Das ist ja sowieso immer der beste Zustand, weil nur da neue Impulse durchkommen können aus dem Unbewussten, ohne grad vom Verstand oder anderen Regeln unterdrückt zu werden.

Also wie auch immer, Youtube schlägt mir Vera F. Birkenbihl - Humor in unserem Leben vor. Humor ist immer gut, also einfach mal klick. Eine Aufzeichnung aus dem Jahre 2000. Und ich hatte noch nie was von ihr gehört. Doch nur schon die ersten paar Sekunden hatten mich am Haken.

Es geht dabei um Bewusstseinstraining, denn Humor zeichnet aus das Sein in der Gegenwart. Und Gegenwart ist Bewusstsein. Dargelegt und äusserst humorvoll vorgetragen von Frau Birkenbihl.

Da die Videos eine mitlaufende Uhr eingeblendet haben, ist es leicht, einige Highlights herauszupicken. Wie beispielsweise 14'57'' und 16'39''. Sehr lustig.

Es geht aber auch um Kreativitität, wie man gar mit mechanischen Dingen wie Wortlisten z.B. über Berufe und Tiere Erfindungsreichtum und Humor "produzieren" kann (54'30''). Strategien dazu ab 1:23'19'' und Frusttoleranz. Die positiven Wirkungen des Lachens auf das Immunsystem erläutert sie ab 1:37'56''.

Informationsvermittlung mit bestem Humor ... 1:42'44'' :-D

Interessant auch das Intro ab 6'02'' in Vera F Birkenbihl, Männer und Frauen Teil 1 und 2. Wer das mal macht .... :-)

Vera bringt ja Zahlen, die bereits von anderen Forschern erhoben wurden. Wenn man da lachen kann, ist es schon mal gut. Doch das Bild, das die Daten zeichnen, ist mindestens tragikomisch.

Evolutionswissenschaft sehr humorvoll und immer humorvoll bissig :-) ... 13'10'' ... und das "eine Frau kann einem Mann nicht sagen, was ein richtiger Mann sei, ausser in ...." ... 37'30'' :-)

Ich konnte viele Male herzhaft lachen ... von Langeweile keine Spur mehr ... doch die Langeweile ermöglichte das Auftauchen eines neuen Wegs, einer Entdeckung, die wunderbar war. Schade, dass ich in diesem Leben Frau Birkenbihl nicht mehr in corpore antreffen kann.

Teleboy MAXed out

Ich bin seit Jahren recht zufriedener Kunde von Teleboy.ch ... TV über Internet, egal wo ich bin. Eigentlich ist es jeweils so, dass ich lächeln muss, wenn ich von Freunden und Kollegen erfahre, dass sie mit ihrer Settop-Box Probleme haben ... bzw. sich noch so eine aufschwatzen lassen. Klar, es gibt noch theoretische, marginale Stärken von Hardware-Internet-TV, aber ich sah die nie. Zattoo damals machte es vor, wohin es geht: TV auf jedem Internet-fähigen Gerät ohne Zusatzhardware.

So war ich auch einige Jahre Zattoo-Kunde. Doch ein Feature von Teleboy liess mich dann vor einem Zattoo-Preisaufschlag nur zu gern zu Teleboy wechseln:

Teleboy erlaubt es einem, aufgezeichnete Sendungen effektiv herunterzuladen. Auf mein NAS oder was auch immer. Absolut lieb gewordene Sendungen, die ich einfach haben will, egal, ob der Anbieter Pleite macht, seine Vorhaltezeiten ändert, seine Vertragsbedingungen ändert, ich ihm den Rücken kehre ... nur was ich selbst auf meinen Platten habe, habe ich und kann damit auf die einsame, aber stromgespiesene Insel ...

So bin ich wie erwähnt zufrieden mit Teleboy. Und nun haben sie grad letzthin ihr Angebot erweitert. Es kommen nun nicht mehr nur 720p, sondern auch 1080p Streams vieler Sender zu mir. Aktuell bis zu 8 MBit/sek. Teleboy hat das Streaming offenbar massiv aufgemotzt ... denn wenn ich zuvor nur "zufrieden" schrieb, so hat das seinen Grund, denn das Spulen in einer laufenden aktuellen Sendung war frustrationsreich ... zumindest bei mir. Streams hingen, liessen sich nicht positionieren, etc. Ich musste oft das Browser-Fenster komplett neu laden und war dann meistens irgendwo im laufenden Progemm, nur nicht dort, wo es hängenblieb.

Dies scheint nun alles behoben zu sein, denn das Spulen geht besser und es gibt dabei bisher keine Hänger mehr. Die Qualität des Streams lässt auch nicht mehr nach, wenn ich auf dem PC im Browser-Fenster Teleboy auf einem zweiten Monitor laufen lasse, aber der Browser den Fokus lange nicht hat. Das ist bei mir oft der Fall ... TV läuft nebenher ... und wurde immer schlechter, bis runter zu 512kbit/sek. ist er öfters gefallen. Das war dann wirklich Wasserfarben-TV. Und ärgerte mich oft massiv.

Das scheint nun nicht mehr vorzukommen. Neu für mich scheint ein Text zu sein, der als Popup auf dem Browser kommt und mich fragt "ob ich noch am Leben sei" ... weil eben der TV-Browser bei mir nur selten mal den Fokus bekommt.

Und nun zum tollen Goodie: Teleboy schenkt Dir, lieber Leser, und mir je CHF 50.-, wenn Du Dich bei Teleboy anmeldest und folgenden Promo-Code eingibst (oder einfach grad auf den Link klickst):

HOME-BEDE4XUZ

Es kommt uns beiden zugute. Bitte gebt Teleboy die Chance. Ich bin sehr zufrieden bis happy mit ihnen seit dem neuesten Update. Empfehlenswert!

Werdet besser nicht krank, denn ... Ihr werdet sicher sterben

Bevor Klimawandel (die Konsequenz im Grossen) uns dahinrafft, macht es wahrscheinlich die Antibiotika-Resistenz (die Konsequenz im Winzigen). Weil wir Tieren dieselben Antibiotika geben — in der Massentierhaltung(!) — gibt es bald oder schon keine mehr, die gegen Bakterien wirken, die uns betreffen. Denn Bakterien werden gegessen — und springen so oder mangels hygienischer Trennung von Tieren und Menschen halt von Tieren zu Menschen.

Es zeigt sich wieder mal, dass die winzigen Dinge die Grossen erschaffen. Bzw. die Winzigen sind die, die wir übersehen, eben weil wir sie als unbedeutend abtun. Sehr grosser Fehler.

Der Volksmund hat es doch "Wehret den Anfängen" ... die Anfänge sind immer klein ...

Bei der Antibiotika-Resistenz bedeutet das: Wenn Euer Immunsystem nicht mehr in der Lage ist, der Bakterienflut Herr zu werden, dann sieht's schitter für Euch aus. Denn dann kann Euch niemand mehr helfen. Weder Arzt, noch Spital, noch High-Tech-Medizin. Denn wir haben bald nichts mehr gegen die Kleinsten: Die Bakterien.

Dieser The Global Antibiotics Crisis Film beleuchtet diese Dinge. Es ist bezeichnend, dass der Mensch hier eventuell versagen wird. Selbst besteht der Körper aus dem Allerkleinsten, den Atomen, wird bevölkert von Billionen von Bakterien aussen - und vor allem innen.

Es ist nicht neu, aber es ist relativ endgültig und lethal: Wenn der Körper sich nicht mehr der Bakterienflut erwehren kann, gibt es keine Rettung mehr. Der Tod des Körpers ist wohl unumgänglich.

Tja.

Und all der Krampf um "Sicherheit" im Grossen, Angespartes, gesunde Lebensführung ... wären dann vergebens.

Ich glaube und vertraue nur dem, was ich sehe - Bullshit

Ich wollte schon vor einigen Tagen was schreiben, als ich diese Heise News las: Vertrauen in KI.

Vertrauen ist "nur" ein Gefühl, denn wenn man etwas weiss, ist es Wissen, eine Gewissheit. Vertrauen ist eine Emotion, ein Gefühl, eine Täuschung. Vertrauen kann antrainiert werden, von Fremden, Autoritäten, Eltern, Vertrauten( :-) ), Partnern. Es drückt eine Art von Kontrollebene aus, die anderen Menschen gegenüber angewandt wird.

Beispiel: Wenn ich einem Menschen vertraue, dann kann der mir eine Versicherung andrehen. Wirklich wissen (über die Versicherung, den Menschen) kann ich dann ja meistens nicht genug, drum eben kein Wissen. Ich überlasse die Kontrolle der Fakten dem Gefühl. Wir Menschen können das, wir haben eine Geschichte unseres Lebens im Rucksack, daher ist unser Gefühl Vertrauen ggf. auch mal weniger gut oder überschwenglich ausgeprägt. Vertrauen basiert also auf einer Geschichte. Eine KI hat das nicht. Bzw. sie wurde/wird ja trainiert ... dort ist die Geschichte. Es ist die Geschichte des Trainingsmaterial. Und wer fütterte dies der KI? Zu Beginn Menschen, danach KI (Merkwort GAN).

Natürlich, Erziehungsberechtigte füttern den Nachwuchs auch mit motivationsbasiertem Material. Hier also noch kein Unterschied. Aus wiederholten, gleichen Erfahrungen bildet sich im Menschen eine Gewohnheit aus - das Vertrauen, wobei es wohl aus diesem Grund eben Gewohnheit heissen soll: Es ist die Erwartung, dass Gleiches sich immer ähnlich auswirkt. Ich nenne das natürlich nicht Vertrauen. Überspitzt formuliert nenne ich das geistige Faulheit.

Doch ein Mensch hat die Fähigkeit, seine Erfahrungen in einem konkreten Fall über Bord zu werfen und gegen seine Geschichte zu handeln. Das nennt man dann "in der Gegenwart sein". Der Mensch hat etwas in sich, das im Kontakt mit einem anderen Menschen dessen Geschichte wahrnehmen kann – so dass er sich der Geschichte unterordnen kann, sprich: empathisch, einfühlsam, barmherzig sein kann.

Eine KI kann das nicht. Sie hat nur die Geschichte, denn sie ist nur ein dummes Stück Software. Trainiert ja, flexibel nein.

Wie kann man also als EU-Digitalchefin Vertrauen fordern in eine Technik, die nichts Menschliches hat? Eine Technik, die von Menschen entwickelt und trainiert wurde, ja, denen ich aber nie begegnen kann. Was kann ich also erfühlen von deren Motivation, deren Absichten?

Wie kann man Vertrauen fordern in etwas, dessen Motivation im aktuellen Fall man nicht kennt?

Wunderbar daher die heutige News Deepfakes werden perfekt sein.

Mir war das schon immer klar. Da ich einer der C64-Generation bin, sehe ich in meiner Geschichte die Entwicklung der Grafikfähigkeiten innert nur 35 Jahren. Wenn Deepfakes also in 5 Jahren perfekt sind, dann hat der sehende Mensch keinerlei Indikatoren mehr, ein Bild, ein Video von etwas tatsächlich Geschehenem zu unterscheiden.

Und darin soll ich vertrauen? Geht's noch? Wer muss denn aus welcher Motivation gerade mir ein Deepfake unterjubeln wollen? Der Technik muss ich nicht vertrauen, sie ist nur eine Maschine. Den Menschen, die sie steuern, möchte ich vertrauen dürfen. Aber ihre Absichten, die gelangen nicht mehr direkt zu mir. Worauf soll mein Sensorium also ein Vertrauen oder Misstrauen aufbauen? Sic.

Daher glaube ich weder einem Text, noch einem Bild, noch einem Audio-Track, noch einem Video. Ich bin aber auch nicht einfach misstrauisch. Ich gebe einem Artefakt einfach keine Bedeutung (mehr). Es ist nur eine Information. Es hat nichts mit irgendeiner Wahrheit zu tun. Wenn mich etwas interessiert, muss ich mir die Mühe machen, mehrere Quellen zum angebotenen Informationshäppchen zu finden. Dann erst beginne ich, eine Information als wohl wahr für mich zu betrachten.

Dass man die Sichtweise natürlich auch umdrehen kann, zeigen Filme wie Matrix und viele andere. Auch Wissenschaftler überlegen sich seriös, ob wir Menschen nicht selbst schon einfach Instanzen eines KI-Prozesses sind.

"Leben" wir in einer Simulation? Tja ... mind-boggling ...

Es gibt daher eh nur eines, was die Philosophen und Menschheitslehrer seit immer lehr(t)en: Die einzige Pflicht, die du hast, ist glücklich zu sein. Und das kann man allerdings mit oder ohne Deepfakes und KI, mit "Realität" oder "Simulation" erreichen. Zumindest zeitweise.

Also, schafft Euch glückliche Zeiten. Dies bestimme, was Ihr (mit) anderen (an)tut.

Der Run auf Area 51

Letzthin hat doch ein Aufruf stattgefunden, die nun deklassifizierte Area 51 besuchen zu gehen. Statt einer Million seien dann nur 3000 gekommen. Kein Wunder, liegt ja nicht grad um die Ecke, selbst für amerikanische Verhältnisse nicht. Aus ökologischer Sicht war's ja eh besser, wenn's nur so wenige wie möglich waren.

Was wollten die denn dort sehen? Ausserirdische in Alkohol? Wer sind denn die Ausserirdischen?

Die Ausserirdischen sind WIR. Denn die 'Technologie' dieses Planeten und der Bewohner lautet: Photosynthese, Sauerstoffproduktion und -konsumation, 100% Recycling. Für die Kommunikation und Navigation gibt es Schall, Duftstoffe und Farben.

Es gibt richtige Erdlinge, das sind all die Urvölker, die heute noch ohne 'Technik' auskommen. Sie nutzen die endlose Technologie dieses Planeten - sie sind die wahren Irdischen - dazu gehören natürlich auch alle Tiere. Nicht wir, die wir fast immer noch nichts verstehen von der Technologie dieses Planeten. Stattdessen erfinden wir ineffiziente Paralleltechnik, die dennoch ausschliesslich auf dem fusst, was der Planet anbietet und vorgibt - und leiden als Produkte dieses Planeten erst noch darunter.

Die Tiere erwähnte ich überflüssigerweise ... denn es müsste ja die Frage gestellt werden, was uns denn von Tieren unterscheidet – und das ist eine separate Diskussion ...

Wie auch immer: Denn statt auch planetenverträglich zurückzugeben, zerstören wir die Planetentechnologie. Die gesamte Plastiksauerei zeigt das. Die Planetentechnologie kann das aufräumen, aber halt nur in für uns langen Zeitspannen, sagen wir mal einem Jahrtausend. Peanuts für den Planeten, aber halt 10x länger als unser Leben. Dumm für uns.

Wir brauchen sicher keine Angst vor bösen Ausserirdischen zu haben - denn die sind wir selbst. Und wir sind auch die, die den Planeten plündern und die Einheimischen ausrotten - wie es so oft in dystopischen SciFi-Filmen gezeigt wird.

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

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