Greenpeace gegen die Atomlobby

Heute hat Greenpeace offenbar grosse Plakate aufgestellt bei einigen KKW-Standorten und nebenbei aufgedeckt oder zumindest klargemacht, dass die Preiserhöhungen, die ja auch grossen Firmen wie SwissSteel unerklärlich scheinen, in die Transport-Firma SwissGrid fliessen, weil dort dieselben Leute wie in den Stromerzeugungsfirmen stecken - und die wollen offenbar - völlig demokratisch - von allen, aber - völlig undemokratisch - ohne Volksentscheid bereis jetzt Geld absahnen und auf die Halde legen, um künftige AKWs zu bauen.

Das würd's erklären, wieso der reine Transport bis zu 20% teurer werden soll - ohne ersichtliche und belegbare Gründe. Sollen hiermit also im vorauseilenden Gehorsam die AKWs vorbereitet werden. Gehorsam kann's an sich nicht sein, wem gegenüber auch, es scheint mir eher so zu sein, dass hier die Macht des Faktischen vorbereitet wird.

Werden AKWs dann doch spruchreif, hat die Industrie die Kriegskasse so voll, dass sie die AKWs in Nullzeit hinstellen kann. Und wir haben das bezahlt, ohne etwas dagegen unternommen zu haben.

Oder doch? Der Widerstand regt sich - kommt er nicht aus der Basis, dann wenigstens von den grossen Stromabnehmern wie eben SwissSteel. Nur, die können spezielle Deals aushandeln, wir Kleine können das nicht.

Unter diesem Blickwinkel ist es doch eigentlich Betrug, Geld für etwas unter einem Titel zu verlangen, aber anders zu verwenden, wenn das Geld doch zweckgebunden ist.

Also wehren. Wie? Bei der Einspracheseite von Greenpeace zum Beispiel.

Wohlgemerkt, es geht nicht um die Diskussion, ob Energie zu billig ist oder nicht. Es geht um versteckte, öffentliche Finanzierung von privatwirtschaftlichen Projekten - und dann erst noch von AKWs.

Krass - Mann/Frau darf nicht mal mehr gegen Alkoholexzesse sein ...

Frau Maurer wird nun von den anonymen und wohl grösstenteils feigen Facebook-Community gemobbt. Wieso eigentlich darf man nicht mehr gegen Alkohol-Exzesse sein, wenn man ja nachweislich genau das erlebt, was man im Vorfeld - eben auch aus Erfahrung - hatte voraussehen können?

Jetzt gibt sich die Internet-Community der Hasstirade hin und schiesst sich auf Frau Maurer ein. Und das nur, weil sie sich davor äusserte, was sie nicht will. Und hatte sie nicht recht?

Das Internet, speziell die sog. Social Networks, wird immer deutlicher ein Ozean für Mobbingwellen - mit hoffentlich nur virtuellen Wirkungen. Denn, nur weil die Masse etwas geil findet und Stimmungsmachern folgt wie ein Heer von Lemmingen, hat das noch gar nichts mit irgendwas wie Berechtigung zum Aufheulen zu tun.

Natürlich, unverbesserliche Hetzer gibt es überall. Auch wenn es immer Gründe gibt, wieso einer zu sowas wird, so gilt das nicht als Rechtfertigung, auch so zu sein. Ein-, zweimal vielleicht, doch dann sollte sich ein Erkenntnisprozess einstellen. Und wer sich dagegen wehrt, der muss merken, dass eine Kiste voller guter Apfel einen faulen nicht lange aushalten darf, sonst werden alle anfaulen.

Frau Maurer tat aus meiner Sicht etwas für die Gesellschaft, die virtuellen Pöbler nicht. Statt zu motzen, sollten die ihren Ärger auf dem Vita Parcours loswerden und danach den geleerten Kopf mit etwas Reflexion beschäftigen. Doch vielleicht sind sie ja nicht nur zu faul, das Gehirn einzuschalten, sondern auch den Arsch aus dem eigenen gewohnheitlichen Morast zu heben.

Wohlgemerkt, ich bin nicht gegen den Event als solchen, aber ich habe was gegen Alkoholexzesse, denn es ist doch eine Jahrzehnte alte Geschichte, dass Alkohol nicht einfach nur brave, im Suff dahindösende Schnapsleichen generiert, sondern auch randalierende Gewalttäter.

Wenn Hemmungen fallen, wird es nicht nur lustig. Und, wenn einer etwas initiiert, das so deutlich projizierte, was kommen wird, muss er mit den klaren Konsequenzen umgehen - für sich und für die anderen. Nur, für die anderen, dieses solidarische Denken geht offenbar immer mehr flöten. Garantiert jedoch, wenn der Alkohol die Birne höhlt.

Hätte der Initiator aufgerufen, Getränke nur in Plastikflaschen mitzunehmen, hätte der zuhause wohl noch etwas rationalere Trinker sich eventuell tatsächlich überlegt, seinen Stoff in Pet-Flaschen mitzunehmen. Denn die Glasscherbensauerei ist etwas vom Mühsamsten, was man mit einer Flasche anstellen kann. Ich verstehe nicht, wieso im Suff eine Flasche kaputtgemacht werden muss. Der Körper tut das nicht, das sind die Leichen im Keller, die sich dann enthemmt darstellen. Die sollte man mal hochholen und enthemmt loswerden. Danach ist Ruhe im Geist und dann braucht es keine Zerstörungen mehr, die anderen das Leben schwer machen.

Bottellon - Freundlicher Umtrunk oder rücksichtsloses Sauereibesäufnis?

In Zürich ist es nun vorbei und hinterliess eine 6-Tonnen-Sauerei. Aufräumen muss das die öffentliche Hand. Einem Organistor kann man es ja nicht aufladen, denn den gibt's nicht. Es gibt nur den Initiator, jenen 17-Jährigen ... und ob man dem bzw. seinen Eltern das aufladen kann ...

Eigentlich sollte man. Denn es gehört zum Erlernen von Selbstverantwortung, dass man die Konsequenzen der eigenen Entscheidungen auf tragen kann.

Die Blatterwiese sei mit Scherben übersäht, die man nur manuell wieder rausbringe, die Wiese sei heute bei dem schönen Wetter gesperrt, weil die Scherben nicht nur Menschen, sondern natürlich auch Tiere gefährden.

Das Aufräumen soll mehrere CHF 10'000 kosten. Einen signifikaten Anteil davon sollte der Initiator schon übernehmen müssen, denn es geht nicht an, dass man Sauerei erzeugt, und die nicht aufräumt. Bzw. wenn man sie nicht aufräumen will, muss man dafür halt jemanden bezahlen, der das tut.

Es wäre lächerlich, wenn man dies einfach durchgehen liesse. Es spielt dabei keine Rolle, wer sie verursacht, da gibt es keinen "Jugendbonus" etc.

Mir ist es völlig egal, wenn jemand meint, sich den Verstand zu ersäufen und die Leber zu killen. Die Auswirkungen wird er dann selbst haben. Aber wenn er meint, die Ausflüsse seines Tuns sei dann nicht mehr sein Problem, der sollte lernen, dass dies nicht stimmt. Es sollte lernen, Konsequenzen seiner Taten vorauszusehen. Klar, das gelingt nicht immer, aber bei einem Bottellon braucht man dazu kein indischer Seher zu sein. Und ein 17-Jähriger, der offenbar selbst säuft, weiss das auch schon.

Ich finde das schade, dass der Egoismus auch schon einiger Jugendlicher solche Ärgernisse hinterlässt, denn es ist doch klar, dass selbst die Säufer, die ihre Sauerei möglicherweise aufräumten oder es gar nicht zu so einer kommen liessen, zusammen mit vielen anderen Jugendlichen, die möglicherweise andere Arten von Grossevents organisieren möchten, bestraft werden, weil solche und andere Anlässe wohl restriktiver behandelt werden.

Aus einem anderen Blickwinkel finde ich es grad nochmals Schade, dass keine Rücksicht auf die Umgebung genommen wird: Es ist kein Respekt für die Natur, die Schönheit eines Anblickes von Wiesen, Bäumen und Wasser da. Es wird genommen und verdreckt hinterlassen. Es ist zu hoffen, dass diese Menschen in ihren Leben mal erkennen, wie schön die Welt doch ist ... doch dazu müssen sie auch bewusst erkennen, welche Sauereien sie ihr antun.

Die Nationen rüsten auf ...für künftige Kriege um die Ressourcen?

Einer Studie zufolge rüsteten fast alle Staaten dieser Welt im letzten Jahr wieder gewaltig auf, sprich, ihre Militärbudgets steigerten sich um zweistellige Prozentzahlen.

Anachronistisch, wenn man bedenkt, dass die Erde nicht grösser wird, Nahrungsmittel sich nicht vermehren, die Luft zum Atmen, das Meer für die Fische nicht reiner werden, die Umweltsünden grösser werden.

Was wollen die denn erreichen mit ihren Flugis und Pänzerlis? Natürlich, die Ressourcen eines Nachbarn usurpieren, sollte es soweit kommen können. Denn wenn Öl, sauberes Wasser, Bodenschätze knapp werden, der Nachbar aber noch welche hat, wieso nicht mal eben unter dem Gartenzaun durch fressen?

Dass man dieses Geld besser investieren könnte, gerade in Ausbildung, Forschung, Umweltschutz, neue Konzeptionen für das staatliche Selbstverständnis, ist wohl klar.

Aber in fast allen Köpfen vernebeln halt alte Geschichtsvorstellungen und was man doch sei die Sicht auf die Zukunft. Und wenn man aus Erfahrungen der Vergangenheit argumentiert, dupliziert man diese ja nur in der Zukunft. Das lässt sich ja auch jederzeit leicht beweisen. Und es ist bei jedem Menschen so. Aber solange der Mensch nicht beginnt, sich das klarzumachen und sich von Altem zu trennen, so wird es halt so bleiben.

Auf jeden Fall ist es betrüblich zu sehen, dass immer mehr Geld ins Militär fliessen, statt in Förderliches. Dass andere dabei weniger oder fast gar nichts mehr zu fressen haben, ist den Betonköpfen total egal, denn ihre geistige Reichweite scheint nur bis zu den Bodenschätzen des Nachbarn zu gehen - und um da ran zu kommen, braucht es natürlich die optimale Killing Machine.

So ist diese Welt, auf der wir doch alle leben.

Wieso beschneiden Erwachsene ihre Kinder?

Die einfache Antwort wäre wohl: Weil Eltern, Grosseltern und deren Vorgänger das halt schon immer so taten, also "Weil es schon immer so war".

Die Filmdokumentationen, die ich über dieses Thema über die Zeit gesehen habe, zeigen nie ein Mädchen, das bei der Beschneidung lacht, im Gegenteil: Es ist immer sichtbar gewesen, dass diese Sache schmerzt, sehr sogar. Und dass die seelischen Nachwirkungen noch lange halten werden, weil dem die Eltern liebenden Kind vieleicht zum ersten Mal brutal beigebracht wird, dass die eigenen Eltern es bewusst und mit Zwang verletzen.

Jetzt hat in der Schweiz in Fribourg zwar eine eine bedingte Halbjahres-Strafe bekommen, weil sie ein Mädchen, ihre Schwester offenbar, in den Sudan brachte, mit der einzigen Absicht, dass diese dort beschnitten wird.

Beschnitten werde auch in der Schweiz, man kann die "Beschneidungsfachkraft" ja auch zu Besuch einladen; so geschieht es dann auch bei uns, unerkannt.

Es gebe die Ausrede der Eltern, sie hätten nicht gewusst, dass sie die Beschneidung in der Schweiz nicht druchführen dürften.

Keinerlei Reflektion darüber, dass sie ihre Mädchen physisch und vor allem psychisch verletzen. Hirnloses Repetieren alter Überlieferungen, keinerlei Bewusstsein bei der Aktion. Rein mechanisches Abspielen eingeprägter Gewohnheiten.

Und das Perfide daran: Die Opfer werden als Eltern zu Tätern, wenn sie nicht endlich mal ihr Bewusstsein wenigstens für ein paar Sekundenbruchteile aufblitzen lassen und sich einfühlen in ihre Kinder. Das Krasse ist jeweils, das selbst beschnittene Frauen sich sehr vehement dafür einsetzen, dass ihre Tochter auch beschnitten werde. Völlig unmenschlich, aber halt normal.

Es ist klar, dass dies etwas schwierig ist für Leute, die Traditionen - und seien sie auch noch so bireweich - unbedacht repetieren. Selbst wenn Zweifel kämen: haben die Eltern das selbst so als Opfer erlebt, ist der emotionale Druck derart gross, dass sie es sich nicht zugeben können, dass es falsch war, dass sie selbst Opfer einer falschen Tradition waren. Da kommt die Rechtfertigungsmaschine sofort ins Laufen und liefert Milliarden von Gründen, wieso es für die eigenen Kinder nun doch auch noch so gehöre.

Gut finde ich, dass den hier lebenden Anhängern dieser Praktik per Gesetz ein Denkanstoss verpasst wird: In unserem Teil der Welt gibt es dies nicht. So werden sie wohl stänkern über das Gesetz ... einige mögen aber hoffentlich endlich mal menschlich werden und ihre für andere schädlichen Gewohnheiten zu hinterfragen beginnen.

Wieso bloss stellt sich das Parlament gegen Parallelimporte?

Heute hat der Nationalrat erneut gegen den Parallelimport von patentbehafteten Artikeln gesprochen.

Ich habe mich andernorts schon darüber ausgelassen. Ich verstehe es nicht. Alles Hergestellte ist doch mit Patenten geschützt.

Im Nationalrat haben wohl die Lobbyisten gut gearbeitet, bzw. es hocken dort ja viele Verwaltungsräte grosser Firmen, auch grosser Generalimporteure, denen ein freier Import wohl gegen den Strich gehen dürfte.

Nun werde eine Volksinitiative in Angriff genommen, um den Import per Stimme des Souveräns, des Volkes, durchzusetzen. Meine Stimme hat sie, auch wenn ich gar kein grosser Profiteur von Parallelimporten wäre, denn ich bin ein Minimalist bezüglich Chemie für Gesundheit und Duft oder Gebrauchselektronik etc. Aber ich sehe da nur Protektionismus.

Ich hoffe, dass sich das Parlament doch mal kundenfreundlicher zeigt, denn nicht alle haben das Einkommen, wie die dortigen Neinsager.

Günter Wallraff undercover bei Weinzheimer, LIDL Brötchenbäcker

Günter Wallraff hat wieder zugeschlagen ... oder andersrum, er hat aufgechlagen, wie andere niederschlagen.

Er hat sich als Mitarbeiter bei Weinzheimer beworben und hat den Job bekommen. Der Grund sei gewesen, dass es seinem Verstand nicht erklärlich war, wie man 10 Aufbackbrötchen herstellen kann, die dann für EUR 1.05 im LIDL verkauft werden. Also wollte er es herausfinden.

Es sei eine schwere und harte Arbeit gewesen, sogar junge Mitarbeiter seien an ihre Grenzen gelangt, weil sie teilweise 30 Tage ohne Unterbruch arbeiten mussten. Nach Wallraff habe ein Mitarbeiter zynisch geklagt "er arbeite doch bei einer Firma und nicht im Konzentrationslager".

Nun, LIDL habe diese Bäckerei immer weiter runtergedrückt im Preis. Weil Weinzheimer offenbar abhängig war von LIDL, drückte der die Löhne, quetschte seine Leute aus, nur um den Grossabnehmer nicht zu verlieren.

"Geiz ist geil", so hiess es doch immer noch. Wir alle rennen zu den Billigjakobs. Will niemand wissen, was für einen Junk er frisst. Ist ja wohl nicht nur die Arbeitskraft, deren Qualität vermindert ist, sondern auch die Rohstoffe. Vielleicht ist aufgeblähte Watte bald nahrhafter als solcher Billigjunk.

Oder wie stellt man sich denn vor, werde qualitativ hochwertige(re) Ware produziert?

In Amerika gebe es die meisten Massivübergewichtigen, die sich von all diesen nahrungstechnischen Verirrungen jahrelang ernährten. Es ist heute erwiesen, dass diese modernen Nahrungsmittel kontraproduktiv wirken. Gescheite Leute wie Udo Pollmer haben sich schon weit und breit darüber ausgelassen.

Was bedeutet denn Lebensqualität, nach der alle schreien? Mit dem Flieger für saubillig überall hin zu reisen, dort seine nicht der Gegend angepassten Launen auszulassen, sich unbeliebt zu machen, dann nach hause zu reisen und rumzunölen, wie Scheisse es zuhause sei?

Heute habe ich im Radio gehört, dass da doch einer meinte "man habe nun endlich den Graben zwischen Wohlstandsvermehrung und Resourcenübernutzung endlich überwunden und verstehe nun, dass Wohlstandsvermehrung nicht zulasten der Umwelt gehen müsse".

Ja Herrgottnochmal, konnte man jemals mit gesundem Verstand und/oder Einfühlungsvermögen vertreten, dass der Wohlstand zu vermehren sei und dass dadurch halt die Umwelt den Bach runter gehen soll? Wusste gar nicht, dass wir schon in der Lage wären, auf einen erdähnlichen, schönen Planeten auszuwandern - zu eigenen Lebzeiten wohlgemerkt.

Wallraff zeigte wieder mal, dass man nicht nach China etc. schauen muss, um Misstände zu finden. Die sind mitten unter uns. Weil wir es so wollen und weil wir nicht oder zumindest nur selten den Mut haben, diese machiavellistischen Zyklen zu durchbrechen. Ok, dieser Job wird üblicherweise den Gewerkschaften zugeschanzt. Und wenn die motzen, dann überlegen wir mal wieder, wie das eigentlich alles funktioniert und erkennen, wie es ausgeglichener sein kann.

Nur, daran sollten wir uns auch wieder erinnern, wenn wir Schweizer lieber teures Benzin verbraten, um jenseits der Grenze kofferraumweise Billigware bei Aldi und LIDL reinzuholen. Dann nämlich scheint mir das alles schon wieder vergessen zu sein.

Früher hiess das "nach uns die Sintflut". Heute ist das werbetechnisch natürlich "besser" verpackt.

Spekulation mit Nahrungsmitteln, nur für schnellen, finanziellen Gewinn

Der Kapitalismus regle sich selbst, die Märkte würden sich selbst bändigen, regeln etc. So ein Quatsch.

Gemäss einer Wirtschaftskennerin war es bisher schon so, dass Spekulationen da waren, weil die Warenterminbörsen für reale Produzenten wichtig waren. Also für die Leute, die wirklich mit den Waren zu handeln haben. Schliesslich ist es einem Weizenproduzenten ja nicht abhzuschlagen, dass er vor der Ernte an der Börse einen optimalen Preis fixieren kann.

Leute, die da nichts mehr produzieren, sondern nur mit den Geldern jonglieren, die Differenzen ausnutzen und erzeugen, um wiederum bei anderen auf diese Differenzen zu wetten.

Die Fachfrau sagte, dass sich in den letzten Jahren die Balance der Realitätenhändler und der Finanzhaie zur Seite der Haie verschoben hat.

Es sei an der ältesten amerikanischen Weizenbörse schon so, dass sich bereits 40% Finanzhaie tummeln.

Produzenten von realen Gegenständen kommen unter die Räder der der Finanzspekulanten. Erst recht jetzt, wo die Nahrungsmittel zur Treibstoffproduktion eingesetzt werden können - unter dem oft scheinheiligen Deckel der Ökologieverträglichkeit, der nachhaltigen Nutzung.

Schon 37 Ländern hätten durch die Spekulation mit Nahrungsmitteln Preiserhöhungen erlebt, die soziale Unruhen heraufbeschworen. Wenn das so weiter geht, gibt es garantiert gewalttätige Auseinandersetzungen um grundlegendste Nahrungsmitteln - nicht unbedingt, weil sie knapp wären, sondern weil sie dem Moloch der "Energieerzeugung" geopfert werden. Oder eben genauer gesagt, durch die Gier auf Spekulationsgewinne.

Da die Marktwirtschaft das nicht richtet, oder sagen wir mal, erst nachdem es einige Tote gekostet hat, braucht es ein Gegengewicht.

Der Staat ist es an sich schon, doch wer ist das? Wir sind das bekanntlich. Und wir sind aber auch die, die die Märkte am Leben erhalten. Wollen wir als Staat immer mehr ausbaden, was die Marktwirtschaft verbockt? Siehe UBS, Swissair, SBB? Wollen wir immer diejenigen sein, die den Schwarzpeter am Schluss in der Hand halten? Wo wir zuvor gem 'Geiz ist geil' huldigten?

Es braucht meiner Meinung nach viel mehr Bewusstheit im Alltag beim Umgang mit der Marktmacht. Und netterweise haben wir in der Schweiz doch noch etwas mehr Macht als Volk, als Souverän. Aber nur, wenn wir sie auch bewusst nutzen. Und das ist ein unaufhörlicher Prozess zu beobachten, welche Auskwirkung das eigene Handeln haben könnte.

In diesem Sinne ist es schön zu sehen, wie der Schuss der CS mit den Pakistan-Kinder-Fussbälle nach hinten losging. Offenbar soll die CS gewusst haben - durch simples Rechnen, was die Banken doch wohl können -, dass ihr Auftragnehmer wohl kaum nach unserer Ethik produzieren kann.

Eine Bank, die ein Leuchtfeuer des Kapitalismus ist, hat's getroffen. Gut so, dass das jemand aufgedeckt hat, Kudos. Dann noch etwas TV nachgeschoben und CS hat das Debakel. Die Bank also zeigt in Konsequenz, dass der Kapitalismus niemals menschenwürdig sein kann, weil die Menschen, die ihn nutzen, es eben selbst nicht sind. Es macht also durchaus Sinn, dass die Polis, das Staatswesen, stark sein muss, um die ausufernde Gier des Kapitalismus zurückbinden zu können. Der Staat müsste es an sich nicht sein, sondern die Macht der Einzelnen, doch die lässt sich besser bündeln in der Form des Staats, des Gemeinwesens.

In diesem Sinne haben wir eine grosse Macht, denn wir bilden das Gemeinwesen. Doch eben nicht nur jeweils beim Abstimmen, sondern jeden Tag, beim Einkauf, beim Reisen, beim Geniessen, beim Anders-Sein-Wollen, bei der Freizeitgestaltung, bei den eigenen Ansprüchen.

Ceterum censeo: Think globally, act locally.

Wie Pauschalisierung sinnvolle Ökozyklen zerstört

Heute sah ich eine Sendung, in der herausgearbeitet wurde, wie der Deutsche Fiskus durch Pauschalisierung ökologische und ökonomische Kleinanwendungen schon im Keim erstickt.

Es geht darum, dass Rapsöl, das als Beimischung zu Diesel offenbar sogar gesetzlich gefordert wird, nun mit 10 Eurocents besteuert wird, nachdem es einige Jahre steuerfrei war. Jetzt ist lokal erzeugter Biodiesel wieder teurer als konventioneller Diesel.

Das hat nun den Effekt, dass ein ökologisch sehr sinnvoller, lokaler Zyklus zerstört wird.

Die Produzenten von Rapsöl konnten nämlich den Bauern, die den Raps anlieferten, sowohl Öl als auch Nahrung für die Tiere grad wieder mit nach Hause geben: Der ausgepresste Raps, Rapskuchen genannt, sei ein eiweissreiches Nahrungsmittel für Tiere. Die Rapsmühlen erfüllen also einen sehr sinnvollen Aspekt, sie füllen Tank und Tisch.

Natürlich gibt es auch keine unnötigen Transportaufwände, kein Soja aus Brasilien oder Amerika zur Nahrungsergänzung zu importieren.

Weil die Regierung nun halt meint, Steuer auf Öl abzocken zu wollen, erstickt sie diesen Öko-Öl-Zyklus schon wieder, nachdem sie ihn ja selbst gefördert hatte. Natürlich, dies ist nur eine Methode von vielen, doch die erscheint sinnvoll zu sein.

Es zeigt sich wieder mal, dass mein Lieblingssatz "Think globally, act locally" mit Füssen getreten wird. Denn global gedacht ist dieser Zyklus ein CO2-neutraler Produktionszyklus, der lokal Gewerbe schafft, der Natur und Mensch dient und Transportverpestungen vermeidet.

Es ist ja offenbar noch nicht raus, ob die Regierung das Besteuern wieder loslässt. Es wäre schon sehr zu wünschen, denn solche innovativen lokalen Methoden sind doch genau das, was hilft. Kleinvieh macht auch Mist.

Zumindest fiskal sollte sich die Regierung aber zurückhalten, statt schon wieder zugreifen zu wollen. Sonst klingen ihre Ökoförderungsparolen schon etwas verlogen, oder zumindest scheinheilig.

Klaus Zumwinkel - unschuldig oder vollverblödet in seiner Gier?

Schon merkwürdig, dass ein eh schon reicher Manager, der in weiss ich wievielen Verwaltungsräten sitzt, offensichtlich noch nicht genug hat. Ist er wirklich so grenzenlos gierig, dass er sich noch illegal weitere Kohle beschaffen muss? Ist er nun einfach aufgeflogen? Dumm gelaufen, dümmster Managerverbrecher?

Oder ist er ganz unschuldig?

Natürlich weiss ich es nicht. Sollte er unschuldig sein, ist's eben auch kein gutes Zeugnis für ihn, da er Chef ist. Und als solcher hat er dafür zu sorgen, dass sein Laden keine solche Gaunereien durchführt.

Ist er schuldig, dann ist es wohl nur die Spitze des Eisbergs, denn so scheint es, ist es ein Betriebsunfall, eine übliche Taktik, wie Manager zu noch mehr kommen?

Sollte es so sein, dann scheint die Zeit gekommen zu sein, wo solche Machenschaften ins Licht kommen und die Vampire in der Sonne verbrennen.

Wenn die Völker in der globalisierten Wirtschaft auch nur halbwegs miteinander und neuerdings auch mit sich selbst auskommen wollen, müssen Perversionen wie Abzockermanager aber auch Abzockerstaaten und Abzockerfirmen vom Volk gebremst und geächetet werden.

Denn wie Zumwinkel vielleicht die unappetitliche Spitze im Managergeschäft ist, sind fast alle reichen Staaten Ausnutzer der ärmeren und viele Firmen Ausnutzer der billigen Resource "ungebildeter Mensch" - mittlerweile kommt dies ja auch in den reichen Staaten ins Bewusstsein der Völker, weil die "enfachen" Leute jetzt auf die Ausgenutzten-Seite kippen. Die Ausbeutung ist halt auch bei uns angekommen bzw. ins Bewusstsein gekommen. So werden wir vom Täter zum Opfer. Konnte man als Täter noch die Augen verschliessen im behaglichen TV-Sessel, so merkt man nun den Schmerz, den andere aushalten mussten, selbst, weil's eng wird mit der Kohle und Sicherheit.

Interessant, wie das weitergehen wird ...

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