Nein zur Durchsetzungsinitiative und zwar darum:

Der langen folgenden Rede bereits kurzer Sinn: Wenn Ermessensspielraum zugunsten Robotern ersetzt wird, dann Gnade uns Gott.

Jetzt die Rede. Im Kanton Zürich erinnere man sich bitte mal an die Fälle jener Steuerpflichtigen, die vom Staat einfach gemäss der Einschätzungsrichtlinie immer höher besteuert wurden, nur weil diese Leute nie Steuererklärungen einreichten - warum auch immer, wo gibt es fehlerfreie Menschen. Natürlich haben sie Fehler gemacht, natürlich sieht das Steuergesetz dafür automatische Regelungen vor. So kommt der Staat zu der Kohle, wenn seine Leute ihre Pflichten vergessen. Doch gerade im Fall von Dürnten, wo sogar der Gemeindepräsident öfters mit rein legalistischen, bürokratischen Texten im TV agierte, zeigte sich dann doch, dass die sogenannte Menschlichkeit ihn zum Glück korrigierte: Peinlich seine Argumentation, dass der andere sich ja halt an die Gesetze halten müsse - in Quintessenz also ein Bürokrat erster Güte: Es interessierte ihn einen Dreck, warum es zu diesem Fall kam - Hauptsache, es verläuft alles nach den Buchstaben des Gesetzes.

Die Gemeindeversammlung verpasste ihm aber einen Nasenstüber, indem sie verlangte, dass dem Mitbürger bereits im Übermass bezahlte Steuern rückerstattet werden - und zwar so, dass andere oberschlaue Bürokraten nicht darauf grad wieder eine Schenkungssteuer eintreiben können. Nun, der Gemeindepräsident ist natürlich nicht der Verursacher, die Kette hatte der Bürger schon selbst angestossen. Aber in der ganzen Kette ab Steuerbüro aufwärts schien es keine Sau interessiert zu haben, wie es denn sein könne, dass ein Mitbürger, den wohl schon einige kannten und dessen Lebensstil schon in etwa auch von aussen einschätzbar gewesen sein sollte, mit der Zeit immer mehr Steuern wie ein Einkommensmillionär zahlen müsse. Ist ja egal, wir haben ja die Regeln des Gesetzes. Und dennoch, eine Gemeindeversammlung hat sich zugunsten eines Mitbürgers gegen das Steuergesetz aufgelehnt - und gewonnen.

Genau darum geht es: Roboter und die Industrie 4.0 werden gemäss Prognosen die Hälfte aller Jobs eliminieren. Wieso geht das denn überhaupt? Weil immer mehr Aspekte unseres sog. zivilisierten Lebens von reinster mechanischer Logik bestimmt werden - also Computern. Diese haben keinen Ermessensspielraum, haben keine Empathie, kennen keine Härtefälle. Nun, bis heute schreiben zwar immer noch Menschen Programme, aber das wird auch an Computer abwandern, denn Programmieren ist teilweise ein sehr einfach zu automatisierender Prozess - viele sogenannte Frameworks machen das, damit sich der Programmierer mit dem Wichtigen beschäftigen kann - aber was ist denn wichtig? Das Framework erledigt dann die niederen Arbeiten mechanistisch genau - geht was daneben, notiert es das hoffentlich in Logfiles, die ebenso hoffentlich mal angeschaut werden - von den höheren Wirbeltieren - also Menschen.

Ein Freund von mir arbeitet für eine internationale Firma, die nichts anderes macht, als Logfiles verschiedenster Anwendungen aufzuarbeiten, um - auch maschinell - Fakten herauszufinden, die man in isolierter Betrachtung eben *nicht* sieht, oder zumindest übersieht. Da erfahre ich oft krasse Insiderinfos, die mich öfters am Einsatz von IT-Technologien zweifeln lässt. Aber eben.

Ähja, Banker, zieht Euch warm an - denn Euer Job ist nicht mehr sicher. Bitcoin ist zwar wohl tot, aber die Kryptografie dahinter interessiert nun die Banken sehr. Diese wissen nämlich, dass ein dezentralisiertes Beglaubigungsverfahren ihre Dienste mittelfristig überflüssig machen kann.

Eben, die lange Rede: Wenn ein Kampfroboter von Bonston Dynamics - gehört übrigens zum Gigant "Don't be evil" Google - vor einem steht und aufgrund einer falschen automatisierten Kategorisierung oder eines Programmfehlers einen als Selbstmordattentäter einschätzt und über den Haufen schiesst - tja, wäre es einem da nicht lieber, ein Mensch mit Empathie würde noch kurz anhören, was man als letzte Worte sagen möchte. PS: Im Uraltfilm Robocop wurde das bereits mal als "Gag" thematisiert. Tot war der Schauspieler dennoch.

Ich hatte mich auch schon über legalistisches Gesülze vom Köppel geäussert - ich kann sowas nicht mehr hören, denn: Alle diese Leute haben keine Antwort auf die Frage, ja, was ist denn, wenn es dennoch geschieht. Sie wissen es nicht, sie haben keine Strategie. Und wohl darum - weil publikumswirksam - malen sie nur Schwarzweiss.

Automatisierte Prozesse machen oft ja Sinn, aber wenn sie auf die humanistischen Werte zielen, die uns ja wohl zurecht wichtig sein sollten, ist die Frage erlaubt: Ist Schwarzweiss wirklich ein erstrebenswertes Ziel? Ist Automatisierung wirklich eine Lösung für Dinge, auf die wir eben einfach keine Antworten haben? Automatisierung also, aus Angst, sich mit dem Unerwünschten, Ungeliebten herumschlagen zu müssen?

Zum Titel: Und das erst noch von der Partei, die immer auf den mündigen Bürger zählt, damit weniger Gesetze erlassen werden müssen (was ich ja auch gut finde)? Irrationaler geht es ja gar nicht. Die Mündigkeit zu entscheiden, genau diese wollen sie den Staat und seinen Organen absprechen. Schon sehr, sehr unlogisch ...

Ich als Bürger dieses Staates will, dass er seinen Ermessensspielraum behält. Auch wenn er viele harte Urteile fällen muss, er soll sich die Institutionen leisten, damit Menschen innerhalb hoffentlich nur hüfthoher gesetzlicher Richtlinien nach Ermessen in Härtefällen diese Leitplanken übersteigen können - gerade *weil* sie sich Zeit nehmen können, dürfen und auch sollen, sich ins Gegenüber wenigstens für eine kurze Zeit einzufühlen - und erst dann zu entscheiden.

Was willst Du, Leser?

Und genauso kommt es - mit Indien :-(((

Gestern schrieb ich doch grad noch, dass ich befürchte, dass St.Florian regiert in Paris am Klimagipfel. Und genau so kommt's: Indien, mittlerweile drittgrösster CO2-Produzent, tritt auf die Bremse. Die wollen ihre Kohleproduktion gar noch verdoppeln. In der doof in die Kamera grinsende Minister meinte noch: Wir haben eine Milliarde Leute, die auch ein Anrecht auf persönliche Entwicklung haben.

Da ging mir also grad der Hut hoch und ich sagte zu mir spontan, so ein arrogantes Arschloch. Es geht mir nicht in den Kopf, dass ein Minister so einen Scheiss rauslassen darf.

Natürlich haben die Westler die Sauerei angerichtet. Aber es sollte doch auch so einem Knaller in den Sinn kommen, dass seine Leute das nicht auch noch nachmachen sollen. Und dann sagt der das, wo seine eigenen Leute bereits unter den verstärkten Niederschlägen und Überschwemmungen leiden. Die, denen alles wegschwemmte, würden dem wohl auch gern eine reinhauen. Bzw. sie würden ihm wohl klar machen, dass es scheissegal ist, wie es kam, dass das Klima nun hochschwingt. Wichtig ist nur noch, dass es nicht so weitergeht.

Diese Einzelmaske liess mich also wirklich grad die Fassung verlieren. Wie gehirngewaschen muss man sein, dass man so einen Schrott noch erzählen darf oder halt muss. Letzteres wäre ja noch viel schlimmer.

Und dann das Geld: Die Westler sollen/wollen 350 Mio USD bereitstellen, um Versicherungsprämien der Schwellenländer zu decken. Ich sagte ja, Gelddrucken können die ... aber ich sage schon beinahe resignierend: Zum Glück interessiert das Klima es hinten und vorne nicht, was wir da an bedruckten Papierchen finden. Zur Not gut aufzuwirbeln in Windhosen und Sturmböen. Da gäbe man die 350 Mio. doch grad als kontrollierte Investitionen in den Aufbau einer nachhaltigen Energieproduktion nach Indien. Aber eben, das ist die Art des Westlers: Man kann ja Geld nach Belieben drucken. Seit der Bankenrettung in der EU ist das wohl hoffentlich jedem bekannt. Wem nützte es? Den Verschwendern und Speichelleckern.

Es ist mir unverständlich, wie man Geld als Allerheilmittel einbringt. Die Gier nach Geld erzeugte ja erst dieses Schlamassel. Und nun Geld zur Kur? Das verschwindet eh nur in den Taschen derer, denen die Sintflut egal ist ... sie hoffen wohl eh nur, dass sie erst nach ihrem Tod eintrifft. Die VW-Bescheisser sind ja beispielsweise solche Ganoven.

Es ist mir klar, dass das Wirtschaftssystem, das uns alle mehr oder weniger ernährt, nicht so schnell geändert werden kann. Doch das interessiert das Klima netterweise - oder gerechterweise - auch nicht. Wir KÖNNEN sofort ändern. Aber wenn wir immer Geld als Ausrede vorhalten, oder eben St.Florian "wir waren's nicht, wir dürfen drum auch noch eins draufhauen." ist das unterste und primitivste Schublade. Das ist unterhalb jedes beleidigten Kindergarten-Leberwurst. Sprich Kinder: Die machen nach dem Krach zusammen weiter.

Aber Indien trötzelt und stampft schmollend vor sich hin. Es ist einfach unglaublich, die zweitgrösste Nation hat Sprecher, die auf höchster Ebene und an einem Klimagipfel so einen Scheiss verzapfen dürfen ... ich attestiere dem jetzt mal, dass er das sagen muss. Aber wie gesagt, dann ist's ja noch viel schlimmer ...

Da kommen Geistesgrössen aus jenen Land - aber eben, als Gesellschaft sind die schon noch sehr anders als wir. Kastensystem, Frauen sind wertlos, Glaube an Reinkarnation kann natürlich auch zu Gleichgültigkeit und Ignoranz führen ...

Wie auch immer ... es regt mich einfach auf: Dass man angesichts einer globalen Herausforderung IMMER NOCH nationalistische Eigenbrödlerei betreiben kann - wohlwissend, dass die Wirkungen dieser Herausforderungen schon innert 1-2 Generationen sich einen Scheiss um die eigenen Nationsgrenzen kümmern werden.

Und selbst wenn man egoistische ökonomische Gründe vorhält: Wenn die anderen sich dann mal um ihre klimabedingten Ausgaben und ihre eigenen Leute kümmern müssen, dann ist dann nix mehr mit viel verdienen und Handeln und Globalisierung. Denn es wird hoffentlich bei den anderen einsichtigeren Staaten die Erkenntnis aufkeimen, dass gerade die globalisierte Wirtschaft zu einem der grössten Klimaschädigern wurde.

Denn solange Transport von Soja und Palmenöl in die Schweineställe und Billigprodukteketten der reichen Europäer so billig ist, wird deswegen Urwald gerodet oder schlimmer noch wie in Indonesion abgefackelt. Nur damit bei uns jeder sein Schweinesteak billiger als einen Apfel kaufen kann.

Sorry - so, nun ist meine Energie mittles Tastatur in diesen Text transformiert worden. Aber es ist halt bei mir manchmal so, dass ich die Ignoranz manchmal einigen Leuten am liebsten aus dem Kopf schlagen würde ...

Drum halt wieder: Think globally, act locally.

Klimabrötchen in Paris - statt Gipfeli

Naja, wer hätte realistischerweise anderes erwartet. Die erste Woche ist um, und sie kommen nicht vorwärts. Wieso machen die das nicht so, dass die Länge der Konferenz nicht vordefiniert ist, sondern dadurch bestimmt wird, wann und wenn die Teilnehmer ein gemeinsames Ziel erreicht haben.

Aber genau das machen sie ja nicht. Diese Konferenz soll dazu dienen, ein Ziel erst zu definieren, sonst wäre das ja nicht so - oder eben so, wie ich gerade eben beschrieben habe.

Egal, was denn genau die Agenda dieser Konferenz ist - ich sage gleich, wieso mir das eigentlich nicht so wichtig ist -, man sollte das Ziel halt so formulieren, dass jenes erst dann erreicht wird, wenn alle Teilnehmer - von einer neutralen Stelle abgefragt - zufrieden mit dem Erreichten sind. Da wären natürlich die Bremsenden schnell zufrieden, aber die anderen, Kiribate, andere Inselstaaten sicher noch lange nicht. Da die Regel nun ist, dass sie alle sich erst dann wieder trennen, wenn auch diese Staaten zufrieden sind, wird es wohl lange dauern, und die Bremser müssen vorwärts machen, wenn sie je heim wollen.

Eigentlich sollte diese Konferenz ja so funktionieren wie das Konklave zur Wahl des Papstes: Alle Stimmenden werden eingeschlossen, bis sie sich geeinigt haben.

Nur so wären solche Gipfel zu kontroversen Themen überhaupt zielbringend.

Nun noch dazu, wieso es nicht soooo wichtig ist, was die da knorzen: Umweltschutz beginnt bei einem selbst. Tipps dazu gibt es derzeit zuhauf. Was ist das denn für eine Verhaltensänderung, wenn sie nur mit Druck von oben geschehen kann. So wird das nichts. Klar, finanzielle Erleichterungen oder Förderungen sind sehr begrüssenswert und motivieren auch. Bei mir ist es ja auch so: Ich würde gerne ein Elektroauto haben, aber ich kann mir so eines derzeit nicht leisten. Es muss ja nicht gleich der Tesla sein, wie ich ihn mir andernorts ja wünschte ... :-)

Also, Klimaschutz beginnt bei einem selbst - unabhängig davon, was andere einem aufschnorren sollen, müssen.

Think globally, act locally.

VW wie VerWerflich?

Schon unglaublich: Wenn es denn stimmt, so konnte Volkwagen es wagen, seine Wagen, na, in Beschisskarren zu verwandeln.

Da wurde offenbar per Software entdeckt, wenn der Wagen auf einem Testprüfstand gefahren und gemessen wurde. Da habe sie die Motorparameter so umstrukturiert, dass die Abgasnormen eingehalten wurden. Entdeckte die Software hingegen Alltagsbetrieb, liess sie die Sauerei einfach laufen.

Klar, happig formuliert, aber das Vergehen ist meiner Meinung nach auch happig. Denn offenbar können die ihre Kisten mit konformen Parametern betreiben ... wieso um alles in der Welt machen sie es denn nicht immer so? Wenn das nicht an verarschende Arroganz sondergleichen erinnert, weiss ich also auch nichts mehr.

Recht so, dass die VerWegenen einer Strafforderung von USD 18 Mia. gegenüberstehen. Dass sowas nicht in Europa auffällt ... nun ja - hôni soit qui mal y pense. Und wenn doch: Die hiesige Busse wäre wohl etwas für die Portokasse. In dieser Hinsicht finde ich doch gut, dass in Amiland manchmal Riesensummen in Aussicht gestellt werden.

Streetparade - eine Sauereidemonstration (unserer Gesellschaft?)

Gestern war die 24. Streetparade 2015 in Zürich. Sehr heiss, sehr viele Leute. Alles ok, war früher in den Anfangstagen auch ein paarmal da.

Jetzt aber 129 Tonnen Abfall. Obwohl teilweise halbvolle in der Nähe Container rumstehen, schmeissen die Leute ihren Abfall einfach auf den Boden.

Abfall ist ja ein Rohstoff. Es ist schon klar, dass die Masse das irgendwo weiss, aber sich einen Dreck drum schert.

Sowas ärgert mich einfach masslos. Letztens las ich, dass jedes Stückchen Plastik, das je produziert worden ist auf der Welt, immer noch irgendwo rumliegt ... also nichts mit Verrotten. Würden wir wenigestens biologisch abbaubaren Plastik erzeugen, flächendeckend, dann wär's immer noch ne Sauerei, aber eine, die vom grösseren System (= Natur) absorbiert werden kann.

Wir müssten dazu aber auch lernen, Verpackungen nicht mehr zu wollen, oder wenn unumgänglich, auf biologisch abbaubare Stoffe zu pochen. Die Gesetzeslage sollte so sein, dass Produzenten die Verpackung - egal wie sie aussieht und woraus sie besteht - zurücknehmen muss und sanktioniert werden, weigerten sie sich oder erschwerten sie künstlich die problemlose Rückgabe. Natürlich müssten sie dazu auch die biologische Verwertung nachweisen. Sie könnten diese Rohstoffe ja auch an Verpackungsproduzenten rückverkaufen können.

So wäre der Zyklus einer Verpackung: Ein Produzent schafft udn verkauft sie an einen Vertrieb, der benutzt sie, um seine Waren an den Kunden zu bringen, der Kunde bringt die Verpackung zurück (weil sie dank Depot ein Rückgeld gibt, oder weil die Abfallgebühr gross ist), der Vertrieb muss sie zurücknehmen und kann sie als Rohstoff an den Produzenten rückverkaufen.

Ich weiss schon, dass diese Zyklen teilweise schon da sind - aber auch nur, weil sie ökonomisch, nicht ökologisch begründet sind. Ich aber schlage vor, dass sie obligatorisch werden und auch im Strafgesetzbuch stehen. Denn: Wenn mir einer in meiner Wohnung eine Verwüstung anrichtet, kann ich ihn zivilrechtlich belangen, zerstört er meine Lebensgrundlage eventuell sogar strafrechtlich. Wieso kann man das im grossen Wohnzimmer, der Natur, der Erde nicht? Verwüstungen sollten bestraft werden. Dazu muss die Erziehung halt hinarbeiten. Und keiner darf sich aus der Verantwortung stehlen.

Die Sauerei wird uns nicht mehr auf die Füsse fallen, aber unseren Nachfolgern. Ob Technik da hilfreich ist? Vielleicht, aber nur dann, wenn sie wie in Star Trek Materie konvertieren kann. Denn mit oder ohne Technik, die einfach zu beschaffenden Rohstoffe sind endlich. Die daraus entstehenden Produkte sind nicht mehr so leicht in die Ausgangsstoffe zu zersetzen - von unserer momentanen Technik. Das mag ja ändern, aber ich zweifle am Umsetzungswillen.

Dass der Mensch per se ein Umweltverschmutzer ist, sagen einige. Das mag sein und ist nicht der Punkt, das System ist ja dazu da, dass wir darin leben. Dennoch, die anderen Lebewesen auf der Erde brauchen keine Technik und erzeugen keine nicht abbaubaren Rückstände.

Oder anders gesagt: Unsere künftige Technik muss das nehmen, was das System hergibt und wieder so zurückgeben, dass das System aufräumen kann. Wir sind halt immer noch sehr sehr primitive Bewohner des Systems ... nicht alle, doch in den "zivilisierten" Gesellschaften wohl die Mehrheit.

Falscher Aufhänger für diese Aussage? Nun, dann gibt es tausende von Themen, die das belegen. Aktuellerweise könnte man dazu die aktuelle Flüchtlingslage und deren unbeachteter Ursachen vornehmen ... unbeachtet deswegen, weil darauf unsere Wegwerfgesellschaft beruht ... und wer will schon seine Bequemlichkeit angehen ...

Ceterum senseo: Think globally, act locally.

WWF sagt: am 13. August verschwenden wir mehr, als die Erde in einem Jahr erzeugt

So, eigentlich sollte das jeder sich mal überlegen, egal ob es genau stimmt oder nur der Richtung nach. Der WWF sagt, dass wir - die Menschheit - ab dem 13. August 2015 mehr Resourcen verschwenden, als die Erde während eines Jahres erzeugt. Nur schon ein Handy brauche 40kg Material, das ja abgebaut und raffiniert werden muss.

Es ist einfach idiotisch, wie der "moderne" oder "zivilisierte" Mensch mit der Erde umgeht. Nun, das idiotische daran ist einfach, dass er sich selbst zugrunde richtet - langfristig. Ok, langfristig heisst auch, dass es auch (leicht) anders kommen kann. Vielleicht ein Blitz, der das Bewusstsein aller etwas erhebt? Endlich mal richtiges Recycling? Endlich mal kein Verbrauch, sondern Nutzung.

Ist es nicht typisch, dass wir in der deutschen Sprachgewohnheit "Verbraucher" genannt werden? Tumbe Maschinen, die das verbrauchen, was die Wirtschaft herstellt. Und doch wohl sehr genau, denn wir verbrauchen statt gebrauchen unsere Resourcen.

Es wird also doch irgendwann zu Dystopien kommen wie in MadMax etc.

Offenbar will die Menschheit das. Da braucht man schon sehr viel Abstand, um daran nicht zu resignieren.

Flüchtlingschaösser - everywhere - weil wir uns den Zeichen der Zeit verwehren

Ich mag es nicht mehr hören und schauen, das Gekeife um Flüchlinge, wer einer ist, wer keiner ist. Nicht, weil es diese derzeit aktuell bedrängende Siuation nicht gäbe, sondern weil die Rhetorik elendiglich vergangenheitsorientiert und legalistisch ist.

Das rein legalistische Argumentieren lautet: Wir nehmen nur "An Leib und Leben bedrochte Menschen" auf, da gehören dann solche, denen es einfach dreckig geht in ihrem Leben, die ihre Situation verlassen und was Besseres für sich finden wollen, regelmässig nicht dazu. Das sind dann eben Wirtschaftsflüchlinge. Peinlich, wie manche Politiker da eigentlich auflaufen, indem sie ihre Kurzsichtigkeit demonstrieren.

Ja sack nochmal, WAS waren dann die Schweizer, die im vorletzten Jahrhundert auswanderten, weil es hier nichts gab, für das sich zu leben lohnte? Die in die USA auswanderten? Es spielt gar keine Rolle, was das Zielland war, sondern es geht darum, was im Heimatland ist. Klar, die USA hat heute auch krasse Gesetze, auch andere grosse Länder wie Australien etc. Weil sie sich an den Einwandern gesättigt haben.

Sind Wirtschaftsflüchlinge denn nicht einfach auch Menschen, deren Leben schlecht ist? Verbieten wir Westliche, die in ihren Verfassungen doch meist Sätze führen wie "Die Würde des Menschen ist unantastbar" oder "Jeder darf sein Glück mit allen seinen Kräften verfolgen" etc., anderen genau das? Was wir uns rausnehmen, gilt nicht für andere? Darf nicht für andere gelten? Damit es uns ja nicht schlechter geht? Sang da nicht der Bernder-Barde Mani Matter schon "was aber nid geit, ohni dass dene, wo's guet geit, weniger guet geit".

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Strafzölle verhindern meinen Tomatengenuss - ist das wirklich sinnvoll?

In einem meiner Lebensmittelläden der Wahl hatte ich vor einigen Monaten unter all den bekannten Tomatensorten eine gefunden, die einfach nur Sardische Tomaten genannt wurde.

Da ich ein Tomatenfreak bin, habe ich jene natürlich mal probiert und fand sie absolut toll ... besser jedenfalls für meinen Geschmack als all die anderen, durchaus vorhandenen Sorten. Cherry-, Rispen-, Ochsentomaten und wie sie alle heissen. Meine bisherige Wahl war jeweils die Kumato-Tomate, da sie je nach Saison durchaus einen süsslichen Touch hatte.

Doch man kann sich ja nicht auf sowas verlassen, die Kumato wurde auch schlechter für meinen Geschmack, also drum damals die Sardischen Tomaten.

Ich war ja mal beim Paradeiser-Kaiser am Neusiedlersee in der Nähe von Wien, dem Guru der Tomatenzüchtung - empfehlenswert, dort zu stoppen, wenn man mal dort ist und eine Hofführung nebst Degustation einiger aus seinen 3000 Sorten zu geniessen.

Also weiss ich, was möglich ist. Seither - und das ist lange her - verschmähe ich Tomaten in den (Gross-)Verteilern, weil sie keinen Goût haben. Da ich die Hoffnung nie aufgebe, probiere ich natürlich jede neu erscheinende Sorte. Gaaaanz selten mit Erfolg.

Aber eben, diese Sardschen Tomaten ... wunderbar. Also kaufen. Zwar sehr teuer, hier immer ca. CHF 14.-/kg aber eben, es mir wert.

Heute also wieder hin, eine Ladung kaufen wollen. Aber Schreck, nichts mehr da. Frage an den Chef, wieso das so sei. Nun, sie würden sie nicht mehr importieren, weil ab jetzt diese Tomaten mit einem Strafimportzoll belegt sei. Ich glaubte, mich verhört zu haben. Ja, das sei so, denn sobald Schweizer Ware da sei, würden andere, importierte Produkte mit Strafzöllen belegt. Wusste ich nicht, hat mich aber wirklich geärgert. Vielleicht weil es mich zum ersten Mal persönlich trifft?

Wie auch immer ... ich hatte mich schon mal über Zölle ausgelassen in meinem Blog, jetzt nervt es mich wieder. Ein konkurrenzloses Produkt wird bestraft zugunsten anderer, zwar heimischer, aber qualitativ nicht gleicher Qualtität. Der Händler hat ja immer noch die andere Ware, die mir nicht passt. Das Sortenangebot ist also nicht grösser geworden, kein Ersatz, sondern in diesem Laden einfach eine äussert köstliche Sorte weniger.

Ich verstehe Regulierungen zum Schutz einheimischer Produktion ja teilweise - vor allem, wenn Importe Preisdump betreiben. Wäre diese Tomatensorte also eine Preiskonkurrenz für einheimische Produkte, könnte ich es eventuell noch akzeptieren. Aber eben, für mich waren die Sardischen Tomaten konkurrenzlos. Und ich war bereit, mich diesen Genuss etwas kosten zu lassen.

Wer mir in der Region Zürichsee eine andere Bezugsquelle nennen könnte ... dem wäre ich sehr dankbar ... :-)

EU mit Militär gegen Flüchtlinge, arroganter Hirnriss

Es ist schon krass, wie verblödet man in der Euroap ist, wenn es um das Sclepper-Flüchlinge-Problem geht.

Der Schwarze, der mal bei Markus Lanz im Talk war, der seit zwei Jahren in der EU herumgereicht wird, der ebenfalls als Flüchling kam, sagte es klar und deutlich auf die Frage: "Was können wir tun, damit ihr nicht flüchten müsst?" - seine antwort "Sorgt endlich dafür, dass wir nicht flüchten wollen/müssen".

Nicht nur er sagt das, diese klar geäusserte Wahrheit dürfen reiche Weisse selten so klar sagen. Ich habe dies von anderen Schwarzen schön gehört, die dasselbe sagen.

In Afrika gibt es natürlich auch Kriegsflüchtlinge, aber vor den aktuellen Kriegen gab es auch schon Auswanderer - und der Grund dafür ist die wirtschaftliche, strukturelle Gewalt, die Europa mit voll verblödeter Subventionspolitik auf "Abfallländer" in Afrika ausübt. Solange man in der EU unter dem Titel Wirtschaftsförderung und Job-Sicherung Strukturen am Leben erhält, indem man sie subventioniert, gerade auch übermässige Landwirtschaftsproduktion pusht, deren Produkte dann ebenfalls subventioniert irgendwohin exportieren werden müssen - eben in diese "Abfallländer", so lange zerstört man dort die lokale Landwirtschaft, weil subventioniert eingeführter EU-Überfluss dem lokalen Gewerbe die Existenzsicherung raubt.

Es ist doch unmittelbar einleuchtend, dass so nie Entwicklung möglich ist. Einer von beiden müsste sich abschotten. Entweder Europa oder die Empfängerländer - Abschotten im Sinne von: Europa, nichts mehr epxortieren, um hier nichts ändern zu müssen, und Afrika, nichts mehr importieren, um lokale Initiativen blühen zu lassen.

Wie also soll man mit Militär und High-Tech wie Satellitenaufklärung das Schlepper-Problem lösen? Wie? WIE? Es ist zum Heulen, dass EU Leuten nichts besseres einfallen WILL. Denn es ist klar, wir wüssten alle, das wohl keiner sein Heimatland verlassen würde, wenn er dort eine Perspektive hätte. Wirtschaftlich und gesellschaftlich.

Den gesellschaftlichen Aspekt, den können wir den Afrikanern aber nicht abnehmen. Dies ist ihr Job. Und wenn es dort Kriege gibt, so ist das halt so - wir in Europa müssen ja auch nicht weit zurückgehen in der Geschichte, um auf solche zu stossen. Die beiden Weltkriege nicht zu vergessen, die ich aber mal nicht dem Thema dieses Blogeintrags utnerstelle. Unsere Friedfertigkeit ist also 1) nicht weit her und 2) hat sich einfach verlagert, wir führen Wirtschaftskriege.

Abgesehen davon: In der Geschichte der Menschheit gibt es Völkerwanderungen zu Hauf. Ausgelöst wohl durch existenzielle Bedrängnis. Wenn Europa diese Bedingungen einfach aus dem Tagesbewusstsein ausblendet, ist diese Ignoranz einfach die Saat, die als Früchte Flüchtlinge einbringt und zwar dem Aussäher.

Dass es Wegelagerer und Glücksritter gibt wie Schlepper und Seelenfänger, das ist halt üblich, wenn es um Not und viel Geld geht.

Dass die EU nun aber einfach Militär nutzen will, das ist bar jeglichen Verstandes. Wenn ich könnte, würde ich diesen Leuten Erkenntnis etc. ja einprügeln wollen ... :-) .. sprich, es macht mich wirklich manchmal verdammt wütend, wie das so abläuft auf dieser Ebene - vor allem immer dann, wenn man es eigentlich besser weiss. Aber labern ist halt immer leichter als tun.

Ceterum censeo: Think globally, act locally

Bananen-Republik Spreitenbach, Schweiz?

Kassensturz zeigte heute erneut den Fall eines Mannes, der von der Gemeinde genötigt wurde, sein Pensionskassengeld zur Tilgung von Steuerschulden heranzuziehen. Etwas, was gar nicht sein dürfte. Zudem wurde dem Kassensturz die Ausstrahlung eines bereits gemachten und ausgestrahlten Interviews verboten.

Himmelsack, wo sind wir denn? Ist jede afrikanische Republik ehrlicher, wenn sie Gewalt gegen ihre Bewohner ausübt? Weil sie nichts vertuschen? Und in der Schweiz? Benimmt sich diese Gemeinde Spreitenbach nicht einfach wie ein niederträchtiger, hinterlistiger Usurpator? Nimmt sich Rechte heraus, die ihr nicht zustehen? Behandelt einen Steuerschuldner wie eine Auspresszitrone?

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